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2020_06

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2 Dorfspiegel Dietlikon

2 Dorfspiegel Dietlikon / Wangen-Brüttisellen Kurier Nr. 6 6.2.2020 Einmal hinter dem Lastwagensteuer sitzen: Silas verschafft sich einen Überblick. (Fotos ha) Sicher durch den Verkehr Zusammen mit Feldmann Pneukran + Transport AG und der JUFAKO, Jugend- und Familienkommission der Gemeinde Wangen-Brüttisellen habe man eine Möglichkeit gesucht, besonders Primarschülerinnen und -schüler zu sensibilisieren. Mit dem Pilotprojekt «Kinder und Lastwagen – Achtung!» sollen die Kids, aber auch deren Eltern, auf die von Lastwagenfahrern nicht einsehbaren Bereiche ihres Fahrzeuges und die damit aufkommenden Gefahren aufmerksam gemacht werden. So setzten die beiden engagierten Damen zusammen mit Claudia Schmid, René Wüst und Antonio Sacco von Feldmann das Thema «Kinder und Lastwagen – Achtung!» auf den Stundenplan und luden zu einer besonderen Unterrichtsstunde. Konzentriert bei der Sache In den Hallen der Firma Feldmann in Dietlikon stand zunächst Theorie auf dem Stundenplan. Anhand von Videomaterial und Bildern wurde den Teilnehmenden der tägliche Strassenverkehr aus der Sicht des Engagiert für mehr Sicherheit im Verkehr: Michèle Ulrich, René Wüst, Antonio Sacco, Claudia Schmid und Simona Marchesi (v.l.). Lastwagenfahrers vor Augen geführt. Die Beiträge verdeutlichten, wie viel der Lenker von anderen Verkehrsteilnehmern wahrnimmt und bis zu welchem Punkt er sie zu Gesicht bekommt, bevor diese im toten Winkel verschwinden. Gebannt verfolgten die Teilnehmenden die verschiedenen Szenarien. Anschliessend gab es Antworten auf Fragen wie: «Wie verhalte ich mich im Strassenverkehr richtig gegenüber Grossfahrzeugen?» Es waren besonders die wissbegierigen Kinder, die der Referentin Claudia Schmid Löcher in den Bauch fragten. Abschliessend durften sich Gross und Klein für einmal selbst hinter das Steuer eines Lastwagens setzen und den Praxistest wagen. In Form einer Trockenübung versteht sich. Während die Schülerinnen und Schüler die «Unterrichtseinheit» als «cool» bewerteten, merkte man dem einen oder anderen Elternteil den Respekt vor dem Boliden sichtlich an. «Es ist schon beeindruckend, was Lastwagenfahrer Tag täglich leisten müssen», resümierte einer der Anwesenden seine Erfahrungen nach der «Fahrstunde». Im Eiltempo ausgebucht Um ein solches Projekt auf die Beine zu stellen, bedarf es Organisationstalent, gutes Zeitmanagement und viele helfende Hände. Seit etwa September letzten Jahres arbeitete das Team an dem Gelingen der Anlässe. «Insgesamt wurden 500 Kinder aus den Schulhäusern Steiacher und Oberwisen angeschrieben», gibt Ulrich einen Einblick in die Vorarbeit und fügt an: «Das Interesse an dieser Veranstaltung ist mit insgesamt 350 Teilnehmern enorm. Auch wenn wir die Führung und Demonstration an den Fahrzeugen gruppenweise durchführen, mussten wir einen zweiten Termin ansetzen, auch dieser ist ausgebucht», freut sie sich über das grosse Interesse der Bevölkerung. «Simona und ich möchten die Gelegenheit nutzen, uns an dieser Stelle bei allen freiwilligen Helfern und Helferinnen sowie Mitorganisatoren zu bedanken, die sich für die gute Sache aktiv in ihrer Freizeit einsetzen», so Ulrich weiter. Weitere Projekte folgen «Kinder und Lastwagen – Achtung!» ist nicht das einzige Projekt, das in diesem Jahr unter dem Dach der JUFAKO über die Bühne gehen soll, blickt Ulrich voraus. «Im Mai werden wir ein Kasperli-Theater für unsere Kleinsten veranstalten.» Im Herbst soll dann ein Präventionsprojekt für Mädchen im Alter zwischen zehn bis zwölf Jahren folgen. Küchen und Badezimmer • Riesenauswahl • Heimberatung • Umbau aus einer Hand Massimo Genini Telefon 078 694 76 27 • Lebenslange Garantie • Montage mit eigenen Schreinern ... Gartenunterhalt ... Spezial-Baumfällungen ... Baum- & Kronenunterhalt ... Cheminéeholz Beat Joost Vorbuchenstrasse 30 8303 Bassersdorf T 044 836 96 07 M 079 869 19 59 beat.joost@bluewin.ch www.baumaffe.ch

Kurier Nr. 6 6.2.2020 Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen 3 Jubiläum Love-Story in Brüttisellen Seit sechs Jahrzehnten gehen Paula und Ernst Zülle gemeinsam durchs Leben. Am 6. Februar feiern sie die diamantene Hochzeit. Es begann mit einem Kaffee. Regina Wiesendanger «Die mit dem weissen Jäcklein nehme ich», sagt Ernst Zülle zu seinem Kollegen. Forsch steuert er in der «Oberbayrischen Gebirgsschenke zur Wurzhütte» auf einen Tisch mit zwei weiblichen Gästen zu. Er nimmt den Kaffee der jungen Frau mit und trägt ihn eigenhändig an den Tisch, an dem die beiden Männer sitzen. Er will die junge Frau kennenlernen. Paula Treffner heisst sie, die Frau mit dem weissen Jäcklein, auf die Zülle ein Auge geworfen hat. Nicht etwa in Bayern, wie der Name des Lokals vermuten lässt, sondern mitten in Zürich, im Niederdorf an der Mühlegasse 16. «Ich hatte einen Ghia Karmann gemietet, um meinen Kollegen ins Bündnerland zu fahren», erinnert sich Zülle. «Im Beizli gab es Österreicher-Musik.» Und für die beiden jungen Männer einen Zwischenhalt, der lange Folgen haben sollte. Keine Frage «Sicher schon», platzt es aus Paula Zülle als Antwort auf die Frage, ob sie einander wieder heiraten würden. Ihr Mann nickt, beim Gespräch in der Stube des Ehepaares an der Eichstrasse in Brüttisellen. Seit 45 Jahren wohnen sie dort in einer Eigentumswohnung. Präsent ist ihr Leben in Bildern an der Wand: Fotos der Töchter Brigitta und Sonja, der Enkel Rico und Marina sowie Julia, der Urenkelin, die gut ein Jahr alt ist. «Gerade gestern war sie hier», erzählt Paula Zülle. «Sie beginnt gerade mit Laufen.» Ernst Zülle bringt weitere Fotos und erzählt. Erinnerungen an ein aktives, reiches Leben. Erinnerungen an gemeinsam Erlebtes und Geliebtes, das diese beiden Menschen verbindet: Skifahren, Velofahren, Schwimmen, Campen, Gärtnern und «Hündele». Auf einem Foto ein langes Gefährt mit Auto und Wohnwagen. Im Sommer stand der Wagen am Greifensee, im Winter in Oberholz, einem Skigebiet bei Wald. Oft sind sie damit auch nach Spanien gefahren. Präsent ebenfalls die Vierbeiner, die Zülles Jahrzehnte lang begleitet haben: «Lumpi», der Dackel und erste gemeinsame Hund der Familie. Später dann die deutschen Schäferhunde, jeweils zwei zusammen. In den letzten zehn Jahren war es dann nur noch einer. «Ona», die Hündin, die Ernst Zülle aus dem Tierheim Strubeli in Hegnau geholt hatte, war die letzte Begleiterin der Zülles. Sie verstarb vor zwei Jahren. Vierzig Jahre lang war die Familie im «Hündele» aktiv. Bei der Ortsgruppe Glattal, einer Sektion des Schweizer Schäferhundeclubs, war Paula zehn Jahre lang Hüttenwartin, Ernst amtierte als Platzwart. Ihre Vierbeiner legten die Prüfungen als Schutzhunde ab. Ernst war mit ihnen in seiner Freizeit in Bewachungsaufgaben tätig. Kostbar Diamanten gelten als relativ selten, als edel und wertvoll. Vielleicht daher der Name der diamantenen Hochzeit? Wertvoll und kostbar, wenn eine Beziehung sechs Jahrzehnte lang überdauert. Dass sich die Wege von Paula und Ernst gekreuzt haben, ist keine Selbstverständlichkeit. Hunderte von Kilometern liegen zwischen den Orten, in denen sie aufgewachsen sind. Ernst in St. Gallen, Paula in Kärnten (Österreich). Vier Buben seien sie zu Hause gewesen, sagt Ernst Zülle. Der Vater sei früh verstorben – als der jüngste Bruder zur Welt kam. Neun Kinder waren es bei Paula. Sie sei die letzte, die noch lebt, sagt sie. Früher hätten sie ihre Familie in Österreich oft besucht. 1954 kam Paula in die Schweiz. Ihre erste Station war Biel, wo sie in einem Krankenhaus tätig war und Französisch lernte. 1960 die Heirat mit Ernst. Mit ihm zogen seine beiden kleinen Töchter aus erster Ehe, Brigitta und Sonja, in das Leben von Paula ein. Die Familie war komplett. Ernst arbeite als gelernter Bäcker/ Konditor lange auf seinem Beruf. Für die letzten 15 Jahre bis zur Pensionierung am 30.4.1997 verliess Zülle die Backstube und übernahm eine verantwortungsvolle Funktion im Sicherheitsdienst bei der Genossenschaft Migros in der Stadt Zürich. Mitunter gab es auch mal einen nächtlichen Einsatz mit «Saron», dem 50 Kilogramm schweren Schäferhund, der Eindringlinge vom nahen Platzspitz in die Flucht schlug. Seit 60 Jahren zusammen Paula, 1936 geboren, und Ernst, 1935 geboren, leben eine Beziehung, die Bestand hat – seit 60 Jahren. Beziehungen sind ihnen wichtig. Mit den Kindern und Enkelkindern pflegen sie ein gutes Verhältnis, sagen beide. Auch im Haus, in dem sie wohnen, hätten sie «viele liebe Leute» um sich. Man könne aufeinander zählen, wenn etwas sei. Das schätzen die Zülles. Der Kurier gratuliert Paula und Ernst Zülle herzlich zur diamantenen Hochzeit und wünscht dem Paar weiterhin eine schöne, gemeinsame Zeit. Paula und Ernst Zülle bei der Hochzeit 1960... (Foto zvg) ... und heute, als sie die «Diamantene» feiern dürfen. (Foto rw)

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