2 Dorfspiegel Dietlikon / Wangen-Brüttisellen Kurier Nr. 37 12.9.2019 Pflegeleicht aber Null Natur: Das Haus der Familie Bernasconi in den 1980er Jahren (links) und heute. (Scan ab Fotographie / Foto if) Es summt, brummt und flattert rund um das Mehrgenerationenhaus. Neben unzähligen einheimischen Wildsträuchern und bienenfreundlichen Blumen habe er mehr als 300 Kräuter gepflanzt. Alles eigenhändig und ohne Hilfe eines Gartenbauunternehmens. Und ohne jegliche Giftspritzerei. «Aussenräume sind Lebensräume» – dem Credo des leidenschaftlichen Hobbygärtners scheinen auch die Schwalben zuzustimmen. Auf ihrer Jagd nach Insekten sausen sie im Tiefflug über den Ökogarten. Schon gewusst? – Über 70 Prozent weniger Insekten schwirren heute durch die Luft – Zwei Drittel unserer Nahrungspflanzen sind auf Bestäubung durch Insekten angewiesen, um Früchte zu bilden – Der attraktive und überall anzutreffende Sommerflieder eine gebietsfremde Pflanze ist (Neophyt) und unserer einheimischen Pflanzenwelt schadet? Mehr Biodiversität für wenig Geld Man nehme einen halben Teelöffel Wildblumensamen, etwas Rasensamen und eine kleine Menge Sand. Alles ordentlich vermischen und im Topf oder Gartenbeet ausbringen. Nun gilt es etwa drei Wochen zu warten und fertig ist die Wildblumenwiese im eigenen Garten. Der Dietliker Hans Erni fand immer schon Gefallen an Naturwiesen. Dieses Jahr wagte er zum ersten Mal den Versuch mit preisgünstigen einjährigen Wiesenblumensamen aus dem Baumarkt. Also weg mit dem Unkraut belasteten Bodendeckerpflanzen-Beetli. An deren Stelle leuchtet es nun auf rund vier Quadratmetern kunterbunt in der Mittagssonne. Im kommenden Jahr geht’s dann wohl dem Krautstil- Beet gleich daneben an den Kragen. Denn Hans Erni will mehr von dieser pflegeleichten, bunten Blütenvielfalt. 5 Tipps für mehr Natur ums Haus – Pflanzen Sie Rispenhortensien oder Sanddorn statt Sommerflieder – Johanniskraut statt Kanadische Goldrute – Buchen- und Eibenhecken statt Kirschlorbeer und Thujen – Mut zu etwas Unordnung! Z.B. bieten Laubhaufen Nahrung und Schutz für diverse Kleintiere – Machen Sie Vorschläge an Hausbesitzer, Gemeinde oder Nachbarn und stellen Sie bisherige 08/15 Bepflanzungen zur Diskussion Weitere Infos & Tipps: www.bioterra.ch Biodiversität pur: nur Wasser und viel Liebe braucht Hans Ernis Wildblumenbeet. (Foto if)
Kurier Nr. 37 12.9.2019 Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen 3 Zum 80. Geburtstag von Maria Matera am 8. September 2019 Eine «grande mamma» feiert ein Jubiläum Seit über 50 Jahren wohnt das Ehepaar Renato und Maria Matera nun in Brüttisellen an der Zürichstrasse – gar nicht weit von ihrer beider langjährigem Arbeitsort entfernt, der Walder Schuhfabrik. Die Familie ist gross und sie haben neben 13 Enkelkindern bereits zwei Urenkel. Yvonne Zwygart Maria Matera blickt versonnen auf die Bilder an der Wand ihres Wohnzimmers – da hängen Fotos von all ihren Kindern und Enkelkindern. So hat sie ihre Schätze, auch wenn sie nicht immer alle persönlich da sein können, jederzeit um sich. Neben ihr sitzt Tochter Monica, eigens dazugekommen als Übersetzungshilfe, denn die Mutter spricht gebrochen Deutsch. Maria wurde am 8. September 1939 als viertes Kind von Giuseppe und Margherita in Solopaca bei Napoli in der italienischen Provinz Benevento geboren. Ihre Eltern hatten neben ihr weitere vier Töchter und zwei Söhne. Das Leben in Italien war hart und karg in den vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Der Zweite Weltkrieg war noch nicht lange zuvor zu Ende gegangen. Marias Familie konnte von Glück reden, dass sie Arbeit auf dem Feld hatte. Der Ertrag des Feldes, Kartoffeln, Äpfel und Salat – eben, was der Acker hergab – ernährte die Familie. Schulbildung war damals noch nicht so grossgeschrieben wie heute, aber dafür war man naturverbunden, zwangsläufig. Maria konnte bis zur dritten Klasse die Schule besuchen und dann hiess es auch für sie: Mitschaffen auf dem Feld. Eines Tages – Maria war mittlerweile eine Frau von 20 Jahren – war ein junger Mann auf der Durchreise, welcher ein Auge auf sie geworfen hatte. Ein Ehemann für die Tochter? Nur über Papa Männerbekanntschaften? Gott bewahre – solches musste über den Vater gehen. Er entschied, dass der Jüngling namens Renato, der sich für Maria interessierte, seine Gnade fand, denn er war Papa persönlich bekannt. So durften die beiden jungen Leute heiraten. Sie taten dies in Solopaca am 27. April 1961, nachdem Maria und Renato sich drei Monate gekannt hatten. Der Schwiegervater hatte seine Fühler ausgestreckt nach einem Job in der Schweiz, ursprünglich für sich, und er hatte einen in der Zaunfabrik Neidhart in Dübendorf gefunden. Dorthin schickte er nun seinen frischgebackenen Schwiegersohn. Maria blieb vorerst in Italien, denn sie war mit dem ersten Kind schwanger. 1962 kam Sohn Pino zur Welt. Bald kam Kind Nummer zwei, Sohn Claudio, gleich im darauffolgenden Jahr zur Welt. Aller guten Dinge sind drei: nochmals gut zwei Jahre später, 1965, war Maria dreifache Mama – nun auch noch von Sohn Gianni. Im Jahr 1967 wurde sie von ihrem Renato mit den Kindern nach Baltenswil in die Schweiz geholt. Die junge Mutter fing an, in der Walder Schuhfabrik in Brüttisellen zu arbeiten, wo später Ehemann Renato ebenfalls eine Tätigkeit fand. Da die Kinderschar noch nicht vollständig war, folgten 1968 noch Sohn Antonio und 1970 Tochter Monica. Alle Kinder inklusive des jüngsten sind damals, während Maria und Renato arbeiteten, in den Kinderhort «Alte Badi» gegangen respektive gebracht worden. Dieser war in jenem Gebäude untergebracht, in dem man heute das Blumengeschäft «Wunderblume» findet. Wenn Maria zwischen 11 und 13 Uhr Mittagspause hatte, hat sie schnell den Hort aufgesucht und dem jüngsten Kinde die Brust gegeben. Anschliessend ist sie nach Hause geeilt und hat sich dort um das Mittagessen gekümmert. Die Migros war ja zum Glück nicht weit weg und die Schulen sowie die Arbeitsstätte in absoluter Nähe. Ab 1970 dann hat sie in der Schlittschuhfabrik Bäni gearbeitet. Ab 1986 hatte sie einen Abendstunden- Job im Jumbo-Restaurant: Dort hat sie ab 18 Uhr die Tische gewischt und klar Schiff gemacht, bis sie um 23 Uhr nach Hause gehen konnte. Im Jahr 1988 wurde Maria das erste Mal Grossmutter. Mit dem VW-Bus nach «Bella Italia» in die Ferien «Das Highlight in jedem Jahr war natürlich, dass die gesamte Familie in den grossen Ferien im VW-Bus nach Hause nach Italien, zu den Grosseltern mütterlicherseits gefahren ist», erzählt Tochter Monica. «Zuerst ging es jeweils nach Solopaca, dann zu den Verwandten vom Vater in Aprilia, einer Stadt in der Ein grosses Familienfest steht bevor: Der 80. Geburtstag von Maria Matera will gefeiert sein. (Foto zvg) Provinz von Latina, etwa vierzig Kilometer von Rom entfernt.» Sie berichtet, dass ihre Mutter zeitlebens um die Familie besorgt war. Wenn es klingelt und jemand Bekanntes vor der Tür steht, wird dieser immer hereingebeten und sogleich gefragt, ob er oder sie Hunger habe. Neben den eigenen fünf Kindern hat Maria Matera auch noch drei Enkelkinder grossgezogen, damit deren Eltern arbeiten gehen konnten. Am Abend ab 18.00 Uhr hat sie jeweils ihren eigenen Job im Jumbo besorgt. Und am nächsten Morgen schon kamen dann die Enkelkinder wieder – dies tagein und tagaus. Die Jubilarin springt auf und holt Espresso und feinen Kuchen aus der Küche. Kaum ist dieser verspeist, springt sie erneut auf und holt für alle je einen alkoholfreien Magenbitter. Maria ist durch und durch Gastgeberin, Familienfrau und Mutter und wird auch mit 80 Jahren noch gebraucht. Hund Rocky macht es sich neben ihr auf dem Sessel bequem. Die beiden sind seit fünf Jahren ein unzertrennliches Team: An Ostern 2014 lag der Yorkshire Terrier für sie im Osternest. Er überbrückt mit seinem Dasein so manche einsame Stunde. «Wenn niemand vorbeikommt, ist das für meine Mutter eine trostlose Zeit», erzählt Monica. Marias Mann, Renato, ist auch mit seinen 82 Jahren noch immer draussen in seinem Gärtchen in Wangen, wo er sich oft und gerne aufhält. Jetzt freut sich die Familie auf ein grosses Fest anlässlich des 80. Geburtstags von Mamma Maria. Wir sind seit über 35 Jahren im Umzug zuhause, und bieten Ihnen höchste Umzugsqualität. FRITSCHI TRANSPORTE UMZÜGE AG Besuchen Sie uns unter fritschi-umzuege.ch, oder kontaktieren Sie uns unter info@fritschi-umzuege.ch oder 044 833 64 44 Verkauf – Service – Reparaturen S p a l i n g e r Audio Video Spalinger AG, Alte Dübendorferstrasse 1, 8305 DietLikon Telefon 044 888 19 19 www.spalinger.ch
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