Aufrufe
vor 6 Jahren

2017-38

  • Text
  • Dietlikon
  • September
  • Wangen
  • Telefon
  • Oktober
  • Stiftung
  • Gemeinde
  • Kurier
  • Gemeindeversammlung
  • Gemeinderat

2 Dorfspiegel Dietlikon

2 Dorfspiegel Dietlikon / Wangen-Brüttisellen Kurier Nr. 38 22.9.2017 tigkeit als «Bank» einen Zinsaufschlag von 0,2 Prozent. Anderer Meinung war Anita Sigg. Sie sah in der Langfristigkeit des Darlehens ein nicht unerhebliches Risiko für die Gemeinde und die Dietliker Steuerzahler. Erich Nufer störte sich am tiefen Zins und am tiefen Landpreis, der dem Baurechtsvertrag und dem Darlehensvertrag zugrunde liegt. Auch habe in der Aktenauflage ein Vorvertrag mit der Spitex gefehlt, die als Sockelmieterin einen erheblichen Teil der Zinslast der Stiftung tragen soll. Im Weiteren beanstandete er, dass die Gemeinde für lange Zeit auf Geld verzichte, welches ihr anderweitig fehlen werde sowie das eigenmächtige Vorgehen des Gemeinderates. Rolf Hartmann wies darauf hin, dass die Stiftung auf eine günstige Finanzierung angewiesen sei. Nur so könne sie ihr Ziel erreichen, mindestens einen Drittel der Wohnungen an Bezüger von Ergänzungsleistungen abgeben zu können. Schliesslich wurde auch dem Darlehen mit grossem Mehr zugestimmt. Quorum verfehlt Nach den zwei Abstimmungen stellte Walter Varisco die Zahl der anwesenden der Gesamtzahl der Stimmberechtigten gegenüber. Er beantragte, die Geschäfte an die Urne zu bringen, wofür 139 Stimmen notwendig gewesen wären. Beim Baurecht sprachen sich 112 Personen für seinen Antrag aus, beim Darlehen 119. Somit wurde beide Male das erforderliche Quorum nicht erreicht. Leitplanung ja oder nein Nach dem Verlesen des sehr detaillierten Initiativtextes ergriff Anita Sigg als Vertreterin der IG Ortsmitte Dietlikon das Wort. Im Herbst 2016 habe die GLP Dietlikon eine Zukunftswerkstatt zur Ortsmitte Dietlikon durchgeführt, in der die Teilnehmer zum Schluss gekommen seien, dass der Gemeinde ein Zentrum fehle. Aus dieser Zukunftswerkstatt sei dann die IG Ortsmitte entstanden. In Workshops habe man festgestellt, dass grosse Vorhaben verschiedener Instanzen bevorstünden, während die Bahnhofstrasse veröde. Auch sei erkannt worden, dass gemeindeeigenes Land vorhanden sei, auf welches verschiedene Kreise Anspruch erheben. Was jedoch fehle, sei eine Gesamtsicht und diesen Mangel möchte die IG Ortsmitte Dietlikon mit ihrer Initiative «Leitplanung Ortsmitte Dietlikon» beheben. Mit einer Leitplanung würde Dietlikon über seine Zukunft selber entscheiden können und dies nicht Dritten überlassen. Ziel sei die Erarbeitung eines Masterplans zur Ortsmitte mit Varianten. Dass die Liegenschaften an der Bahnhofstrasse grösstenteils der Gemeinde gehörten, erleichtere die Sache. Die Leitplanung soll die Standortqualität der Gemeinde Dietlikon steigern und sei deshalb keine Parteisache, sondern Sache jedes Stimmbürgers. Bauvorstand Philipp Flach legte die Sicht des Gemeinderates dar und begründete, weshalb dieser die Initiative zur Ablehnung empfahl. Er zeigte auf, welche planerischen Massnahmen der Gemeinderat in den letzten Jahren ergriffen hat und welche geplant sind. Wichtig sei für alle Grundeigentümer Rechtssicherheit. Diese sei nicht mehr gewährleistet, wenn die erst seit zwei Jahren gültige BZO bereits wieder angetastet würde. Er bemängelte das nicht klar definierte Planungsgebiet. Auch würden sich die SBB wohl kaum in Gremien der Gemeinde einbinden lassen. Letztlich stellte er auch die von der IG geschätzten Kosten in Frage. Beat Lüönd nahm anfänglich Stellung zum Geschäft, bis er von einem Stimmbürger aufgefordert wurde, sich dem Auftrag entsprechend zu den Finanzen zu äussern. Die RPK rechnet mit markant höheren Kosten als den genannten 500 000 Franken. Dies, weil die Ziele der Initiative zu unklar seien und weitere Planungen und Kosten nach sich ziehen würden. Gemäss Susanne Varisco ist jede Kostenschätzung mit Ungenauigkeiten verbunden. Zudem habe die Gemeinde schon mehrmals Projektierungskosten aufgewendet, ohne dass es zu einer Realisierung gekommen sei. Sie erwähnte auch den im Rahmen der Zukunftswerkstatt vorgebrachten Vorschlag einer unter Tag verlegten Bahnhofstrasse. Das sei zwar eine Vision, aber oft entstünden aus Visionen gute Ideen. «Keinen Mehrnutzen gesehen» Robert Amsler führte aus, dass die Mitglieder der SP Dietlikon beschlossen hätten, die Initiative abzulehnen und wies darauf hin, dass auch mit einer Leitplanung niemandem vorgeschrieben werden könne, wo er einkaufen muss. Die aus der Versammlung an Edith Zuber gerichtete Frage, weshalb es dem Gemeinderat nicht gelungen sei, in den Gesprächen mit den Initianten diesen seine Gesamtsicht näher zu bringen, beantwortete sie dahingehend, dass die IG mit den vorhandenen Plänen des Gemeinderates sehr wohl vertraut gemacht worden sei. Philipp Flach erinnerte an den Konzeptplan 2030, der vier Mal öffentlich zur Einsicht- und Stellungnahme aufgelegen habe. «Eigentlich wollte ich mich nicht mehr in die Politik einmischen», mit diesen Worten trat Ex-Gemeindepräsident Kurt Schreiber ans Mikrofon. Die Initiative habe ihn jedoch aus der Reserve gelockt. Er sehe keinen Mehrnutzen in der Leitplanung, zumal in gewissen Bereichen die Einflussnahme der Gemeinde sehr gering sei. Man soll nicht nichts machen, aber man soll dem Gemeinderat und seinem Vorgehen vertrauen. José Doggwiler wies darauf hin, dass parteiunabhängige Stimmbürger ein Jahr lang an der Initiative zum Wohl der jungen Generation gearbeitet hätten, was mit einem Ja honoriert werden sollte. Trotzdem wurde die Initiative mit grossem Mehr abgelehnt. Auch für dieses Geschäft beantragte Walter Varisco, dass es der Urnenabstimmung unterstellt werde. Von den noch anwesenden 345 Stimmberechtigen votierten 96 für den Antrag. Erforderlich gewesen wären 115. Edith Zuber konnte die Gemeindeversammlung um 23.30 Uhr schliessen. Ruedi Muffler Kurier 62. Jahrgang Amtliches Publikationsorgan der Gemeinden Dietlikon und Wangen-Brüttisellen. Erscheint wöchentlich am Freitag. Wird in alle Haushaltungen und Unternehmen verteilt. Auflage 7800 Ex. Jahresabonnement per Post: Fr. 80.– exkl. MWST Inseratannahme Annahmeschluss: Dienstag 12 Uhr inserate@leimbacherdruck.ch, Tel. 044 833 20 40 Verlag «Kurier», Leimbacher AG, Claridenstrasse 7, 8305 Dietlikon, Tel. 044 833 20 40 Mo – Fr 8.30 –12.00 Uhr, 13.30 –17.00 Uhr Redaktion Einsendungen Telefon 044 834 08 58, Mo – Mi 8.30 –12.00 Uhr, 13.30 – 17.00 Uhr Rita Stocker (Redaktion), Irene Zogg (Layout) und Sabine Meier (Sekretariat, Lektorat) Vereine, Parteien, Leserkreis «Kurier»-Redaktionssekretariat, Claridenstrasse 7, 8305 Dietlikon, Redaktionsschluss: Montag, 13 Uhr kurier@leimbacherdruck.ch Keinen Kurier Direct Mail Company, Tel. 044 908 40 44 / 044 908 40 40 erhalten? edith.schnellmann@dm-company.ch Mo–Do 08.00 –12.00/ 13.00 –16.00 Uhr Freitag 08.00 –12.00 / 13.00 –15.30 Uhr Professional • Personal • Partnership P’s 4U GmbH Kennen Sie die Kosten, die ein Ausfall Ihrer IT verursacht und haben Sie ein DR-Konzept? Wir haben die Lösung, denn wir verstehen Ihre IT und EDV-Anliegen. m a k e i t s i m p l e YOGA EINSTEIGERKURS in Effretikon 7 Lektionen ab 27. Oktober Erfahre die Grundkenntnisse des Yoga und steigere Wohlbefinden, Kraft, Konzentration und Flexibilität. Sanfter Einstieg mit Fokus auf korrekte, gesunde Körperhaltungen. (Nach diesem Kurs bist du vorbereitet, reguläre Yoga Klassen zu besuchen.) IT Support 8602 Wangen Consulting 044 888 27 27 Monitoring www.p-s4u.ch Trainiert wird barfuss, in bequemer Sportkleidung. Yogamatten stehen zur Verfügung. Kursdetails per Telefon oder auf unserer Webseite. freitags, 8.45-9.45 Uhr I Poststrasse 1 I 079 358 63 53 I dancegallery.ch

Kurier Nr. 38 22.9.2017 Dorfspiegel Dietlikon 3 Fest Begleitnetz für Asylsuchende der Pfarrei St. Michael Freiwilligeneinsatz der leisen Art Im Pfarreizentrum St. Michael in Dietlikon wurde letzten Sonntag gefeiert: Zu diesem Begegnungsfest eingeladen waren die in Dietlikon wohnenden Flüchtlinge und die Helferinnen und Helfer der Flüchtlings- Begleitgruppe. Alles war bereit für die Gäste: Festlich gedeckte Tische, Getränke, kleine Snacks und eine attraktive Spielecke. Von Beginn weg begeisterten sich die vielen anwesenden Kinder für die verschiedenen Spielangebote: Es wurden Nägel ein-geschlagen, mit viel Eifer baumelnde Ringe auf Flaschenhälse befördert und mit Bällen der Konservenbüchsenturm zum Einsturz gebracht. Nach anfänglichem Zögern hatten auch die Erwachsenen ihre Scheu überwunden und spielten fröhlich mit. Unterstützung im Alltag Vor gut einem Jahr suchte eine Arbeitsgruppe der Pfarrei St. Michael Personen, die an einer Mitarbeit im Freiwilligennetz zur Begleitung von Flüchtlingen vor Ort interessiert waren; es fanden sich mehrere Interessierte. Daraus formte sich eine Gruppe von etwa 12 Personen. Jedem einzelnen dieser Gruppe wurde ein Flüchtling oder eine Flüchtlingsfamilie zugeteilt. «Wir setzen ganz auf Beziehung», sagt Angelika Häfliger, Pastoralassistentin und Leiterin der Gruppe, «auf eins zu eins Begleitung. Wir nennen das Tandem.» Und sie betont, dass dies keine Konkurrenz zu den staatlichen Organisationen sei: Geduldsspiele für kleine und grosse Festbesucher. (Fotos bm) «Wir vermitteln zum Beispiel keine Deutschkurse, aber wir helfen beim Lösen der Hausaufgaben.» Und sie führt weiter aus: «Wir bieten Unterstützung zur Bewältigung des Alltags. Was heisst Wohnen in einer eigenen Wohnung in einem Block: Da erklären wir, wie die Absprachen für die Benutzung der Waschmaschine funktionieren, was mit der Stromrechnung geschehen muss und wir machen auf die übliche Nachtruhe aufmerksam. Wir begleiten Eltern zu den Elterngesprächen in der Schule und wir zeigen auf Rundgängen im Dorf, wo es was zu kaufen gibt.» Weiter ermöglicht die Gruppe die Mitgliedschaft in Sportvereinen, das gemeinsame Musizieren oder den Besuch eines Nähkurses. Einer der wichtigsten Aspekte dieser Arbeit aber ist, mit den Flüchtlingen Kontakt zu pflegen und mit ihnen deutsch zu sprechen. Denn der beste Sprachkurs nützt nichts, wenn das Gelernte nicht angewendet werden kann. «Wir agieren nicht alleine», betont Häfliger. «Wir sind mit Schule und Gemeinde vernetzt, wir sind in Kontakt mit der Caritas und der AOZ, Asylorganisation Zürich, der professionellen Flüchtlingsbetreuung. Und wir führen regelmässige Gesprächsabende mit den Freiwilligen durch, zum Austausch und um heikle Situationen während der Begleitung anzusprechen.» Dankeschön «Wir wollten alle einmal zusammen sein, das Team und die Flüchtlinge – und wir wollen mit diesem Fest ganz besonders allen Freiwilligen danke sagen», beschreibt Häfliger den Ansporn zu diesem Anlass. «Es haben sich etwa 28 Asylsuchende angemeldet – und fast alle sind gekommen», freut sich Häfliger, «so sind heute fast 50 Leute!» Und eine Helferin, nach den Gründen für ihre Mitarbeit befragt, meinte: «Als Angela Merkel die Flüchtlinge willkommen hiess und dazu versicherte: ‹Wir schaffen das!›, fühlte auch ich mich angesprochen. So habe ich mich hier in Dietlikon gemeldet – ich wollte etwas tun.» Sie betreut nun eine Familie mit einem behinderten Kind und schätzt diese Tätigkeit sehr, denn, so sagt sie, auch der Blick hinter die Kulissen sei bereichernd – und lobt gleichzeitig die grossen Anstrengungen der vielen Institutionen, die sich für die Flüchtlinge einsetzten. Und Häfliger fasst zusammen: «Unsere Hilfen sind scheinbar kleine Gesten – aber wir bewegen damit sehr viel!» Wenn Sie sich für eine Mitarbeit interessieren, melden Sie sich bei Angelika Häfliger, 079 510 34 07, angelika.haefliger@kath-dietlikon.ch Fröhliches Zusammensein der Asylsuchenden und der Helfer und Helferinnen bei Spiel und Spass. Barbara Munz

Gemeindezeitung Kurier