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LIQUIDATION SCHREINEREI

LIQUIDATION SCHREINEREI INNOFLEX (ehemals Bruno PIATTI AG) Ganzes Inventar muss weg Maschinen, Werkzeug, Handmaschinen, Fertigund Halbfertigprodukte, Beschläge, Werkstatteinrichtung, Holzwerkstoffe, Plattenmaterialien, Schränke, Werkstattwagen, etc. Liquidationstage 6. und 7. November 2020 jeweils 9:00-19:00 Uhr seit 2008 Riedmühlestrasse 16 8305 Dietlikon Nur gegen Barzahlung www.holzliq.ch Pflege ist Privatsache. www.private-care.ch 044 523 72 72 | info@private-care.ch Bitte bringen Sie Ihr Päckli am: Donnerstag, 12. November 2020 17 – 20 Uhr beim Hauseingang oder am Samstag, 14. November 2020 10 – 12 Uhr und 13 – 16 Uhr auf den Garageplatz bei Familie Busslinger Stationsstrasse 13, 8306 Brüttisellen Tel. 044 833 02 21 ca. 35x25x13 cm ca. 38x25x20 cm

Kurier Nr. 45 5.11.2020 Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen 5 Gratularium «Die grosse weite Welt war mein Zuhause» Neugierde und ein gesundes Selbstvertrauen, gepaart mit überwältigender Kontaktfreudigkeit sowie Unternehmungslust, begleiteten Joe (Josef) Bock sein ganzes Leben. Anlässlich seines 80. Geburtstages wirft er gerne einen dankbaren Blick zurück. Helga Eissler Joe Bock ist in Rorschach am Bodensee geboren und mit fünf Geschwistern aufgewachsen. Seine Kindheit war unbeschwert. Als er 9 Jahre alt war, zog die Familie den Berg hinauf nach Grub/SG, was während seiner Sekundarschulzeit in St. Gallen und der Lehre in Rorschacherberg zu langen Fussmärschen führte. Nicht freiwillig lernte er Maschinenschlosser und bemerkt dazu: «Ich mochte diese Arbeit nicht, biss mich aber bis zum erfolgreichen Lehrabschluss durch. Sofort am nächsten Tag habe ich in einem Hotel in Heiden ein Kochvolontariat angetreten.» Nach einem Jahr Schnuppern in der Gastronomie und dem Hotelalltag war ihm bewusst, dass er in diesem Metier, was ihm definitiv besser gefiel als in einer Werkstatt zu arbeiten, nur mit Sprachkenntnissen Fuss fassen konnte. Zugvogel Angst, etwas Neues zu riskieren, hatte er nicht und meint lachend: «Ich muss ein besonderes Gen von meinen Vorfahren geerbt haben, denn ich war schon als Kindergärtler furchtlos und sehr unternehmungslustig.» Er habe damals allein mit zwei Gspänli von Rorschach aus den Zug Richtung St. Gallen genommen und nur dank der Aufmerksamkeit des Zugschaffners seien sie nicht unter die Räder gekommen. Bevor er eine Stelle als Kellner in einem Hotel in Genf antreten konnte, arbeitete er ein halbes Jahr als Speisewagenkellner bei den SBB. Er lernte dann schnell Französisch und nach einem Jahr packte ihn der Ehrgeiz, er musste unbedingt noch Englisch lernen. Also ging er 1961 nach England. Zuerst bekleidete er eine Stelle als Kellner in Keswick im Lake District und später in Jersey als Oberkellner. Neugierig wie er war, musste er weiterziehen und heuerte zunächst in Genua für ein halbes Jahr auf einem Frachtschiff an. Das sei nicht das Richtige gewesen, denn bereits 1964/65 pendelte er im Sommer auf einem grossen Passagierschiff als Stewart von Southampton nach New York und zurück und im Winter nach Australien. 1969 kehrte er in die Schweiz zurück und übte verschiedene Beschäftigungen aus, unter anderem als Barkeeper in einem Nachtclub in Thun, und je eine Saison im Hotel Ermitage in Schönried und auf dem Dampfer Blüemlisalp auf dem Thunersee. Karriere bei der Balair 1972 suchte die Balair Kabinenpersonal. Da er alle Voraussetzungen erfüllte: körperlich fit, eine abgeschlossene Lehre, Sprachkenntnisse, Auslandserfahrung, wurde er engagiert. Nach der Ausbildung, die ausser dem Servieren zum Beispiel eine medizinische Notfallausbildung, die Rettung an Land und auf dem Wasser und einen jährlichen Wiederholungskurs beinhaltete, startete er durch. Wer weiss, vielleicht beflügelte ihn das 1974 aus allen Radiostationen erklingende Chanson von Reinhardt Mey «Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein»? Joe Bock machte jedenfalls eine steile Karriere bei der Balair, er stieg im Laufe der Jahre zum Gruppenleiter mit 30 Untergebenen auf und konnte sein Organisationstalent und diplomatisches Geschick im Umgang mit Menschen ausleben. Kein Flug wie jeder andere Während seiner fast 24-jährigen Tätigkeit bei der Balair sei er mit verschiedenen Situationen konfrontiert worden, erinnert sich Joe Bock. Es habe auch brenzlige und gefährliche Ereignisse gegeben. So habe die Balair in den 1970er-Jahren Spezialtransporte für das Rote Kreuz in die Krisengebiete Kambodscha, Israel und Angola durchgeführt. Dabei habe es sich um Lebensmittel- und Medikamentenlieferungen, Gefangenenaustausch und Evakuationen gehandelt, bei denen die Flugzeugbesatzungen zwischen die Fronten und unter Beschuss geraten konnten. Joe Bock in seinem zweiten Wohnzimmer. (Foto zvg) Präsent sei ihm immer noch ein Flug nach Angola, wo er am Morgen im Hotel aufgewacht sei und vier Bewaffnete mit Maschinenpistolen neben seinem Bett standen. Sein Kollege und alle Journalisten, insgesamt 30 Personen, seien abtransportiert, in einen kleinen Raum gepfercht und den ganzen Tag festgehalten, später nach der Überprüfung wieder freigelassen worden. Ein Highlight und unvergesslich seien die Begegnungen mit der israelischen Ministerpräsidentin Golda Meir und ihrem Verteidigungsminister Moshe Dayan anlässlich des Gefangenaustausches mit Ägypten 1973. Turbulent und ziemlich stressig sei ein Flug nach New York gewesen, als eine Zwischenlandung in Shennon, Irland, notwendig wurde, weil auf der anderen Seite des Atlantiks die Flugsicherung nicht ausgetauscht werden konnte und 249 Passagiere bis zum nächsten Morgen bei guter Laune gehalten werden mussten. Als die Balair 1995 unterging, wurde er von der Ssissair übernommen. «Es war ein bitterer Abschied für mich, schliesslich war die Balair mein zweites Wohnzimmer», bemerkt er dazu. In den letzten zweieinhalb Jahren vor der Pensionierung arbeitete er als normaler Flugbegleiter und nicht mehr als Maître de Cabine. Diese verantwortungsvolle Aufgabe beinhaltete nämlich vor jedem Abflug das Briefing der Mannschaft, die Organisation der Abläufe, Safety, Notfallbesprechungen, den Umgang mit Passagieren. 1998 konnte er mit 58 Jahren und 24 000 Flugstunden in Pension gehen. Im Unruhestand Jetzt hatten er und seine Frau Esther endlich Zeit, ihrem Hobby, dem Reisen, zu frönen. Ende 1998 lösten sie ihre Wohnung auf. Gleichzeitig hatte Joe sein 20-jähriges Engagement bei der Chilbi für den Sportverein Wangen beendet, wo er für die gesamte Organisation der Festwirtschaft zuständig war. Sie verliessen die Schweiz, um dreieinhalb Jahre die USA in einem Camper bis nach Alaska zu bereisen. Im Sommer ging es Richtung Norden und im Winter Richtung Süden. Insgesamt waren sie in dieser Zeit 140 000 km «On the Road» und schlossen ohne Berührungsängste viele Freundschaften. Zurück in der Schweiz lehnten sich die beiden nicht zurück. Sie machten grosse Fahrradtouren durch Deutschland und Österreich, Wanderungen durch die Schweiz, alle zwei Jahre eine Reise in die USA. Wenn Joe auch seit einiger Zeit in seiner Mobilität eingeschränkt ist, unternehmen die beiden immer noch Exkursionen im In- und ins Ausland. Auf die gegenwärtigen Reisebeschränkungen angesprochen, erklären sie übereinstimmend: «Wir nehmen es, wie es kommt»! November-Aktion Rabatt Fr. 150.– auf Permanent Make-Up Mathis Beauty, Zürichstrasse 38, 1. Stock Brüttisellen Telefon 078 640 69 88 www.mathis-beauty.ch

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