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2 Dorfspiegel Dietlikon

2 Dorfspiegel Dietlikon Kurier Nr. 50 15.12.2022 Zu einem kurzweiligen Abend wie dem Angehörigentreffen gehört das gemeinsame Lottospiel. (FotoS mh) kurze Zeit in den Hintergrund treten. Da es die meisten grosse Überwindung kostet, allein zu einem solchen Anlass zu gehen, sind Begleitpersonen ausdrücklich willkommen. Ins Leben gerufen wurde das Angehörigentreffen 2002 von Sabine Albrecht, der Leiterin des Bestattungsamtes Dietlikon, die durch den unerwarteten Tod ihres Vaters selbst erlebte, wie wichtig die Zuwendung des Umfeldes in einer solchen Situation ist und wie tröstend zu wissen, dass man mit dem Erlebten nicht allein ist. Heute wird sie von ihrem Lernenden im 1. Lehrjahr, Lien Meuri, tatkräftig unterstützt. Gelöste Stimmung in schönem Ambiente Diese Jahr findet das Treffen zum ersten Mal im neu gestalteten Restaurant Giardino statt, das mit seiner modernen Einrichtung sehr einladend und gemütlich wirkt. Unter die Angehörigen mischen sich zahlreiche Offizielle, wie Regula Blöchliger, Leiterin des Alterszentrums Hofwiesen, sowie das Team für Senioren. Es besteht aus Erika Heubeck, Vreni Rosenberger und Rosmarie Kinz. Bettina Debrunner ist im Pflegezentrum Rotacher zuständig für Aufnahme und Beratung, die reformierten Pfarrerinnen Nelly Spielmann und Christa Nater sowie Diakon Michael Eismann sind ebenfalls anwesend. Vielfältige Angebote der Gemeinde Im Laufe des Abends nutzen Vertreter:innen der Gemeinde und der Kirchen die Zeit, um kurz diverse Angebote vorzustellen. Christa Nater legt allen Anwesenden ans Herz, den Mut aufzubringen und die zahlreichen Angebote zu nutzen. Dazu gehört der Gesprächskreis «Gemeinsam weitergehen», der einmal im Monat im Gemeindehaus der reformierten Kirche stattfindet und sich ausdrücklich nicht als Trauergruppe versteht und in dem die Konfession keine Rolle spielt. Die Gruppe bestimmt selbst, worüber sie sprechen möchte: um Beispiel über die Themen alte Liebe, Musik, Gewissen, Kostbarkeit – langweilig wird es nie. Roger Würsch, Gemeinderat für Soziales + Gesundheit, sinniert über den Begriff Einsamkeit. Alleinsein muss nichts Negatives sein. Doch wo beginnt die Einsamkeit? Man muss erst wieder lernen, auf andere zuzugehen. Gemeinde, Kirchen und Gemeinde, Kirchen und zahlreiche Vereine bieten die Möglichkeit, das im Alter dünner werdende soziale Netz wieder enger zu knüpfen und Einsamkeit zu überwinden. zahlreiche Vereine bieten die Möglichkeit, das im Alter dünner werdende soziale Netz wieder enger zu knüpfen und Einsamkeit zu überwinden. Auch Michael Eismann ruft die Anwesenden dazu auf, Hilfe anzunehmen. Niemandem zur Last fallen zu wollen, ist die falsche Einstellung. Ihm selbst bereitet es grosse Freude, anderen zu helfen. Lottospiel und eine Weihnachtsgeschichte zum Ausklang Nach dem gemeinsamen Abendessen muss das Dessert noch etwas warten. Sabine Albrecht und Lien Meuri animieren zum Lottospiel. Der Ehrgeiz Sabine Albrecht und Lien Meuri bei der Ziehung der Lottozahlen. scheint geweckt und scherzhafte Zurufe, doch endlich mal «die richtigen» Zahlen zu ziehen, werden laut. Die ersten drei Gewinner erhalten als Preis ein Säckli voller Weihnachtsguetzli. Thematisch dazu passend liest Sabine Albrecht zum Abschluss eine kurze Geschichte vor. Dieses Jahr handelt sie von einer Mutter, die zum Entsetzen von Ehegatten und Sohn beschliesst, diesmal keine Weihnachtsguetzli zu backen. Sie ist es leid, Stunden in der Küche mit Backen und anschliessendem Aufräumen zu verbringen, nur um zu sehen, wie ein grosser Teil der Kekse innerhalb kürzester Zeit aufgegessen ist und der Rest, hart und ungeniessbar geworden, nach den Feiertagen weggeworfen werden muss. Selbst der von den beiden Männern vorgebrachte Einwand, es würde dann ja auch der wunderbare Duft, der doch zu Weihnachten gehöre, im Hause fehlen, stimmt sie nicht um. Sie bleibt hart wie ein alter Weihnachtskeks. Wo ist der leckere Backwerk-Duft geblieben? Vater und Sohn beschliessen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und stürzen sich in die Internetrecherche. Nichts, was sich mit Hilfe von Google nicht lösen liesse! Den Tag des grossen Backens verbringt die Mutter lieber ausserhäusig. Bei ihrer Rückkehr findet sie eine saubere Küche und gefüllte Guetzlidosen vor. Da hat sie ihre Männer wohl unterschätzt. Erst später, schon im Bett kurz vor dem Einschlafen, fällt es ihr plötzlich auf: Es duftet im Haus kein bisschen nach dem leckeren Backwerk! Den Mienen und dem Schmunzeln zumindest der weiblichen Anwesenden nach zu urteilen hatte, was die Guetzliproduktion betrifft, wohl jede schon einmal ähnliche Diskussionen geführt. Kurz darauf ist das Angehörigentreffen zu Ende. «Es hat gut getan, statt über Pillen und Krankheiten mal wieder über Marmeladeeinmachen und Kochrezepte zu reden», sagt eine Teilnehmerin. Und fasst so einen kurzweiligen, gelungenen Abend zusammen, der die dunkle Dezemberzeit etwas aufgehellt hat.

Kurier Nr. 50 15.12.2022 Dorfspiegel Dietlikon 3 Zuerst die Finanzen, dann die guten Festtagsgrüsse von Gemeindepräsidentin Edith Zuber (l.): Gemeindeversammlung im Saal Fadacher. (Foto lni) Gemeindeversammlung in Dietlikon Der Steuerfuss bleibt (noch) unverändert Die Gemeindeversammlung hat am Montag entschieden. Vorerst verharrt der Steuerfuss der politischen Gemeinde bei 41 Prozent, derjenige der Schulgemeinde bei 61 Prozent. Doch etwas zeichnete sich an dem Abend im Saal Fadacher ab: Langfristig wird die Gemeinde Steuererhöhungen ins Auge fassen müssen. Leo Niessner Der Weg zu den Festtagen ist gesäumt von Ritualen, auch in Dietlikon. Der Räbeliechtliumzug. Der Besuch des Samichlaus. Der Weihnachtsmarkt. Und zu guter Letzt: das Budget. Erst wenn es unter Dach und Fach ist, kann Weihnachten gefeiert werden. Wie unbeschwert, ist allerdings abhängig vom Inhalt des «Geschenklis», das der Stimmbevölkerung an der Budgetdebatte im Saal Fadacher jeweils präsentiert wird. Gleich vorweg: Diesmal gibt es noch einmal Grund zum Aufatmen. Der Steuerfuss der politischen Gemeinde bleibt unverändert bei 41%. Das beschliesst der Souverän am Ende der Debatte grossmehrheitlich, mit nur einer Gegenstimme. Und auch der Steuerfuss der Schulgemeinde wird nicht angetastet, er verharrt bei 61%. So wollen es die Stimmberechtigten im zweiten Teil der Gemeindeversammlung, einstimmig. Dunkle Wolken ziehen auf Dennoch, ganz ungetrübt ist die Freude nicht. Denn die Zahlen, die dem Plenum am Montag im Saal Fadacher präsentiert werden, lassen erahnen, dass dunkle Wolken am Finanzfirmament der Gemeinde aufziehen. Beat Lüönd von der Rechnungs- und Geschäftsprüfungskommission (RGPK) beobachtet die Wetterlage mit Besorgnis. Etwa diejenige der politischen Gemeinde. Die Investitionsrechnung für 2023 sieht Ausgaben von 15,9 Millionen Franken vor. 13 Millionen davon müssen mithilfe von Schulden finanziert werden, nur drei davon kann die Gemeinde aus eigener Tasche stemmen. «Das entspricht einem Selbstfinanzierungsgrad von nur gerade rund 20 Prozent», rechnet Lüönd vor. Zu wenig sei das, im Vergleich zu den anderen Zürcher Gemeinden, bei denen der Durchschnitt über der 100er-Marke liegt. Da steht Dietlikon schlecht da. Mit langwierigen Folgen: Ein Blick in die Finanzplanung der Gemeinde für die nächsten Jahre, dazu eine Milchbüchleinrechnung – und schon gelangt man zu der Summe, die der RGPK Sorgen bereitet: «Wenn die Schulden jedes Jahr in demselben Masse weiter steigen, wird Dietlikon bis 2026 Schulden von 69 Millionen Franken angehäuft haben», mahnt Lüönd. Hinzu kommen die Zinsen, eine Unbekannte: Sollte deren Satz von zurzeit einem auf drei Prozent steigen, macht das einen Betrag von 2 Millionen Franken aus, der die Gemeinde belastet. Grund für die gestiegenen Ausgaben Woher die Mehrausgaben kommen, erklärt Gemeinderat Marc Schüpbach. Die Kosten würden in allen Bereichen steigen. Frappant sei das Wachstum vor allem bei der Position «Sach- und übriger Betriebsaufwand» im präsentierten Budget: Vor allem die Energie- und Stromkosten seien um 90 Prozent höher. Sie schlagen neu mit drei Millionen Franken zu Buche. Doch auch Lohnerhöhungen machen sich bemerkbar: 3,5 Prozent mehr erhalten die Angestellten der Gemeinde. Das gab kurz zu reden. Einer der Stimmberechtigten meldete sich zu Wort: Er wollte gelesen haben, dass der Kanton diesen Wert auf 2,2 Prozent gesenkt habe. Mehr Lohn solle es auch in Dietlikon nicht geben. Vom Entscheid des Kantonsrats habe man bisher nichts gehört, kontert Schüpbach. Dietlikon halte sich indes an die Vorgaben des Regierungsrats des Kantons Zürich, der diesen Prozent-Wert vorgesehen habe. Ein Wert, der nicht gekippt werden könne. Aus dem Plenum erhielt er Unterstützung, als jemand aus den Reihen der Stimmberechtigten mahnte, dass unter anderem auch das Pflegepersonal der Gemeinde angeschlossen ist und von den Lohnerhöhungen profitiere. Sie seien angemessen, besonders in einer Zeit, in der man händeringend nach Fachpersonen suche. Und in einer, in der die Bevölkerung Dietlikons immerhin erst kürzlich mit 61 Prozent der Pflegeinitiative an der Urne zugestimmt habe. Wie bekommt man die Finanzen in den Griff? «Wir leben über unsere Verhältnisse», stellt darauf Erich Nufer aus den Reihen der Stimmberechtigten fest. Sparen solle man aber nicht bei den Löhnen, sondern unter anderem versuchen, nachzuverhandeln, etwa bei den Stromkosten. Gedanken, wie sich die Finanzen in den Griff bekommen lassen, hat man sich natürlich auch bei der Gemeinde gemacht. Erlöse aus einem Liegenschaftsverkauf und eine strikte Ausgabendisziplin sind angedacht. Trotz allem, Bauchweh bereite ihm die Situation schon, sagt Schüpbach. Eines wurde den Teilnehmer:innen der Gemeindeversammlung klar: Früher oder später wird Dietlikon wohl über eine weitere Erhöhung des Steuerfusses diskutieren müssen. Dieses Jahr bleibt er aber erstmal noch, wie er ist. Während die politische Gemeinde unter anderem Erträge aus Grundstückgewinnsteuern erhält, welche sich in der Erfolgsrechnung positiv niederschlagen, besitzt die Schulgemeinde diese Möglichkeit nicht. Gleichzeitig steigen auch hier die Kosten: im Personalaufwand, im Bereich des Betriebsaufwandes (auch hier machen sich die höheren Energiekosten bemerkbar) und auch hier im Bereich der Löhne. Konkret ergibt sich dadurch ein Aufwandüberschuss von 506 100 Franken für 2022 beziehungsweise 555 200 Franken für 2023. Höhere Kosten: Einflüsse von aussen Die Kosten auf dem Niveau von 2019 einzufrieren, wie ursprünglich einmal angedacht, sei hingegen schlichtweg nicht möglich, stellt Beat Lüönd von der RGPK in seinen Erklärungen fest. Denn man habe es mit Einflüssen von Aussen zu tun, auf welche die Schule keinen Einfluss habe. «Die Schule wurde sozusagen auf dem linken Fuss erwischt. Die bisherigen Einsparungen stehen ausserordentlichen Ausgabenerhöhungen gegenüber. Damit dreht sie sich in einem Hamsterrad», befand er. Gleichzeitig gab es lobende Worte von der RGPK: Dass der Aufwandüberschuss für dieses und nächstes Jahr gleich hoch sei, könnte den Eindruck erwecken, die Schule habe ihre Aufgaben im Bereich der Finanzen nicht gemacht. Doch das täusche, es sei sogar sehr sorgfältig gearbeitet worden. Die neue Situation verlange nun nach einer neuen Finanzplanung. Am Ende der Gemeindeversammlung heissen die Stimmberechtigten den Steuerfuss der Schulgemeinde bei 61 Prozent gut, unverändert. Bevor man sich zum traditionellen Apéro trifft, stehen Ausführungen der Rechnungs- und Geschäftsführungsprüfungskommission an: Sie ist nach der Publikation eines Leserbriefs im Kurier im Sommer tätig geworden, welcher der Schule «Verschwendung und schwarze Kassen» vorwarf. Das Fazit der Prüfer: Es gebe zwar gewisse Missstände, die man beheben müsse. Der aktuellen Behörde könne aber kein Vorwurf gemacht werden, denn viele Kontrollvorgaben seien veraltet und reichten bis ins Jahr 2007 zurück. Wirklich gravierend seien die Vorkommnisse nicht (der Kurier wird das Thema im Januar aufnehmen). Nach diesen Feststellungen klingt der Abend beim ersehnten Apéro aus, die guten Festtagswünsche von Gemeindepräsidentin Edith Zuber im Ohr.

Gemeindezeitung Kurier