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2018_16

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2 Dorfspiegel Dietlikon

2 Dorfspiegel Dietlikon / Wangen-Brüttisellen Kurier Nr. 16 20.4.2018 Wahlsonntag in Dietlikon Die Stunde der Wahrheit Die Kuriergemeinden haben gewählt. In Dietlikon traf man sich am Sonntag zum Apéro vor dem Gemeindehaus, um auf den lang erwarten Wahltag – und auf die Resultate, ob positiv oder negativ – anzustossen. Der neu gewählte Gemeinderat Dietlikon: (v.l.) Edith Zuber, Roger Würsch, Marc Schüpbach, Criss Wyss- Cortellini und Philipp Flach. (Foto lni) Leo Niessner Dass die Sonne am Sonntag über Dietlikon zeitgleich mit dem Apérobeginn um 16 Uhr durch die Wolken bricht, muss ein Wink des Schicksals sein. Davon ist das Grüppchen am Nebentisch vor dem Gemeindehaus überzeugt. Eine Aufforderung zu feiern sei das, scherzen die Besucher und stossen auf einen lang erwarteten Tag an. Auf einen, der für manche schon früh begonnen hat: Vor allem für diejenigen, die im Wahlbüro seit dem Morgen Dienst geleistet haben. Das gilt auch für Edith Zuber. Sie hatte die Aufsicht im Wahlbüro und zwischendurch nur kurz Zeit, ihre glanzvolle Wiederwahl als Gemeindepräsidentin zu realisieren. «Die Würfel sind gefallen», sagt sie vor der versammelten Gästeschar, die zahlreich erschienen ist. Eingeladen sind alle Kandidierenden mit Begleitung. Die Strapazen der letzten Wochen Manche von ihnen haben anstrengende Wochen und Monate hinter sich. Die Zeit des Wahlkampfs hat Spuren hinterlassen. «Ich bin schon etwas müde», hört man hier und dort. An manchen Tischen dreht sich das Gespräch um die Zeit und die Energie, die man in den Wahlkampf gesteckt hat, und hinter vorgehaltener Hand äussern die Partnerinnen und Partner der Kandidierenden auch Bedenken: Man freue sich ja für den anderen über die Wiederwahl. Doch das bringe halt auch mit sich, dass man einander weniger sehe. Manche politische Ämter können eben ganz schön arbeitsintensiv sein. Funktionieren kann es nur, wenn die ganze Familie hinter einem stehe, sagt die neu gewählte Schulpflegerin Christa Taverney. Sie ist Der Gemeinderat geniesst das Vertrauen des Stimmvolks. mit ihrem Mann Marc und Tochter Selina zur Feier gekommen. Obwohl sie das absolute Mehr erreicht haben, hat Martin Würgler ganz knapp den Einzug in die Schulpflege und Erich Nufer die Wahl in die RPK verpasst. Zum Trost – und als Anerkennung für den geleisteten Wahlkampf-Effort – überreicht ihnen Edith Zuber bei ihrer Ansprache einen Blumenstrauss. Das Leben gehe trotzdem gut weiter, tröstet sie. Das tut es auch, nickt Erich Nufer. «Ich hatte mit 550 Stimmen gerechnet. Nun habe ich 535 erhalten und liege damit über dem absoluten Mehr», sagt er. «Das ist ein respektables Resultat, nicht zuletzt, weil ich als Einziger parteifrei angetreten bin. In Dietlikon scheint die Parteizugehörigkeit wichtiger zu sein als transparente Zukunftskonzepte», sinniert er. Eine Partei ist für ihn kein Thema. Sollte er seine Meinung bis in vier Jahren ändern, käme am ehesten eine Mitte-Rechts-Partei in Frage. «Vielleicht die GLP. Doch habe ich den Eindruck, dass auf Gemeindeebene die traditionellen Parteien zukünftig an Bedeutung verlieren. Ehrliche Sachpolitik mit Fachkompetenz wird immer wichtiger, während die Rolle der reinen, oftmals sehr verlogenen Parteipolitik abnimmt», ergänzt er, schnappt sich ein Glas und prostet den anderen Kandidaten gratulierend zu. Das Stimmvolk vertraut dem Gemeinderat Auch Gemeinderat Philipp Flach, Vorsteher des Ressorts Raum, Umwelt und Verkehr, hat Erich Nufers Kandidatur verfolgt. «Vor allem, weil seine Kampagne erst in den letzten Wochen in der Öffentlichkeit wirklich wahrnehmbar wurde», sagt er. Für Flach ist es trotzdem ein aufregender Sonntag. Nicht wegen seiner deutlichen Wiederwahl, mit der zu rechnen war, sondern weil er als Präsident der SP Bezirk Bülach die Ergebnisse seiner Partei in den umliegenden Gemeinden, ja im ganzen Kanton gespannt verfolgt. Mit Blick auf die Wahlsiege seiner Partei dürfte er später am Abend in Feierlaune gewesen sein. Dennoch, das Vertrauen, das die Dietliker ihm – ja dem ganzen Gemeinderat – an der Urne entgegengebracht haben, freut ihn. Woran das liegen mag, darüber kann er nur spekulieren. «Vermutlich konnten wir an den Gemeindeversammlungen als Gremium mit der Präsentation unserer Arbeit punkten. Auch jetzt haben wir bereits viele Vorgaben umgesetzt, schneller und effizienter als andere Gemeinden», sinniert er. Dazu gehört die Umstellung aufs Harmonisierte Rechnungslegungsmodell HRM2, das die Finzanzverwaltung vereinheitlicht. In Dietlikon sei es bereits implementiert. Und auch bei der Überarbeitung der Gemeindeordnung sei die Gemeinde weiter als viele andere, sagt er. Wechselbad der Gefühle Ein Wechselbad der Gefühle brachte der Sonntag der wiedergewählten Gemeinderätin Criss Wyss-Cortellini. Sie habe am Morgen den Unihockey-Match ihrer beiden Töchter in Rotkreuz besucht, erzählt sie. «Sie sind zweifache Schweizermeisterinnen und hätten den Titel zum dritten Mal verteidigen sollen. Leider hat es nicht geklappt – sonst wäre ich jetzt nicht hier am Wahlapéro, sondern an ihrer Meisterfeier gewesen. Und die hätte ich ihnen wirklich vergönnt!». Natürlich, sie freue sich über ihre Wiederwahl. Doch ein Sieg der Juniorinnen hätte sie doppelt gefreut. Zeit, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, bleibt ihr allerdings nicht. Denn die Gratulanten stehen Schlange und wollen mit ihr auf die gewonnene Wahl anstossen. Glückwünsche und Blumensträusse von der Gemeindepräsidentin gibt es auch für die Reformierte Kirchenpflege. Alle Kandidatinnen und Kandidaten sind gewählt. Laut Präsident Thomas Rutz für ein Mandat, das nicht so prestigeträchtig ist wie politische Ämter. Doch auch nach 17 Jahren mache ihm die Arbeit für die Allgemeinheit Spass. Zudem finde er die Herausforderungen spannend, mit denen die Reformierte Kirchenpflege in den nächsten Jahren konfrontiert ist. Themen wie die Regionalisierung durch das Projekt KirchGemeindePlus oder die vertiefte Zusammenarbeit mit Wangen- Brüttisellen werden die Mitglieder des Gremiums in den nächsten Jahren beschäftigen. Die Zeit am Platz vor dem Gemeindehaus Dietlikon vergeht im Nu. Nach etwas mehr als einer Stunde verschwindet die Sonne wieder hinter den Wolken. Für viele ist das ein Zeichen für den Aufbruch. Die einen zieht es nach Hause, wo im trauten Kreis der Familie angestossen wird. Andere wiederum, darunter auch Gemeindepräsidentin Edith Zuber, eilen zur nächsten Feier. Denn auch die Parteien wollen an diesem Abend ihren Kandidatinnen und Kandidaten gratulieren – im mehr oder weniger privaten Rahmen. Eine Übersicht über die Resultate der Kandidierenden aus Dietlikon finden Sie im Kurier auf Seite 20 – 21.

Kurier Nr. 16 20.4.2018 Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen 3 Verleihung der Freiwilligen Awards Wangen-Brüttisellen 2017 Zwanzig Nominierte, zwei Gewinner Freiwilligenarbeit ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Aber es gibt noch immer Menschen, die bereit sind, sich freiwillig zu engagieren. Diese Menschen standen im Mittelpunkt der fünften Verleihung der Freiwilligen-Awards Wangen-Brüttisellen am Donnerstag vergangener Woche. Ruedi Muffler Erstmals verliehen wurde der Award 2013. Die Bevölkerung ist jeweils eingeladen, Personen zu nominieren, die sich als Freiwillige in der Gemeinde verdient gemacht haben. Seit 2015 gibt es einen zweiten Award. Mit diesem wird eine Person ausgezeichnet, die sich im abgelaufenen Jahr besonders hervorgetan hat. Gemeindepräsidentin Marlis Dürst betonte, dass mit der Verleihung nicht nur den Award-Gewinnern für ihren Einsatz gedankt werden soll, sondern allen Menschen, die sich freiwillig für das Dorf und seine Bevölkerung einsetzen. «Freiwilligenarbeit ist aus der Sicht des Gemeinderates etwas ganz Wichtiges», betonte Dürst und fuhr fort, «aber es wird je länger je schwieriger Personen zu finden, die sich freiwillig und verbindlich für etwas engagieren. Die Personen, die heute ausgezeichnet werden, und viele andere hier im Saal sind solche Menschen.» Geheimnisse über Geheimnisse Gemeinderat René Zimmermann, Ressortvorsteher Gesellschaft, machte es spannend. Bevor er zur Awardverleihung schritt, stellte er die Jury vor. Ihr gehören Personen aus Kultur, Sport, Medien, Kirche, Altersbetreuung und Jugendarbeit an. Nur sie wussten, wer die Gewinner sind. Auch Zimmermann erfuhr deren Namen erst als er die ominösen Briefumschläge öffnete. Zuvor stellte er den bis zu diesem Zeitpunkt ebenfalls geheimgehaltenen Schöpfer der noch mit einem Tuch bedeckten Awards 2017 vor. Aus vier einheimischen Künstlern hat das Los Alex Hagen bestimmt. «And the winner is …» Für den Freiwilligen-Award Wangen-Brüttisellen 2017 waren drei Personen nominiert. Die Jury hat den Award dem langjährigen Präsidenten des Männerchors Brüttisellen, Helmut Hitz, zugesprochen. Die Auszeichnung erhielt er für die Organisation der Jubiläumsanlässe 150 Jahre MCB, vor allem aber für Freiwilligenarbeit ist aus der Sicht des Gemeinderates etwas ganz Wichtiges. seine Initiative, die Männerchöre Brüttisellen und Wangen zu fusionieren. Dass dies möglich ist, hätten noch vor wenigen Jahren die Mitglieder beider Chöre nicht im Traum gedacht, meinte Peter Albisser, letzter Präsident des Männerchors Wangen und erster Präsident des neuen Chors Wangen-Brüttisellen, in seiner Laudatio. Was in den letzten Monaten zwischen den beiden Chören passiert ist, sei kein Traum und auch kein Wunder. Es habe am ehesten mit einem Märchen zu tun, das dank Helmut Hitz wahr geworden ist. Nun war auch das Geheimnis um die Gestalt des Awards gelüftet. Der Künstler Alex Hagen äusserte sich zu den von ihm geschaffenen Bronze-Skulpturen wie folgt: «Ich erkläre meine Werke nicht gern. Wichtig ist, was Sie darin sehen, nicht was ich denke. Ich wollte mit Gemeindepräsidentin Marlis Dürst und der Gewinner des Freiwilligen- Awards Wangen-Brüttisellen 2017, Helmut Hitz, bewundern die von Alex Hagen für diesen Anlass geschaffene Bronze-Skulptur. (Foto rm) den Skulpturen zum Ausdruck bringen, dass heute zwar einzelne Personen geehrt werden, alles jedoch ein grosses Zusammenspiel ist von Menschen mit unterschiedlichen Profilen und unterschiedlichen Kanten und Ecken. Am Schluss passt alles zusammen.» Vielfältige Freiwilligenarbeit Gleich 16 Nominationen, eine für ein Ehepaar, sind für den Lifetime- Award 2017 eingegangen. Die Tätigkeiten der Kandidaten könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie reichen von der Seniorenbetreuung bis zu Kinderprojekten, von der Chilbi bis zum Frauezmorge und von Trainer- und Vorstandstätigkeiten in Sportvereinen bis zum Rotkreuzfahrdienst. Alle Nominierten – einige konnten der Verleihung nicht beiwohnen – erhielten eine Urkunde und ein Präsent, bevor René Zimmermann das zweite Couvert öffnete. Esther Mauch heisst die Gewinnerin des Lifetime-Awards 2017. Nachdem diese einen kurzen Blick zurück auf die Anfänge ihrer Tätigkeit als Freiwillige geworfen hatte, würdigte Annemarie Wiehmann das langjährige Wirken der Geehrten. Sie war Gründungsmitglied und langjähriges Vorstandsmitglied beim Verein Freizyti, sie gründete den Muki-Treff, war Mitgründerin des Puppentheaters, wirkte im Vorstand des Kultur-Kreises, war aktiv beim Mittagstisch Wangen und begleitete Konfirmandenlager. Dies ist nur eine Auswahl aus der langen Liste der freiwilligen Engagements von Esther Mauch. Sie könne aber auch loslassen, wenn ein Angebot nicht mehr gefragt ist, betonte Wiehmann. «Engagiert. Freiwillig.» Unter diesem Slogan stand das Freiwilligenjahr 2011 und unter diesem Slogan steht die Freiwilligenarbeit in Wangen-Brüttisellen weiterhin. Es ist zu hoffen, dass die Nominierten das Kissen, welches sie erhielten, nicht als Aufforderung betrachten, sich darauf zur Ruhe zu setzen. Es soll sie ermuntern, weiterhin ihren Teil zum Wohl der Gemeinde beizutragen. Esther Mauch, die Gewinnerin des Lifetime-Awards, drückte dies beim Apéro schön aus: «Diese Auszeichnung ist einerseits die Krönung meiner bisherigen Tätigkeit als Freiwillige, gleichzeitig aber auch Ansporn, weiterzumachen. Ideen dafür habe ich bereits.» Sie alle und weitere Einwohner von Wangen-Brüttisellen waren für den Lifetime-Award 2017 nominiert. Die Gewinnerin des Liftetime-Awards Wangen-Brüttisellen 2017, Esther Mauch, mit dem Schöpfer des Awards, dem einheimischen Alex Hagen.

Gemeindezeitung Kurier