Aufrufe
vor 4 Jahren

2019_17

  • Text
  • Dietlikon
  • April
  • Kurier
  • Telefon
  • Gemeinderat
  • Heidi
  • Gemeinde
  • Massnahme
  • Wallisellen
  • Pflanzen

2 Dorfspiegel Dietlikon

2 Dorfspiegel Dietlikon / Wangen-Brüttisellen Kurier Nr. 17 25.4.2019 Invasiv oder einheimisch? Heidi Nievergelt interessiert sich für die Pflanzen in den Kuriergemeinden. (Foto lni) Doch etwas trübt die Freude der 75-Jährigen: der Kirschlorbeer, der vor den Räumlichkeiten der Kurier- Redaktion wächst. «Das ist ein invasives Gewächs. Vermehrt wächst der Kirschlorbeer in unseren Wäldern, verbreitet durch Vögel. Er deckt den Boden ab und verhindert die natürliche Waldverjüngung», sagt sie. Von den vielen Neophyten, sprich Pflanzen, die ab dem Jahr 1500 bei uns heimisch wurden, breiten sich nur wenige invasionsartig aus. Umso mehr stechen sie der Feldbiologin aus Wangen sofort in die Augen. Und sie lösen bei ihr gemischte Gefühle aus. Denn diese Arten richten grossen Schaden an. Sie können sich mitunter unbehelligt ausbreiten, weil ihnen in der für sie fremden Umwelt ihre natürlichen Feinde fehlen. Notwendige Aufklärungsarbeit Heidi Nievergelt hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Menschen über diese Zusammenhänge aufzuklären und ihnen die Augen zu öffnen. Gleichzeitig habe aber auch sie viel über die Natur gelernt, sagt sie. Das Thema fasziniert sie seit ihrer Kindheit. «Mit unserer Familie war ich viel draussen, und nach der Heirat vor über 50 Jahren wurden auch Bergtouren immer wichtiger für mich», erzählt sie. Gewöhnen musste sich ihr Mann allerdings daran, dass sie unterwegs immer wieder stehen bleibt, um Blumen und Sträucher zu bestaunen und zu bestimmen. «Wir haben irgendwann aber eine Abmachung getroffen», erzählt sie lachend. «Wenn wir beschliessen, zu wandern, konzentriere auch ich mich auf den Weg und nicht auf die Pflanzen.» Ihr umfangreiches Wissen hat sich Heidi Nievergelt in zahlreichen Kursen und durch die Lektüre von Fachbüchern beigebracht. Sie beherrscht sogar die Kunst, mit dem Buch von August Binz Pflanzen zu bestimmen. Kein einfaches Unterfangen: Der Schweizer Biologe, der 1963 verstorben ist, hat die Flora in dem Werk in unzählige Kategorien eingeteilt. Um nach einem langen Ausschluss- und Auswahlprozess mit dem Werk zur richtigen Pflanze zu gelangen, muss man unter anderem Blütenstände, Formen, Farben und Aufbau der Pflanzen genau beobachten und die zugehörigen Fachbegriffe kennen. Mitunter ist das auch für Heidi Nievergelt eine Herausforderung. Wenn sie etwas nicht weiss, forscht sie so lange, bis sie die Lösung gefunden hat. Sechsmal auf derselben Exkursionroute Dieselbe Hartnäckigkeit beweist sie, wenn es darum geht, eine Führung vorzubereiten, wie diejenige in Wangen am Samstag. Sechsmal laufe sie die Strecke vorher ab, sagt sie. Sie wolle sicher sein, dass sie alle Pflanzen entlang des Weges gesehen hat und im Idealfall weiss, um welche es sich handelt. Trotz ihres Wissens, den Exkursionsteilnehmern mag sie nicht einfach hunderte Namen nennen. «Sie würden ihnen nicht in Erinnerung bleiben», ist die Feldbotanikerin überzeugt. Statt trockene Facts erzählt sie da lieber Geschichten zu den einzelnen Pflanzen, erklärt Besonderheiten oder gibt Tipps zur Verwendung in der Küche. Oft blicke sie danach in erstaunte Gesichter, sagt sie. Auch, wenn sie Angestellte von Forstämtern, Kanton, Gemeinden oder ganz Mit ihren Führungen will Heidi Nievergelt einen Beitrag zum Umdenken über die Natur liefern. selten Politiker auf Streifzüge durch die Natur mitnimmt. «Wenn ich ihnen dann erzähle, dass etwa der Essigbaum, der Götterbaum oder der Riesenbärenklau zu den invasiven Neophyten gehören und ihr Verkauf verboten ist, beginnen viele, nachzudenken», hat sie beobachtet. Manchen sei nicht bewusst, dass diese – durchaus schönen – Gewächse hohe Kosten verursachen. «Es ist aber auch schon vorgekommen, dass ich die Angestellten eines Gartencenters darauf hingewiesen habe, solche Pflanzen bitte aus dem Angebot zu nehmen», sagt sie. Heidi Nievergelt hält inne und lässt ihren Blick über die Wiese vor der Kurier-Redaktion schweifen. Die Elstern haben sich in die Rabatten des angrenzenden Hauses verzogen und führen dort ihren lautstarken Streit weiter. Auf der Wiese daneben haben Margeriten, Wiesensalbei und Löwenzahn die Blüten weit geöffnet und strecken sie der Sonne entgegen. Ja, früher habe es viel mehr solch bunte Wiesen gegeben, erinnert sich die Wangemerin, die einst ein eigenes Gymnastik-Studio leitete. «Doch in den drei Jahrzehnten, in denen ich die Natur intensiv beobachte, hat die Biodiversität leider stark abgenommen. Früher war es ein leichtes, einen Blumenstrauss zu pflücken.» Geblieben sei auch in den Kuriergemeinden eine «typische, armselige Mittellandflora», wie sie sagt. Eine, in welcher neben der Vielfalt der Pflanzen auch diejenige der Insekten stark abnehme. Dass sich daran so schnell etwas ändert, denkt Heidi Nievergelt nicht. Trotzdem ist sie überzeugt, dass sie mit ihren Führungen und ihrer Aufklärungsarbeit einen Beitrag zum Umdenken liefert. Und das beginne im Kleinen. Wer denke, es bringe nichts, wenn man etwa in den Kuriergemeinden etwas ändert, während rundherum nichts passiert, habe sich nur eine billige Ausrede zurecht gelegt. Für Heidi Nievergelt ist schon viel erreicht, wenn sich Exkursionsteilnehmer nur schon bewusst werden, welch wichtige Rolle die Natur spielt. Dass sich dieses Bewusstsein erweitert hat, zeigt sich laut Heidi Nievergelt nicht zuletzt an den Klimademonstrationen. Eine wunderbare Sache, ist sie überzeugt. Allerdings frage sie sich, wie ernst es den Teilnehmern mit dem Thema wirklich ist. Abgesehen davon aber rege die Bewegung zum Nachdenken darüber an, wieviele Ressourcen wir verbrauchen und was wir künftigen Generationen hinterlassen. Das Dilemma mit dem Reisen Heidi Nievergelt macht sich solche Gedanken regelmässig. Und ja, sie war auch schon mit dem Flugzeug unterwegs oder reiste mit dem Schiff, sagt sie. Stets habe sie dabei das schlechte Gewissen verfolgt. Deshalb hat sie einen Grundsatz gefasst: «Wo immer möglich, reise ich heute mit dem Zug, vor allem durch Europa, sogar nach Norwegen», sagt sie. Dann ist die Zeit für den Abschied gekommen. Es gibt noch viel zu tun: Heidi Nievergelt will den Exkursionsvorbereitungen noch den letzten Schliff verpassen. «Ich erzähle auf keiner Führung das gleiche. Das wäre mir viel zu langweilig», sagt sie. Aus diesem Grunde leitet sie nur drei bis vier Exkursionen pro Jahr. Und dann ist da noch die Zürcher Volkstanzgruppe, in der sie sich seit 18 Jahren engagiert und in der sie tanzt. Ein Ausgleich zu den Streifzügen in der freien Natur. Ja, Heidi Nievergelt ist stets in Bewegung. Rundgang mit Heidi Nievergelt: Sa, 27. April Treffpunkte: 8.15 Uhr Parkplatz Restaurant Rössli, Brüttisellen 8.30 Uhr Parkplatz Waldgatter, Kindhauserstrasse, 8602 Wangen Infos: 044 833 44 43

Kurier Nr. 17 25.4.2019 Dorfspiegel Dietlikon 3 Gratularium Elisabeth Zappa-Schüpbach wird 85 Jahre alt Elisabeth Schüpbach wurde als ältestes von drei Kindern in Heimenschwand BE am 22. April 1934 geboren. Heute lebt sie im Pflegezentrum Rotacher an der Schwerzelbodenstrasse in Dietlikon. Am besten in Erinnerung sind ihr die 20 Jahre, die sie als Nachtwache im Epilepsiezentrum in Zürich gearbeitet hat. Yvonne Zwygart Elisabeth Zappa-Schüpbach bewohnt im Pflegezentrum Rotacher ein geräumiges Zimmer und fühlt sich sehr wohl darin, wie sie selbst sagt. «Ich habe hier ein gemütliches Bett, ein Badezimmer für mich allein und alles, was ich brauche», kommentiert sie ihr Befinden. Nach zwei Stürzen, die Knochenbrüche zur Folge hatten, war sie auf mehr Unterstützung angewiesen. Vor allem nach dem zweiten Sturz reichte die Unterstützung der Spitex nicht mehr aus und das Ferienbett im Pflegezentrum Rotacher wurde für sie zu einer Dauerlösung. Die alte Wohnung fehle ihr ab und zu schon noch, doch es gehe ihr ja gut da, wo sie jetzt ist. Sie ist nach den Stürzen etwas ängstlich geworden, was das Laufen angeht. Daher bewegt sie sich mit Hilfe eines Rollators fort, den sie scherzhaft «Chumerzhilf» nennt. Wann immer sie damit auf den Gängen des Rotacher unterwegs ist und jemanden trifft, den sie kennt, muss sie einen kurzen Schwatz halten. Elisabeth Zappa liebt es gesellig und hat noch den einen oder anderen kernigen Spruch auf den Lippen. 2013 starb ihr Mann. Sie durfte schöne Ehejahre verbringen. Zusammen unternahmen die beiden viele Reisen, von denen sie heute noch gerne erzählt und zehrt. Zahlreiche Jahre hatte das Ehepaar Zappa-Schüpbach einen festen Wohnwagen im Cap d’Agde in Frankreich, in dem es mehrere Wochen des Jahres verlebte. Aufgewachsen auf dem Bauernhof In ihrem Geburtsort Heimenschwand, einer 1500 Einwohner zählenden Gemeinde im Berner Oberland bei Thun, wuchs sie mit ihren beiden jüngeren Brüdern auf einem Bauernhof auf. Nach der Schulzeit und einem Welschlandjahr begann sie, eine Lehre zur Arztgehilfin zu absolvieren. Später besuchte sie noch die Handelsschule, die sie erfolgreich abschloss. Ihren Mann ehelichte sie 1958 mit 24 Jahren. Kennengelernt hat sie Bruno Zappa auf einer Hochzeit. Er hat einfach die Handschuhe seiner Herzensdame mitgehen lassen, damit es zu einem zweiten Treffen kommen mochte. Das Ehepaar zügelte nach Winterthur. Elisabeth arbeitete dort zuerst als Arztgehilfin und später im Pflegeheim «Adlergarten» als Nachtwache. 1963 stellte sich Nachwuchs ein: Tochter Gaby kam zur Welt. Zwei Jahre später folgte Tochter Andrea. Mit einem einjährigen Zwischenstopp in Zürich zog die Familie nach Wangen . Seit 1974 war das die Heimat der Familie. Elisabeth Zappa arbeitete als Abwartin in den Hätzelwisen in Wangen und nebenbei noch als Nachtwache in der Epilepsieklinik in Zürich. In ihrer knappen Freizeit Die Jubilarin Elisabeth Zappa-Schüpbach blickt auf ein Leben zurück, in dem sie viel gereist ist. (Foto yz) war sie Aktivmitglied im Samariter- und im Turnverein. In all den Jahren kehrte sie immer wieder gerne für Besuche oder um Ferien zu machen ins geliebte Heimenschwand zurück. Ihren 85. Geburtstag am Ostermontag durfte die Jubilarin im Kreise ihrer Familie bei einem feinen Essen geniessen. 1 2 3 4 5 Magisches Quadrat 1 Niesen Kulm, verdoppelt, führt dahin; postalisch auch noch nach Dalin. 2 Schneemanns Nase liebt der Hase. 3 Für Rehe das Schafskäsetestresultat auch immer etwas Befehlsmässiges hat. 4 Flaches steckt im Nebeneffekt. 5 Überlauter Hilfeschrei, Mordio ist stets dabei. 2 3 4 5 Gratulationen 26. April Hildegard Pedone, Dietlikon, AZ Hofwiesen 89. Geburtstag 26. April Ernst Zülle, Brüttisellen 84. Geburtstag 26. April Johann Bürgin, Wangen 80. Geburtstag 27. April Alice Mösli, Dietlikon 90. Geburtstag 27. April Edith Erne, Dietlikon 80. Geburtstag 28. April Juliana Lang, Dietlikon 85. Geburtstag 30. April Angelo Sgorlon, Brüttisellen 86. Geburtstag 01. Mai Adelheid Morf-Moor, Wangen 92. Geburtstag 01. Mai Robert Kern, Wangen, AZ Hofwiesen 83. Geburtstag 01. Mai Annamarie Egli, Dietlikon 82. Geburtstag Wir gratulieren den Jubilarinnen und den Jubilaren ganz herzlich. Auf Seite 19 steht die Auflösung dieses Rätsels.

Gemeindezeitung Kurier