Aufrufe
vor 6 Jahren

2017-45

  • Text
  • Dietlikon
  • November
  • Kurier
  • Telefon
  • Gemeinden
  • Flugplatz
  • Rotacher
  • Wangen
  • Hardwald
  • Gemeinde

8 Leserforum Kurier Nr.

8 Leserforum Kurier Nr. 45 10.11.2017 Diskussion: Arbeitsplätze statt Lärmbelästigung «Wir vermissen die Transparenz des Betriebskonzeptes» 300–500 Arbeitsplätze, die ein Unternehmen generieren möchte, dazu Investitionskosten und eine Defizitbeteiligung: Das ist im Vergleich zu mehr «Rundumlärm» wie zweimal Weihnachten! Wir haben in Russikon und Hausen am Albis gewohnt. Wir haben erlebt, wie viel Lärm der Flugplatz Speck in Fehraltorf und der zivile Flugplatz der Fluggenossenschaft in Rifferswil produzieren. An den Abenden, vor allem an lauen Sommer-Feierabenden und schönen Wochenenden herrscht auch ideales Flugwetter, will heissen: ein ständiges Brummen am Himmel. Daneben ist das Geräusch der Autobahn vernachlässigbar. Den drei Anrainergemeinden des Projektes Historischer Flugplatz mit Werkflügen möchten wir ein Kompliment aussprechen für das Engagement zum Wohle der Bevölkerung. Die geplanten Werkflüge fänden in den normalen «Arbeitszeiten» statt und die Wochenenden wären Fliegerfrei! Es ist klar, dass all dies nicht gratis zu haben ist. Aber was sind 40 Franken pro Jahr und EinwohnerIn als einmalige Kosten und 25 Franken pro Person und Jahr als jährlich wiederkehrende Kosten im Vergleich zum täglichen Mehrlärm? Dieses Defizit verringert sich ja hoffnungsvollerweise mit den Investoren, die ernsthaft interessiert sind. Als wichtiger Punkt erscheint uns zudem, dass so gewährleistet ist, dass die Anrainergemeinden zukünftig politisch verantwortlich sind. Der Bund hatte vor Jahren in einer Studie abgeklärt und befunden, dass ein zivil genutzter Flugplatz nicht rentieren könne. Weshalb sollte es nun möglich sein? Die Flugplatz AG als Betreibergesellschaft rechnet mit 29 000 Flugbewegungen pro Jahr. Das macht rechnerisch 80 Flugbewegungen mehr pro Tag als heute. Abends könnte bis 22 Uhr und auch an den Wochenenden dürfte geflogen werden. Und was ist, wenn die Rentabilität nicht aufgeht? Werden dann die Anrainergemeinden zur Kasse gebeten, da die Infrastruktur gebaut ist? Darüber haben wir nie etwas gelesen. Wir vermissen die Transparenz des Betriebskonzeptes. Dem Projekt historischer Flugplatz mit Werkflügen wünschen wir viel Erfolg und dem Bund die Einsicht, dass die Vergabe nochmals geprüft werden muss und die Bevölkerung miteinbezogen wird. Maja und Urs Graf, Brüttisellen Zur Treibjagd im Hardwald «Die Hardwald-Jäger halten Vorgaben ein» Replik auf den Artikel «Teilweise unwahre Darstellung» im Kurier Nummer 44. Kurios, aber alltäglich: Viele Menschen entfernen sich insbesondere im urbanen Lebensraum immer mehr weg von der Natur, verklären diese Natur aber gleichzeitig in einem Mass, welches mitunter schon schwer zu verstehen ist. Die Ferndiagnose von Marion Theus aus Davos Dorf zu den schwierigen Verhältnissen bezüglich Wildtiermanagement im Bereich Hardwald stellt so ein Beispiel exemplarisch dar. Grundsätzlich zum Thema Jagd muss einfach fair festgehalten werden: Die bewährten Miliz-Jägerinnen und Jäger in den Zürcher Gemeinden sorgen seit Jahrzehnten in enger Zusammenarbeit mit den Kantons- und Gemeindebehörden, dem Natur- und Tierschutz, dem Forst und natürlich der Landwirtschaft für einen gesunden, weil sinnvoll ausgeglichenen Wildtierbestand. Sie kennen nämlich ihre Reviere genau und wissen stets um die Anzahl und Zustand der Tiere in Wald und Flur. Sie schöpfen nach genauen Vorgaben der Behörden weidund tiergerecht lediglich den jährlichen Zuwachs ab, verhindern dabei möglichst viele Wildunfälle, und sorgen auch noch für ein gesundes, nachhaltiges Lebensmittel aus unserer unmittelbaren Umgebung. Die erfahrenen Jäger vom Hardwald arbeiten zudem in einem überaus schwierigen Umfeld mit extremer Stadtnähe und vielbefahrenen Strassen mitten durch die Wild- und Waldzonen. Gänzlich anders und viel anspruchsvoller als etwa im ländlichen Tösstal oder im Weinland. Die unzähligen Wildunfälle, zu welchen immer auch die von Frau Theus unfair kritisierten Miliz-Jäger jederzeit ausrücken, sprechen im betroffenen Gebiet eine erschreckend deutliche Sprache. Beeindruckende Professionalität der Jäger Aber auch die bewährten «Hardwalder» haben letztlich, dessen ungerührt, die kantonalen Vorgaben bezüglich jährlicher Entnahme aus dem erheblichen Rehbestand einzuhalten. Zwei gut organisierte gemeinsame Drückjagden im Herbst sollen also mithelfen, unter Inkaufnahme einer minimalen Beunruhigung der Wildtiere und ohne die Anwohnenden über Gebühr zu stören, diese Aufgaben zu erfüllen. Ich bin beeindruckt, mit wieviel Umsicht, Transparenz und Professionalität sie an diese komplexe Aufgabe gehen. Es wird durch frühzeitige und offene Kommunikation bezüglich Absperrungen für grösstmögliche Sicherheit gesorgt, die jagdlichen Tätigkeiten der beiden Aktionstage werden zudem offen und ehrlich erklärt. Es wird schwierig, die etwas sektiererisch daherkommende Fundamentalkritik aus dem Bündnerland wirklich zu verstehen. Ich hatte die Frage der Wildunfälle im genannten Gebiet bereits angesprochen. Wer die kontrollierte Regulation des Wildtierbestandes zugunsten aller Tierarten derart kategorisch ablehnt, muss sich die Frage gefallen lassen, ob er oder sie eine wirksame Bestandesregelung durch den motorisierten nächtlichen Partyverkehr vorzieht. Ohne Nutzung notabene des gesündesten aller fleischlichen Lebensmittel, dem selbst vor den Toren der Stadt Zürich nachhaltig zur Verfügung stehenden Wildbrets. Und zum Schluss noch dies: Unser einheimisches Wildfleisch enthält garantiert keine Antibiotika, keine Hormone und ist ganz sicher nicht per grausigen Schlachtviehtransport quer durch Europa in eine Grossmetzgerei gekarrt worden. Ich persönlich mag es einfach lieber von einem korrekten Jäger, einer Jägerin im Abendlicht sauber erlegt, als auf der Hauptstrasse durch den «Hardwald» von einem tiefer gelegten Boliden zerlegt. Ich möchte den Jägern vom Hardwald für ihre professionelle und zudem noch immer unentgeltliche Arbeit rund um die Uhr zugunsten eines soliden und gesunden Wildtierbestandes herzlich danken. Hans Peter Fäh, Turbenthal

Kurier Nr. 45 10.11.2017 Leserforum 9 Regelung des Verkehrs auf der Klotenerstrasse «Eine Sackgasse wäre ein riesiger Blödsinn» Als Dietliker könnte ich sagen, interessiert mich nicht. Als Kollege einiger Klotener, Bassersdorfer, Opfiker und Walliseller bin ich jedoch der Meinung, dass der Hardwald von gemeinsamem Interesse ist. Daher bin ich wieder einmal dieses Strassenstück Klotenerstrasse zu Fuss in Begleitung meines Hundes durchlaufen. Ich bin dabei zur Überzeugung gelangt, dass es jetzt an der Zeit ist, hier etwas zu ändern. Zuerst wäre da die unverantwortlich aufgestellte «50 Kilometer pro Stunde aufgehoben»-Tafel auf beiden Seiten (auf der Klotener Seite direkt in einer unübersichtlichen Linkskurve). Diese Tafel wäre mal ganz einfach durch eine «maximal 30»-Tafel zu ersetzen und zu ergänzen mit einem Text wie «Zufahrt zu den Familiengärten gestattet». Zudem könnte man wie an anderer Stelle auch «Durchfahrt nur für forst- und landwirtschaftliche Fahrzeuge gestattet» darauf schreiben. Ergänzung der Signalisation: Die Zufahrt zu den Familiengärten soll wei-terhin gestattet sein. Dass im Notfall auch die Polizei, die Feuerwehr oder die Krankenwagen durchfahren können, ist ja logisch. Eine Sackgasse wäre demnach ein riesiger Blödsinn. Für Fussgänger und Velofahrer wäre neben dieser schmalen Strasse sowieso ein separater Weg neben der Strasse das Richtige. Bei dieser Gelegenheit möchte ich den Klotenern empfehlen, endlich die Hardwaldstrasse auf deren Seite zu sanieren. Etwas, was auf Walliseller Seite schon längst passiert ist. Doch um die Benützung dieser Strasse ausserdem sinnvoller zu gestalten, wäre eine Weiterführung des kaum benützten Ortsbusses in Dietlikon bis nach Kloten zu überlegen (bei Hockeymatches bis zum Stadion) und bei einem Treffen der Hardwaldgemeinden könnten man vielleicht mal eine bessere Zufahrt zum Stadion überlegen. Amadeus von Arb Dietlikon Replik auf den Leserbrief von Marion Theus (Kurier vom 3. November) Die Jagd im Hardwald gibt weiterhin zu reden Sehr geehrte Frau Theus, es ist schön zu sehen, dass unser Dorfblatt auch im Bündnerland gelesen wird. Nur funktioniert die Jagd im Kanton Graubünden komplett anders als bei uns. Sie schreiben, dass die Anschuss-Quote bei der Milizjagd zu hoch sei. Während meiner Jagdzeit im Hardwald musste ich schon dutzende Rehe bergen, die im Unterholz verendet sind. Noch keines davon ist wegen eines Anschusses verendet, der Grossteil sind Hunderisse und Verkehrsunfälle. Bei der Jagd liegen die Tiere normalerweise Die verschiedenen Kantone verfolgen unterschiedliche Waldbauziele. (Grafik zvg) im Feuer, es kommt jedoch vor, dass trotz guter Treffer-Lage ein Tier flüchtet, das passiert auch den professionellsten Wildhütern. Jedes Jagdrevier hat einen ausgebildeten Schweisshundeführer, der bei solchen Fällen aufgeboten wird und die Tiere werden meist nach wenigen Minuten gefunden. Im Gegensatz zum Bündner Patentsystem, welches die Jagd nur an drei Wochen im Jahr erlaubt, ist bei uns der Rehbock vom 1. Mai bis Ende Dezember offen, wir haben keinen Jagddruck und können uns für die Jagd Zeit lassen. Treibjagd Würden Sie den Hardwald kennen, wüssten Sie, dass bei der Treibjagd kein Reh zu weit läuft. Die Rehe haben sich an den Faktor Mensch gewöhnt und flüchten nur, wenn man fast auf sie drauf tritt. Ansonsten ziehen sie in aller Ruhe zum nächsten Unterschlupf und warten, bis die Menschen weg sind. Auf einem nächtlichen Ansitz um zwei Uhr in der Nacht kann man im Hardwald noch etliche Jogger und Hündeler mit Taschenlampen beobachten. Würden die Tiere bei jedem menschlichen Kontakt weite Strecken flüchten, wären alle Rehe im Hardwald vom Stress schon tot umgefallen. Wildschaden Durch den hohen Erholungsdruck im Hardwald ist das Wild vermehrt auf den Beinen und braucht mehr Energie, als wenn es in Ruhe liegen kann, somit wird der Wildverbiss auch höher. Die Forstreviere im Kanton Zürich ermitteln den Verbiss mittels Verjüngungskontrollen alle zwei Jahre. Im Hardwald ist der Verbiss so gravierend, dass die waldbaulichen Ziele nicht erreicht werden können. Der Forst wünscht sich sogar noch eine höhere Abschuss-Quote, denn Eichen und Tannen können nicht mehr natürlich aufwachsen. Gerade die Eiche, welche unserem Wald den Namen gegeben hat, sollte im Hardwald wieder verjüngen können. Selbstverständlich reguliert sich jede Population selbst (ausser der Mensch), nur ist die Frage, wie diese Regulation aussieht. Im Fall der Rehe, welche keine natürlichen Prädatoren in unserem Gebiet haben, ist der limitierende Faktor das Nahrungsangebot. Ohne Regulation würde der Verbiss stark zunehmen, bis die Kapazitätsgrenze erreicht ist. Die Population regelt sich danach über Krankheiten, Seuchen und Wildunfälle mit Fahrzeugen. Die Bevölkerung würde wesentlich mehr kranke Tiere zu Gesicht bekommen. Die Forstbetriebe würden natürlich wieder anfangen Flächen einzuzäunen, da sonst kein Wald mehr hochkommt und würden den Wildtieren noch mehr Lebensraum wegnehmen. Natürlich kann man alles der Natur überlassen, aber wir sind Teil der Natur und sollten auch einheimisches Wildfleisch nutzen können. Wildhüter statt Jäger Im Unterschied zum Kanton Graubünden gibt es bei uns keine angestellten Wildhüter, die Aufgaben übernehmen die Pächter eines Reviers. Das beinhaltet, Ausrücken bei Verkehrsunfällen, Probleme mit Füchsen im Dorf zu regeln, Ausrücken bei Hunderissen usw. Ein Wildhüter macht nichts anderes als die Jäger jetzt, nur wird er dafür bezahlt. Das Milizsystem, das unser Land stark macht, funktioniert auch in der Jagd hervorragend. Ich vergleiche die Jagd gerne mit der Feuerwehr, bei der ich auch aktiv bin, nur weil wir eine «Hobby-Feuerwehr» sind, hat niemand im Dorf das Gefühl, wir machen unsere Arbeit nicht richtig oder sollten durch eine Berufsfeuerwehr ersetzt werden. Thomas Kuhn, Dietlikon, Jäger im Hardwald Ab 1. Januar 2018 verpachtet der Familiengartenverein Dietlikon Gartenparzellen im Areal Schwerzelboden. Anmeldung: Tel. 079 207 35 38 oder fgv-dietlikon@bluewin.ch

Gemeindezeitung Kurier