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2 Dorfspiegel Dietlikon

2 Dorfspiegel Dietlikon Ein Abend, der im Nu verging: Feuerwehrübung. (Fotos ak) Zugleich fand die Tags zuvor angekündigte Inspektion der Statthalterin und GVZ (Gebäudeversicherung Kanton Zürich) statt, welche die Feuerwehr Dietlikon in definiertem Turnus inspizieren und sie am Schluss für ihre Arbeit und ihr Wissen in verschiedenen Bereichen beurteilen. Als der Schreibende vor dem Beginn der Übung an der Dorfstrasse 5b beim Bertea Kino und Jugendtreff ankam, herrschte bereits heller Eifer. Hauptmann Stefan Dangel hatte sich ein kniffliges Szenario für seine Feuerwehrleute überlegt. Nach dem Szenario hatten sich einige Besucher des Kulturtreffs im Kino getroffen, um dort einen Film anzusehen. Eine Aktivität, die aber durch Rauchbildung im Untergeschoss, zurückzuführen auf einen technischen Defekt, gestört werden sollte. Auch der Betrieb des Jugendtreffs sollte dadurch beeinträchtigt werden. Ebenfalls wurde auf dem Gelände ein verunfalltes Auto samt Passagieren platziert. Ein Unfall, der aufgrund der Rauchbildung und eines abgelenkten Fahrers ausgelöst wurde, wie die Figuranten schilderten. Es wurden also mehrere ‘in Gefahr schwebende’ Figuranten im Kino des Bertea, im Jugendtreff und in dem verunfallten Auto platziert. Mit diesen drei Schwerpunkten sollte der Einsatz zu einer grossen Herausforderung für Lt. Thomas Marti und Kolleg:innen werden. Jedoch keine, auf die die jungen Feuerwehrmänner und Frauen nicht gefasst waren … Ziel und Hintergrund der Übung Hauptmann Stefan Dangel erklärte zudem im Gespräch mit dem Kurier, wie genau der Auswahlprozess für Übungsstandorte abläuft und was mit der Übung erreicht werden wollte. «Gebäude werden für Übungen oftmals ausgewählt, wenn sie für die Feuerwehr anspruchsvoll sind, einen Sonderfall bilden oder um gewisse Areale auf mögliche Brandfälle zu erproben». Dies wird gerne bei grösseren Neubauten, besonderen Bauten wie Altersheimen oder ähnlichem, bei grossem Publikumsverkehr oder bei grösseren Umbauten vorgesehen, um Einsatzerfahrung zu sammeln. Was das Ziel dieser Übung angeht, so waren mehrere Dinge im Fokus. Die wichtigsten Punkte waren aber auch, die Führungsarbeit in Kooperation mit der Feuerwehr Wallisellen zu stärken und den Einsatz mit Atemschutzgeräten zu trainieren. Speziell letzteres war von grosser Wichtigkeit, da Rauchvergiftungen bei Brandfällen zu den häufigsten gesundheitlichen Folgen zählen und deren Verhinderung und Behandlung immer eine hohe und dringliche Priorität sind. Dies ist bei einem Einsatz mit Kindern und Jugendlichen, wie es bei dieser Übung auch der Fall war, noch einmal wichtiger, wie mehrere Feuerwehrsanitäter schilderten. Der effiziente und überlegte Umgang mit Atemschutzausrüstung will also erprobt sein. Aufbau und Organisation Nach der Alarmierung der Feuerwehr durch den Übungsleiter dauerte es nicht lange, bis diverse Einsatzfahrzeuge anrückten. Das Tanklöschfahrzeug, das Oel-Wasserwehrfahrzeug und weitere Einsatzfahrzeuge wurden bewusst auf der Dorfstrasse verteilt und ein-

Kurier Nr. 36 8.9.2022 Dorfspiegel Dietlikon 3 satzbereit gemacht. Schnell füllte sich die Dorfstrasse mit zirka 50 Feuerwehrleuten, die bereit für den Einsatz waren. Die Strasse wurden schnell und effizient abgesperrt, der Verkehr wurde umgeleitet und die Rettungsarbeiten konnten beginnen. Es wurde nach Prioritäten gearbeitet. Die grösste Priorität bildeten die Rettungsaktionen in Haus und Auto, gefolgt von den Löscharbeiten, beziehungsweise Entrauchungen des Gebäudes. An der Seite des Dorfschulhauses wurden derweil ein Sammlungspunkt zur Koordination aufgebaut, an welchem der gesamte Einsatz von Thomas Marti und seinen Einsatzkräften überschaut und organisiert wurde. Auf der entgegengesetzten Seite des Schulhauses wurde zu guter Letzt das Sanitätszelt aufgebaut, welches zur Aufnahme der Verletzten in Bereitschaft war. Mit gewissem Abstand zur Unfallstelle wurden am Sammelplatz weitere Feuerwehrleute gemäss den Befehlen des Einsatzleiters positioniert, die je nach Situation des laufenden Einsatzes immer wieder neu eingesetzt werden konnten. Nach diesen Aufbauarbeiten, der Umleitung des Verkehrs und der Beibehaltung weiterer Einsatzkräfte konnte die laufende Rettungsaktion weiter unterstützt werden. Wie ein geöltes Uhrwerk Schnell wurde klar, dass die Feuerwehr alles im Griff hatte. Während sich ein Team um die Befreiung der Zivilisten aus dem verunfallten Auto kümmerte, war ein anderes Team mit Atemschutzausrüstung bereits im Gebäude, um die dort eingesperrten Personen zu befreien. Mehrere Figuranten schilderten später, wie der Rauch im Inneren des Gebäudes, welcher durch Nebelmaschinen simuliert wurde, das Sehen schier unmöglich machte. Trotz der schlechten Sicht und der Dringlichkeit der Situation blieben die Mitglieder des Rettungstrupps jedoch ruhig und eskortierten die Zivilisten ordnungsgemäss nach draussen. Während auch in den oberen Stockwerken des Gebäudes Personen mit Hilfe von Leitern evakuiert wurden, waren bereits die ersten ‘Verletzten’ sicher ins Sanitätszelt zur Behandlung und Verarztung gebracht worden. Dies alles wurde vom Standort des Einsatzleiters laufend über Funk und mehrere Abspracherapports überwacht. Zügig waren die Kinobesucher, Jugendliche und Betreuer der Ajuga und die verunfallten Autofahrer evakuiert und die Löscharbeiten konnten abgeschlossen werden. Nach nur einer Stunde konnte die Einsatzübung erfolgreich beendet werden. Gemeinsame Nachbesprechung Als alles erledigt war, versammelten sich die Feuerwehrleute zur Nachbesprechung. So viel gab es allerdings gar nicht zu sagen, der Auftrag war grösstenteils fehlerfrei und ordnungsgemäss ausgeführt worden. Der Verkehr wurde gut und sicher koordiniert, die Betreuung der Zivilisten wurde schnell sichergestellt und die Strassenrettung wurde gut und schnell erledigt. Thomas Marti und seine Einsatzkräfte hatten schnell die beiden Hauptereignisse identifiziert und dementsprechend Verantwortungsbereiche mit eigener Aufgabenverteilung gebildet. Ein Punkt, der von den Beobachtern an der Nachbesprechung mehrfach hervorgehoben wurde, war die ordnungsgemässe Problemerfassung und Dokumentation der Situation. Bei diesen Punkten handelt es sich um das A und O eines Feuerwehreinsatzes, da mit ihnen der Informationsfluss und die effiziente Problemerfassung, sowie -bearbeitung gesichert werden. In diesem Fall ist es also besonders wichtig, nach Prioritäten (Mensch, Tiere, Umwelt) vorzugehen. Als eigene Kritik nennt Thomas Marti vor allem die Kommunikation zwischen den Feuerwehrkräften von Dietlikon und Wallisellen, sowie den Schnittpunkt zwischen diesen beiden Teams. Eine gelungene Feuerprobe Trotzdem war er nach eigener Aussage positiv gegenüber seiner ersten Einsatzübung als Offizier gestimmt, eine Feuerprobe, wenn man so will. Nach den Retablierund Aufräumarbeiten standen die Feuerwehrleute gespannt bereit, um das Ergebnis der Inspektion des Abends zu erfahren. Seitens der Statthalterin wurde zuerst ihre Arbeit und ihr grosses Engagement für die Bevölkerung/Industrie verdankt. Die GVZ Instruktoren konnten die Bereiche Stabsarbeit und Materialdienst/Fahrzeuge vorab zur Übung überprüfen und das Wissen sowie die Ausbildung der Feuerwehrleute im Rahmen der Übung direkt beobachten. Mit grosser Freude wurde eine dreifache, sehr gute Bewertung entgegengenommen; es dürfte sich dabei ziemlich sicher um das beste Ergebnis aller Zeiten handeln, welches die Feuerwehr Dietlikon je erhalten hat. Der Abend war sehr schweisstreibend, was durch die Kleidung, die die Feuerwehrleute zu jedem Einsatz tragen, nur noch herausfordernder war. Im Anschluss wurde auf das tolle Ergebnis angestossen und selbstverständlich auch etwas gefeiert. Neuzugänge gesucht Wer in Dietlikon wohnt oder arbeitet und die Feuerwehr Dietlikon aktiv als Mitglied unterstützen möchte, merke sich doch den Informationsanlass am 1. November 2022 von 19 bis zirka 20.30 Uhr vor. Er hat den Zweck, vorrangig neue Mitglieder für den Einsatzzug anzuwerben. Der Spezialistenzug mit Verkehrsgruppe, Sanitätsdienst und Führungsunterstützung ist aktuell sehr gut besetzt, momentan sind dort also fast keine Neumitglieder mehr möglich. Nichtsdestotrotz sind auch Interessenten für diese Stellungen selbstverständlich willkommen. Wer Interesse hat, ist von der gesamten Feuerwehr eingeladen. Neuzugänge sind bei der Feuerwehr gerne gesehen. Wer sich auf dieses Angebot einlässt, erhält einerseits die Chance, mit kompetenten, organisierten und motivierten Menschen zusammenzuarbeiten, als auch etwas Gutes für die Gemeinde und seine Mitmenschen zu tun. Gute Feuerwehrmänner und -frauen kann es nie genug haben. Weitere Informationen auf der Website der Feuerwehr Dietlikon oder direkt bei Feuerwehrkommandanten Stefan Dangel 079 370 80 09 oder per fw.sd@dietlikon.org

Gemeindezeitung Kurier