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2020_51

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2 Dorfspiegel Dietlikon

2 Dorfspiegel Dietlikon / Wangen-Brüttisellen Kurier Nr. 51 17.12.2020 Aber wie viele andere Anlässe der letzten Zeit musste die Schule Steiacher diese Traditionen absagen. Die Lücke, welche sie hinterliessen, sollte jedoch auf keinen Fall ungefüllt bleiben. So kam die Idee von selbst gestalteten Adventsfenstern auf, ganz kurzfristig, aber sie stiess auf breite Zustimmung. Sofort wurde unter den Lehrpersonen geplant, Ideen gesammelt, Materialien vorbereitet und gemeinsam mit den Kindern umgesetzt, was ihnen vorschwebte. Eine wiedererweckte Tradition Die Organisation von Adventsfenstern ist für das Schulhaus Steiacher eine Premiere. Aber sie bringen eine Tradition zurück, die schon vor längerer Zeit in den Kuriergemeinden Freude verbreitet hat, und nun plötzlich wieder perfekt ins Jahr 2020 passt. Das Ziel der Fenster sei, dass sich die Leute auf die Suche machen würden, erklärt Nadja Calörtscher von der Schulleitung des Steiachers. Auf die Suche nach der vielleicht etwas verlorenen Adventsstimmung, auf dass man sie hoffentlich in den Fenstern, wo die Primarschul- und Kindergartenkinder ihre Kreativität ausleben durften, wiederfinden würde. Breites Kreativitätsspektrum Während der Planungsphase der Adventsfenster standen mehrere Faktoren im Zentrum. Alle Fenster sollten von aussen ersichtlich sein, und von innen möglichst ökologisch beleuchtet. In einem grossen Schulhaus mit breiten Fensterfronten nicht immer einfach umsetzbar, aber alle fanden schlussendlich eine Art, dem Fenster das weihnachtliche Flair zu verleihen. So widerspiegeln die entstandenen Ideen ein breites Feld von Kreativität: von Mosaiken über 3D-Städte bis hin zu schwebenden Engeln findet sich alles in den insgesamt 24 Fenstern. Zu finden sind sie nicht nur am Schulhaus, sondern auch die Kindergärten Massjuchert, Talacher, Dorf und Chrüzacher konnten miteinbezogen werden. Auch die Kinder schätzen die Zeit Weihnachtliche Rituale sind sehr zentral in der Schulkultur. «Sowohl für die Primarschüler als auch die Kindergartenkinder war es also wichtig, dass wir etwas finden, was ihnen zur Adventszeit Besinnlichkeit bringen kann», fährt Nadja Calörtscher weiter. Mit dem Basteln der Adventsfenster scheint dies gelungen zu sein. «Es war eine coole Zeit», erzählt Alejna, eine Schülerin aus der 6. Klasse. «Wir durften basteln und dazu Musik hören, das hat uns sehr viel Spass gemacht.» So freut sie sich schon darauf, wenn das Fenster ihrer Klasse dann auch beleuchtet wird. Zudem wurden alle Primarschulkinder von Wangen und Brüttisellen gerade rechtzeitig zu den Arbeiten an den Adventsfenstern vom Gewerbeverein Wangen-Brüttisellen mit einem Samichlaus-Säckli überrascht. Dies hat die Kreativität noch weiter angespornt, und die Schulen bedanken sich im Namen aller Schüler für diese tolle Aktion. Recycling und Selbstverwirklichung Neben den Sechstklässlern haben auch die Kinder im Kindergarten von Katja Rohrer ihr Adventsfenster vorbereitet. Aus Pappbechern, Styroporkugeln und mit viel Kleister bastelten die Kinder ihre schwebenden Engel. Auch wenn die jüngeren Kinder vielleicht noch etwas mehr Assistenz benötigten, so konnte überall ihre individuelle Kreativität ausgelebt werden, und auch die Lehrerinnen des Kindergartens stiessen selbst noch auf neue Quellen der Innovation. Selbstverwirklichung sieht man auch in der 2. Klasse von Jana Rüegg, wo aus alten Milchkartons eine farbige Stadt entstand. Jedes Kind hat seinem Karton-Haus ein ganz eigenes Flair verliehen und nach persönlichem Belieben verziert. So konnten am Schulhaus Steiacher nicht nur schöne Adventsfenster entstehen, sondern auch gleich Material aus dem alltäglichen Haushalt wiederverwendet werden, um allen eine Freude zu bereiten. Lernen auf dem Weg Nadja Calörtscher wirft einen Blick zurück auf die letzten Wochen und meint, dass die Resultate einer sehr kurzfristigen Idee viel besser ausgefallen seien, als man erwarten konnte. Wo es erste Unsicherheiten oder Pannen mit der Beleuchtung gab, so wurde kurz darauf ein wundervolles Fenster doch noch erhellt. Sowohl die Lehrpersonen als auch die Kinder haben alle ihr Bestes gegeben, sodass pünktlich zu Weihnachten das Schulhaus Steiacher erhellt sei mit unzähligen kreativen und einzigartigen Adventsfenstern. Falls nun noch irgendjemandem kurz vor den Festtagen die feierliche Adventsstimmung fehlen sollte, so könnte dies ziemlich schnell mit einem Spaziergang über das Schulgelände des Steiachers behoben werden.

Kurier Nr. 51 17.12.2020 Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen 3 Gsellhof, 8. Dezember 2020 Diskussion um Steuerfuss und Klassenassistenzen Der Steuerfuss steigt auf 101 Prozent und es gibt mehr Geld für die Klassenassistenzen: Das entschieden die Stimmberechtigten an der Gemeindeversammlung in Wangen-Brüttisellen letzte Woche. Roger Manhart Erstaunlich, wie schnell sich der Saal im Gemeindezentrum Gsellhof am Abend des 8. Dezember trotz der bedrohlichen Pandemie füllte. Dank der kantonalen Ausnahmebewilligung für Gemeindeversammlungen konnten sich 144 Stimmberechtigte zu diesem Anlass zusammenfinden, darunter erstaunlich viele jüngere Leute. Dabei sah die Traktandenliste auf den ersten Blick ziemlich trocken aus, es ging um die Genehmigung des Budgets und des Steuerfusses 2021 der politischen Gemeinde Wangen-Brüttisellen. Am Eingang wurden die Teilnehmenden registriert, die Maske war obligatorisch. Gleich nach der Begrüssung und der Erläuterung der Schutzmassnahmen ging Gemeindepräsidentin Marlis Dürst auf das Leitbild Wangen-Brüttisellen 2050 und das Schwerpunkteprogramm 2021/ 24 ein. Der Zusammenhalt ist wichtig Als Erstes soll das Zusammengehörigkeitsgefühl der Einwohner durch Anlässe verschiedenster Art und dem Ausbau von Begegnungsmöglichkeiten auch unter ökologischen Gesichtspunkten gefördert werden. Die so unterschiedlichen Gemeindeteile sollen in ihren sich ergänzenden Stärken weiterentwickelt werden. Der Lebensraum soll vorausschauend und nachhaltig gestaltet werden, auch im Hinblick auf die Zukunft des Flugplatzes. Wie dies in der vergangenen Umfrage zu den Bedürfnissen der Einwohner schon geschehen ist, sollen die Anliegen aller Bevölkerungskreise und Generationen berücksichtigt werden. Zum Beispiel werden Neuzuzügergespräche und Jobcoaching eingeführt, sowie die schulischen Betreuungsmöglichkeiten ausgebaut. Attraktiver Wirtschaftsstandort Die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Wangen-Brüttisellen soll gefördert werden, um längerfristig einen niedrigen Steuersatz beibehalten zu können. Weiter will die Gemeinde transparent und verständlich informieren, die Verwaltung wird zunehmend digitalisiert, eine Arbeitsgruppe «Kommunikation mit der Öffentlichkeit» ist in Planung. Ganz in diesem Sinn hat Marlies Dürst die Anwesenden klar und eloquent informiert und gab das Wort weiter an den Finanzvorstand Claude Dougoud, zu Budget und Steuerfuss 2021. Steuerzahler verloren Die Gemeinde hat aktuell ihren zweit- und drittgrössten Steuerzahler verloren und steht vor dem Problem, den Steuerausfall zu kompensieren. Dazu kommen die voraussichtlichen Ausfälle wegen der Pandemie. Budgetiert werden für 2021 Ausgaben von insgesamt 33,2 Millionen Franken. Demgegenüber steht ein Steuerertrag von 32,8 Millionen. Das Budgetdefizit beträgt entsprechend 0,4 Millionen. Damit wird der Selbstfinanzierungsgrad ungenügend und beträgt gerade noch 23 Prozent. Die Ausgaben bleiben hingegen stabil und die Aufwandplafonierung auf beeinflussbare Aufgaben sind erfüllt. Blick auf die Finanzen Um die vom Gemeinderat definierte jährliche Selbstfinanzierung von 3,5 bis 4 Millionen Franken für Investitionen zu erreichen, sind jährlich Eintragsüberschüsse von 1,5 bis 2 Millionen Franken nötig, das kann im Moment nicht erreicht werden. Um längerfristig das Haushaltsgleichgewicht zu erreichen, schlug der Finanzvorstand die Erhöhung der Steuerbelastung um 3 Prozent auf 101 Prozent vor, die Rechnungsprüfungskommission beantragte die Annahme der Vorlage. Auch Urs Achermann von der FDP empfahl die Annahme, sowie Jelena Gasser von der SP, die dem Gemeinderat das ausgewogene Budget verdankte, ebenso wie Hubert Koller von der SVP. Petrik Thomann von der GLP wünschte den vermehrten Einbezug der Parteien in die Planung und schloss sich der Empfehlung zur Annahme an. Ein Antragsteller forderte eine weitere Reduktion der Ausgaben und nur 2 Prozent Marlis Dürst, Claude Dougoud an der Gemeindeversammlung. (Fotos rm) Steuererhöhung, ihm erklärte Claude Dougoud, dass weitere Ausgabenkürzungen kaum möglich seien. Dann folgte der zündende Antrag von Karin Bou vom Elternrat Oberwisen in Wangen mit ihrem Antrag einer Budgeterhöhung von 130 000 Franken für Klassenassistenten an den Schulen in Wangen-Brüttisellen. Dies war vermutlich der Grund für das zahlreiche Erscheinen von so vielen Stimmberechtigten. Sie begründete ihren Antrag mit dem oft grossen Leistungsgefälle innerhalb der Schulklassen, welches sich durch das pandämiebedingte Hometeaching noch verstärkt habe, dem Druck auf die Lehrkräfte, trotzdem die Lernziele erreichen zu müssen und der wertvollen Unterstützung durch die Klassenassistenz. Emil Rebsamen (FDP) hielt diesen Antrag in Anbetracht der wirtschaftlichen Lage nicht für angebracht, ebenso Hubert Koller (SVP) mit Hinweis auf seine eigenen schulischen Erfahrungen, wo die Kinder sich noch gegenseitig geholfen hätten. Geld für Klassenassistenten Weitere Lehrpersonen unterstützten aber den Antrag, denn gute Integration brauche Ressourcen, bringe später aber wiederum Steuergelder, ungenügende Integration verursache Kosten. Schulpflegepräsident Uwe Betz unterstrich die Notwendigkeit des Antrags trotz des angespannten Budgets. Mit 96 gegen 35 Nein Stimmen wurde dieser am Ende angenommen. Auch das Budget 2021 wurde anschliessend mit 92 zu 35 akzeptiert. Der Antrag auf Steuerfusserhöhung um 2% wurde mit nur 17 Ja Stimmen klar abgelehnt. Finanzvorstand Claude Dougoud konnte sich schliesslich freuen, dass der Antrag des Gemeinderates auf Erhöhung um 3% auf 101% ebenso klar mit 106 Ja Stimmen angenommen wurde. Auf eine Anfrage nach § 17 des Gemeindegesetzes, es ging um den Grund für die Ersetzung eines Abfallbehälters beim Eingang auf die Spielwiese «Im Bühl», Brüttisellen, konnte Tiefbau- und Sicherheitsvorstand Martin Kull abschliessend zufriedenstellend Antwort geben. Diese neuen Unterflurbehälter würden von der Herstellerfirma betreut und geleert. Die Einsparung von Kehrichtsäcken und die Reduzierung des Personalaufwands führten mittelfristig zu Einsparungen. Mit dem Zitat von Phil Bosmans, dem modernen Franziskus aus Flandern, beschloss Marlis Dürst den Abend: «Ein Engel ist jemand, den Gott dir ins Leben schickt, damit er dir, wenn es dunkel wird, ein paar Sterne anzündet.» Sie wünscht sich, dass wir die Engel sind, die unsere Mitmenschen in diesen schwierigen Zeiten unterstützen und etwas Licht ins Dunkel bringen. Mit dem Hinweis, die Masken bis zum Ausgang zu tragen, bekommen alle Stimmbeteiligten in diesem Sinn ein kleine Kerze mit auf den Heimweg. Letzte Ausgabe in diesem Jahr erscheint am Donnerstag, 24. Dezember 2020 Falls Sie diese Ausgabe nicht erhalten, kontaktieren Sie bitte die Firma Presto, Telefon 058 448 31 92

Gemeindezeitung Kurier