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2018_27

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Dorfspiegel Dietlikon /

Dorfspiegel Dietlikon / Wangen-Brüttisellen 2 Kurier Nr. 27 6.7.2018 der dargestellten Komik und auch der guten Schauspielkunst wegen. Wer dachte, ihn erwarte hier – vom Titel abgeleitet – ein romantisches Theaterstück, der irrte. Die Schauspieler verkörperten die von Shakespeare gewollte Darstellung der Irrungen und Wirrnisse der Liebe, die von ganz verschiedenen, nicht unbedingt edlen Gefühlen begleitet daherkommt, sehr gekonnt, aber nicht immer ganz jugendfrei. Shakespeare entlarvt die Liebe, unter der sich so viele etwas Romantisches vorstellen, als kruden Egoismus und lässt von den Schaustellern darstellen, dass da, wo Liebe ist, immer auch das Gegenteil des Gefühls ist und reduziert sie an vielen Stellen auf die Trieblust des Menschen. So gerät die Rahmenhandlung zur Kulisse und die verliebten Athener zu Marionetten und Spielfiguren des Elfenkönigs Oberon und seinem Gehilfen Puck, welche die ganze Handlung dirigieren. Ins Spiel eingebaut wurden auch einige auf einer E-Gitarre begleitete Gesangseinlagen. Pyramus und Thisbe (Stefan Lahr und Pit Arne Pietz) mit «der Wand» (aus dem Publikum) in ihrer Mitte. (Foto yz) ausdrücken, die er gleichermassen in sein Stück einfliessen liess. Besonders wenn es dramatisch wurde, bediente er sich der «Gossensprache». Rebekka Kricheldorf hat das Stück sprachlich dem heutigen modernen Deutsch angepasst und so hatte man nicht den Eindruck, dass es sich hierbei um ein doch gut 400 Jahre altes Werk handelte. Nachfolgend ist die Handlung des Sommernachtstraums zum besseren Verständnis zusammengefasst. Theseus, Herzog von Athen, steht kurz davor, Hippolyta zu heiraten, die Königin der Amazonen. Noch vier Tage sind es bis zur Hochzeit. Diese Frist setzt er auch seiner Tochter Hermia, die sich entscheiden muss, ob sie nach dem Willen ihres Vaters den ihr verhassten Demetrius oder unter Androhung des Todes den von ihr heiss geliebten Lysander zum Mann nehmen will. Sie hört auf ihr Herz und ihre Wahl fällt auf Lysander, mit dem sie Hals über Kopf in den Wald flieht. Ihre Freundin Helena, die, leider unerwidert, den Demetrius liebt, erzählt ihrem Angebeteten von Hermias Geheimnis – nur um ihm, der Hermia und Lysander eifersüchtig in den Wald gefolgt ist, ihrerseits nachzustellen. Dieses Liebeschaos wird im dunklen Forst erst richtig kompliziert, denn hier treibt der Waldgeist Puck sein Unwesen als rechte Hand des Elfenkönigs Oberon. Dieser hat einen veritablen Ehekrach mit seiner Gemahlin Titania und möchte ihr eins auswischen. Zu diesem Zweck lässt sich Oberon von Puck ein Kraut besorgen, durch dessen Wirkung man sich unsterblich in den Erstbesten verliebt, den man beim Aufwachen erblickt. Das «Opfer» wird Zettel sein, Mitglied einer liebenswert-chaotischen Gruppe von Handwerkern und Theaterenthusiasten, die im Wald das Stück von «Pyramus und Thisbe» einstudieren. Diesem hext Puck einen Eselskopf auf den Leib und führt ihn zur schlafenden Titania. Nebenbei soll der rastlose Puck auch noch die zerstrittenen Liebenden mit dem Kraut versöhnen. Für die Zuschauer war es nicht immer leicht, der komplexen Handlung zu folgen. Allerdings erwischt er dabei die Falschen, der Liebeskummer wird zur Raserei, der Feenwald zum fast tödlichen Albtraumdickicht. Doch den Waldgöttern sei Dank, gibt es ein Gegenmittel, nämlich einen Saft, gemixt aus einer Blume, die Amors Pfeil durchstoss. Diese soll er finden, den Saft daraus mixen und den Liebenden auf das Gesicht streichen. Schlussendlich hat dann auf diese Weise jeder den Partner, der zu ihr respektive ihm passt und die Liebeswirren haben vorläufig ein Ende. Leidenschaftliche Darstellung mit viel Dramatik Für die Zuschauer war es sicher nicht immer leicht, der Handlung zu folgen. Es sind von Shakespeare insgesamt vier Schauplätze miteinander verflochten worden, deren Szenen hin und her wechseln: Die Rahmenhandlung bildet die Hochzeitsvorbereitung von Theseus und Hippolyta am Hof von Athen. Damit verbunden sind die Erlebnisse der Handwerker, die für die Feierlichkeit des Fürsten im angrenzenden Wald von Athen ein Theaterstück proben. Gleich zu Beginn wird der Konflikt um die Heirat zweier aristokratischer Paare eingeführt. Im Wald von Athen treffen die beiden Paare und die Handwerker auf Feen und Elfen und werden in die Auswirkungen eines Ehestreites des Elfenpaares Oberon und Titania hineingezogen. An dieser Stelle wurde ein Herr aus dem Publikum miteinbezogen und ihm aufgetragen, die Rolle der «Wand» in der Szene der Handwerker mit Pyramus und Thisbe zu spielen, weil gerade keine Wand auffindbar war. Zum Schluss durfte sich «die Wand» auch vor dem Publikum verneigen. Das Publikum hatte an einigen Stellen des Stückes etwas zu lachen ob Durchwegs gut gefallen hat es den Besuchern Ein Zuschauer meinte nach der Aufführung, sie habe ihm gut gefallen – trotz oder gerade wegen der modernen Fassung. «Mit dem alten Zeug braucht man heute nicht mehr zu kommen», war seine Meinung dazu. Eine weitere Besucherin meinte freudestrahlend, das ganze Stück sei toll, so wie es aufgeführt worden war. Wieder eine andere Besucherin hatte eine sehr dezidierte Meinung dazu: «Ich fand das Stück in der Atmosphäre der Dietliker Dorflinde als Feenwald der Shakespeare‘schen Komödie sehr gut gespielt. Die Irrungen und Wirrungen der Liebe wurden von den Schauspielern in Doppelrollen mit Bravour gemeistert. Diese Komödie, die Ende des 16. Jahrhunderts uraufgeführt wurde, zeigt dem modernen Menschen, ausgestattet mit Smartphone und seinen vielen Möglichkeiten, ein modernes Märchen. In der heutigen Zeit übernimmt die Rolle des Waldgeistes Puck womöglich eine Partnerschaft-Software, die die Wege der Liebenden auf digitalen Pfaden zusammenführt. Das Stück war kurzweilig und amüsant. Der interessierte Theaterfreund konnte sein Theaterwissen wieder einmal auffrischen. Auch das Publikum wurde miteinbezogen. Gespielte Spontaneität gehört heute zum Theaterbusiness, wie ganz früher sicherlich auch schon.» Ob die Bezeichnung «Komödie» allerdings für ein solches Werk, das doch einige sehr tragische Elemente enthält, korrekt ist, mag man anzweifeln. Der Begriff «Tragikomödie» könnte es besser treffen.

Kurier Nr. 27 6.7.2018 Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen 3 Vier junge Ladies am Kaffeestand: (v.l.n.r.) Alicia, Erdonita, Sophie und Monisha. (Foto yz) Gelungenes Sommerfest der Sekundarschule Bruggwiesen Spiel, Spass, Genuss und Gesang Die Sekundarschule Bruggwiesen in Brüttisellen organisierte am vergangenen Donnerstagabend ein veritables Volksfest für alle: Eltern, Grosseltern, Schülerinnen und Schüler, deren Geschwister, Lehrpersonen und die die dazugestossene Bevölkerung. Yvonne Zwygart Während zweier Stunden zwischen 18 und 20 Uhr tanzte der Bär über das Schulhausareal. Es war in einen Markt verwandelt worden: Alle waren irgendwie mit eingebunden in die Vorbereitungen. Damit man sich im Dschungel der Darbietungen nicht verlief, waren direkt ab der Strasse Wegweiser aufgestellt. Dem grossen Angebot und den Darbietungen standen vor allem die Schülerinnen und Schüler vor. Hans Peter Rüegg, seit 15 Jahren Schulleiter am Schulhaus Bruggwiesen, ist dem Elterntreff enorm dankbar. Er sagt: «Ohne den Elterntreff wäre ein solches Fest in dieser Grössenordnung schlicht nicht durchführbar.» Das kulinarische Angebot reichte von gebrannten Mandeln, Drinks, verführerischen Fruchtspiessen, einem ausnehmend feinen Salatbuffet mit wahlweise Steak oder Wurst vom Grill zum moderaten Preis von zwölf respektive zehn Franken über Getränke und Crêpes, welche grossen Anklang fanden. Kaffee und feinen hausgemachten Kuchen konnte man ebenfalls geniessen. Die Schülerinnen, welche für das Backen von Kuchen am selben Donnerstag abgeordnet waren, erzählten, dass sie den Unterricht extra für die Kuchenherstellung einige Stunden früher verlassen durften. Das Kuchenbacken war in jedem Fall Aufgabe der Hauswirtschafts-Lehrpersonen zusammen mit ihren Schülern. Die Stände in Schülerhänden Alle Markstände wurden an diesem Abend von Schülern betreut, die sich im Schichtdienst abwechselten. Für den Crêpes-Stand und für jenen mit den Fruchtspiessen im Angebot waren die Schüler selbst verantwortlich mit Unterstützung einer Fachlehrerperson. Der Flohmarkt war prominent am Eingang des Marktes platziert, damit die Ware bestens in Augenschein genommen werden konnte – hoffentlich zum Gefallen der Kundschaft und dann zum Verdienst der verkaufenden Schüler. Der Erlös der verkauften Flohmarktware fliesst in die Klassenkasse. Die Tombola wurde von den Erstklässlern organisiert und diese flanierten den ganzen Abend über den Platz und boten den Besuchern die Lösli zum Preis von einem Franken an. Der Erlös der verkauften Lose kommt auch hier den Klassenkassen zugute. Es gab eine grosse Varietät an Preisen. Auffallend waren die Mini-Orchideen, von denen es doch einige zu gewinnen gab, gestiftet vom Wangemer Unternehmen Meyer Orchideen. Das Festessen des Abends wurde vom Elterntreff Bruggwiesen organisiert. Leckere Verpflegung Man kaufte Gutscheine und bezog damit dann die aufgedruckte Ware. Eine Besucherin sagte anerkennend: «Ja, das Essen ist hier immer sehr lecker». Auf dem angrenzenden Sportplatz des Bruggwiesen fanden Spiel und Sport statt, wie beispielsweise das Schokoladenkuss-Schiessen, traditionelles Büchsenschiessen, Kinderschminken und verschiedene weitere Challenges, für welche sich die Drittklässler verantwortlich zeichneten. Je um 18.30 und 19.30 Uhr lockte das Wahlfach Gesang Interessierte zu einem Kurzkonzert in die Aula. Hier überzeugte die zehnköpfige Gesangsgruppe mit einem couragierten Auftritt das Publikum. Die Ziele des Sommerfestes sind denn auch klar definiert von Seiten der Schule. Es geht nicht nur darum, allen Besuchern ein gemeinsam verbindendes Erlebnis zu schaffen, es geht auch um Öffentlichkeitsarbeit, jahrgangsübergreifendes Zusammenarbeiten und darum, dass die Schülerinnen und Schüler sich kreativ betätigen können. Dass ein solches Erlebnis verbindende Wirkung zeigt, ergibt sich dann fast von alleine. Das Bruggwiesen Sommerfest ist seit Jahren ein fester Höhepunkt im Schulkalender, von dem die Schüler jeweils noch lange sprechen. Im Hintergrund wirkten die Lehrpersonen, die – vorteilhaft für alle Auswärtigen – mit einem Namensschild gekennzeichnet waren. Alles in allem war das Sommerfest Bruggwiesen 2018 ein perfekt organisiertes Schulfest, das hoffentlich allen Beteiligten viel Freude, neue (oder alte aufgefrischte) Kontakte und Zerstreuung gebracht hat.

Gemeindezeitung Kurier