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6 Dorfspiegel

6 Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen Kurier Nr. 48 30.11.2018 In der Spielstunde erwerben die Flüchtlingskinder spielerisch Kompetenzen – ein wichtiger Schritt für die Integration. (Fotos rom) Förderung von Flüchtlingskindern Spielstunde für die Jüngsten Raum zum Spielen, das bietet das Projekt der ZHAW den jüngsten Bewohnern der Flüchtlingswohnstätte in Brüttisellen. Für die Weiterführung des erfolgreichen Projekts «Die Kleinen im Zentrum» werden nun freiwillige Helfer gesucht. Ein Besuch vor Ort. Roger Manhart Es ist Sonntag, 14 Uhr, das Mädchen Ria* blickt schüchtern in den Kellerraum an der Birkenstrasse 26. Dann nimmt die Erstklässlerin aus Syrien zielgerichtet den Malkasten mit den Wasserfarben und geht an die vorbereitete Malwand. Für die nächste Stunde produziert sie da verschiedene Gemälde, die sie dann stolz mit ihrer Unterschrift signiert an die Wand hängt. Bald darauf erscheint Mutter Aysha* aus Erithrea mit Ali* und Raya*, beide zwei Jahre alt. Der Junge stellt mit Hilfe von Renate Schlatter, Studentin der Sozialarbeit an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, eine Brio-Bahn auf und vergnügt sich mit dem Zug. Die kleine Raya* gesellt sich zu Ria* und erhält auch einen Papierbogen, auf dem sie ein wahres Actionpainting veranstaltet. Unterdessen sind Durch Spielen, Basteln und Malen Freude wecken und Integration fördern. auch Hamet*, Zweitklässler, und sein 5-jähriger Bruder Hussein* aus Syrien eingetroffen, die mit Holzbauteilen imposante Türme bauen und dann stolz präsentieren. Alle sind mit grossem Eifer und Spass bei ihrer Sache, die Atmosphäre ist ruhig und kreativ. Damit auch bei einer zahlreicheren Kindergruppe kein Chaos entsteht, wird das Angebot an Spielsachen vorher von den Betreuerinnen ausgewählt. Die Spielstunde dauert jeden Sonntag von 14 Uhr bis etwa halb Vier und die Kleinen werden jeweils von einem Zweierteam betreut. Diesmal ist Karin Werner, Dozentin an der ZHAW dabei. Ihre Idee war, Raum für anregendes Spielen anzubieten, denn in den kleinen Wohnungen der Flüchtlingswohnstätte an der Birkenstrasse in Brüttisellen gibt es gerade für die Kleinsten wenig Raum zum Spiel, ihrer wichtigsten Tätigkeit, um soziale Kompetenz zu erwerben. Das Projekt läuft an Die Idee von einigen Dozentinnen stiess auf offene Ohren bei der Zürcher Fachorganisation AOZ, welche das «Flüchtlingswohnen in Wangen-Brüttisellen» im Auftrag des kantonalen Sozialamts betreut. Hier wohnen etwa 100 Personen, überwiegend «Resettlement-Flüchtlinge» aus der Krisenregion Syrien. Diese Frauen, Männer und Kinder wurden bereits im Libanon oder in Jordanien von einem UNO-Hilfswerk als Flüchtlinge identifiziert. Im Kanton Zürich unterstützt sie die AOZ in den ersten Monaten nach ihrer Ankunft in der Schweiz. Mit Massnahmen der Integrationsförderung werden die Erwachsenen auf ein selbstständiges Leben in einer Zürcher Gemeinde vorbereitet. Die Kinder im schulpflichtigen Alter gehen in den öffentlichen Kindergarten bzw. in die Schule. Für die Kleinkinder gab es bisher kaum geeignete Angebote. Während wir plaudern, sind die Kleinen voll bei der Sache, die Türme von Hamet und Hussein wachsen, Ria pinnt ihr drittes Gemälde an die Wand. Ein voller Erfolg also. Natürlich sollen auch ihre Eltern in das Projekt eingebunden werden, denn es geht auch darum, hier Deutsch zu sprechen, sich über die Entwicklung der Kinder auszutauschen. Suche nach Freiwilligen Das Projekt «die Kleinen im Zentrum» soll noch bis Ende Jahr von der ZHAW aufgebaut und dann ab 2019 zusammen mit freiwilligen Betreuerinnen weitergeführt werden. Deshalb sind Menschen aus der Umgebung gesucht, die Freude haben an der Entwicklung und Förderung kleiner Kinder. Aus dieser Gruppe werden verschiedene Zweierteams gebildet, die abwechslungsweise jeweils am Sonntagnachmittag die Kleinen für etwa zwei Stunden betreuen. Interessierte Personen können sich ab sofort per E-Mail an die AOZ Fachstelle Freiwilligenarbeit (freiwillige@aoz.ch) wenden. Sie werden anschliessend zu einem Infoabend eingeladen. *Alle Namen wurden von der Redaktion geändert. Wir helfen Ihnen Ihre ungebetenen Gäste loszuwerden Marderabwehr Umweltgerechte Schädlingsbekämpfung Fassadenschutz gegen Tauben, Kleinvögel und Spinnen Dorfstrasse 13 · 8306 Brüttisellen · Telefon 044 807 50 50 · www.insekta.ch F VSS D

Kurier Nr. 48 30.11.2018 Dorfspiegel Dietlikon 7 Die Panoramatafel im Gebiet «Looren» zeigt und benennt 161 Gipfel zwischen dem Appenzeller- und dem Urnerland. Leider waren sie am 24. November nicht zu sehen. Geografische Orientierungshilfen in Dietlikon Das Rätselraten hat ein Ende Bei klarer Sicht bietet sich dem Betrachter von Dietlikon aus ein fantastisches Panorama. Wer wissen will, wie die Berggipfel heissen, die zu sehen sind, findet seit anfangs Oktober an zwei Orten Orientierungshilfen. Ruedi Muffler Es gibt Menschen, die kennen die Bergwelt besser als ihre Hosentasche. Sie können, wo immer sie sich befinden, aus dem Handgelenk sämtliche zu sehenden Berggipfel mit Namen nennen. Oft wissen sie gleich noch, wie hoch die Berge sind. Andere bedienen sich der modernen Technik und lassen sich von einer App erklären, was sie sehen. Wieder andere sind auf herkömmliche Orientierungshilfen angewiesen. Auf offene Ohren gestossen Seit 1997 wohnt Hanspeter Jutz in Dietlikon. Bei seinen Spaziergängen hat er sich immer wieder über die tolle Aussicht, die man von verschiedenen Punkten aus geniessen kann, gefreut. Gern hätte er gewusst, welche Berggipfel zu sehen sind. Da er auf seinem Handy nicht über eine entsprechende App verfügt, hat er sich vor etwas mehr als zwei Jahren an die Gemeinde gewandt. Er hat dem Gemeinderat vorgeschlagen, oberhalb des Friedhofs eine Panoramatafel aufzustellen. Heute kann er erfreut feststellen: «Mein Vorschlag ist positiv aufgenommen und inzwischen realisiert worden.» Allerdings geschah vorerst während längerer Zeit nichts. Als er bei der Gemeinde nachhakte, hiess es, die Panoramatafel sei nicht vergessen gegangen, die notwendigen Schritte seien eingeleitet worden. Gut Ding will Weile haben Von Attilio Maione, Liegenschaftenverwalter der Gemeinde, war mehr über die Gründe für die Verzögerung zu erfahren: «Als der Vorschlag eingereicht wurde, stand das Budget 2017 bereits fest. Eine Panoramatafel war darin nicht vorgesehen. Also verschob sich das Ganze um ein volles Jahr.» In diesem Jahr habe er im Auftrag des Gemeinderates zahlreiche Abklärungen betreffend Standort, Kosten und Ausführungsvariante vorgenommen. Bei der Budgetierung für 2018 sei der erforderliche Betrag dann berücksichtigt worden. Nach der Genehmigung des Budgets durch die Gemeindeversammlung im Dezember 2017 habe der Ausführung der Tafel von der finanziellen Seite her nichts mehr im Weg gestanden. Anhand von Referenzobjekten hat der Gemeinderat den Auftrag Tomas Dvorak erteilt. Für das perfekte Bild war dieser jedoch vom Wetter abhängig, musste doch die Fernsicht stimmen, was trotz des überwiegend schönen Wetters im vergangenen Sommer nicht so häufig der Fall gewesen ist. Auch seitens der Gemeinde ist man daher froh, dass die beiden Tafeln noch vor Jahresende aufgestellt werden konnten. Forstwart und Fotograf Der Gestalter der beiden Tafeln an der Riedenerstrasse oberhalb des Friedhofs und im Gebiet «Looren», Tomas Dvorak, ist gelernter Forstwart. Nach der Lehre auf dem Uetliberg hat er einige Jahre in Trin, Kanton Graubünden, im Wald gearbeitet, bevor er 1978 als Pistenmaschinenfahrer bei den Bergbahnen Flims angefangen hat. Der Weissen Arena ist er bis heute treu geblieben, jetzt im Pisten- und Rettungsdienst. Ob bei der Arbeit, beim Skifahren, Klettern und Motorradfahren war der Fotoapparat meistens dabei und so ist aus dem Hobby ein Zweitberuf geworden. Aktuell fotografiert er mit einer Profikamera von Sony. Die Ansichten auf den Dietliker Panoramatafeln sind aus mehreren Einzelaufnahmen zusammengesetzt, die Dvorak vom jetzigen Standort der Tafeln aus mit Hilfe eines Stativs gemacht hat. Die so entstandenen Gesamtbilder sind auf Laminatfolie mit UV-Schutz übertragen und auf Aluminiumblech aufgezogen worden. Ende gut, alles gut Das Resultat darf sich sehen lassen. Die Panoramatafel im Gebiet «Looren» nennt 161 Berggipfel beim Namen, angefangen im Osten mit dem «Altenalptürm» im Alpsteingebiet und endend mit den «Chli Windgällen» im Kanton Uri. Ein etwas kleineres Gebiet deckt die Tafel beim Friedhof ab. Dieses fängt beim «Federispitz» im Kanton St. Gallen an und endet ebenfalls im Kanton Uri. Um die Übersichtlichkeit zu wahren, ist auf die Bezeichnung einzelner Hügel, zum Beispiel derjenigen im Zürcher Oberland verzichtet worden. Der Initiant der ansprechend gestalteten Panoramatafeln ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Dass zusätzlich zu dem von ihm vorgeschlagenen Standort oberhalb des Friedhofs die Gemeinde eine zweite Tafel im Gebiet «Looren» aufgestellt hat, war für Hanspeter Jutz eine grosse Überraschung. Das zweijährige Warten bis zur Realisierung seines Vorschlages hat sich gelohnt. Nun hat das Rätselraten, welche Gipfel man bei guter Sicht von Dietlikons Aussichtspunkten aus sieht, ein Ende. Eine Auswahl aus den 101 Berggipfeln, welche die Panoramatafel oberhalb des Dietliker Friedhofs zeigt.

Gemeindezeitung Kurier