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2 Dorfspiegel Dietlikon

2 Dorfspiegel Dietlikon / Wangen-Brüttisellen Kurier Nr. 45 7.11.2019 Clownerien: (v.l.) Dieses Sopraninosaxofon, ein schwer zu spielendes Instrument, ist durch mehrere Hände gegangen, bevor es bei Pic landete. Der kann auch schon mal ein unangenehmer Zeitgenosse sein. Clown Pic alias Richard Hirzel blickt auf eine 50-jährige Karriere zurück. (Fotos rm) Fortsetzung von Seite 1. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung in Paris folgte ein zweiter Theaterabend, der ihn nach Deutschland, Österreich und Frankreich sowie an ein Festival in Tunesien führte. 1975 wurde Pic politisch. Mit dem Volkszirkus «Pic o Pello» kämpfte er mit 100 Mitwirkenden als Bürgerinitiative für die Erhaltung eines vom Abriss bedrohten Quartiers in seiner Heimatstadt St. Gallen. Sein nächstes Bühnenprogramm «Le grand Gogo» brachte ihm Einladungen an verschiedene Festivals. Tourneen durch verschiedene afrikanische Staaten folgten. 1980 war Pic bei der Wiedergeburt des Circus Roncalli dabei und verzauberte das Publikum mit seinen legendären Seifenblasen. Zwei Tourneen mit dem Zirkus Knie und weitere Gastspiele bei Roncalli folgten. Dazwischen machte Pic jedoch immer wieder mit Theaterproduktionen von sich reden. Zwischen den Tourneen malte er sehr erfolgreich Clownbilder. Auch im Filmgeschäft war er aktiv. Seit 2014 ist er mit dem Programm «Komische Knochen» unterwegs. Unter diesem Titel wurden auch seine beiden Auftritte in Dietlikon angekündigt. Kein roter Faden Komische Knochen wurden allerdings im Kulturtreff Dietlikon nur am Rande erwähnt. Wie nach der Vorstellung vom Künstler zu erfahren war, hängt das damit zusammen, dass das Programm im Laufe der Zeit Änderungen erfahren hat. Er bevorzugt daher die Programmbezeichnung «Theaterabend» mit dem Zusatz «Betrachtungen zum Rätselwesen Mensch – Notizen aus dem Leben eines Clowns». Das Programm besteht aus alltäglichen Betrachtungen, Lesungen, Maskenspielen und musikalischen Einlagen. Was fehlt, ist ein roter Faden. Es sind aneinandergereihte Szenen und Texte ohne inneren Zusammenhang. Zu erfahren, was die Folgen sind, wenn einem beim Reparieren der Brille mit Sekundenkleber diese an der Hand kleben bleibt, war amüsant und die Betrachtungen zur Entwicklung der Mobiltelefonie weckten beim Publikum Erinnerungen. Die Nöte einer Kioskfrau konnte wohl jeder Mann und jede Frau im Saal nachvollziehen. Pics autobiografische Texte aus seiner Jugend und der Zeit in Paris aber auch die Schilderung eines Erlebnisses beim Thermalbadbesuch anlässlich eines Zirkusgastspiels in Aachen waren kurzweilig. Die Ankündigung, dass es neben dem Organhandel nun auch einen Jahrehandel gebe und welche Risiken damit verbunden sein können, regte zum Nachdanken an. Vor allem sollte man sich nicht um mehr Jahre verjüngen wollen, als man alt ist. Andernfalls riskiert man, im Nichts zu verschwinden. Daneben gab es Texte, die ohne Ende endeten und den Zuhörer eher ratlos zurückliessen. Musikalisch bewies Pic sein Können am Saxofon und am Sopraninosaxofon, einem wegen seiner Tücken sehr selten gespielten Instrument. Auf welchen Umwegen das Instrument in seinen Besitz gelangt ist, war eine Geschichte für sich. Dass Pic ein sehr feinfühliger Menschenbeobachter ist, zeigten seine zwischen den Texten platzierten Maskenspiele. Es war faszinierend zu verfolgen, wie sich mit Masken, Körperhaltungen und Gesten Personen darstellen lassen, sei es ein Griesgram, ein Teenager, ein Manager oder ein Greis. Seifenblasen als Markenzeichen Waren früher grosse, ja übergrosse Seifenblasen eines seiner Markenzeichen, verabschiedete sich Pic vom Dietliker Publikum mit sehr kleinen, seinen Aussagen zufolge sogar den weltweit kleinsten Seifenblasen. Dass er nach dem Schlussapplaus noch einmal auf der Bühne erschien, um ein Kofferradio einzuschalten und stumm die Bühne wieder zu verlassen, hinterliess dann jedoch wieder Fragezeichen auf den Gesichtern der Besucher. Ob es am Publikum – der Kulturtreff war am Freitagabend nur zu zwei Dritteln besetzt – gelegen hat, dass der Funke nicht von der Bühne auf die Zuschauer übergesprungen ist? Wesentlich mitreissender soll der Abend am Samstag verlaufen sein. Nach seinem zweiten Auftritt bedankte sich das Publikum im fast ausverkauften Saal bei Pic mit einer Standing Ovation. Wir helfen Ihnen Ihre ungebetenen Gäste loszuwerden Marderabwehr Umweltgerechte Schädlingsbekämpfung Fassadenschutz gegen Tauben, Kleinvögel und Spinnen Dorfstrasse 13 · 8306 Brüttisellen · Telefon 044 807 50 50 · www.insekta.ch F VSS D

Kurier Nr. 45 7.11.2019 Dorfspiegel Dietlikon 3 Zweite Ausstellung Kunsthandwerk und Kunst im Saal Fadacher Kunsthandwerk, das inspiriert Im Jahr 2018 ins Leben gerufen, gab es dieses Jahr die Fortsetzung dieser kunsthandwerksbetonten Ausstellung. Iris und ihre Tochter Anna Ramseier aus Dietlikon hatten die Organisation inne. Am Wochenende konnte man die ausgestellten Kunstgegenstände bestaunen und auch käuflich erwerben. Yvonne Zwygart Die Region des Glattals bis ins Limmattal ist voll von versteckten künstlerischen Talenten, die wenigstens zum Teil mit dieser Ausstellung ans Licht befördert wurden. Erstaunlich, wie viele verschiedene Produkte aus verschiedenster Herstellung vertreten waren: Kreatives aus Schweizer Holz, aus Fimo, Silber und Edelsteinschmuck, Handgewebtes, Speckstein, Floristik, Aquarellbilder, Kreatives aus Draht, zum Thema Fotographie und noch so vieles andere mehr präsentierte sich dem Besuchenden der Ausstellung «HandKunstWerk» am vergangenen Freitagabend bis und mit Sonntag. Verschiedene Ausstellungsflächen Um dem Besucher ein spannendes Gesamt-Erlebnis zu ermöglichen, wurde der Saal Fadacher in kleinere, frei verteilte Ausstellungsflächen aufgeteilt, in denen jeweils die Aussteller ihre Objekte originell arrangiert hatten. Die Flächen waren locker und grosszügig gestaltet. Die Durchsicht über den gesamten Raum blieb offen und der Besucher hatte die Möglichkeit, zwischen diesen Inseln auf Entdeckungsreise zu gehen. Unterwegs luden Stehtische zum Verweilen, zum miteinander Diskutieren oder Sich-Inspirieren-lassen ein. Auch die Bühne des Saals diente als Ausstellungsraum. Gästeinseln bestehend aus Hockern Anna (l.) und Iris Ramseier, Organisatorinnen der Ausstellung. (Fotos yz) und Tischen luden auch hier zum Verweilen und zum Schwatz ein. Nach ihrer Motivation gefragt, diese Ausstellung zu organisieren, sagte die in Dietlikon wohnhafte Organisatorin Iris Ramseier: «Während und nach der letztjährigen gut besuchten Ausstellung haben wir ein grosses positives Feedback von vielen Besuchern und Ausstellern erhalten. Diese Rückmeldungen haben uns motiviert, mit dem bestehenden Ausstellungskonzept in dieser Form weiterzufahren.» Es sollte aus jeder kunsthandwerklichen Sparte jemand vertreten sein, damit sich den Besuchern eine möglichst breite Auswahl bot. Die Organisation hat sie sich mit Tochter Anna geteilt. Anna Ramseier übernahm den grafischgestalterischen Teil, also die Homepage beispielsweise. Sie betreute auch selbst einen Stand mit «Fine Art und Illustration», an dem sie Bilder aus ihrer Fabrikation anbot. Iris Ramseier übernahm den eher administrativen Teil wie Organisation, Texte und Kontakte und bot unter dem Titel «Textilmix» selbsthergestellte Kleidung an. Mit seinen glänzenden Werken aus Speckstein vertreten, meinte «SpeckStei Peter», mit richtigem Namen Peter Vollenweider: «Ich habe von der Ausstellung im letzten Jahr erfahren und mich erkundigt, wo und wie ich hier an einen Stand komme. Iris Ramseier hat mir dann erklärt, ich müsse mich bewerben und meine Kunst ein wenig vorstellen, und das habe ich dann auch gemacht. Heuer stelle ich selber meine Kreationen aus Speckstein aus.» Der Frauenchor Dietlikon sorgte fürs leibliche Wohl Der Frauenchor Dietlikon sorgte mit seinem Künstlerbistro dafür, dass die Besucher sowie die Künstler nicht auf dem Trockenen sassen. Mit selbstgebackenem Kuchen, Kaffee und noch anderem Kulinarium wurden die Besucher verwöhnt. Die Sitzgarnituren waren ebenfalls offen in den Raum integriert und eigentlich immer gut besetzt. Beim Büffet war Selbstbedienung und es gab keinen Konsumzwang, was es den Besuchern vermutlich vereinfachte, anzukommen, auszuruhen, die Werke auf sich wirken zu lassen, zu diskutieren, miteinander zu lachen, sich inspirieren zu lassen und einfach einzutauchen in die künstlerische Atmosphäre des Fadachersaals an diesem Wochenende. Für das kommende Weihnachtsfest haben hier sicher so einige bereits das eine oder andere Weihnachtsgeschenk für ihre Lieben gefunden. Wer im nächsten Jahr sein Kunsthandwerk ausstellen will, nehme Kontakt auf mit Iris Ramseier unter www.handkunstwerk.ch.

Gemeindezeitung Kurier