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2021_29-30

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4 Dorfspiegel

4 Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen Kurier Nr. 29 / 30 22.7.2021 Emotionaler Abschied: (v.l.) Roland Wehrli, Leitung Bildung Gemeinde Wangen-Brüttisellen, Urs Wäckerlin, Uwe Betz-Moser, Schulpräsident Gemeinde Wangen-Brüttisellen, an der Feier für Urs Wäckerlin. Verabschiedet wurde Urs Wäckerlin auch beim «Pensionierungs-Pausenbänkli» (r.). (Foto nb/zvg) Zum Abschied von Urs Wäckerlin aus der Schule Eine emotionale Reise mit mächtigem Personaldossier In der Nähe des Tenniszentrums Halsrüti in Brüttisellen steht das «Pensionierungs-Pausenbänkli». Dort wurde Ende Juni Urs Wäckerlin verabschiedet, Urgestein, Vollblutlehrer und Schulleiter der Gemeinde Wangen-Brüttisellen. Nadia Bosshard Die Ansprache des Schulpräsidenten von Wangen-Brüttisellen, Uwe Betz-Moser, beginnt geheimnisvoll: «Lieber Urs, nun ist es soweit – ein besonderer Tag. Kannst du dir vorstellen, weshalb wir uns an diesem Ort treffen?» Die Erklärung folgte sogleich: «Einerseits weil sich in meinen Vorbereitungsrecherchen auf den heutigen Tag aus geheimen Personaldokumenten und Unterlagen sowie Notizen von der Schule Steiacher aus deiner Lehrerzeit herausfinden liess, dass sich in diesem Wald ein gewisser Herr Wäckerlin und eine Frau Vögeli, beides Lehrpersonen an der Schule Wangen-Brüttisellen, heimlich getroffen haben sollen?» Schülergerüchten zu Folge hätten die damaligen Klassen, lange vor den beiden selbst gewusst, dass die beiden da etwas hätten zusammen. Ob er etwas dazu sagen wolle? Oder vielleicht besser diese Dame selber? Sybille Wäckerlin-Vögeli, die Angesprochene, ergreift das Wort: «Nach sage und schreibe 37 Jahren wirst du nun Ende Juli in den vorzeitigen Unruhezustand gehen.» Die Schulpflege und die Kolleginnen und Kollegen möchten ihn heute an diesem Tag gebührend ehren und ihm gemeinsam danken für seinen grossartigen Einsatz in und für die Schule Wangen-Brüttisellen und die Schule Steiacher. Ein weiteres Gerücht Darauf richtet der Schulpräsident erneut das Wort an die Anwesenden: «Es gibt noch ein weiteres, viel schwerwiegenderes Gerücht, dass sich hartnäckig aufrecht hält. Nämlich, dass in diesem Waldstück scheinbar immer noch Schüler aus deiner damaligen Klasse in den 1980-Jahren darauf warten, dass sie ihren Lehrer endlich aus dem Versteckis- und «Räuber und Poli»- Spielen finden. Man hat mir gesagt, sie warten teilweise immer noch auf ihren Lehrer.» Als Überraschung kamen in diesem Moment einige Schüler aus der damals 4. Klasse von 1984, wo Urs Wäckerlin seinen Unterricht aufnahm, aus den Gebüschen. Dies rührte ihn zu Tränen. Uwe Betz-Moser erzählt darauf aus dem Werdegang. Spannend sei er, ein mächtiges Personaldossier, gefühlt einen Meter dick. Es zeige aus den Mitarbeiterbeurteilungen, dass Urs Wäckerlin auch hier von Beginn weg mit vollem Elan und Motivation dabei war. «Ich meine, du hast mit der Zeit darin deine Berufung gefunden. Mit deinem Schulteam spannende Projekte zu machen, deine Lehrperson zu fördern und mit deinen Schülern die Schule weiter zu entwickeln und die Schule Steiacher die bestmögliche erfolgreichste Schulzeit zu ermöglichen, auf die sie mit Freude zurückblicken.» Immer habe sich Urs Wäckerlin vehement für die Anliegen der Schule eingesetzt, fährt der Schulpräsident fort. Er habe keine Diskussionen und Argumente gescheut, konnte aber auch andere Voten stehen lassen und akzeptieren. «Urs, ich schätzte es sehr in den vergangenen Jahren als Schulpräsident, mit dir im Austausch gewesen zu sein und dich als Lehrperson, als Vorgesetzter der Lehrpersonen und als Mensch kennengelernt, erlebt und zusammengearbeitet zu haben.» Leiden und Fiebern mit der Nati Urs Wäckerlin sei immer offen, transparent und ehrlich gewesen. Und nach einer intensiven Schulpflege-Sitzung habe man mit ihm auch wieder ein Bier trinken können oder zusammen mit den ZSC Erfolgen oder Misserfolgen gelitten. Oder man habe während eines schlechten Spiels der CH-Nati oder einem Supermatch SMS ausgetauscht. Auch das habe ihn als Menschen ausgezeichnet. «Das habe ich sehr geschätzt und ich danke dir auch im Namen der gesamten Schulpflege dafür ganz herzlich», schloss der Schulpräsident. Nach einer kurzen Ansprache der ehemaligen Schüler kam die Enthüllung des eingepackten Pensionierungs-Pausenbänkli. Danach ging es im Laufschritt und bei Regen zum Tenniszentrum Halsrüti, wo köstlicher Speis und Trank auf alle wartete. Mit fröhlichem Gesang «Das alte Haus» und Geschenken wurde Urs Wäckerlin verabschiedet. Dazu gab es einen geänderten Refrain des Liedes: «Ja üsem Wäcki wänd mir singe und beschti Wünsch dir bringe. Mir si so stolz uf di, üse Star wirsch immer si. Am liebschte würdet mir üs beame, zrugg id Eightis, Achzger Jahr. Zu dir id Mittelstufe, hüt Abig wirds fascht wahr.» Urs Wäckerlin erwähnte nun in seiner Rede, dass es die Kinder von Brüttisellen waren, welche ihm immer die Motivation gaben und so unterrichtete er mit viel Gesang und Theaterspiel. Seine ersten Schüler, darunter Oliver Steffen (Tele Züri) und Uli Forte (FCZ) so wie alle anderen ehemaligen und anwesenden Schüler beteuerten, dass Urs Wäckerlin der beste Lehrer für sie war und sie ebenfalls geprägt hat. Auf die Frage, was er mitnimmt und weiterführt, sagte Urs Wäckerlin: «Die Musik und das Lachen». FR. 27. – SO. 29.8.2021 piazzadietlikon.ch

Kurier Nr. 29 / 30 22.7.2021 Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen 5 Gewerbe-Verein Wangen-Brüttisellen Die «Stifti» als Sprungbrett ins Berufsleben Um die Mitglieder des Gewerbe-Vereines zu motivieren, Lehrlinge auszubilden, hatte sein Präsident Joe Stöckli am letzten Freitagabend zwei Experten, Marcel Lüthi von «schnuppy» und Kantonsrat Dr. Dieter Kläy vom Schweizerischen Gewerbeverband (SGV), eingeladen. Sie vermittelten in ihren Referaten Wege und Möglichkeiten der Berufsfindung und Ausbildung. Helga Eissler In seiner Begrüssung erinnert Joe Stöckli, dass nur mit der Schaffung von Lehrstellen in Wangen-Brüttisellen und Dietlikon das Aussterben der Handwerker und ihrer Fähigkeiten verhindert werden kann. Um eine Gymnasialisierung der Sekundarschüler zu verhindern, sei es unter anderem erforderlich, ihnen die Möglichkeiten des dualen Bildungssystems aufzuzeigen. Die Schwierigkeiten und teilweise Überforderung der Jugendlichen bei den Schnupperlehren, Berufsfindung und Lehrstellensuche seien bekannt. Um die Zusammenarbeit zwischen Jugendlichen, Betrieben, Eltern und Schulen einfacher und transparenter zu gestalten, beabsichtige Wangen- Brüttisellen gemeinsam mit Dietlikon demnächst «schnuppy» beizutreten. Er ergänzt: «Wir wollen und müssen verhindern, dass auch nur ein einziger Sekundarschüler oder eine einzige Sekundarschülerin keine Lehrstelle findet.» Projekt Schnupper-Lehrstellen «schnuppy» Marcel Lüthi ist Leiter des gemeinsamen Projekts der Sekundarschulen und Gewerbevereine der Gemeinden Dielsdorf, Bülach, Affoltern a.A. und der Stadt Zürich. Ziel des Projekts ist es, mit der Datenbank schnuppy.ch das Schnuppern einfach zu planen und zu steuern, unnötige Anfragen und Absagen zu Magisches Quadrat 1 2 3 4 5 1 Ist die Prüfung gut gelungen dank dem Magazin der Jungen? 2 Der vierte Monatsname hat alles für eine spanische Dame. 3 In der Kilonachnahme steckt auch ein Damenname. 4 Deren ball zerfetzte manchen wall. 5 Für sich allein ist er schon rund, indes nicht ganz im Alpen-Verbund. 2 Dieses Rätsels Lösung befindet sich auf Seite 23. 3 4 5 (v.l.) Marcel Lüthi, Joe Stöckli, Dr. Dieter Kläy fordern von Gewerbe und Wirtschaft mehr Ausbildungsplätze. (Foto he) reduzieren, die Firma/den Beruf in der Schule besser bekannt zu machen und die Jugendlichen für ihren Beruf zu begeistern. Lüthi führt dazu aus: «Bevor ein Jugendlicher beziehungsweise eine Jugendliche eine Lehrstelle sucht, sollte er oder sie erst den geeigneten Beruf finden.» Er ergänzt: «Währenddessen für die Lehrstellensuche viele und gute Plattformen existieren, ist es für das Schnuppern im Berufsfindungsprozess schon schwieriger. Es fehlen Informationen über die effektive Verfügbarkeit der Schnupperstellen. Die «schnuppy. ch»-Datenbank schafft da Abhilfe. Aufgrund ihrer übersichtlichen Darstellung und Farben für das Vermitteln und das Managen von Schnupperlehren ist sie für Schüler, Lehrbetriebe, Eltern und die Schule hilfreich. Einige Beispiele seien erwähnt: für Schüler ein einfaches Online-Bewerbungsverfahren; für Lehrbetriebe die Verfügbarkeit von Schnupperlehren einfach und schnell anpassen; für die Eltern Information über die Bewerbung und die bevorstehende Schnupperaktivität; für die Schulen die Möglichkeit, mit wenig Aufwand die Jugendlichen optimal im Bewerbungsprozess zu unterstützen. Das Registrieren und Ausfüllen der Daten sei einfach, ein Update in ein, zwei Minuten durchgeführt. «schnuppy» ist eine Non-Profit- Organisation. Weitere Informationen können auf info@schnuppy.ch abgerufen werden. Aktuelles aus der Berufsbildung Der Fachkräftemangel ist eine Herausforderung, sagt Kläy zu den Anwesenden. Die Babyboomer gehen in Pension und somit verlassen mehr Arbeitskräfte den Arbeitsmarkt als neue hereinkommen. Die Masseneinwanderungsinitiative hinterlasse ebenfalls ihre Spuren. Das Rückgrat der Schweizerischen Wirtschaft bilden seine ca. 525 000 KMU‘s mit bis zu 250 Mitarbeitern. Sie erwirtschaften ungefähr 80 Prozent der Wertschöpfung der Schweiz. Im Kanton Zürich werden in 12 000 Lehrbetrieben 35 000 Jugendliche ausgebildet. 42 000 Jugendliche absolvieren überbetriebliche Kurse oder die Berufsschule. Das duale Bildungssystem der Schweiz offeriert seit 25 Jahren nach der beruflichen Grundausbildung Brückenangebote wie eine höhere Fachausbildung oder nach dem Erwerb der Berufsmatura den Besuch einer Fachhochschule oder Universität. (Die Matura B1 kann während der Lehre, die Matura B2 nach der Grundausbildung erworben werden). Damit soll die Berufsbildung «fit» gemacht werden gegenüber einem zunehmenden Druck der gymnasialen Ausbildung. Die Bedeutung der Berufsbildung ist für die Schweizer Wirtschaft überlebenswichtig. Geht es doch mehr oder weniger darum, die Arbeitsmarkt- und Integrationsfähigkeit der Jugendlichen in die Arbeitswelt und Gesellschaft sicherzustellen und Jugendarbeitslosigkeit zu vermeiden. Mit einer «Stifti» können die Jugendlichen damit früh Arbeitserfahrung und Fähigkeiten für ihre spätere Berufsausübung sammeln. Die Durchlässigkeit des dualen Berufsbildungssystems eröffnet ihnen je nach Fähigkeit anschliessend Karrieremöglichkeiten. Der SGV engagiert sich in der Stärkung der Berufsbildung als einem Teil des schweizerischen Bildungssystems. Gut ausgebaute Berufs-, Studien – und Laufbahnberatung stehen dabei im Fokus. «Ein weiterer Schwerpunkt ist die Anerkennung der Gleichwertigkeit und Gleichbehandlung von beruflicher und akademischer Bildung» ergänzt Kläy. In diesem Zusammenhang stelle sich immer wieder die Frage, warum die Hochschulen der Schweiz (ETH, UNI) und Forschung bevorzugt alimentiert werden. Lehrstellenmarkt Es ist eine gute Nachricht aus erster Hand: Die Situation auf dem gesamtschweizerischen Lehrstellenmarkt ist gut. Es wurden mehr Lehrverträge als im letzten Jahr abgeschlossen (58 000 Ende Juni). Die Chancen sind intakt, einen Ausbildungsplatz bei noch 14500 freien Lehrstellen auf den Lehrbeginn 2021 zu finden. Erfreulich ist der Rückgang der Arbeitslosenquote Jugendlicher von 3,7 Prozent im Februar 2020 auf 2,5 Prozent Ende Juni 2021. Unterstützung für Lehrlinge Eine zweite gute Nachricht betrifft den Beschluss des Kantons Zürich von letzter Woche. Zur Bewältigung der Corona-Krise werden die Jugendlichen in der Berufsbildung durch den Ausbau individueller Coachings-, Stütz- und Förderkurse in den Jahren 2022 bis 2025 mit 25,5 Millionen Franken unterstützt. Ein Drittel der Gelder soll den Verbundpartnern in den Bezirken des Kantons für die Schaffung von Lehrstellen zur Verfügung stehen. Es wäre wünschenswert, dass auch der Gewerbe-Verein Wangen-Brüttisellen für seine Anstrengungen zur Schaffung von Lehrstellen vom grossen Kuchen ein kleines Stück erhalten würde.

Gemeindezeitung Kurier