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2022_04

2 Dorfspiegel

2 Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen Kurier Nr. 4 27.1.2022 Montags-Rabatt 10% by Cristina Wespi bis 31.3.2022 Dorfzentrum Volg Hegnaustrasse 6 8602 Wangen Telefon 043 495 50 00 8306 Brüttisellen Ist Ihr Gebäude fit für die Zukunft? Wir beraten und unterstützen Sie in Fragen rund um Ihre Liegenschaft. la-nouvelle.ch la-nouvelle.ch Projektierung Umbau und Renovierung Bauleitung, Bauabnahme Gebäudeenergienachweis (GEAK / GEAK Plus, Minergie) Bahnhofstr. 26, 8304 Wallisellen Tel. 043 543 10 00, gaechterag.ch Um Gleichgültigkeit und Abgestumpftheit, womöglich gefördert durch die staatlich kontrollierte Abgabe von Rauschmitteln, wie in Ben Bovas Kultroman «THX 1138 – Das Drogenparadies». Glücklich, wer Hilfe braucht und dem ein Roboter zur Seite steht, der gewisse Handgriffe verrichten oder den einen oder anderen Wunsch erfüllen kann. Vielleicht ist man aber auch allein. Eines ist gewiss, das Leben in einer solchen Gesellschaft wäre alles andere als schön. Zum Glück sieht die Realität bei uns anders aus – beziehungsweise noch. Denn der Trend, welchen etwa der Freiwilligen-Verein «Benevol Zug» auf seiner Webseite beschreibt, ist wenig erfreulich: Obwohl das ehrenamtliche Engagement hierzulande noch immer hoch sei, «wurde im formellen Engagement ein besorgniserregender Rückgang von 19,5 auf 15,9 Prozent festgestellt. Dabei wäre die Bereitschaft für Freiwilligenarbeit hoch.» Mit anderen Worten, ehrenamtliche Einsätze sind über alles betrachtet rückläufig. Was das bedeutet, hat das Bundesamt für Statistik (BFS) erforscht. Vor rund zwei Monaten hat es seine Ergebnisse veröffentlicht. Freiwilligenarbeit ist demnach nach wie vor weit verbreitet, über alle Altersklassen hinweg, auch wenn der Beitrag jedes Einzelnen sinkt. Wieviel Zeit Schweizerinnen und Schweizer für ehrenamtliche Arbeit wöchentlich aufwenden, hat das BFS für das Jahr 2020 erhoben: Bei den Frauen waren es eineinhalb Stunden pro Woche, bei den Männern immerhin beinahe eine Stunde. «Stütze der Wohlfahrt» Freiwilligenarbeit, heisst es zur Studie, sei eine Stütze der Wohlfahrt und gleichzeitig ein Indikator dafür, wie es um diese in einem Land bestellt sei. Sie bilde einen Bestandteil des Sozialkapitals, sowohl was die persönlichen Kontakte, die Unterstützung durch das soziale Netzwerk als auch das zivile Engagement für das Gemeinwesen betrifft. Diese Definition liefert das Amt auf seiner Webseite mit, und schreibt weiter: «Die Freiwilligenarbeit ist eine Aktivität, durch die Güter und Dienstleistungen (zum Beispiel von Jugendorganisationen, politischen Parteien, Sportvereinen) bereitgestellt werden.» Auch Wangen-Brüttisellen profitiert von der Bereitschaft vieler Bürgerinnen und Bürger, die sich engagieren. Deutlich wurde das unter anderem an der Dorfchilbi in Wangen. «Ohne die Freiwilligen würde hier nichts laufen», hörte der Schreibende bei seinen ausgedehnten Streifzügen übers Festgelände für den Kurier immer wieder. Vereine, die in unermüdlicher Arbeit buken und kochten, Bars und Beizen betrieben, Bühne und andere Attraktivitäten einrichteten und natürlich die ganze Infrastruktur aufbauten – hätte das in bezahlter Arbeit geschehen müssen, ein solches Fest wäre unerschwinglich gewesen. Viel Engagement im Versteckten Doch bei weitem nicht alle Freiwilligenarbeit, die geleistet wird, ist öffentlich so deutlich wahrnehmbar. Vieles, vielleicht sogar das meiste, geschieht im Versteckten, im privaten Rahmen, oder im Rahmen der Ortsvereine, die sich Tag für Tag und Woche für Woche für das Gemeinwohl engagieren. Und das nicht nur in der Schweiz, wie die Europäische Union schon lange erkannt hat. Aus diesem Grund ernannte sie das Jahr 2011 zum «Europäischen Jahr der Freiwilligen». Die Gemeinde Wangen-Brüttisellen liess sich davon inspirieren und plante, künftig all den vielen bekannten und auch weniger bekannten Freiwilligen im Dorf mit einer Feier für ihr Engagement «Danke!» In diesen Bereichen engagieren sich Freiwillige in Wangen-Brüttisellen: – Vereinsarbeit (Vorstand, Leiter, Platzwarte etc.) – Kirchliche Angebote (Freiwillig Tätige in den Kirchen) – Angebote für SeniorInnen (Besuchsgruppen Frauenvereine, Besuchsdienst Pro Senectute, Seniorenanlässe Frauenvereine, Kirchen und Kommission 60+), – Angebote für Kinder und Eltern im Vorschulbereich (Muki-Treff, Muki-Turnen, Zäme singe, Babysittervermittlung), – Kinder und Jugendliche (Vereine mit Kindern und Jugendförderung, Sportvereine, Freizyti, Help, Pfadi usw.) – Kulturelle Angebote (Chöre, Kultur-Kreis, Musikvereine, Neujahrsblatt etc.) – Vereine für Tiere und Natur (Kleintierfreunde, Natur- und Vogelschutzverein, Brieftaubenzüchterverein etc.) – Traditionelle Anlässe für die Bevölkerung (Chilbi Wangen, Dorffäscht Brüttisellen, Seifenkistenrennen, Suppenzmittage, Samichlausbesuche, Räbeliechtliumzug, Musig uf em Dorfplatz) – Nachbarschaftshilfe – und zu guter Letzt auch unendlich viele Einzelpersonen

Kurier Nr. 4 27.1.2022 Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen 3 Erinnerung an vergangene Freiwilligen-Award-Nights: Die GewinnerInnen Herbert Wilhelm, Helmut Hitz, Esther Mauch, Albert Grimm, Doris Betz- Moser, Christa und Christian Westermann, Corinne Okle, Klär Sonderegger, Nicola Bach, Dietrich Schuler (v.l.). (Fotos zvg) zu sagen, jährlich Auszeichnungen an Menschen zu verleihen, die sich durch ihre freiwillige Tätigkeit besonders auszeichnen. Erstmals wurde im April 2014 öffentlich der «Freiwilligen-Award» verliehen. Der Erfolg stellte sich sofort ein: Knapp 200 Freiwillige wurden gemeldet und folgten der Einladung des Gemeinderats. Ein Blick in die Geschichtsbücher der Gemeinde zeigt, dass die allererste Freiwilligen-Award-Gewinnerin Klär Sonderegger hiess. Sie durfte aus den Händen der Wangemer Künstlerin Rita Madeleina Loewenthal eine Skulptur entgegennehmen. Traditionelle Award-Verleihung Ihre «Freiwilligen-Awards» hat Wangen-Brüttisellen seither behalten. Die Veranstaltung ist zur Tradition geworden. Jedes Jahr werden weitere Freiwillige geehrt. Anlässlich der Verleihung 2016 wurden erstmals zwei Awards verliehen: zum einen der «Freiwilligen- Award» (für eine besondere freiwillige Leistung im vergangenen Jahr) sowie der «Lifetime-Award für Freiwilligen-Arbeit» für ein langjähriges freiwilliges Engagement. Wie Wangen-Brüttisellen schreibt, seien auf diese Weise zwischen 2014 und 2021 bereits 15 freiwillig tätige Personen aus der Gemeinde ausgezeichnet worden. Ihre Namen sind auf der farbig leuchtenden Stele im Eingangsbereich des Gsellhofs sichtbar. Im Schreiben der Gemeinde zur nächsten Award-Verleihung heisst es dazu weiter: «Es hat noch Platz für viele weitere Award- Gewinnerinnen und -Gewinner. Damit ist auch die eingangs im Titel gestellte Frage geklärt: in Wangen- Brüttisellen wird Freiwilligenarbeit gelebt, beachtet, geschätzt und sichtbar gemacht.» Zur Auszeichnung gehört auch die beliebte Skulptur, die verliehen wird: Die Awards werden jeweils von ortsansässigen Kunstschaffenden speziell und individuell für ein Jahr geschaffen. Das Spezielle daran ist, dass nur die Mitglieder der Arbeitsgruppe wissen, welcher Künstler beziehungsweise welche Künstlerin die Awards gestaltet. Gleichzeitig wissen aber auch die Kunstschaffenden selbst nicht, wer die Awards gewinnen wird. Auch dieses Jahr wird es wieder spannend, wer das Rennen macht. Aktuell läuft die Anmeldefrist zur Einreichung von Namen von Freiwilligen für die Awards 2021: Personen, die einen Award verdient hätten, können noch bis am Sonntag, 13. Februar gemeldet werden. Die Verleihung findet voraussichtlich am 7. April im Gsellhof statt. Kennen Sie jemanden, der einen Award verdient hätte? Melden Sie die Person mittels Meldeblatt, welches auf der Homepage der Gemeinde zum Download bereit steht (www.wangen-bruettisellen.ch g Gesellschaft g Publikationen/Dokumente g Freiwilligen-Awards 2021: Meldeblatt). Oder per Mail an gesellschaft@ wangen-bruettisellen. ch einreichen. Die Arbeitsgruppe freut sich auf Ihre Meldungen von freiwillig Tätigen. Die Gewinner der Awards erhalten neben dem Preis auch einen Eintrag in der Leuchtsäule.

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Gemeindezeitung Kurier