4 Dorfspiegel Dietlikon Kurier Nr. 38 23.9.2021 Amüsanter, spannender und geselliger Anlass: Jungbürgerfeier in Dietlikon. (Foto ak) Jungbürgerfeier Dietlikon Magischer Abend für junge Bürger Am Freitag lud Dietlikon zur Jungbürgerfeier ein. Dieses Jahr wurden die jungen Erwachsenen durch dieses Fest offiziell als Volljährige und frische Wahlberechtigte in der Gemeinde willkommen geheissen. Dabei konnten sie Gemeindepräsidentin Edith Zuber persönlich kennenlernen. Alessandro Kälin Bereits am Sammelpunkt vor dem Gemeindegebäude wurde schnell klar, wie viele junge Erwachsene teil der Jungbürgerfeier 2021 sein würden. Zu Beginn posierten die Jungbürger alle gemeinsam auf einem Gruppenfoto, welches noch einmal das schiere Ausmass der Veranstaltung aufzeigte. Nach dem Fototermin bewegte sich die ganze Gesellschaft zu einem Apéro beim Restaurant Notabene. Schnell wurden Gespräche und Diskussionen gestartet, Stimmen und Gelächter waren laut zu hören. Für die Jugendlichen, die sich allesamt aus der Schulzeit kannten, war es eine gute Möglichkeit, wieder mit alten Schulfreunden in Kontakt zu treten. Und auch die ersten verblüfften Blicke gab es während des Aperitifs, aufgrund eines ersten Auftritts des geheimen, magischen Ehrengasts: des Magiers Dan. Nachher liessen sich alle Gäste im Restaurant nieder. Gemeindepräsidentin Edith Zuber nutzte die Zeit vor dem Abendessen, um eine willkommen heissende Rede an die Jungbürger zu richten, in welcher sie die Wichtigkeit der Jungbürger und ihres aktuellen Lebensabschnittes betont. Gleich im Anschluss konnten die Anwesenden eine schmackhafte Mahlzeit aus dem Notabene geniessen, welche von dem fähigen Team des Restaurants zubereitet und serviert wurde. Anschliessend folgte dann die grosse Hauptattraktion des Abends, mit der Magiershow von Zauberer Dan und der Übergabe der Jungbürgerurkunden an die frischgebackenen Jungbürger. Nach tollen Gesprächen, Gelächter und einem leckeren Dessert neigte sich der Abend dann schliesslich dem Ende zu. Die Jungbürger teilten ihre Gedanken über den Anlass. Auf Skepsis folgt positive Überraschung Die meisten der Jungbürger sagten im Interview, dass sie der Feier zunächst eher skeptisch gegenüberstanden. Die meisten waren nur auf Empfehlung der eigenen Eltern an der Veranstaltung erschienen und hatten wenige bis gar keine Erwartungen an den Abend. Viele sahen in der Veranstaltung im besten Fall nur eine gute Möglichkeit, um alte Freunde wiederzutreffen. Jedoch wurden die meisten Gäste positiv von der Veranstaltung überrascht. Die Jungbürgerfeier hatte durch intensive Gespräche, gutes Essen und einen spassigen sowie magischen Hauptakt für jeden etwas zu bieten. Somit bekamen die Jungbürger einen sehr positiven Eindruck von der Gemeinde und fühlten sich zugleich als frische Erwachsene willkommen geheissen. Die Erwartungen wurden also mehr als übertroffen. Die meisten Gäste behaupteten auf Nachfrage jedoch, dass sie auch nach dem Anlass nicht wirklich intensiver am Wahlgeschehen und den politischen Anlässen innerhalb der Gemeinde interessiert wären. Ob dies wirklich so ist, stellt Gemeindepräsidentin Zuber nach eigener Erfahrung in Frage. Tolles Essen und spannende Unterhaltung sind schliesslich nicht die einzigen Ziele einer Jungbürgerfeier, wie Zuber im Interview und auch in ihrer Rede klar macht. Edith Zuber ist es bei jeder Jungbürgerfeier sehr wichtig, dass Schulfreunde wieder zusammenkommen, um beisammen zu sein und gemeinsam eine energiegeladene und frohe Zeit zu erleben. Auch beschrieb sie aber vor allem in ihrer Rede, dass es ihr als Gemeindepräsidentin ein grosses Anliegen ist, den Jungbürgern zu ihrem neuen Lebensabschnitt als Erwachsene zu gratulieren und sie zu ehren. Dieses herzliche Willkommen soll den Zusammenhalt in der Gemeinde Dietlikon stärken und fördern. Die Jungbürgerfeier ist laut Zuber eine einmalige Gelegenheit, um junge Menschen in der Gemeinde zu erreichen und an ihr teilhaben zu lassen. Andere Anlässe eignen sich dazu weniger, da dort eher andere Altersgruppen teilnehmen. Zwar kann man junge Menschen auch gut in Schulen erreichen, dort werden Jugendliche aber noch nicht so intensiv mit Politik und Abstimmungen konfrontiert wie die frisch gebackenen Erwachsenen, die man an Jungbürgerfeiern antrifft. Das Erreichen der Volljährigkeit und der Wahlberechtigung sind also die ideale Möglichkeit, um junge Menschen zu so einem Anlass einzuladen. Auch das simple Aufrufen zur gemeinschaftlichen Aktivität bringt laut Edith Zuber schon etwas. Nach der Jungbürgerfeier finden sich jedes Jahr immer einige Jungbürger an Veranstaltungen wie der Gemeindeversammlung, welche ohne die Feier vermutlich nicht dort anwesend wären. Dies gibt der Jungbürgerfeier einen enormen Wert, da sie junge Bürger mit wichtigen politischen und gemeinschaftlichen Themen konfrontiert. Dies ist in Zeiten der fehlenden Jungbürgerwähler von ausserordentlicher Wichtigkeit. Trotz Corona ein grosser Erfolg Dieses überaus wichtige Ereignis hatte aber auch dieses Jahr lange mit grosser Ungewissheit zu kämpfen. Aufgrund des Coronavirus wurde die Feier, die normalerweise vor den Sommerferien stattfindet, auf den frühen Herbst verschoben. Edith Zuber war es enorm wichtig, dass die Veranstaltung in uneingeschränktem Ausmass stattfinden konnte. Aus diesem Grund wurde die Zertifikatspflicht an dem Event auch sehr ernst genommen und pflichtbewusst kontrolliert, um keine Kompromisse eingehen zu müssen. Glücklicherweise funktionieren die Coronamassnahmen des Festes alle sehr gut und auch von den Jungbürgern kam nur gutes Feedback zurück. Trotz der Hürden war die diesjährige Jungbürgerfeier für alle Beteiligten ein voller Erfolg, sei es nun in dem sozialen oder dem politischen Aspekt. Das eine oder andere neue Gesicht sieht man vielleicht an der kommenden Gemeindeversammlung am 6. Dezember. Schliesslich liegt speziell die Zukunft in den Händen unserer jungen Bürger, weswegen ihre Sichten und Meinungen definitiv wahrgenommen werden müssen. In aktuell diskutierten Themen ist es besonders wichtig, dass die Stimme der Jugend gehört wird.
Kurier Nr. 38 23.9.2021 Dorfspiegel Dietlikon / Wangen-Brüttisellen 5 Das Tolle an der Bewegungswoche: Überall kann man Sportarten ausprobieren – und sich womöglich mit ihnen anfreunden. (Fotos al) Bewegungswoche Sportlich umgarnte Eröffnung des Vereinsweg Wangen-Brüttisellen Bis am letzten Montag fand in Wangen-Brüttisellen, Dietlikon und neu auch Wallisellen die Bewegungswoche statt. Während dieser Zeit öffneten Sportanbieter und Vereine ihre Türen. Wer wollte, konnte Sportarten von Qi-Gong bis Turnen gratis ausprobieren. Aline Leutwiler Ich will ganz ehrlich mit Ihnen sein. Seit 14 Jahren lebe ich in Wangen. Zum ersten Mal gehört habe ich von der Bewegungswoche, welche nun zum 15. Mal stattfand, als ich den Auftrag zu diesem Artikel erhielt. Als sportbegeisterte Person konnte mich das Konzept allerdings schnell überzeugen. Während neun Tagen habe ich die Möglichkeit, gratis Stunden bei den zahlreichen Vereinen, Organisationen und Unternehmen der Kuriergemeinden zu buchen. Und auf diese Weise allerhand neue Sportarten auszuprobieren. Also setzte ich mich vor den Computer und buchte gleich ein paar Termine. Die beeindruckende Website erinnerte mich per Mail, dass ich die Buchungen noch abzuschicken habe. Das war es auch schon. Schnuppern beim Tennis Mein erster Kurs: Tennis. Obwohl ich dank meiner Hauptsportart Volleyball eigentlich ein gewisses Ballgefühl besitzen sollte, konnte ich mich im Schulsport nie so wirklich damit anfreunden. Höchste Zeit, Tennis eine zweite Chance zu geben. So spazierte ich am Samstagmorgen bei strahlendem Wetter zum Tennisplatz in Brüttisellen. Draussen waren bereits alle Plätze belegt. Drinnen wurde fleissig mit Trainern geübt, über die Unterschiede des Tennis zu Volleyball gefachsimpelt oder Bälle gesammelt. Neben mir fanden sich ausserdem drei weitere Erwachsene und vier kleine Jungen zur Tennislektion ein. Wir Älteren übten erst einmal den Ball zu kontrollieren und spielten schnell zu zweit übers Netz. Der Tennislehrer Fabio Hildenbrand gab uns dazwischen Tipps und zum Schluss konnten wir gar ein kleines Turnier gegeneinander spielen. Auf der anderen Seite übten die Kleinen mit einem weiteren Lehrer. Sie waren so begeistert, dass sie zum Schluss der Stunde vergassen, ihr Racket wieder abzugeben. Auch für mich war die Stunde schnell vorbei. Wenige Besucher im Gsellhof Etwas gemächlicher ging es dann am Samstagnachmittag zu und her. Eigentlich würde im Gsellhof die Bewegungswoche mit Reden und Bratwurst offiziell eröffnet werden. Doch der Gsellhof blieb ziemlich leer. Knapp zehn Personen, davon der grösste Teil aus den Gemeindeverwaltungen selbst, nahmen an der Eröffnungsfeier teil. «Bei der ganzen Werbung für die Bewegungswoche ist der Eröffnungsanlass vermutlich einfach untergegangen», vermutet Verena Frangi Granwehr, die Gemeinderätin des Ressorts Gesellschaft in Wallisellen. Sie zeigt sich jedenfalls begeistert darüber, dass Wallisellen nun wieder an der Bewegungswoche teilnimmt. «Gerne würden wir das die nächsten Jahre weiterführen, um Bewegung und den sozialen Austausch zu fördern», sagt die Gemeinderätin und geht mit gutem Beispiel voran, als sie den neuen Vereinsweg von Wangen-Brüttisellen abfährt (zwei weitere Velos folgten). Der Vereinsweg wird gleichzeitig mit der Bewegungswoche am Samstagnachmittag eröffnet. «Im Rahmen des Projekts Zusammenleben im öffentlichen Raum wurden von 2015 bis 2017 in Wangen-Brüttisellen Plätze aufgewertet. Im Rahmen des Projekts entstand eine Wanderkarte, die von Platz zu Platz führt. Bislang fehlte ein offizieller Name für die in der Wanderkarte abgebildeten Routen. Dank der Eröffnung des Vereinsweges würdigen wir jetzt diesen Weg. Dieser soll daran erinnern, wie wichtig gemeinschaftliches Wirken für das gesellschaftliche Leben ist», sagt Arun Müller, Leiter Gesellschaft in der Gemeindeverwaltung von Wangen- Brüttisellen. Das breite Angebot der Vereine Bewegung und Begegnung heissen die beiden Ziele, welche die Gemeinde sowohl mit dem Vereinsweg als auch der Bewegungswoche verfolgt. «Es geht vor allem darum aufzuzeigen, was für ein breites Angebot es dank der Vereine und anderer Organisationen in unseren Gemeinden gibt und dieses niederschwellig zum Schnuppern zugänglich zu machen», fügt Andreas Krebs, Leiter des Sportnetzes Dietlikon und geistiger Vater der Bewegungswoche hinzu. Das Angebot käme besonders gut bei Personen ab 40 Jahren an. Wie auch schon im letzten Jahr legte Corona einige Stolpersteine in den Weg. «Ab Montag gelten neue Corona-Regeln. Zusätzliche Zertifikatspflicht und Mengenbegrenzungen kommen hinzu. Je nach Anlass kommt es nun zu Umstellungen», so Andreas Krebs. Zumba im Einkaufszentrum Am nächsten Tag spürte ich von den kommenden Regelungen noch wenig, als ich das Einkaufszentrum in Dietlikon wie gewohnt mit Maske betrat. Ich war vor Ort für eine Zumbastunde. Sonst hätte ich mich wohl ein wenig geschämt, dorthin zu gehen. Aber unter der Begründung meiner journalistischen Recherche liess sich das wunderbar verkaufen. Nach und nach trudelten fröhlich plaudernde Frauen, die meisten davon um die Vierzig, ein. Meine Scham fiel schnell ab. Sogleich erschallte lebendige Latino- Musik, die Lampen an den Decken begannen farbig zu blinken und mir fiel ein Stofftuch an der Wand auf: «This is my happy place». Und die Freude, welche die Frauen aufs Parkett brachten, war sehr ansteckend. Und so begann ich rumzufuchteln, als könnte ich tanzen, schmiss mich in die lasziveren Posen und stimmte in die Freudenschreie der anderen Teilnehmerinnen ein. Ich hatte meinen Spass. Spass ist auch das Ziel von Playground. An fast jedem Sonntag kommen mehrere Freiwillige des offenen Jugendtreffs von Wangen- Brüttisellen zum Schulhaus Steiacher. Dort dürfen sich Kinder dann verschiedene Sportgeräte ausleihen, Tricks ausprobieren oder gemeinsame Spiele spielen. Aus allen Ecken tauchten Schulkinder auf. Sie demonstrierten beeindruckende Fussball-Künste, übten Skateboard zu fahren oder ergatterten sich das überaus beliebte BMX-Fahrrad. Die wenigen Eltern, die da waren, fotografierten ihre Kleinen entzückt. Ich sass am Rand und war etwas neidisch. Während meiner Primarschulzeit hätte ich nur allzu gerne an einem solchen Anlass teilgenommen. Oder hätte von der Bewegungswoche etwas früher erfahren wollen.
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