2 Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen Kurier Nr. 39 29.9.2022 (Foto yz) «Oh nein Papa!», dessen Titel René und Laura in Anlehnung an das bekannte Lied «Oh mein Papa» von Lys Assia geringfügig umgedichtet hatten. Laura hatte tatsächlich den ganzen Abend über zu tun, die ihrem Empfinden nach nicht so angenehmen Charakterzüge ihres Vaters vor dem Publikum auszubreiten. Das gab einiges her! Die Zuschauer nahmen die humoristisch-bissig ausgestalteten Einblicke ins Familienleben der Rindlisbachers gerne entgegen. Papa Rindlisbacher Himself, permanent hervorhebend, dass er der Chef sei, es auch bleiben werde und der bekanntlich auch nicht auf den Mund gefallen ist, konterte in schlagfertiger Manier jeden Seitenhieb seines Kindes. «Oh nein Papa!» ist eine witzige Konfrontation zwischen Geschlechtern und Generationen, welche keine Fragen offenlässt – oder erst recht welche aufwirft… Mit dem Bus direkt in den Gsellhof Die Anfangsszene zeigte einen busfahrenden René Rindlisbacher. Er wärmte seine Zuschauer mit trocken-lustigen Bemerkungen über seine Tätigkeit auf und forderte dazu auf, immer die Pfff-Laute beim Türenöffnen und -schliessen zu imitieren. An einer Haltestelle stieg Laura zu und wünschte, direkt beim Gsellhof von Wangen-Brüttisellen aussteigen zu dürfen, da sie dort an diesem Abend einen Auftritt hätte. Papi behauptete, es gäbe dort keine Haltestelle. Tochter wusste es besser. Im Gsellhof angekommen, trat eine selbstbewusste Laura auf die Bühne und liess gleich einmal einen ihrer Lieblingswitze ab: «Es sitzen 22 Zwerge an der Bar. Warum?» fragte sie in die Runde. Und weil diesen Witz niemand zu kennen schien, gab sie die Antwort: «Weil der «Töggelichaschte» kaputt ist.» Doch der kam nicht wirklich gut bei den Zuschauern an, und so meinte sie leicht düpiert, sie fände ihn lustig… Streitereien kommen in den besten Familien vor Schnell leitete sie über zu ihrer grossen Freude darüber, endlich wieder auf der Bühne stehen zu können. Sie meinte, sie könne daher das ganze Publikum umarmen. Das ging natürlich nicht, und so beschränkte sie sich auf einen in der ersten Reihe sitzenden Herrn in mittlerem Alter mit Namen Jean- Pierre. Sie umarmte ihn herzlich einige Momente lang und meinte dann, er könne sie nun wieder loslassen. Später dann durfte dieser Herr gespielt noch als Lauras Freund herhalten – so wurde das Publikum erneut mit in die Spielereien der Rindlisbachers mit einbezogen. Wieder zurück auf der Bühne, berichtete Laura, sie habe ihren Vater bekommen, als sie noch ganz klein war. Und er sei das, respektive der Erste gewesen, den sie nach ihrer Geburt zu Gesicht bekommen habe. Das musste ja prägen! Ein Reibungspunkt innerhalb der Familienbeziehungen und Gegenstand der Zetereien war auch der Umstand, dass Bruder Nico nach Lauras Dafürhalten von Papa immer bevorzugt worden sei. Papa gab das auch unumwunden zu. Der, mittlerweile auch auf der Bühne im Gsellhof angekommen, faltete vor dem Publikum ein Bild auf, welches einen Pferdekopf zeigte, den Laura im Alter von drei Jahren gemalt haben soll. Es war alles darauf, was ein Pferd ausmacht – aber Papa hatte nichts Besseres zu tun, als das Gemälde vor den Zuschauern mit Worten zu verreissen. Das Pferde-Bild von Nico hingegen – eher stümperhaft, mit offensichtlich wenig Talent und erst noch im Alter von etwa acht Jahren von ihm gemalt – lobte er in den höchsten Flötentönen. Das konnte Laura nicht auf sich sitzen lassen. Schon waren die Beiden erneut mittendrin im Getümmel der Meinungsverschiedenheiten, die manches Mal sanft anfingen, sich dann zu handfesten Streitigkeiten hochschaukelten und fast schon Körpereinsatz erforderten. Das Publikum musste jedenfalls nicht nur über die gespielten Witze lachen, aber auch über die ihnen innewohnende Situationskomik, was ja irgendwie nach einer arbeitsintensiven Woche am Freitagabend genau das Richtige war. Und anders hätte es auch nicht sein dürfen, wenn zwei gleichgeschaltete Rindlisbachers auf der Bühne stehen. Pause! Nach der zwanzigminütigen Pause, in der man sich an der Comedy- Bar, betrieben von favorix, mit Erfrischungsgetränken und Knabbereien versorgen konnte, ging es weiter. Ein als Alfonso verkleideter Italo-Rindlisbacher fegte mit einem Besen die Bühne sauber. Er trug ein Hemd, auf dem rundherum eine Weltkarte aufgedruckt war. Sehr eingehend und daran herumzupfend beschrieb er, wo die einzelnen Länder sich befinden. Zu Lampedusa meinte er gebrochen: «Lampet (unnen) usse», was ihm einen weiteren Lacher bescherte. Wieder Papa Rindlisbacher, trat eine Urologin zu ihm auf die Bühne. Damit ihm keine weiteren Töchter à la Laura beschert würden, hatte Papa überlegt, untenherum «Schnipp-Schnapp» zu machen. Die Ärztin wollte ihm ein Analgetikum geben, was als Begriff an dieser Stelle absolut korrekt angewendet war und als Arzneimittel der Schmerzlinderung dient, doch bei der Vorsilbe «anal» geriet der Patient ins Stutzen, ob das denn die richtige Richtung sein könne… Die Streitereien der beiden Spasskanonen kulminierten zum Ende in einem Sängerduell. Einmal sang Laura ins Mikro, mal der Papa. Immer waren es Melodiesequenzen von bekannten Hits, die mit schweizerdeutschen Texten unterlegt knapp noch an den Originaltext erinnerten. Das Publikum freute sich sehr über diese hin- und her konternden musikalischen Einlagen und spendete grossen Beifall. Zum Ende der gelungenen zweistündigen Vorstellung standen zwei glückliche Rindlisbachers Arm in Arm vor einem beglückten Publikum.
Kurier Nr. 39 29.9.2022 Dorfspiegel Dietlikon 3 Am Hofwiesenfest durften die Besucher einen Blick hinter die Kulissen des Alterszentrums werfen – und geniessen. (Foto os) Tag der offenen Tür im Alterszentrum Hofwiesen Dietlikon Ein gemütliches neues Zuhause Im Alterszentrum Hofwiesen in Dietlikon finden ältere Menschen ein neues Zuhause, individuelle Pflege und Betreuung. Mit einem Tag der offenen Tür zeigte sich am letzten Samstag das Alterszentrum der Öffentlichkeit und weihte die neuen Räumlichkeiten ein. Oliver Schmid Es riecht noch ganz neu und ist zu einem echten Schmuckkästchen des Dorfes geworden – das neue Alterszentrum Hofwiesen. Obwohl es regnete, kamen viele Besucher am Samstag zum Tag der offenen Tür, um die Räume und das neue Restaurant Giardino zu besichtigen. Mit einem Feueralarm begann der Tag der offenen Tür schon fast ein wenig spektakulär. Nein, das Zentrum stand nicht in Flammen und die anwesenden Menschen gerieten nicht in Panik oder stürmten nach draussen. Ausgelöst wurde der Alarm durch einen Grillstand, der vor dem Gebäude aufgestellt worden war. Es ist vieles noch neu nach dem Umbau und muss nachjustiert werden. Festlich wurde es, als der Musikverein Dietlikon mit einem Konzert den Auftakt machte. Später begrüsste Regula Blöchliger, die Leiterin des Alterszentrums die Anwesenden. Es sei natürlich ein bisschen schade, dass wegen des schlechten Wetters die Festivitäten zum Teil nach drinnen ins neue Restaurant Giardino verlegt werden mussten. Trotzdem freue sie sich über die zahlreichen Besucher und das Interesse am Alterszentrum. Man erfuhr, dass der zweijährige Umbau zwar noch nicht ganz fertig, aber im Oktober abgeschlossen sei. Deswegen konnten die gelben Bauhelme der Belegschaft auch als Tischdekoration verwendet werden. Sie bedankte sich bei den Bewohnern für die Geduld und das Verständnis. Und bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die während der Bauphase engagiert mitgewirkt haben. Es sei nicht selbstverständlich, dass man so ein Projekt, mit der zusätzlichen Problematik von Corona, so gut überstanden hat. Grosse Freude im Gemeinderat Später folgte eine Rede von Roger Würsch. Der Gemeinderat von Dietlikon zeigte sich glücklich darüber, dass die Gemeinde nun über einen Ort für Alter, Wohnen und Gesundheit verfüge. Dies auch noch mitten im Zentrum vom Dorf und nicht irgendwo in der Peripherie. In Dietlikon sei nun ein echtes Kompetenzzentrum vorhanden, welches 2019 bei der Abstimmung mit 88 Prozent Ja Stimmen an der Urne gutgeheissen wurde. Jetzt kann stationär gepflegt werden, durch die Partnerschaft mit der Stiftung Hofwiesen gibt es Platz für Wohnen im Alter, der Verein Spitex ist in der Liegenschaft ansässig und dazu gibt es noch ein Restaurant, welches öffentlich zugänglich sei. Der Spatenstich für dieses Projekt sei im Januar 2021 erfolgt. Das eigentliche Startdatum des Projektes wäre aber schon am 26. Juni 2013 gewesen. Ein Tag, an den er sich immer noch sehr gut erinnere. Damals bat ihn Pfarrerin Christa Nater von der reformierten Kirche zum Gespräch. Sie hätte ihm erklärt, dass der Zustand der Wohngruppe aktuell nicht akzeptabel sei und die Gemeinde handeln müsse. Daraus sei eine spezielle Partnerschaft entstanden. Christa Nater, wäre somit die Mutter dieses Resultates, die nicht nur gefordert, sondern auch begleitet hätte. Als Mitglied der Baukommission hätte sie sich aktiv engagiert und sei dafür eingetreten, dass die reformierte Kirche sich mit einem beachtlichen, jährlichen Beitrag beteiligt. Begeisterung auch in der reformierten Kirche Natürlich erhielt Christa Nater ebenfalls die Möglichkeit, ihre Freude zum Ausdruck zu bringen. Sie sei des Öfteren im Haus und könne sich noch gut daran erinnern, wie es früher gewesen sei. Damals sei für die Bewohner die Demenzabteilung in einem unhaltbaren Zustand gewesen. Darum sei sie damals aktiv geworden. Es sei daraus ein tolles, grösseres Projekt entstanden, was über viele Jahre verfolgt wurde. Es gibt jetzt nicht nur eine neue Demenzabteilung mit Demenzgarten, sondern auch eine neue Küche und ein neues Restaurant, welches zum gemütlichen Verweilen einlädt. Christa Nater zeigte sich dankbar, dass es in der Gemeinde Dietlikon möglich sei, sich als Pfarrerin an die Politik wenden zu können. Es werden nicht einfach die Ohren verschlossen. Es wird zugehört, wenn man komme und sagt einfach: «Leute, wir haben ein Problem». Den offiziellen Festakt beging eine Bewohnerin des Alterszentrum Ursula Grob. Mit 102 Jahren ist sie auch die älteste Einwohnerin von Dietlikon. Als Damenschneiderin beherrschte sie den Umgang mit der Schere und es war für sie ein Leichtes, die Eröffnungsbänder durchzuschneiden. Damit ging es über zum gemütlichen Teil mit Mittagessen, später Kaffee und Kuchen sowie Führungen durchs Haus und Musik mit der Steelband Barrel Drummers. Selbstredend, dass hier der eine oder andere noch etwas länger sitzen blieb.
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