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2 Dorfspiegel Dietlikon

2 Dorfspiegel Dietlikon / Wangen-Brüttisellen Kurier Nr. 11 16.3.2018 Das Wangemer Seifenkistenrennen soll zum jährlichen Volksfest werden. soll, habe er schon. Doch die Kinder sollen mitreden dürfen – schliesslich sind es am Ende ihre Flitzer. «Spass habe ich dennoch an den Autos. Das Zusammenbauen ist mein Ding.» Eine Tradition lebt auf Die Arbeiten werden wohl bald beginnen. Ende Mai müssen die Gefährte einsatzbereit sein. Dann lassen Sonderegger und Hammer mit einigen Kollegen eine Wangemer Tradition aufleben: das Seifenkistenrennen. «Vor ein paar Jahren hat sich das ehemalige OK aufgelöst, welches das Spektakel lange organisiert hat. Damit war vorübergehend das Ende dieser lieb gewonnenen Veranstaltung gekommen», erzählt Hammer. In der Erinnerung lebte sie allerdings weiter. Nun haben ein paar alteingesessene Bewohner der Gemeinde beschlossen, das Seifenkistenrennen zu neuem Leben zu erwecken. Ein neues OK wurde gegründet. Sie seien zu siebt, erzählt Hammer. Dass mit Adrian Ferrari einer der ehemaligen Organisatoren mit im Team sei, bezeichnet er als Glücksfall. «Mit Ferrari hat er nicht nur einen Familiennamen, den man mit Autos in Verbindung bringt, sondern bringt jede Menge Know-How mit», freut sich Sonderegger. «Dennoch, das alte Konzept konnten wir nicht einfach Eins zu Eins übernehmen. Denn zahlreiche Bewilligungen müssen neu aufgegleist werden, weil sich die Bestimmungen in den letzten Jahren geändert haben.» Doch die Organisatoren sind zuversichtlich, dass bald alle Formalitäten erledigt sind. Regelmässig treffen sie sich, um sich über den Stand der Arbeiten auszutauschen. Besonders erleichtert sind die beiden Wangemer, dass sie die wohl grösste Hürde gemeistert haben: «Wir haben eine Firma gefunden, die uns en Bloc ungefähr zehn Seifenkisten für den Anlass vermietet», sagt Sonderegger. Das sei eine wichtige Voraussetzung, damit viele Besucher am Rennen teilnehmen. «Nicht jeder ist schliesslich handwerklich begabt oder hat Zeit und Lust, eine Seifenkiste zu bauen. Er kann bei uns einen Wagen mieten.» Nicht vernachlässigen dürfe man zudem die Kosten für den Bau. Sonderegger lacht: «Nach oben hin ist die finanzielle Grenze offen. Je nachdem, welche Features und Kniffe man einbauen will.» Der Streckenverlauf folgt der Tradition Je nach Grösse der Seifenkisten können auch Jugendliche oder Erwachsene am Rennen teilnehmen. Am Streckenverlauf wurde nichts verändert. Wie in früheren Zeiten beginnt er im Hochrüti, von wo aus die Teilnehmer in die Zielgerade beim Restaurant Sternen hinunter donnern. Für die kleinsten Teilnehmer im Vorschulalter wurde die Strecke etwas gekürzt. Auf ihren Bobby Cars rattern sie lediglich über den flachen Teil der Piste. Da das Zentrum während des Rennens für den Verkehr gesperrt ist, droht keine Gefahr durch Kollisionen mit richtigen Autos. «Zurzeit diskutieren wir über Schutzmassnahmen, um die Piste für die jungen Seifenkisten- und Bobby-Car-Fahrer möglichst sicher zu machen», erklärt Hammer. Spass am Rennen sollen aber auch diejenigen haben, die nicht am Rennen teilnehmen: «Unser Ziel war es, im neu gestalteten Zentrum von Wangen nicht nur eine Tradition aufleben zu lassen, sondern einen fröhlichen Dorfanlass für die gesamte Bevölkerung zu schaffen. Er soll in Zukunft jährlich stattfinden», sagt Hammer. Aus diesem Grunde hat das OK ein Rahmenprogramm organisiert. Auf dem Platz neben dem Ziel beim Restaurant wird ein Festzelt errichtet. Hier treffen sich die Erwachsenen nach dem Rennen, essen und trinken und lassen sich von einem DJ unterhalten. Bis kurz vor Mitternacht ist es geöffnet. Für die Zukunft haben die Organisatoren bereits Ideen. «Vielleicht bauen wir das Rahmenprogramm dereinst aus und lassen am Abend ein paar Bands spielen», sagt Hammer. Spruchreif sei das Vorhaben allerdings noch nicht. Man wolle abwarten, wie die erste Ausgabe des Anlasses unter der neuen Leitung über die Bühne geht. Die Organisatoren rechnen mit mehreren hundert Besuchern. Ziel ist es, dass das Seifenkistenrennen in den nächsten Jahren wieder einen festen Platz im Leben der Wangemer Bevölkerung einnehmen werde. «Natürlich sind aber auch Auswärtige eingeladen, am Rennen teilzunehmen», ergänzt Sonderegger. Eines lassen er und Hammer allerdings offen: ob sie selber den Hang hinunterflitzen werden. «Wenn immer möglich, und wenn es die Zeit erlaubt. Allerdings sind wir am Anlass ja im Dauereinsatz», sagt Hammer. Sollten er es nicht schaffen, selber zu fahren, bleibt ihm die Erinnerungen an ein Seifenkistenrennen in seiner Jugend: «In Zürich, wo ich aufgewachsen bin, ergatterte ich mit Freunden eine zirka 300 Kilogramm schwere Seifenkiste, die wir nur zu Fünft schleppen konnten. Wir platzierten sie am Hang vor unserem Haus. Von dort aus rasten wir in die viel befahrene Uitikonerstrasse hinunter», erinnert sich Hammer. Er habe Spass daran gehabt. Seine Eltern jedoch weniger: Als sie merkten, welcher Gefahr sich der Sohnemann aussetzte, war das Rennen schnell beendet. Für Hammer ist klar: «Umso beruhigender ist es, dass bei uns der Dorfkern für den Verkehr gesperrt ist.» Fürs Seifenkistenrennen im Zentrum von Wangen am Sa, 26. Mai, kann man sich ab sofort anmelden unter www.gaudirennen.ch 1 2 3 4 5 Magisches Quadrat 1 Boliviens Hauptstadt – ça c‘est juste – ist so süss für Adeline et Auguste! 2 Ruhen verrücken – bis sie ticken. 3 Vornämlich bei den Briten, wird deren Zigarre zerschnitten. 4 Aus Dreimeter-Ausschussblachen kann man sich auch welche machen. 5 Wahrhaft himmlische Gestalten sind im Armengeld enthalten! 2 Die Lösung dieses Rätsels steht auf Seite 27. 3 4 5 Gratulationen 17. März Alfred Baur, Dietlikon 83. Geburtstag 19. März Emilie Rickli, Dietlikon, AZ Hofwiesen 87. Geburtstag 20. März Edith Walser, Dietlikon 88. Geburtstag 20. März Charlotte Specker, Dietlikon 87. Geburtstag 21. März Adolf Vonbun, Dietlikon 80. Geburtstag 22. März Anna Häner, Brüttisellen, PZ Rotacher 90. Geburtstag 22. März Antonino Gallo, Dietlikon 80. Geburtstag 23. März Annamaria Herzog, Brüttisellen 81. Geburtstag Goldene Hochzeit 22. März Annalise und Hans Aeschlimann, Wangen 50. Hochzeitstag Wir gratulieren den Jubilarinnen und den Jubilaren ganz herzlich. Annahmeschluss für Einsendungen: Montag, 13.00 Uhr

Kurier Nr. 11 16.3.2018 Dorfspiegel Dietlikon 3 Seniorennachmittag im Fadachersaal Dietlikon Square Dance – oder Tanzspass im Quadrat Die (traditionell gekleideten) Tänzerinnen und Tänzer der Swiss Smiley Dancers in Aktion. (Foto zur Verfügung gestellt von Jean-Pierre Hauser) «Freuen Sie sich mit uns auf die Swiss Smiley Dancers», stand in der Einladung zum Seniorennachmittag, der am letzten Mittwoch über die Bühne ging. Was sich hinter dieser englischen Ankündigung verbirgt, hat sich wohl mancher der zahlreich erschienenen Gäste gefragt. Barbara Munz Bald aber wurde klar, dass es sich um eine Tanzgruppe handelt, die sich dem Square Dance, einem amerikanischen Volkstanz, verschrieben hat. So gehörte der Programmteil an diesem Nachmittag ganz dem fröhlichen Drehen und Schwingen mit weiten Röcken zu volkstümlicher Countrymusik. Doch erst füllte sich der Saal. Jeder fand einen Platz an den freundlich gedeckten Tischen, es wurde ausgiebig geplaudert – an einem der Tische sogar auf Italienisch. Auch die Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Pflegezentrum Rotacher hatten sich eingefunden. Die zur Unterstützung aufgebotenen Zivilschützer hatten den Transport der gehbehinderten Gäste übernommen. «Wir sind hier, um zu helfen», sagt einer der in auffallendem Feldgrau und Orange gekleideten Helfer aus dem Zug Kloten-Hardwald. «Wir werden jedes Jahr für einen Nachmittag aufgeboten. Wir servieren, wir transportieren und wir sind da zum Abräumen.» Was ist Square Dance? Etwas verspätet begrüsste Vreni Rosenberger, Leiterin des Teams für Senioren, die Gäste. Sie musste sich gar mehrmals Gehör verschaffen, denn die angeregten Gespräche im Saal waren in vollem Gange. Dann marschierten sie herein, die Tänzerinnen und Tänzer, insgesamt fünf Paare, ganz in traditioneller «Tracht»: Die Frauen in weiten, knielangen und leuchtend roten Petticoats, die Männer mit weissem Westernhemd und langer schwarzer Hose. Derweil tönte auf der Bühne schon die Musik. Nachdem sich die Paare formiert hatten, gab der Caller seine Anweisungen – natürlich auch auf Englisch – und die vier Paare in Aktion begannen, sich mit zügigen Schritten von einer Figur zur nächsten zu bewegen. «Ohne mich läuft gar nichts», erklärte der Caller seine Funktion daraufhin gleich selbst. «Ich sage jede Tanzfigur voraus. Die Tänzer lernen keinen Tanz, sondern Tanzelemente, die immer wieder neu kombiniert werden können.» Und warum heisst es Square Dance? «Weil sich immer vier Paare in einem Quadrat aufstellen und einander gegenüber stehen. Das ist die obligate Ausgangsposition am Anfang von jedem Tanz.» Square Dance entwickelte sich in Nordamerika aus den von europäischen Siedlern eingeführten Volkstänzen. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Figuren international standardisiert, so dass auf der ganzen Welt nach gleichen Vorgaben getanzt wird und sich jeder Tänzer, egal wo er sich auf der Welt befindet, gleich mittanzen kann. «Wenn wir reisen, suchen wir immer einen Club, in dem getanzt wird, so finden wir überall auf der Welt Gleichgesinnte. Das macht Reisen spannend!», sagte eine Tänzerin begeistert. Tanzen aus Freude «Tanzen trainiert die Koordination, das Gehör, die Beweglichkeit und macht erst noch Spass», sagt Hanna Baer, Präsidentin des Vereins Swiss Smiley Dancers. Was die acht Paare auf der Bühne zeigten, unterstrich diese Aussage. Mit Präzision folgten sie den Ansagen des Callers und zeigen unzählige Kombinationen der vielen Tanzelemente. «Square Dance ist für jedes Alter geeignet, wir sind über jeden Neuzuzug glücklich!», wirbt Baer für den Verein aus Wangen-Brüttisellen. Nach dem geglückten Auftritt bekam die Truppe einen kurzen, dafür aber ganz im Takt der letzten Melodie geklatschten Applaus. Schon stand der Zvieri an, der nun wieder ganz dem gemütlichen Zusammensein gehörte. Zum Schluss wurde allen Helfern gedankt, insbesondere Erika Heubeck, Mitglied des Teams für Senioren. «Sie hat die Tischdekoration beigesteuert», sagte Rosenberger in ihrem Schlusswort und verwies auf die hübschen, in Form von Hühnern gestrickten Eierwärmer, die jedes Tischset schmückten. Als Demonstration steckte unter jedem Huhn auch gleich ein eingefärbtes Osterei. «Erika Heubeck hat diese Hühner alle selber gestrickt. Nehmen Sie eines mit nach Hause, als Erinnerung an den heutigen Nachmittag.»

Gemeindezeitung Kurier