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2022_09

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2 Dorfspiegel Dietlikon

2 Dorfspiegel Dietlikon / Wangen-Brüttisellen Kurier Nr. 9 3.3.2022 Im ersten Moment war ich perplex, vor allem einmal wegen der ungeheuerlichen Pauschalisierung. Und weil der Anrufer Dinge in Zusammenhang brachte, die nun beim besten Willen nichts miteinander zu tun haben: die Machtansprüche eines Despoten auf der Weltbühne auf der einen Seite, dem die Demokratie per se ein Dorn im Auge ist. Und die Lokalpolitik auf der anderen, eine der wichtigsten Stützen ebendieser Demokratie ist. Und das gepaart mit der Einstellung, Politik sei grundsätzlich böse und für alles Leid auf der Welt verantwortlich – die Lokalpolitik eingeschlossen. Nur, wie bringt man jemandem deren Wichtigkeit näher, der sich nach eigenen Worten «komplett vom Thema abgewendet hat, weil Politiker ja eh nur reden und ihre Macht erhalten wollen»? Und der einen nach jedem Satz mit den Worten unterbricht, «Halt, Sie folgen in Ihrer Argumentation dem Mainstream. Ich hingegen vertraue auf meine eigene Wahrnehmung»? Schwierig. In solchen Momenten redet man an eine Wand. Als das Gespräch kurz darauf beendet war, blieb einmal mehr die Erkenntnis, dass es Menschen gibt, bei denen auch die besten Argumente nichts fruchten. Die partout nicht einsehen wollen, dass die Politik nicht zuletzt dazu da ist, allfällige Konflikte zu lösen, bevor sie entstehen. Dass sie ein Instrument ist, um im besten Fall einen Konsens zu finden, den alle – von links, Mitte bis rechts – tragen können. Dass dies mitunter nur zähneknirschend geschieht, weil einem das Abstimmungsergebnis nicht passt, gehört zum Wesen einer direkten Demokratie. Den Politikerinnen und Politikern deshalb aber grundsätzlich Böses zu unterstellen, ist absurd und indiskutabel. Politik ist dem Kurier wichtig Deshalb wird der Kurier auch weiterhin mit grossem Interesse das politische Geschehen in den Kuriergemeinden verfolgen und auch den Behörden beziehungsweise ihren Vertreterinnen und Vertretern Platz einräumen. Natürlich stets auch mit der notwendigen journalistischen Distanz und parteipolitischen Neutralität. Denn Lokalzeitungen haben eine wichtige Aufgabe, indem sie der Lokalpolitik und den Behörden Platz einräumen. Sprich den Menschen, die sich – oft ehrenamtlich – in Parteien oder Behörden für das Gemeinwohl einsetzen. In Gemeinden wie Wangen-Brüttisellen und Dietlikon, die kein Parlament, sondern eine Gemeindeversammlung haben, geschieht dies oft im Hintergrund, verborgen vor der Öffentlichkeit. Dass dabei mitunter auch eigene Interessen vertreten werden, wie zurzeit diejenigen einer Wiederwahl, gehört genauso zur direkten Demokratie wie eine gesunde Streitkultur. Gewiss, privat stimme auch ich nicht immer mit allen Ansichten überein. Doch ich habe Respekt, wenn jemand seine Meinung vertritt, egal, welcher politischen Couleur, und diese mit Begründungen und manchmal aufwändig recherchierten Vorträgen untermalt: etwa an der Gemeindeversammlung, im Plenum. Das braucht Mut. Und oft ein dickes Fell. Besonders, wenn jemand eine unpopuläre Position vertritt. Politik und Behörden sind uns wichtig Diesen Menschen wird der Kurier auch weiterhin gerne Platz einräumen. Diese und nächste Woche bringen wir aus diesem Grunde eine Übersicht über die Kandidierenden, die für die Gemeindebehördenwahlen aufgestellt sind und die wir Ihnen auf diesem Wege näherbringen. Den Anfang machen wir mit denjenigen aus Dietlikon, nächste Woche ist Wangen-Brüttisellen an der Reihe. Wir haben allen dieselben Fragen gestellt. Denn wie heisst es so schön im geflügelten Wort: «So lange geredet wird, schweigen die Waffen.» Reden wir also. Leo Niessner Chefredaktor Kurier

Kurier Nr. 9 3.3.2022 Dorfspiegel Dietlikon 3 Lässt die Herzen von Modellauto-Fans höher schlagen: Richard Klinkes Modellauto-Museum. (Fotos os) Ein neues Museum in Dietlikon Im Bann der Modellautos Wer am Bahnhof in Dietlikon vorbei kommt, sollte die Gelegenheit für einem Besuch im Modellauto Museum vis-à-vis der Bahngleise nutzen. Besonders Kinder und Autobegeisterte können dort immer am Wochenende viele Exponate entdecken. Aktuell besteht die Möglichkeit, eine Ausstellung von über 1600 Modellautos zu bestaunen. Oliver Schmid In Dietlikon gibt es eine neue Pilgerstätte für wahre Autofreunde. Unscheinbar und vermutlich nur Insidern bekannt, hat der Ort ein besonderes Museum. Der gelernte Landschaftsgärtner hat in seinem Haus ein Paradies nicht nur für Pflanzen geschaffen. Richard Klinke stellt in seinem Haus an der Claridenstrasse 13 seine sehr umfangreiche Modellautosammlung aus, die das Herz von Kindern und Fahrzeugfans höher schlagen lässt. Mit dem Spielzeugmuseum erfüllt sich der passionierte Modellauto Sammler einen grossen Traum. Rund 1600 verschiedene Modellautos umfasst die aktuelle Sammlung. Mehrheitlich sind Modelle von Autos ausgestellt. Es hat aber auch Exponate von Flugzeugen in Miniaturform. Prospekte, Fachzeitschriften, Fotos, Poster und Bücher finden im Museum ebenso ein zu Hause. Wie die Sammelleidenschaft begann Die Faszination für Automodelle ist nicht erst seit kurzem vorhanden. Angefangen hat alles in der Kindheit, das erste Stück bekam Richard Klinke als Bub mit elf Jahren, einen Jaguar 11i. Daraus entstand eine grosse Sammelleidenschaft. «Ich bin schon immer von Autos fasziniert gewesen» sagt er, «die Modelle geben mir die Möglichkeit, Fahrzeuge, die normalerweise nicht zu bezahlen sind oder gar Prototypen und Showcars mein Eigen zu nennen. Natürlich hat mein Hobby auch schon etwas gekostet.» meint Klinke. Der letzte Zukauf wird in Raten abbezahlt. Das Problem der meisten Sammler ist allerdings nicht das Geld, sondern der Platz. Üblicherweise werden Modellautos in ihren durchsichtigen Originalverpackungen ins Regal gestellt, das klappt im Dietliker Museum schon lange nicht mehr. Platz ist rar. Neue Vitrinen oder Schränke aufzustellen, scheint nicht mehr gross möglich zu sein. Richard Klinke zeigt seine grosse Modellauto-Sammlung. Ein echtes Paradies für Autosammler Das Haus ist voll, die ganze Ausstellung erstreckt sich auf über 3 Stockwerke. Die meisten der kleinen Schätze sind in Vitrinen ausgestellt oder auf Ablagen verteilt. Die Regale sind säuberlich nach Marken geordnet. Bei einem Neuzugang werden die Autos umgeräumt und neu sortiert. Der staunende Besucher begibt sich auf eine Reise in die Geschichte der Automobile im Miniaturformat. Klinkes Sammlung besteht hauptsächlich aus Exponaten im sogenannten «Bburago-Massstab» 1:18. Zu finden sind in der Ausstellung Autos ab dem Jahr 1886 bis in die heutige Zeit. Die Tendenz liegt aber vor allem auf ältere Autos, der Schwerpunkt auf amerikanische Modelle. Dem stolzen Museumsbetreiber geht es unter anderem darum, dass gewisse Automodelle nicht in Vergessenheit geraten, denn die Formen der heutigen Automodelle wirken auf den Museumsbesitzer lieblos. Alte Autos aus den 50er bis zu den 80er Jahren sind eine andere Art von Automobil. Im Vergleich zur heutigen Zeit war die Bauart anders. Ins Schwärmen gerät er, wenn er die elegant anmutende Karosserie mit den geschwungenen Kotflügeln, dem grossen Kühlergrill, der niedrigen Dachkante und der hinten angeschlagenen Fahrer-, Beifahrerund der Hecktüre betrachtet. Schauen, Staunen, Träumen. Man kann die Oldtimerautos bei ihm begutachten, ohne lange im Internet oder in Büchern zu forschen. Selbst Experten geraten vermutlich ins Staunen, wenn sie Automodelle sehen, von deren Existenz sie bis jetzt gar nichts wussten. Aber auch unerfahrene Besucher werden durch die Modelle in ihre Kindheit zurückversetzt und in Erinnerungen schwelgen. Woher das grosse Wissen? Beinah unglaublich ist es, dass Richard Klinke zu jedem Fahrzeug eine Geschichte erzählen kann. Fachwissen erhält er durch den Austausch mit Gleichgesinnten über Social Media Kanäle. Mit seinem Museum ist er auch auf Facebook und Instagram vertreten. Sie suchen ein bestimmtes Modellauto? Wer sich in der Materie nicht auskennt und ein Modell seines Lieblingsfahrzeugs sucht, darf gerne beim Fachmann nachfragen. Im Museum wird mit Rat und Tat bei der Beschaffung geholfen. Aber auch Enthusiasten und Liebhaber dieser Modelle haben die Möglichkeit, einige der Klassiker vor Ort zu kaufen. Ein Bistrobetrieb im Miniformat ist ebenfalls vorhanden. Einzelpersonen, Familien, Gruppen oder Vereine werden gerne empfangen. Eine Spielecke für Kinder ist auf der Galerie eingerichtet. Wer möchte, kann im Museum auch eine Party feiern. Soundanlage, Licht und Nebelmaschine sind vorhanden. Das Ziel des Museums sei es, Leute, die sich für Autos generell interessieren, für einen Besuch zu gewinnen. Es sind Besucher angesprochen, die sich austauschen wollen oder einfach bei ihm einen Kaffee trinken möchten. Das Museum soll ein Begegnungsort sein und auch junge Leute für Modellautos begeistern. Privat fährt Richard Klinke, wie soll es anders sein, stilgerecht einen seltenen Amerikaner, nämlich den 1978er Buick Elektra Limited in besonderer Pink-Lackierung, der auch für Fotoshootings, Hochzeiten oder Ausfahrten gemietet werden kann. Öffnungszeiten Samstag und Sonntag geöffnet Eintrittspreise 10 Franken für Erwachsene 4 Franken für Kinder bis 12 Jahre www.modellauto-museum.ch

Gemeindezeitung Kurier