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2022_24

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4 Dorfspiegel Dietlikon

4 Dorfspiegel Dietlikon Kurier Nr. 24 16.6.2022 Grauen. Was er auch sagte, war, «Ich bin ein Überlebender der Roten Khmer, aber ein Opfer bin ich nicht mehr. Ein Opfer zu sein, bedeutet, dass du eine unüberwindbare Barriere, eine Mauer zwischen dir und den anderen errichtest. Wie aber willst du leben, andere verstehen, Beziehungen aufbauen, wenn du dich einmauerst?» Haben Sie eine Art Muster durch all diese Schicksale erkennen können? Bei allen meinen Begegnungen stellte ich folgendes fest: Jene Menschen, die es schafften, sich nicht als Opfer zu sehen, hatten eine Chance weiter zu leben und ihrem Leben einen neuen Sinn zu geben. Die persönliche Perspektive, die Sie als Autorin einnehmen, macht deutlich, wie Sie auch zwischen Job und Privatperson hin- und hergerissen sind, zwischen Berichten und Helfen. Konnten Sie für sich die richtige Balance finden? Es gibt die Journalistin Karin Wenger und den Mensch Karin Wenger und beides gehört zusammen. Natürlich arbeite ich mit dem journalistischen Handwerk, das ich gelernt habe, aber ich versuche dabei nie zu vergessen, dass Menschen mehr sind als Geschichten. Im Journalismus sprechen wir oft von der Objektivität als einem der wichtigsten Prinzipien in unserem Beruf. Aber? Ich merkte jedoch immer wieder bei meinen Begegnungen, dass ich die Welt der anderen und um mich herum auf der Grundlage meines Hintergrunds, meiner kulturellen und familiären Prägung interpretierte. In diesem Sinne gibt es keine reine Objektivität, sondern nur immer eine Interpretation der Welt und die ist bei allen anders. In meinen Büchern versuchte ich deshalb, ehrlich diese Wahrnehmung zu reflektieren und auch meinen eigenen Zweifeln und Fragen Raum zu ge- ben. Ich will ja nicht ein absolutes Bild der Welt zeichnen, sondern aufzeigen, wie viele Schattierungen diese Welt hat. Sie lebten in Welten, in denen Kriege und männerdominierende Gesellschaftsstrukturen herrschen. Wie konnten Sie als Frau sich darin bewegen und vor allem, Ihren Job als Journalistin machen? Das ging ganz prima. Als Frau in männerdominierten Gesellschaften hat man unglaublich viele Vorteile! Zeit für Autogramme: Karin Wenger nimmt sich Zeit für ihre Gäste. (Fotos Urs Heinz Aerni) Zur Person Karin Wenger wurde 1979 in Zürich geboren. Sie studierte Medien- und Kommunikationswissenschaften, Journalistik und Politologie. Während des Studiums arbeitete sie als Friedensbeobachterin in Chiapas, recherchierte zum Nordirlandkonflikt in Belfast und verbrachte ihr letztes Studienjahr an der Universität Birseit im Westjordanland. Von 2004 bis 2007 arbeitete sie als freie Journalistin in Gaza, im Westjordanland und in Israel. 2008 koordinierte sie in Syrien für die «Medical Aid for Palestinians» Hilfsgüter und medizinische Hilfe in den Flüchtlingslagern an der irakischen Grenze. 2009 zog sie als Südasienkorrespondentin für Schweizer Radio SRF nach Neu-Delhi und berichtete unter anderem über den Krieg in Afghanistan, Naturkatastrophen in Pakistan und Nepal und die vielschichtige Demokratie Indiens. Seit 2016 leitet sie das Südostasienbüro von Schweizer Radio SRF in Bangkok. Für ihre Arbeit als Journalistin wurde sie mit mehreren Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Zürcher Journalistenpreis. Zum Beispiel? Meist denken die Männer dort, als Frau sei man unfähig und schwach und wollen dann helfen. «Sehr gerne!», habe ich da immer gesagt. Zudem hatte ich so, weil ich oft nicht ganz ernst genommen wurde als Frau, viel grössere Freiheiten ganz naiv zu fragen, was immer ich wollte – und die Männer plauderten einfach drauf los. Und dann hat man natürlich noch einen ganz entscheidenden «Die Leidenschaft des Reisens wurde mir von meinen Eltern, die fünf Jahre mit einem VW-Bus um die Welt gereist waren, in die Wiege gelegt.» Karin Wenger Vorteil: Als Frau konnte ich immer Frauen begegnen, beispielsweise in Afghanistan, während meine männlichen Kollegen vor der Tür warten mussten. Wo sehen Sie die Aufgaben und die Herausforderungen des guten Journalismus in den nächsten Jahren? Genügend Zeit zu haben, um zu recherchieren, nachzufragen, in die Tiefe zu gehen und Dinge auch beobachten und entstehen zu lassen. Vieles muss heute wegen Sparzwängen schnell gehen – zu schnell. Die Qualität leidet. Wir treffen uns in einem Café irgendwo hier in der braven Schweiz, könnten Sie sich vorstellen in ihrem Heimatland für solche Reportagen unterwegs zu sein? Wenn ja, wie würden Sie vorgehen? Natürlich! Ich habe ja beim «Zürcher Unterländer», einer Regionalzeitung, als Teenager begonnen. Zu den Bauern zu gehen oder an Gemeindeversammlungen waren immer Reisen in fremde Welten. Das ist spannend und die Begegnungen, egal ob im Ausland oder hier. Sie berichteten für das Radio, traten aber auch vor der TV-Kameras auf und schrieben vier Bücher. Wie gross ist Ihr Glaube an die Kraft des geschriebenen Wortes? Sehr gross. Diese Bücher haben es mir ermöglicht, die Geschichten in ihren vielen Facetten zu erzählen – etwas, was bei einem zwei-minütigen Radio- oder Fernsehbeitrag oft nicht möglich ist. Die Welt ist aber meist komplizierter, als es zwei Minuten erlauben und vieles kann man auch nicht in Bildern festhalten, deshalb glaube ich sehr fest an die Kraft des geschriebenen Wortes. Nun ist steht eine Auszeit an. Wie wird diese aussehen? Ich werde wieder eine ganz, ganz andere, neue, fremde Welt entdecken: Ich gehe ein Jahr lang mit meinem Partner Segeln. Ich bin gespannt, wie wir das meistern werden, zu zweit auf so engem Raum mitten auf dem grossen Meer… Welche Region würden Sie für den nächsten Korrespondentinnen-Job auswählen: Graubünden, Zentralafrika, China oder Zentralamerika? Das wäre meine Reihenfolge: Zentralafrika, Zentralamerika, Graubünden, China – da würden sie mich wahrscheinlich in kürzester Zeit rausschmeissen, weil Diplomatie nicht wirklich zu meinen Stärken gehört. Was wir einem Jäger oder einer Fischerin wünschen, ist allgemein bekannt. Was dürfen wir Ihnen als Journalistin wünschen? Auch in Zukunft die Möglichkeit und Zeit zu haben, fremde Welten zu entdecken, um dann mit Reportagen die Brücke in die Schweiz schlagen zu dürfen, damit die weit entfernten Welten auch hierzulande weniger fremd werden. Die Bücher von Karin Wenger «Bis zum nächsten Monsun», «Verbotene Lieder» beide im Stämpfli Verlag und «Jacob der Gefangene», Matthes & Seitz

Kurier Nr. 24 16.6.2022 Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen 5 Lesen und Naschen passen durchaus zusammen: Ein Lesepicknick hat etwas Entschleunigendes. (Foto jp) Aktion der Schule Wangen-Brüttisellen Eine Lesestunde auf der grossen Wiese Ausgerüstet mit Decken, einem feinen Picknick und Lesefutter trafen sich die Schülerinnen und Schüler der Primarschule Steiacher zum gemeinsamen Lesepicknick auf der grossen Wiese der Schule Steiacher. Jasmina Pavlovic Letzten Mittwochmorgen versammelten sich alle Schüler von der ersten bis zur sechsten Klasse auf der grossen Wiese, um miteinander zu lesen. Die Kinder durften sich alle ein gemütliches Plätzchen suchen und sich alleine, mit Freunden oder zusammen mit den Eltern, welche ebenfalls zum Lesepicknick eingeladen waren, hinsetzen und gemeinsam lesen. Gelesen wurde aus lehrreichen Sachbüchern bis hin zu spannenden Krimibüchern, Comics oder der Tageszeitung. Aber auch Bücher in Fremdsprachen wie Türkisch oder Italienisch wurden fleissig gelesen. Einige der Kinder versammelten sich ganz gespannt, um den Lehrpersonen beim Vorlesen zuzuhören. Damit es auch ein richtiges Picknick wurde, durften die Kinder ihren eigenen Snack mitbringen. Da wurde gegessen und auch untereinander freundschaftlich aufgeteilt. Damit nicht genug, hat die Schule auch ein kleines Gewinnspiel für die Kinder organisiert. Jedes Kind welches mochte, durfte eine Zeichnung malen unter dem Motto «Mein Lieblingsbuch und ich». Von den Schulleiterinnen wurden dann grosszügig Lose gezogen und die jeweiligen Gewinner:innen bekamen als Preis einen Gutschein der Buchhandlung Lüthy. Durch die vielen Preise wurden zahlreichen Kindern ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Zum gelungenen Abschluss gab es für alle ein feines Glace und eine schöne Erinnerung an ein schönes Lesepicknick. Wir sind seit über 35 Jahren im Umzug zuhause, und bieten Ihnen höchste Umzugsqualität. FRITSCHI TRANSPORTE UMZÜGE AG Besuchen Sie uns unter fritschi-umzuege.ch, oder kontaktieren Sie uns unter info@fritschi-umzuege.ch oder 044 833 64 44 Pfister GmbH · Tel 043 499 88 88 · www.pfister-holzbau.ch Zürich · Katzenschwanzstr. 47 · 8053 Zürich-Witikon Dietlikon · Im Weizenacker 5 · 8305 Dietlikon fenster küchen dachfenster einbauschränke dachkonstruktionen türen einbruchsicherungen terrassenböden kinderspielplätze treppenbau Gratulationen 18. Juni Robert Rieffel, Dietlikon 85. Geburtstag 18. Juni Vaios Kalfopoulos, Dietlikon 81. Geburtstag 19. Juni Maria Huser, Brüttisellen, AZ Weinfelden 85. Geburtstag 19. Juni Bruno Bernasconi, Dietlikon 80. Geburtstag 20. Juni Paul Weibel, Wangen 90. Geburtstag 20. Juni Max Jäger, Brüttisellen 86. Geburtstag 20. Juni Mejdi Jakupi, Wangen 84. Geburtstag 23. Juni Rosmarie Wettstein, Brüttisellen 81. Geburtstag Wir gratulieren den Jubilarinnen und den Jubilaren ganz herzlich. schreinerei · zimmerei · parkett

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