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2 Dorfspiegel Dietlikon

2 Dorfspiegel Dietlikon Kurier Nr. 6 9.2.2023 Das Interesse an der Info-Veranstaltungzur bevorstehenden grossen Feier war eindrücklich. (Fotos tk) Jubiläumsveranstaltung 2024 zu werden. «Wir, das Organisationskomitee planen das Fest, aber die Bühne gestalten, das sollen Sie, die Vereine, Organisationen und Firmen», sagt Kurt Schreiber. Was bisher geschah? Bereits im Sommer 2020 setzte sich eine Arbeitsgruppe um Gemeindepräsidentin Edith Zuber zusammen. Gemeinsam wurde ein erstes Konzept zum Jubiläumsanlass 2024 entwickelt. Nach erfolgreicher Bewilligung des Konzeptes durch den Gemeinderat konnte in dem darauffolgenden Jahr das Finanzielle geklärt, sowie das Organisationskomitee gegründet werden. «Als wir zusammengesessen sind, haben wir jedoch gemerkt, dass es einfach ein grosser «Kuchen» ist, den wir planen, mit all den Veranstaltungen, mit den Events, die wir organisieren wollen», erklärte Kurt Schreiber. Um eine Veranstaltung dieser Grösse erfolgreich realisieren zu können, wurde Ende 2022 eine professionelle Eventfirma hinzugezogen. Mittelalterlicher Schauplatz Kurt Schreiber ergänzte: «Da es ja 900 Jahre Dietlikon sind, ist die Grundidee von dem Fest, dass wir uns in das Mittelalter versetzen möchten.» Als Schauplatz dieser mittelalterlichen Veranstaltung soll der Bereich beim Chegelächer, entlang der unteren Loorenstrasse, dienen. Vom 22. Bis 25. August 2024 soll auf diesem Gebiet ein mittelalterliches Erlebnisdorf entstehen. Es soll ein Ort der Begegnung für die Anwohner der Gemeinde Dietlikon, sowie der angrenzenden Gemeinden geschaffen werden, ein Markt mit Musik, Kultur, Veranstaltungen und kulinarischen Köstlichkeiten. «Was wir zudem bestimmt haben, ist, dass wir ein nachhaltiges Fest realisieren möchten und aus diesem Grund 900 Bäume pflanzen werden, sowie einen Dietliker-Foxtrail organisieren wollen.» Das Festgelände Das umzäunte Festgelände, welches in mehrere Bereiche unterteilt wird, kann durch zwei Stadttore betreten werden. «Eines der Stadttore wird einen Turm von 10 Meter Höhe haben, welchen man besteigen kann. Von dort oben kann man über das gesamte Festgelände schauen», sagte Werni Rohrer, Verantwortlicher der Infrastruktur. Während Parzellen Platz für Verkaufsstände, Workshops, Restaurants und Bars bieten werden, soll der Marktbereich auf dem freien Gelände den eigentlichen zentralen Mittelaltermarkt repräsentieren, auf welchem ebenfalls eine Auswahl an Produkten und Angeboten auf die Besucher wartet. Eine Open-Air Bühne für Livemusik, Tanz und Theater, ein Streichelzoo, sowie ein betreuter Kinderbereich werden das Festgelände abrunden. Der Zeitplan «Donnerstagabend wird die offizielle Eröffnung der Jubiläumsveranstaltung stattfinden, für geladene Gäste, sowie für die Bevölkerung», erklärte Kurt Schreiber. Freitag soll dann ganz im Zeichen der Jugend stehen. Wobei auch vorgesehen ist, die Schulen der Gemeinde Dietlikon zu integrieren. Dazu noch einmal Kurt Schreiber: «Freitag wird das Fest der jüngeren Generation werden, selbstverständlich dürfen die «Alten» auch vorbeischauen.» Ein Programm speziell für Kinder und Jugendliche, Aktivitäten an den Ständen sowie ein Open-Air-Konzert sind geplant. Freitag und Samstag soll zudem ein Frisch- und Mittelaltermarkt die Bevölkerung anlocken und verwöhnen. Während samstags Aktivitäten an den einzelnen Ständen, zwei «Leuchtturm-Events», sowie ein Rahmenprogramm in Planung ist, soll am Sonntag ein ökumenischer Gottesdienst stattfinden. Die Feierlichkeiten werden dann bei einem Schlussanlass am Sonntagnachmittag zu Ende gehen. Wie geht es weiter? Jetzt ist es an den Vereinen und Organisationen selbst, ein Teil dieses besonderen Events im nächsten Jahr zu werden und es massgeblich mitzugestalten. Firmen und Vereine können sich eine Parzelle beziehungsweise einen Platz auf dem freien Marktgelände sichern. Ende 2023 wird die detaillierte Ausarbeitung des Programmes fertig sein, so dass es Anfang des nächsten Jahres zu einer Konkretisierung der Aktivitäten kommen kann. Weitere Informationen können der offiziellen Internetseite 900jahredietlikon.ch entnommen werden. Auch Wissenswertes rund um die Geschichte Dietlikons, aktuelle News zum Stand der Planung bis hin zu einem Shop, welcher ab Herbst 2023 aufgeschaltet wird, sind dort zu entdecken. Stellten die Jubiläumsveranstaltung 2024 vor: (vl) Werner Rohrer, Infrastruktur und Parzellenbetreuung; Samuel Hummler, Stagemanager; Erich Brand, Sicherheit; Kurt Schreiber, OK Chef; José Doggwiler, Gastro-Services; Beat Schneeberger, Kommunikation und Merchandising.

Kurier Nr. 6 9.2.2023 Dorfspiegel Dietlikon 3 Simon Chens Katastrophenkabarett speist sich von den grossen Herausforderungen unserer Zeit. (Fotos Anita Geerts) Wort-Akrobatik im zweimal ausverkauften Kulturtreff Dietlikon So sieht die ausserordentliche Lage im aktuellen Jahr aus Nach der Krise ist vor der Krise: Wie Simon Chen mit Worten und Taten am vergangenen Wochenende die Welt rettete. Ein Rückblick auf Chens Katastrophenkabarett. Yvonne Zwygart Wenn die Temperaturen steigen, aber die Bereitschaft zum Umdenken nicht, wenn Politiker heisse Luft ausstossen, ohne sie zu kompensieren, dann gibt es nur noch eins: Klare Führung statt Demokratie. Pressekonferenz statt Parlament. Werden der Bundesrat und sein CO 2-Delegierter es schaffen, den Klimakollaps aufzuhalten? Sind Menschen überhaupt imstande, menschengemachte Probleme zu lösen? In diesem hochaktuellen Stück von Simon Chen und Christian Weiss, das seiner Zeit um Jahre voraus war, ging es um nichts weniger als um die Rettung der Welt. Aller Rettung voraus gehen gründliche Überlegungen Denise Rutschmann vom Kulturtreff Dietlikon begrüsste das gespannt auf den «Spoken Word Artist» Simon Chen wartende Publikum. Als Bundesrat Alain Berset mit den für ihn typischen buschigschwarzen Augenbrauen betrat er, ausgestattet mit einer seinen CO 2- Ausstoss auffangenden Maske, die Bühne. Chen nahm Platz an einem Diskussionstisch, an dem er mit Daniel «Chöchli» in Personalunion die nicht mehr ganz so aktuelle Coronalage zu diskutieren begann. Corona? Ist ja schon fast kein Thema mehr. Vielmehr beschäftigten sich die «zwei» Politmenschen mit dem just in Zürich passierten Felssturz des Uetliberges, der einige Verletzte wie auch Tote zur Folge hatte. Man fragte sich unwillkürlich, ob damit nicht eher der Felssturz in Arth Goldau hätte gemeint sein können? Nein. Die Ausbeutung der Natur findet auch hier bei uns statt, und Erosion ist eine Folge davon. Wir sollten einmal gut Ausschau halten in unserer Umgebung, ob sich denn nicht neue Risse in Haus- oder in Felswänden von uns umgebenden Bergen gebildet hätten… Themen, die aus dem Alltag stammen Chens Themen der Diskussion waren also nicht aus der viel zu kohlendioxidhaltigen Luft gegriffen, sondern in unserem Alltag allgegenwärtig wie der noch immer viel zu hohe Fleischkonsum der Menschheit, die Überbevölkerung der Welt oder der CO 2-Ausstoss. Die Autos produzieren Kohlenstoffdioxid, die Flugzeuge auch, Mensch und Tier, kurz: alles, was atmet, (fr)isst und verdaut. Es ging Chen aber nicht darum, über die bestehenden Probleme zu lamentieren, sondern sie einer Lösung zuzuführen. Die Benzinpreise müssten ins Unbezahlbare steigen – oder alles, was Lärm macht mit einem Motor, sollte doch künftig einfach zu Hause in der Garage bleiben und der ÖV genutzt werden. Doch der stösst ja bekanntlich auch CO 2 aus… Dann die Methangas-Emissionen unserer Rindviecher: «Was eine Kuh zusammenfurzt, schleckt keine Geiss äwäg», war seine Sicht der Dinge dazu. Wir Erdbewohner konsumieren einfach zuviel! Doch genau dieser Aspekt brachte ihn auf die Idee, mit den daraus resultierenden menschlichen Hinterlassenschaften etwas zu machen. Sie nämlich zu kompensieren. Mit dem neuen nationalen Programm «My Shit», mittels dem durch die Notdurft Not gelindert würde. «Konsumierst du noch, oder kompensierst du schon?» war sein von ihm als gut befundener Werbeslogan dazu. Jedes hierzulande verrichtete Geschäft würde in einem ärmeren Land als der Schweiz beispielsweise als Dünger verkauft und damit dessen Landwirtschaft angekurbelt – Gutes tun mit Fäkalien, war hier Chens Lösungsansatz. Keine Babies mehr Seine Idee, die Überbevölkerung einzudämmen, war so simpel wie unmöglich: Keine Babies mehr produzieren. Verhüten. Denn jedes kleine Babyfüsschen würde auch einmal zu einem grossen Fuss mit dem entsprechenden Fussabdruck auf der Welt. Als Pfarrer verkleidet, verkehrte Chens Sermon die in der Kirche gepredigten Dinge in genau ihr Gegenteil. Denn im «Buch der Bücher» steht ja, die «Was eine Kuh zusammenfurzt, schleckt keine Geiss äwäg». Menschheit solle sich mehren und sich die Erde untertan machen. Mit zu vielen Menschen auf der Welt sei das aber problematisch. Also besser keine neuen Menschlein mehr produzieren. Zwischen seinen Plädoyers mit Kollege Chöchli baute Chen, sich in Freizeitkleidung fiktiv auf einem Ausflug befindend, immer mal wieder seine Kamera auf, um damit eine Message an sein Zielpublikum aufzunehmen. Denn ein wenig leben zwischen den Katastrophen und sich eine Auszeit gönnen, das musste schon auch noch sein… Simon Chen Klimaneutrales Ende Am Ende seiner Ausführungen – irgendwo in der Zukunft und lange nach dem Felssturz vom Uetliberg – war aus dem zu Beginn fliessend sprechenden und seine Rede mit gewinnenden Gesten untermalenden Chen ein digitalisierter Roboter geworden. Neben ihm auf dem Diskussionstisch stand symbolisch eine Kerze – back to the roots and no electricity anymore. Strom sparen! Aus dem Lautsprecher ertönte der Song «Hip hip hurra» von der deutschen Rockgruppe Die Ärzte. Darin heisst es: «alles ist super, alles ist wunderbar!», zu dem Robot-Chen diesen Text untermalend eckig tanzte. In Chens Lösungsansatz hatte die Digitalisierung nun auch die Menschheit am eigenen Körper erfasst. Roboters Fortbewegung war nun elektrifiziert, Mensch und Maschine durch einen eingebauten Chip miteinander verbunden. Damit fielen nicht nur die Fortbewegungsmittel der Vergangenheit wie Auto und ÖV (und deren Ausstoss) weg, sondern leider auch menschliche Gefühle – und diese sind ja zu einem Grossteil das, was uns als Spezies ausmacht. Daher versuchte Chen, einen gefühlsbetonten Roboter darzustellen und zeigte dem Publikum zum Dank für’s Erscheinen zu seiner Show ein mit den Händen geformtes Herz und ein herzliches Lächeln.

Gemeindezeitung Kurier