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4 Dorfspiegel Dietlikon

4 Dorfspiegel Dietlikon / Wangen-Brüttisellen Kurier Nr. 26 25.6.2020 Letzte Stationen Jesus erlebbar gemacht Der Ostergarten ist ein Erlebnis der Sinne Die Katholische Kirche Dietlikon, Wangen-Brüttisellen lädt zum Besuch ihres Ostergartens ein. «Ostergarten?», fragt sich da wohl mancher. Was in Deutschland seit einigen Jahren immer beliebter wird, ist bei uns in der Schweiz mehrheitlich noch unbekannt. Renato Meneguz Über ihre Nichte, welche in Deutschland lebt, lernte die Religionspädagogin Christina Stahel vor zwei Jahren erstmals einen Ostergarten kennen und war begeistert davon. Die Idee dahinter: das biblische Geschehen zu Leidensweg und Auferstehung Jesu Christi sinnlich erfahrbar machen. In mehreren Stationen wird die Geschichte vom Einzug Jesus in Jerusalem bis zu seiner Auferstehung gesehen, gehört, geschmeckt und gefühlt. Vom Gedanken der interaktiven Erzählung angetan, befasste sich in der Folge ein Projektteam der Pfarrei mit der Umsetzung einer eigenen Version des Ostergartens in Dietlikon. Wie der Ostergarten entstanden ist Über 30 freiwillige Helferinnen und Helfer sowie Kinder des katholischen Unterrichtes haben zusammen mit dem OK-Team der Kirche um Christina Stahel, Angelika Häfliger, Gabi Bollhalder und Ute Felder in vielen Arbeitsstunden eine Welt geschaffen, welche die Besucher in die Zeit Christi zurück versetzen möchte. Das Interesse, an einer der Führungen teilzunehmen, war von Anfang an gross. Über 500 Begehungen waren geplant. Doch dann kam Corona und der Lockdown. Verschiebung der Führungen Die Enttäuschung war gross. Fast zwei Jahre Planung und viele Stunden Arbeit schienen umsonst gewesen zu sein. Das Projekt aufgeben, die Erlebnisräume abbauen und die vielseitigen Accessoires an die jeweiligen Besitzer zurückgeben? Zum Glück haben es sich die Organisatoren anders überlegt und mit viel Flexibilität die Ausstellung des Ostergartens terminlich verschoben. Denn auch wenn Ostern den historischen Rahmen für die Ausstellung gibt, ist das Thema doch zeitlos erlebbar. Seit dem 2. Juni sind Begehungen dank Schutzkonzept möglich. Bei Besammlung werden erst die Hände desinfiziert und selbst genähte Gesichtsmasken verteilt, um die Sicherheit der Besucher gewährleisten zu können. Die Gruppengrösse ist auf sechs Besucher beschränkt, was genug Platz bei den einzelnen Stationen lässt. In einer Jurte, einem Zelt auf dem Parkplatz vor der Kirche, informiert eine Reisebegleiterin über den Ablauf bei der Führung und beginnt mit der Erzählung der Passionsgeschichte. Nachstellung des Gartens von Gethsemane. Spaziergang durch den Ostergarten: Jurte vor dem Gerüst des neuen Kirchturms. Gabi Bollhalder, eine der Reisebegleiterinnen im Ostergarten. (Fotos: zvg/rm) Die erste Station befindet sich in der Kirche selbst. Linkerhand des Haupteinganges wurde das Tor zur Stadt Jerusalem aufgebaut. Durch einen Vorhang betritt man den Markt. Farbenprächtige Bilder zeigen Häuser mit einem Ziehbrunnen im Hintergrund, ein Marktstand mit duftenden Gewürzen kann Hand nah betrachtet werden und Ochse und Esel schauen die Besucher zutraulich über den Zaun an. Die Erzählungen der Reiseführerin und ein Hörspiel berichten abwechselnd über das Geschehene an diesem Ort. Der Beginn einer dreidimensionalen Geschichte hat gerade erst begonnen. Einige Schritte weiter begeben wir uns im Untergeschoss des Pfarreizentrums zum letzten Abendmahl. Aufgetischt sind Speis und Trank aus vergangener Zeit: Mazzen – ungesäuertes Brot mit einem Fruchtmus – bittere Kräuter und Traubensaft. Der Anspruch, die Geschichte von Jesus und seinen Jüngern auch Besuchern verständlich machen zu können, welche keine regelmässigen Kirchgänger sind, war eine Herausforderung. «Die Besucher sollen sich zu nichts gedrängt fühlen», versichert Gabi Bollhalder, unsere Reiseführerin. So entscheidet jeder für sich, was er probieren und mitmachen möchte. Auch die weiteren Räumlichkeiten wurden mit viel Liebe und Kreativität in den Garten von Gethsemane, die Szene des Verrats von Petrus, die Verurteilung durch Pilatus sowie die Kreuzigung umgestaltet und eingerichtet. Wer schon viele Male durch die Kellerräumlichkeiten der Kirche St. Michael spaziert ist, erkennt die einzelnen Zimmer kaum wieder, welche eine wahre Verwandlung erfahren haben. Die letzte Station der Erlösung wird durch einen dunklen Tunnel erreicht, welcher den Gang ins Licht symbolisieren soll. Die Erzählungen werden je nach Gruppe auf die Bedürfnisse von Kindern und Menschen mit Behinderung angepasst. Kein Ostergarten im 2021 Nach den vielen positiven Rückmeldungen der Besucher und Projektteilnehmer stellt sich die Frage, ob der Ostergarten im kommenden Jahr wieder zum Kirchenprogramm gehören wird? «Leider nein», beantwortet Christina Stahel die Frage. «Der Aufwand war mehr als wir uns das vorgestellt haben. Eine jährliche Wiederholung liegt nicht drin.» Wer also die Gelegenheit einer Führung durch den Ostergarten noch wahrnehmen möchte, sollte sich bald für eine Anmeldung entscheiden. Weitere Informationen zum Ostergarten und die Anmeldung zu einer Führung können über die Webseite der katholischen Kirche Dietlikon (kath-dietlikon.ch) eingeholt und getätigt werden. Besuche sind noch bis am 10. Juli 2020 möglich.

Kurier Nr. 26 25.6.2020 Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen 5 Grünes Licht für die Werke Wangen-Brüttisellen Was Brüttisellen hat, kann nun auch Wangen bekommen: Die Werke Wangen-Brüttisellen können nun auch in Wangen ein Glasfasernetz bauen. Der Antrag des Gemeinderates war kurzzeitig auf der Kippe, doch Urs Bernasconi zog seinen Rückweisungsantrag zurück. Keine Differenzen gab es bei der Jahresrechnung 2019. Bruno Fuchs Es kamen zwar nur 46 Stimmbürgerinnen und Stimmbürger an die Gemeindeversammlung vom vorletzten Dienstagabend – trotzdem war Gemeinderat Martin Kull (Forum), Vorstand Tiefbau und Sicherheit, gefordert. Er stellte den für einige Anwesende nicht ganz klar formulierten Antrag vor. Dieser betraf die Verordnung über die Erstellung, des Betriebs und der Finanzierung des Glasfasernetzes der Werke Wangen-Brüttisellen. Bereits zu Beginn seiner Ausführungen im Gsellhof musste er klarstellen: «Es geht um die rechtlichen Grundlagen, dass die Werke Wangen-Brüttisellen auf Gemeindeboden das Glasfasernetz bauen können. Es geht aber nicht um deren Finanzierung.» Glasfaserkabel als Ersatz Im Weiteren führte er aus, dass es darum ginge, die bestehenden Koaxialnetze durch Glasfaserkabel zu ersetzen. Diese bringen eine grössere Datenmenge in kürzerer Zeit in Büros und Wohnhäuser. Im Ortsteil Brüttisellen betreiben die Werke Wangen-Brüttisellen (wwb) im Auftrag der Gemeinde das Koaxialnetz – im Ortsteil Wangen betreibt die UPC ein privates Koaxialnetz. Im Laufe der Zeit konnten in Brüttisellen die Werke 2700 Glasfasernetzanschlüsse erstellen, in Wangen praktisch keine. In Wangen können das Koaxialnetz der UPC sowie das Glasfasernetz nebeneinander bestehen. Die RPK hatte keine Einwände zum Antrag der Gemeinde, und die Parteien begrüssten grundsätzlich «dass man eine Gesamtlösung für beide Ortsteile anstrebt». Doch Urs Achermann (FDP) stolperte über die Formulierung des Antrages, der falsche Erwartungen wecke und Urs Bernasconi aus Wangen stellte gar den Antrag: «Das Geschäft ist zurückzuweisen und einem offenen Prozess zuzuführen.» Gemäss Bernasconi sind viele Fragen offen, das Vorgehen ist schwammig und Details sind nicht richtig durchdacht. Er bedauerte, dass im Vorfeld für dieses komplexe Thema keine breite Diskussion in der Bevölkerung stattgefunden habe. Es fehle seiner Meinung nach ein Gesamtkonzept für die Gemeinde. Antrag zurückgezogen Peter Messmann von den Werken Wangen-Brüttisellen meinte, aus Optik der Gemeinde mache die Verordnung Sinn. Er zeigte sich zuversichtlich, dass technisch gute Resultate erzielt werden. «Wir sind in jeder Hinsicht optimal aufgestellt», sagte er. Urs Bernasconi liess sich überzeugen und zog seinen Antrag zurück. Bis auf eine Stimmbürgerin und wenige Enthaltungen nahmen alle Anwesenden die neue Verordnung an. Die Zukunft gehört dem Glasfasernetz – auch in Wangen-Brüttisellen: Es bringt eine grössere Datenmenge in kürzerer Zeit in Büros und Wohnhäuser. Überschuss statt Defizit Finanzvorstand Claude Dougoud (SVP) war in der glücklichen Lage, dass er statt einem budgetierten Defizit von 0,989 Millionen Franken einen Ertragsüberschuss von 0,914 Millionen Franken präsentieren konnte. «Das gute Ergebnis ist vor allem auf die höher ausgefallenen Grundsteuereinnahmen und die Steuereinnahmen aus früheren Jahren zurückzuführen», betonte Dougoud. Eine Darlehensrückzahlung der IKA Neugut fiel höher als erwartet aus. Zudem verzögert sich die Sanierung der Zürichstrasse – die budgetierten Kosten stehen noch aus. Die Parteien von links bis rechts lobten den guten Rechnungsabschluss und den verantwortungsbewussten Umgang mit den Finanzen. Hubert Koller (SVP) warnte aber von den Auswirkung der Corona-Pandemie auf die Finanzen und meinte, es müssten nun diverse Projekte zurückgestellt werden. Finanzielle Lage der Gemeinde dennoch angespannt Urs Achermann (FDP) lobte zuerst die gute Arbeit der Gemeinde. Schliesslich mahnte er: «Trotz dem guten Abschluss ist die finanzielle Lage der Gemeinde angespannt. Es stehen noch hohe Investitionen an. Der Budgetprozess fürs Folgejahr wird nicht einfach werden.» Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger nahmen die Jahresrechnung 2019 ohne Gegenstimme an. Trotz dem erfreulichen Ausgang der Versammlung verzichtete der Gemeinderat aus Gründen der Hygienemassnahmen auf den traditionellen Apéro. Leserbrief Kabelsalat in Brüttisellen und Wangen Gedanken zur Gemeindeversammlung von Wangen-Brüttisellen vom vorletzten Dienstag. Im Vorfeld bestand aus bekannten Gründen zu wenig Zeit, um das Thema mit den umfangreichen Unterlagen im für die Öffentlichkeit zugänglichen Rahmen zu behandeln. Die Werke und die Gemeinde haben es ihrerseits verpasst, die Bevölkerung einzubeziehen und sachdienliche Informationen abzugeben. Die Meinungen im Gemeinderat, in der RPK und in den Parteien der SP, FDP und SVP waren gemacht und die Verantwortlichen vom Vorgehen uneingeschränkt überzeugt. Ich bin es nach wie vor nicht, nach den zahlreichen Fragen und Antworten an der Versammlung erst recht. Tragweite von grösserer Bedeutung Ich stehe hinter dem Grundauftrag, auch wenn schon dieser überarbeitet werden müsste. Einzig um eine Kluft zu den Akteuren zu vermeiden und das Vorhaben zeitlich nicht zu blockieren, habe ich meinen Antrag zurückgezogen. Dies jedoch verbunden mit der eindringlichen Bitte um eine bessere Kommunikation mit der Bevölkerung. Rund 30 Stimmbürger haben so letztlich einem Geschäft zugestimmt, dessen Tragweite von grösserer Bedeutung ist. Mit einem Knebelvertrag von 25 Jahren gebe ich die Verfügung über mein Eigentum entschädigungslos aus der Hand. Ich habe die Leitungen, die Durchleitungen und alle möglichen Grabarbeiten zu erdulden, nun auch noch mit den Werken. Diese können mit Anbietern gewinnträchtige Benutzungsgebühren aushandeln, ich gehe leer aus. Es bestehen schon heute ähnliche «Knebel-Leitungsverträge» mit der Swisscom, der UPC, mit vielen ungelösten Fragen. Interessant war die Feststellung, dass die WWB als Institution des öffentlichen Rechtes der Bevölkerung gehört. Gleichzeitig wurde die Intransparenz in Bezug auf Geschäftsbericht und Rechnungslegung reklamiert. Ich gehe noch einen Schritt weiter. Der Betriebsleiter Christoph Metzger, als operativ Verantwortlicher, müsste an der Gemeindeversammlung ein solches Geschäft vertreten. Schon bei der Gebührenverordnung zur Wasserversorgung 2017 war das nicht der Fall, was auch damals zu Kontroversen an der Gemeindeversammlung und nachträglichen Anpassungen geführt hatte. Meine Fragen nach Geschäftsbericht und weiterer Transparenz hat mir Christoph Metzger an einer persönlichen Besprechung klar abgelehnt. Unklar sind mir auch die Funktionen der gewählten im Verwaltungsrat mit der Trennung von strategischer und operativer Tätigkeit. Interessant wäre es auch zu wissen, zu welchem Preis Fachwissen von aussen eingekauft werden muss. Fragen über Fragen. Ich hoffe, dass sich Personen finden, um gemeinsam die vielen hängigen Fragen konstruktiv, auch im Interesse der Eigentümer und Mieter, zu bearbeiten. Urs Bernasconi, Wangen

Gemeindezeitung Kurier