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2 Dorfspiegel

2 Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen Kurier Nr. 12 25.3.2021 Shah ist Student an der Hochschule Luzern und hat kürzlich seinen Bachelortitel in Energie- und Umweltsingenieurswissenschaften erhalten. Der ursprünglich aus Indien stammende Student arbeitete während seines Studiums mit Achim Schneider zusammen, der an der Hochschule unterrichtet und selbst aus Wangen-Brüttisellen stammt. Daraus entstand die Idee zur Bachelorarbeit. Keine einfache Arbeit «Anfangs war ich mir nicht sicher, ob ich dieses grosse Projekt in Angriff nehmen will. Doch ich entschied, das Risiko anzunehmen, weil ich damit meine Interessen direkt anwenden konnte», erzählt Shah. Der schwierigste Teil der Arbeit sei der Anfang gewesen. «Es gibt so viele Aspekte zu beachten. Es dauerte eine Weile, bis ich wusste, wie ich die Arbeit angehen wollte», sagt der Student. Shah entschied sich dafür, zuerst CO 2 Emissionen der Gemeinde zu analysieren. Und danach Massnahmen zur Reduktion der Emissionen auszuarbeiten. «Mir war es wichtig, Massnahmen vorzuschlagen, die einfach und günstig umzusetzen sind», betont Shah. Die Gemeinde sollte sich also zuerst um die tiefhängenden Früchte kümmern. Mobilität, Elektrizität und Heizung sind entscheidend So berechnete Shah die Emissionen in den Bereichen Mobilität, Elektrizität und Heizungen: «Den Stromverbrauch erhielt ich von den Werken Wangen-Brüttisellen und die Frequenz der Autos stammt von Daten des Zürcher Amtes für Verkehr.» Die Zahlen stammen aus 2019. Das Resultat: Die Mobilität verursacht in Wangen-Brüttisellen jährlich 23 318 Tonnen CO 2 und die Heizung 22 798 Tonnen. «Meine Berechnungen sind wohl zu 90 Prozent genau. Unter Berücksichtigung, dass alle Daten, die ich erhalten habe, korrekt sind», sagt Shah selbstbewusst. Der grösste Verbraucher in Wangen-Brüttisellen ist also die Mobilität. Shah schlägt gleich mehrere Massnahmen vor: Die Geschwindigkeits-Limiten zu senken, Car sharing einzurichten oder ein Team für Mobilitäts-Management einzuführen. «Darunter verstehe ich den ganzen Mobilitäts-Bereich. Man Student Devarsh Shah: «Anfangs war ich mir nicht sicher, ob ich dieses grosse Projekt in Angriff nehmen will.» (Foto al) kann den Verkehr optimieren, um Stau zu verringen. Die Gemeinde sollte Strassenbelechtung gezielt einsetzen», erklärt Shah. Wer langsamer fährt, verbraucht weniger CO 2. Wer den Motor weniger lang im Stau laufen lässt, verbraucht ebenfalls weniger CO 2. Ausserdem ist eine gezielte Stärkung des öffentlichen Verkehrs, etwa der Ausbau von Busstationen hilfreich. Oder der Ausbau von Velo- und Spazierwegen. Sehr effizient ist auch das Auswechseln der eigenen Autos der Gemeinde. «Meine Berechnungen haben ergeben, dass ein Auto, welches 15 000 Kilometer fährt, durch ein Elektroauto ersetzt wird, 2 Tonnen CO 2 gespart wird. Hinzu kommt die Bereitstellung von Infrastruktur für Elektroautos. So können auch die Bewohner motiviert werden, auf Elektroautos umzustellen», sagt der Student. Aus Shas Sicht ist der einfachste Schritt für die Gemeinde, künftig alle Lampen und Strassenlichter auf LED umzustellen. Wann immer eine Lampe ersetzt werden muss, wird sie durch LED-Lichter ersetzt. Das gilt auch für die Gebäude der Gemeinde selbst. Ausserdem empfiehlt Shah, einen Energieberater einzustellen. Dieser kann die Bevölkerung beraten und bei der CO 2 Reduktion unterstützen. «Sehr wichtig ist auch die Bildung. Die Bevölkerung muss an Anlässen wie dem Forum informiert werden. Klimawandel kann so zum wichtigen Thema in der Bevölkerung werden», so Shah weiter. Der letzte Bereich betrifft die Heizung: «Dieser ist schwieriger umzusetzen. Man kann ja niemanden zwingen, seine Heizung auszubauen.» Stattdessen soll die Gemeinde finanzielle Anreize und Unterstützung bieten. Möglich ist es, traditionelle Gas- und Ölheizungen beispielsweise mit Biothermalen Heizungen zu ersetzen. Auch in diesem Bereich sei die Information der Bewohner entscheidend. «Für mich ist Bildung von allen Massnahmen die wichtigste. Denn die entscheidende Anspruchsgruppe sind die Bewohner der Gemeinde selbst», weiss Shah. Informierte Bürger und Bürgerinnen seien offen für neue Massnahmen und unterstützten auch finanziell aufwendigere Projekte. «Wenn Bürgerinnen beginnen, die Gemeinde kritisch zu hinterfragen und Klimawandel zum Thema zu machen, wächst auch der Handlungswille in der Gemeindeverwaltung.» Die Bevölkerung muss mitziehen Shah weiss zwar, dass nicht alle seiner Vorschläge umgesetzt werden, «aber zumindest drei bis vier wären schön. Die Gemeinde könnte auch das Energiestadt Label erwerben. Ja, es ist teuer und zeitaufwändig. Dennoch könnte Wangen- Brüttisellen den Kriterien einer Energiestadt entsprechen.» Auf die Frage, was Shah allen Wangemern und Brüttisellerinnen mitgeben will, hellt sich sein Gesicht nochmals auf. «Handeln Sie selbst und reduzieren Ihren täglichen Verbrauch. Wenn Sie etwas tun, wird das auch etwas bewirken. Es ist ein bisschen wie ein Virus. Irgendwo muss es beginnen. Einfach im positiven Sinn natürlich», sagt er lachend. Viel Potenzial Der Student geht mit positivem Beispiel voran. Shah versucht, weniger zu reisen und vor allem im öffentlichen Verkehr zu reisen. Ausserdem reduziert er seinen persönlichen Wasserverbrauch. Und konsumiert weniger Fleisch. Shah beendet das Interview so engagiert wie er es begann. Zu Wangen-Brüttisellen hat er mittlerweile eine enge Bindung aufgebaut und fährt hin und wieder mit dem Fahrrad durch: «Es ist eine schöne Gemeinde mit viel Potenzial. Andere Gemeinden sind fortschrittlich. Wangen-Brüttisellen schafft das auch.» Wir helfen Ihnen Ihre ungebetenen Gäste loszuwerden • Marderabwehr • Umweltgerechte Schädlingsbekämpfung • Fassadenschutz gegen Tauben, Kleinvögel und und Spinnen Dorfstrasse Ruchstuckstrasse 13 · 8306 25 · Brüttisellen 8306 Brüttisellen · Telefon · Telefon 044 807 044 50807 50 · 50 · www.insekta.ch F VSS D

Kurier Nr. 12 25.3.2021 Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen 3 Gratularium Zum morgigen Geburtstag von Fritz Brunner Fritz Brunner wird morgen, am 26. März, 85-jährig. Anlässlich seines Geburtstags besuchte ihn der Kurier in Wangen. Aline Leutwiler Beim Betreten der Wohnung von Fritz Brunner und seiner Frau Edith fühlt man sich gleich einige Jahre zurückversetzt. Das Wohn- und Esszimmer wird von zahlreichen Blumenmustern verziert. Es hängen kleine Zeichnungen von Enten, Blumen und Familienmitgliedern an den Wänden und in der Ecke steht ein Spinnrad. Ganz im Gegenzug dazu: Fritz Brunner. Der 85-jährige hantiert geschickt mit dem Smartphone und erzählt aufgeweckt aus seinem Leben. Sein 85. Geburtstag, den er am Freitag feiert, bedeutet ihm nicht allzu viel. «Abgesehen von den runden Geburtstagen haben wir nie besonders gefeiert. Also habe wir ich auch dieses Jahr nichts Grosses geplant», so Brunner. Das liegt allerdings an Corona. Das vermisst er Fritz Brunner und seine Frau haben bereits beide Impfungen erhalten, doch von Lockerungen können sie bisher noch nicht profitieren. «Es ist noch unklar, wie lange dies andauert. Denn selbst mit der Impfung ist nicht alles vorbei», meint Brunner ganz realistisch. Er vermisst die Treffen mit seinen Freunden, wie der Gruppe Manne mit Schpeuz. Edith Brunner-Baldinger möchte endlich wieder im Restaurant ausgiebig speisen. Wie viele andere hätte sich Fritz Brunner nie vorstellen können, dass eine Pandemie jemals Realität wird: «Ich schlafe nun schlechter. Manchmal bereitet mir die Zukunft sogar Angst. Aber es geht wohl allen so.» Es ist nicht das erste Mal, dass Brunner aussergewöhnliche Zustände erlebt. Treffen mit dem hundertjährigen Lehrer Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges war Fritz Brunner drei Jahre alt. Er erinnert sich noch genau an die Essensmarken: «Wir hatten immer genügend Fleisch. Das Brot hingegen war eher knapp. So begannen wir auch untereinander zu handeln.» Ebenso klar sind die Erinnerungen an das versehentliche Bombardement in Oerlikon. «Ich wurde in Oerlikon geboren. Wir lebten also in der Nähe der Unglücksstelle. Glücklicherweise waren wir an diesem Tag im Zürcher Oberland», erzählt Brunner. Später besuchte er die Sekundarschule in Schwamendingen. Mit seinem heute hundertjährigen Lehrer hat er noch immer Kontakt. Brunner absolvierte eine Bankenlehre bei der Zürcher Kantonalbank und besuchte über die Jahre zahlreiche Weiterbildungen. Mit 22 trifft er seine heutige Frau Edith. «Wir haben uns beim Tanz im Kongresshaus kennengelernt», erzählt er strahlend. Auch Edith lächelt neben ihm. Beruflich ist Brunner vielbeschäftigt und verbringt auch ein Jahr in London. Die an der Börse tätige Edith besuchte ihn gar zweimal. Zum damaligen satten Preis von 600 Franken pro Flug. Seit 50 Jahren in Wangen Die beiden heiraten und ziehen erst nach Dübendorf, dann nach Wangen. Seit insgesamt 50 Jahren bezeichnen sie es ihr Zuhause. Beide Töchter wurden in dieser Wohnung gross. Brunner arbeitete in der Schweizerischen Handelsgesellschaft, der Geschäftsleitung eines grossen Lebensmittelkonzerns und die letzten zwanzig Jahre seines Berufslebens in einer Sanitär- und Lüftungsfirma als Finanzchef. In der Freizeit gingen Brunners mit den Kindern gerne wandern in der Nähe ihrer Ferienwohnungen auf der Bettmeralp und in Brissago. Sie spielen gerne Tennis und Fritz Brunner ging mindestens jeden zweiten Tag joggen. «Die Bewegung versuche ich bis heute noch beizubehalten. Auch wenn ich nicht mehr joggen kann. Ohne Corona spiele ich immer noch Tennis und wir gehen oft spazieren und unternehmen Ausflüge. Zum Beispiel ins Wallis oder Tessin», sagt Brunner. Alle Kontinente bereist Nach der Pensionierung gingen Brunners viel reisen. Sie besuchten alle Erdteile und waren teilweise bis zu acht Wochen unterwegs. Die beiden versuchten sich im Golfen und besuchten Theaterstücke. Insbesondere Laien-Aufführungen ihrer Freunde. «Nach der Pensionierung wurde auch die Verbindung zu Wangen viel stärker. Wir haben nun einige Freunde und sind intensiver am Dorfleben beteiligt», sagt Brunner. In letzter Zeit seien allerdings einige Freunde und Bekannte verstorben. Es ist leider nicht das erste Mal, dass Brunners Freunde verlieren. Ihre engsten Freunde hinterliessen in einem Autounfall zwei jugendliche Kinder. «Für mich war klar, dass ich als Götti die Sache nun an die Hand nehme», erinnert sich Fritz Brunner an diese schwierige Zeit. «Aber wir haben es immer wieder gut hinbekommen. Wir Der Jubilar Fritz Brunner war schon in vielen Teilen der Erde unterwegs. Gratulationen hatten Glück im Leben», fügt Edith Brunner-Baldinger, die heute 83-Jährige, hinzu. Für ihren Mann bleibt das wichtigste «immer am Boden zu bleiben». Das widerspiegeln auch die vielen Familienalben und Fotos an den Wänden. 26. März Fritz Brunner, Wangen 85. Geburtstag 26. März Maria Parillo, Dietlikon 84. Geburtstag 27. März Rosmarie Michel, Brüttisellen 88. Geburtstag 27. März Alfred Heeb, Brüttisellen 85. Geburtstag 28. März Rolando Zanolli, Brüttisellen 80. Geburtstag 29. März Lilly Keiser Amoroso, Dietlikon 81. Geburtstag 30. März Arnold Grob, Dietlikon 91. Geburtstag Goldene Hochzeit 30. März Anna und Hans Hauenstein, Dietlikon 50. Hochzeitstag Wir gratulieren den Jubilarinnen und den Jubilaren ganz herzlich.

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