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4 Dorfspiegel

4 Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen Wahlen in Wangen-Brüttisellen Die neue Legislaturperiode beginnt mit einem Apéro Apéro, Häppchen und Gespräche: Am Sonntag luden die Interparteiliche Konferenz (IPK) der Ortsparteien und des Forums Wangen-Brüttisellen zur Wahlfeier in den Gsellhof ein. Der Kurier mischte sich unter die Gäste. Leo Niessner Der Frühling hat am Sonntag in den Kuriergemeinden Einzug gehalten. Grillduft aus den umliegenden Gärten liegt in der Luft. Erste Zitronenfalter jucken über Grashalme. Spaziergänger drehen ihre Runden. Im Gsellhof haben derweil Mitglieder der Interparteilichen Konferenz (IPK) der Ortsparteien und des Forums Wangen-Brüttisellen alles für die Feier am Nachmittag vorbereitet: Bier und Mineralwasser sind kalt gestellt, Häppchen auf Holzplatten fein drapiert. Die Gäste lassen sich nicht bitten. An diesem Sonntag möchte niemand zu spät sein. Immerhin werden die Wahlresultate verkündet. Eingeladen sind die Kandidatinnen und Kandidaten, nicht nur aus der Politik, sondern auch der reformierten Kirchenpflege, sowie Parteivertreterinnen und Parteivertreter. Heute werden im Gsellhof die Resultate verkündet. Applaus brandet auf, Blumensträusse werden gereicht. Dann geht die Feier an den Stehtischen weiter. Zeit, um auf die vergangenen Wochen zurückzublicken. Entspannte Gemeindepräsidentin Gemeindepräsidentin Marlis Dürst wirkt entspannt. Mit einem Glanzresultat ist sie für weitere vier Jahre erneut gewählt. Bei einem Glas Mineralwasser erinnert sie sich an die Kampfwahl vor zwölf Jahren am Anfang ihrer Karriere, als sie sich gegen einen anderen Kandidaten durchsetzen musste. Ja, damals sei sie schon aufgeregt gewesen. Etwas mehr Wahlkampf wäre spannend gewesen, hört man am Sonntagnachmittag auch sonst von verschiedenen Seiten immer wieder, etwa von Marco Gamma (FDP). Offenbar, so eine weitere Analyse an der gemütlichen Feier, vertraue die Bevölkerung aber den bisherigen und neuen Kandidierenden – und habe sie nun auch gewählt. Einen Wunsch hat Gemeindepräsidentin Marlis Dürst allerdings: Sie hoffe, dass sich in vier Jahren mehr – und vor allem jüngere – Menschen zur Wahl in den Gemeinderat stellen. «Mit wenigen Ausnahmen gehören viele von uns der Altersgruppe 60+ an. Wir brauchen junge Leute, die Aufgaben in der Gemeinde übernehmen.» Ein Anliegen, das Uwe Betz-Moser teilt, der erneut in die Schulpflege gewählt wurde. Ja, der Nachwuchs fehle, nickt er. Es gibt aber auch Lichtblicke: Die 35-jährige Félicie Bozzone blickt der neuen Legislatur in der Rechnungsprüfungskomission mit Freude entgegen. Ihr sei es wichtig, etwas in der Gemeinde mitgestalten zu können, sagt die. Sie verstehe aber, dass sich manch Gleichaltrige zweimal überlegten, ein solches Amt zu bekleiden. Denn die Frage nach der Vereinbarkeit mit Job und Familie stelle sich bei jedem Engagement. Unterschiedliche Meinungen In Analysen übt sich auch die FDP zwischen Häppchen vom Buffet. Das Timing des Wahl-Countdowns in der Lokalzeitung sei nicht ideal gewesen, auch wenn es genau dasselbe war wie vor vier Jahren, ist zu vernehmen. Damals seien die Wahlen eben erst einen Monat später über die Bühne gegangen. Anderswo im Saal wird abgewunken: Es hätten ja alle dieselben Chancen gehabt. Aber ja, wenn man natürlich fixfertige Kommunikationskonzepte wegen Presseterminen umstellen müsse, sei das natürlich unangenehm. Nur, auch innerhalb der FDP ist man nicht überall derselben Ansicht. Während die einen monieren, die Fragen an die Kandidierenden im Wahlspecial des Kuriers seien zu umfangreich gewesen, begrüssen andere ebendiesen Service – und im Speziellen die Fragestellung. Und dann brandet es erneut auf, das Thema des fehlenden Politnachwuchses. Urs Bernasconi von der GLP Wangen-Brüttisellen hat allerdings Grund zu Freude: Mit Simon Halter und Anna Regula Vollenweider weiss er zwei junge Kräfte in der Partei, die bereit sind, anzupacken. Eigentlich wünschte er sich noch mehr Junge im Vorstand, doch unter anderem fehlende und bezahlbare Wohnungen in der Gemeinde würden deren Zuzug erschweren. Etwas abseits steht Adrian Sartory, der als Parteiloser in die Schulpflege gewählt wurde. Er hat seine Familie mitgebracht und geniesst den Augenblick im Gsellhof. Genauso wie die Mitglieder der SVP, mit denen sich auf dem Balkon des Gsellhofs in der Sonne ein gemütlicher Schwatz ergibt. Ortsparteipräsident Hubert Koller ist gekommen, um mit den gewählten Kandidatinnen und Kandidaten anzustossen. Spannend sei die Wahl gewesen, sagt er. Lange sei unklar gewesen, wieviele Kandierende es gebe und dann habe er erfahren, dass einige SVP- Stimmen gestrichen wurden. Nun sei aber alles gut ausgegangen. Fröhliche

Kurier Nr. 13 31.3.2022 Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen 5 und entspannte Gesichter an der Wahlfeier: Gemeindepräsidentin Marlis Dürst (l.), Félicie Bozzone und Uwe Betz-Moser; Impressionen (weitere Bilder). (Fotos lni) Seine Parteikollegin, die 37-jährige Tiziana Meier, wirft derweil die Frage auf, warum nur knapp ein Fünftel der Wahlberechtigten an die Urne gegangen sei. Um das zu ändern, müsse die SVP ihre Präsenz im Internet und in der Lokalzeitung erhöhen, ergänzt die ebenfalls gewählte Gabriela Rickli (SVP). Werner Wyder, der Vierte im Bunde, ergänzt, dass es uns in der Schweiz gut gehe. Und so lange keine Existenzen bedroht seien, stellen viele die Politik nicht in den Vordergrund, sondern würden bei dem schönen Wetter halt lieber in die Berge fahren oder Sport machen, statt an die Urne zu gehen. Ja, es gebe viel zu überdenken und neu auszurichten in der Legislaturperiode, die nun begonnen hat. Damit es in vier Jahren junge Nachfolgerinnen und Nachfolger gibt, welche die Geschicke der Gemeinde bestimmen. Fast mantramässig hört man diesen Satz am Sonntag im Gsellhof immer wieder. Doch dann überwiegt die Freude über die geglückte Wahl wieder, und die Möglichkeit, sich mit anderen in ungezwungenem Rahmen auszutauschen. Genau dafür ist die traditionelle Wahlfeier ja unter anderem auch da. Mehr zu den Wahlen und Resultaten finden Sie auf der Leserbriefseite und auf den Gemeindeseiten.

Gemeindezeitung Kurier