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2018_22

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6 Dorfspiegel Dietlikon

6 Dorfspiegel Dietlikon Kurier Nr. 22 1.6.2018 «Let’s glow girls» – ein Tag für Mädchen aus dem Glattal Zwischen Foodworld und Kampfsport Etwa 40 Mädchen hatten sich für «Let’s glow girls» vom Samstag angemeldet. Die angebotenen Workshops waren ein Joint Venture zwischen dem Jugendtreff «Red Sky» aus Dietlikon und der AJUGA aus Wangen-Brüttisellen sowie verschiedenen Jugendarbeiten aus den umliegenden Dörfern Kloten, Rümlang und Wallisellen. Yvonne Zwygart Zwischen 12 und 20 Uhr gab es im Bertea Dorftreff gegen einen Kostenbeitrag von zehn Franken einiges zu erleben. Es ging dabei in der herausfordernden Phase des Erwachsenwerdens um den Austausch von Girl zu Girl, aber auch um die Inputs und die Hilfestellung der Erwachsenen – sofern gewünscht. Selbstverständlich stand neben dem Lernen von Neuem auch der Spass im Fokus, welcher nicht zu kurz kam. Nicht weniger als zehn Jugendarbeiterinnen waren damit beschäftigt, diesen Tag vorzubereiten. Auf dem Anmeldetalon sollte vorab vermerkt werden, welchen Workshop man an erster Stelle besuchen und welcher zweite Wahl sein sollte. Die Mädels hatten die Auswahl aus sechs Angeboten, bestehend aus Improvisationstheater, einem Projekt «Foodworld», als Reporterinnen des Geschehens, Kampfsport, «Street Dance» und «Beauty & Make-up». Ausserdem konnte, wer wollte, zum Znacht bleiben, der im Workshop «Foodworld» vorbereitet wurde. Event gibt es bereits seit vier Jahren Entstanden ist dieses Projekt aus dem «Meitlitag», der ursprünglich in Wallisellen stattfand. Seit vier Jahren gibt es ihn schon und Jenny, Jugendarbeiterin aus Wallisellen, sagte dazu: «Die Idee ist, dass der Tag zwischen den teilnehmenden Glattalgemeinden rotiert.» Kloten war bereits einmal Gastgeber, Wallisellen sogar zweimal schon und dieses Jahr ist es Dietlikon. Für den Workshop «Street Dance» hatte man Tania Pianese und Lori Pisano als Leiterinnen gewinnen können. Ihre Gruppe übte in den Kellerräumen der Turnhalle der Schule Dietlikon. Die «Foodworld» unter der Leitung der Jugendarbeiterinnen Inga, Hanan und Julia stellte ihre Köstlichkeiten in der Küche des Bertea Dorftreffs her. Der Kampfsport fand der Hitze wegen draussen auf der Wiese vor der Turnhalle statt. Mit echten Boxhandschuhen griff ein Girl ein anderes an, welches sich mit gezielten Tritten gegen die angreifenden Hände verteidigen sollte. Make-up-Kurs Diejenigen jungen Damen, welche «Beauty und Make-up» gewählt hatten, bekamen einen Raum im roten Teil des Berteas zugeteilt. Dort konnten sie in aller Ruhe ausprobieren, welches Make-up zu ihnen passte. Das Improvisationstheater übte im Kinoraum des Bertea Dorftreffs auf der Bühne. Das Team der Reporterinnen hatte die Aufgabe, alles zu filmen und zu dokumentieren. Die beiden selbst noch recht jungen Leitenden gaben aus ihrem Wissen bereitwillig Tipps und Tricks für gute Aufnahmen und gelingende Filme weiter. In der Pause hatten die Mädchen Gelegenheit, den Jugendarbeiterinnen Fragen zum Thema Pubertät, Sexualität und Aufklärung zu stellen. Dass keine männlichen Wesen anwesend waren, wurde von den Girls als sehr angenehm empfunden dahingehend, dass sie auch intime Fragen stellen konnten und diese von Fachleuten beantwortet bekamen. Es wurden kulturtaschenähnliche Hygienebeutel zum Thema Körperpflege abgegeben, in denen sich Proben aller möglichen Produkte für die Körperpflege befanden. Ab 17 Uhr ging es für alle in den Kinosaal im Bertea Dorftreff. Auf den 40 Plätzen fanden fast alle Platz. Nun wurden fünf Workshops mit je einer kurzen unterhaltsamen Sequenz vorgestellt mit dem, was man einstudiert oder neu erarbeitet hatte. Die Kampfsportgruppe hatte gelernt, wie man reagiert, wenn jemand eine Person von hinten umarmt, die das nicht möchte und der Umarmende nicht loslässt. Dann sollte man denjenigen mit einem Schlag auf den Oberschenkel von seinem Vorhaben ablenken, damit man sich aus dem ungewünschten Griff befreien kann. Zudem gibt es eine Stelle hinter dem Ohr beim Kiefer, wo es recht weh tut, wenn man hineindrückt. Allein Geistesgegenwart ist dann noch vonnöten, um korrekt zu reagieren. Das Improvisationstheater zeigte spontan einige Szenen aus dem alltäglichen Geschehen, welche sich erst beim Vorspielen entwickeln. Lisa, 13 Jahre alt und Teilnehmerin dieser Gruppe, sagte dazu: «Ich habe den Workshop megacool gefunden. Er hat super viel Spass gemacht. Die Leitenden hatten viele coole Spiele vorbereitet und man hat viele neue Leute kennengelernt. Ich denke, dieser Workshop ist nicht für jeden etwas, wenn man schüchtern ist, denn man muss aus sich herauskommen können.» In jedem Fall lernte man so seine Spielerkolleginnen in entspannter und gelöster Atmosphäre kennen. Die Mädels aus «Beauty & Makeup» zeigten auf, in welcher Reihenfolge man sich schminkt und welches Produkt wofür und wie verwendet wird. Am Ende hatten alle extrem betonte Augenbrauen, wie es derzeit chic ist, ein «Porzellangesicht» sowie ordentlich Lippenstift benutzt. Die Workshopleiterin Katja meinte dazu, dass sich die Girls mit intensivem Schminken besser noch drei bis vier Jahre Zeit lassen sollten. Florina, 13 Jahre alt und Teilnehmerin dieser Gruppe, sagte dazu: «Ich habe cool gefunden, dass man so viel hat selber an sich ausprobieren können. Die Leiterinnen, Julia und Katja, haben uns gezeigt, wie man die Schminke korrekt aufträgt. Es war speziell, sich selbst am Ende zu sehen, wie man mit viel Make-up aussieht, aber ich persönlich würde mich nicht schminken wegen dem Aufwand und der Meinung anderer. Wenn es einen solchen Tag nächstes Jahr wieder geben sollte, möchte ich wieder hingehen.» Video vom Tag auf Youtube und in der Fernsehsendung Tele TOP Das Reportageteam zeigte den Kindern, wie man mit heutigen hochtechnisierten Kameras umgehen sollte. Einige Basics zum Fotografieren lernten die Girls auch, zum Beispiel, dass man nie direkt ins Licht fotografieren sollte. Das Team zeigte einen kurzen Ausschnitt aus dem Film, der noch zusammengeschnitten werden muss. Den gesamten Film gibt es am 6. Juni im Fernsehen in der Sendung «Tele Top» zu sehen und ab dem 8. Juni soll er auf youtube.ch aufgeschaltet werden. Abendessen und Disco So hatte sich jeder Workshop kurz vorgestellt und am Ende kam die wichtigste Gruppe zu Wort, nämlich jene, die für alle das Abendessen zubereitet hatte. Es wurde berichtet, man habe aus sechs verschiedenen Ländern, darunter Syrien und die Türkei, Gerichte zubereitet, wenn auch alle ein wenig dem Schweizer Essen angepasst wurden. Und es gebe auch Dessert, nur was genau, sei noch geheim. Nach dem Abendessen ab 19 Uhr gab es für all jene Mädchen, die noch nicht genug hatten, eine Disco. Es gibt ein Äquivalent zu diesem Tag, der dann ausschliesslich den Jungs dieser Altersstufe vorbehalten sein wird. Dabei geht es inhaltlich um Skaten an der Halfpipe zwischen Dietlikon und Wallisellen, die gerade saniert wurde. Wann dieser genau stattfinden wird und von wem er organisiert werden wird, wird noch bekannt gegeben werden. Kochen und Tanzen: Voller Einsatz der Mädchen im Rahmen von «Let‘s glow girls». (Fotos yz)

Kurier Nr. 22 1.6.2018 Dorfspiegel Dietlikon 7 Lesung aus «Hauptsache es flimmert» Erinnerungen und Anekdoten aus dem Leben Beni Thurnheers In der Bibliothek Dietlikon las Bernard Thurnheer aus seinem aktuellen Buch «Hauptsache es flimmert.» «Beni national» von A bis Z lautete das Motto des Abends. Den Zuhörern gefiel es. Hakan Aki Am Anfang war das Radio. Geboren wurde der spätere «Beni national» in der Arbeiterstadt Winterthur zu einer Zeit, als der gleichnamige Fussballclub für Furore sorgte. «Die Auswärtsspiele des FC habe ich am Radio verfolgt. So zu kommentieren wie die Radioreporter von damals, war mein grösster Wunsch», erzählt er. Der Traum wurde Realität. «Ich war einer von etwa 1600 Teilnehmern an einem Talentwettbewerb als Sportreporter und packte die Chance am Schopf», sagt Bernard Thurnheer. Es kam, was kommen musste. Er wechselte zum Fernsehen, das damals noch deutsche und rätoromanische Schweiz, DRS, hiess. Vom Auswärtsspiel ins heimische Wohnzimmer Nachdem der Abend unter dem Motto: «Von A bis Z mit Beni» stand, kam nach «A» wie Anfang, «B» wie Benissimo. Ob Tina Turner oder Robbie Williams: Beni Thurnheer hatte die Grossen der Grossen in seiner Sendung. Geschafft hat er dies mit Charme. Denn Geld ist bekanntlich nicht alles. «Im Fall von Tom Jones teilte uns sein Management mit, dass der ‹Tiger› für zwei Wochen nach Europa kommen wird, um Werbung für seine neue CD zu machen. Wir unsererseits mussten dann schauen, dass wir in der angegebenen Zeit eine Livesendung haben und uns andere Länder keinen Strich durch die Rechnung machten.» Wie bei so vielem im Leben gehöre auch eine Portion Glück dazu, fügt Beni Thurnheer an. Locker, lässig und mit Witz moderierte «Beni national» durch den Abend in Dietlikon, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Dabei studierte Thurnheer Rechtswissenschaften und schloss 1973 mit akademischem Grad ab. Diätlike oder Diätike? Das war die Frage, die er unter dem Buchstaben «D» klärte. «Das ist ganz einfach», versicherte Beni Thurnheer, der angab, Dietlikon wie seine Westentasche zu kennen: «Der Ort, der in der Nähe von WaLLiseLLen ist, also dem Ort mit den vier ‹L›, da befinden Sie sich in Diätlike», so der Unterhaltungskünstler. Dass der Sportmoderator eingefleischter Fan des EHC Kloten ist, ist allseits bekannt. Unter dem Buchstaben «E» wie Eishockey beantwortete er nun die Frage nach dem Warum und brachte Licht ins Dunkel: «Bei einer der letzten Teleboysendungen von Kurt Felix waren meine Frau und ich eingeladen. Bei der Vorstellung meiner Frau wurde bei ihr plötzlich der Untertitel ‹Fan des EHC Kloten› eingeblendet.» So kam er, erzählt Thurnheer über Umwege zum EHC, «dessen Anhänger ich dann später auch wurde.» Aus «eigenem Überlebensinteresse», fügt der Zürcher an. Pleiten, Pech und Pannen Dass im Fernsehen nicht alles glatt lief, belegte «Beni national» mit folgender Anekdote: «Bei einer Telestarsendung konnten wir neben David Hasselhoff, der als Sänger auftreten sollte, als zusätzliche Attraktion sein sprechendes Auto KIT der damaligen Fernsehserie ‹Night Rider› ausleihen.» Zu Beginn der Sendung sollte Beni Thurnheer am Steuer des sprechenden Wagens eine Styropormauer durchbrechen und so die Sendung eröffnen. «Genug Gas geben, damit du durch die Mauer kommst, höre ich den Regisseur noch sagen. Als ich dann kurz vor der Mauer wieder bremsen wollte, beschleunigte der Wagen plötzlich.» Der Grund: Für eine Stunt-Show kurz zuvor habe man Brems- und Gaspedal durch ein Brett verbunden. Glücklicherweise habe die Styroporwand als Puffer gedient, so dass der Moderator rechtzeitig zum Stehen kam und so Schlimmeres verhindern konnte. «Beni national» erzählt voller Leidenschaft aus seinem Leben. (Foto ha) Beni der Weltenbummler Auf Thurnheers Liste von Ländern, die er während seiner Tätigkeit als Sportmoderator bis heute besucht hat, stehen nach eigenen Angaben deren 93. Ob Welt- und Europameisterschaften, Auswärtsspiele der Schweizer Fussballnationalmannschaft, Olympische Spiele oder die Champions League. Man kommt herum in der Welt. Ziel des mittlerweile pensionierten Showmasters sei es, die 100 vollzumachen. Dafür habe er nun nach seiner Pensionierung alle Zeit der Welt. Möchte man meinen. Über den richtigen Zeitpunkt für das Aufhören habe er sich schon früh Gedanken gemacht, sagt die Showgrösse. «Im Alter von 50 Jahren habe ich angefangen mir Gedanken zu machen, wie ich den beruflichen Abgang meistern will. Herausgekommen ist folgende Milchbüchleinrechnung: Ich habe ab dem 60. Lebensjahr begonnen pro Lebensalter 10 Prozent weniger zu arbeiten», verrät der Fussballexperte. «Heute bin ich 69 Jahre alt und arbeite also nur noch in einer 20-Prozent-Anstellung», so Thurnheer weiter. Beni Thurnheer ist Sportjournalist aus Leidenschaft. Während das olympische Feuer nach den Spielen gelöscht wird, lodert das Feuer des Sportmanns Thurnheer unaufhörlich weiter. Nicht nur bei «SRF» ist «Beni national» Programm. Auch seine Lesung am vergangenen Donnerstag in der Bibliothek in Dietlikon war Benissimo.

Gemeindezeitung Kurier