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2020_21

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4 Dorfspiegel

4 Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen Kurier Nr. 21 22.5.2020 Aufwertung des öffentlichen Raums «Die gesamte Bevölkerung soll von der Jubiläums-Dividende der ZKB profitieren» Zu ihrem 150-Jahr-Jubiläum verschenkt die Zürcher Kantonalbank ZKB insgesamt 50 Millionen Franken an die Zürcher Gemeinden. Wie Wangen-Brüttisellen den Betrag einsetzt, erklärt Arun Müller, Leiter des Ressorts Gesellschaft. Interview: Leo Niessner Kurier: Herr Müller, die Zürcher Kantonalbank (ZKB) schenkt den Gemeinden aus Anlass ihres 150-Jahr-Jubiläums Geld. In welcher Hinsicht profitiert Wangen-Brüttisellen von dieser Jubiläums-Dividende? Arun Müller: Wir erhalten 259 000 Franken. Ein schöner Zustupf! Und wie verwendet die Gemeinde dieses Geld? Als es ums Verteilen ging, war es dem Gemeinderat wichtig, dass die gesamte Bevölkerung davon profitiert, und zwar in allen Altersschichten. Gleichzeitig bestand natürlich die Herausforderung, den beiden Ortsteilen Wangen und Brüttisellen gleichermassen gerecht zu werden. Aber nun steht der Entscheid. Der Gemeinderat hat beschlossen, 100 000 Franken für die Aufwertung öffentlicher Plätze zu verwenden. Der Rest wird ins ordentliche Budget eingespiesen. Wie einig waren sich die Gemeinderäte? Der Gemeinderat hätte gern die gesamte Jubiläums-Dividende für etwas Ausserordentliches verwendet. Aufgrund der aktuell angespannten finanziellen Lage und der vielen anstehenden Projekte hat sich der Gemeinderat entschieden, einen Teil der Dividende ins ordentliche Budget einzuspeisen – was der gesamten Bevölkerung zugute kommt – und einen Teil für etwas Spezielles zu verwenden. Bei der Ideensuche hat er sich an der Auswertung der Bevölkerungsbefragung im Rahmen des Leitbildes orientiert und alle Abteilungen der Verwaltung befragt. Wie schnell kam die Idee zustande, öffentliche Plätze aufzuwerten? Bereits am 13. Mai des letzten Jahres fand ein Workshop statt. Dabei waren der Gemeinderat, die Abteilungsleitenden, die Leiterin Liegenschaft sowie der Gemeindeschreiber. Aus den im Vorfeld gemeinsam zusammengetragenen Projektideen erhielten die Idee «Generationenplatz kombiniert mit Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten» die grösste Zustimmung. Das, nachdem am Anfang auch das Vorhaben im Raum stand, Photovoltaikanlagen auf den grösseren Gemeindeliegenschaften zu installieren, oder eine Outdoor Trainings-Anlage zu bauen. Die Idee des Generationenplatzes hingegen wurde weiter entwickelt und bisher sind daraus Projekte zur Aufwertung von öffentlichen Plätzen entstanden, die von der gesamten Bevölkerung und allen Generationen genutzt werden können. Was ist nun im Detail geplant? Grundsätzlich gibt es wie gesagt drei Projekte, die wir mit der Jubiläumsdividende verfolgen. Als erstes haben wir unser Augenmerk auf den Spielplatz beim Kindergarten Wangen gerichtet. An dessen Rande steht ein Bänkli, das in die Jahre gekommen ist. Nicht nur das, es ist «Wichtig war dem Gemeinderat, beiden Orts teilen gerecht zu werden.» Arun Müller richtiggehend verwildert, das Gestrüpp beginnt, es zu überwachsen. Dennoch zeigt sich, dass es ein beliebter Treffpunkt ist. Doch wenn Grosseltern sich beispielsweise auf der Sitzgelegenheit niederlassen, klagen sie nach kurzem über Rückenweh. Denn bequem ist es nicht. Wie schaffen Sie Abhilfe? Zunächst kam die Idee auf, weitere, neue Sitzgelegenheiten zu installieren. Dafür wäre der Platz allerdings zu knapp gewesen. Es wäre schlichtweg zu eng geworden. Also beschloss der Gemeinderat, das bestehende Bänkli aufzuwerten. Ein Teil wird nun aus Beton bestehen, sodass es auch nichts macht, wenn die Kinder darüber springen. Ein Teil lässt sich mit einer Holuverschalung bauen. Grundsätzlich geht es darum, die Bank zu gestalten, dass man bequem und somit länger auf ihr sitzen mag. Welche weiteren Aufwertungen gibt es in der Gemeinde? Das zweite Projekt zielt auf den kleinen Park vor dem Gemeindehaus. Er ist ebenfalls ein beliebter Aufenthaltsort und es bestand ohnehin bereits der Plan, hier, an der Haldenstrasse 12, Umgebungsarbeiten zu machen. So kann der Park flächenmässig ausgeweitet werden. Das heisst, Sie können diese nun dank des zusätzlichen Betrags ausweiten? Ja, mit dem Ziel, den Park noch attraktiver zu gestalten. Das Geld erlaubt uns, einen zweiten Tisch aufzustellen. Zudem ist eine Petanque-Anlage geplant. Mit anderem Worten, wir haben uns für eine Mediterranisierung des Parks entschieden. Das Leben findet vermehrt draussen statt. Hier soll man sich treffen, um miteinander zu spielen – und um gemeinsam zu verweilen. Dasselbe ist für den Platz vor dem Gemeindehaus geplant. Wie wollen Sie diesem Betonplatz ein mediterranes Flair verpassen? Er wird mit einem Schachspiel, mit einem Mühlefeld und «Himmel und Erde» bemalt. Auf ihm soll lustvoll gespielt werden. Im Falle des Schachs braucht es dazu aber Figuren. Richtig, und die sollen auch ausgeliehen werden können, wenn das Gemeindehaus nicht geöffnet ist. Das Problem haben wir aber gelöst. Geplant ist eine wetterfeste Kiste, in deren Inneren die Figuren verstaut werden. Sie lässt sich mit einer App öffnen, rund um die Uhr. Weil man sich dafür – unkompliziert – registrieren muss, haben wir dank dieses elektronischen Schliesssystems zugleich Kontrolle darüber, wer die Figuren verwendet. Wie sieht das dritte Projekt aus, das Sie mit dem ZKB-Geld verwirklichen? Wir knüpfen an einem Vorhaben an, das bereits besteht. Der Verein Frauen Brüttisellen feiert sein 125-Jahr-Jubiläum. Schon lange hat er geplant, der Gemeinde zu diesem Anlass einen Baum zu spenden. Er soll auf dem Gsellhofareal beim bestehenden Grillhaus gepflanzt werden. Der Gemeinderat hat nun den Beschluss gefasst, das Gelände beim Grillhäuschen mit einer Sitzgruppe aufzuwerten. Zudem gibt es einen Ping-Pong-Tisch. Inwiefern haben Sie sich bei der Planung dieser Projekte Gedanken darüber gemacht, ob sie mit den Corona-Massnahmen, mit dem Social Distancing, vereinbar sind? Schliesslich sorgen diese Attraktionen dafür, dass viele Leute zusammenkommen. Grundsätzlich sind diese Ideen bereits vor dem Lockdown entstanden. Doch wir können ja auch So soll der öffentliche Raum beim Gsellhof aufge nicht zuwarten, bis das Virus irgendwann verschwindet. Für die Projekte spricht doch, dass wir dieses Jahr vermutlich nicht gross ins Ausland verreisen können. Umso wichtiger ist es da, dass man sich in der Gemeinde treffen und eine gute Zeit zusammen verbringen kann. Natürlich appellieren wir ans Verantwortungsbewusstsein der Bevölkerung, dass sie die notwendige Distanz einhält. Ich muss aber sagen, dass dies bis jetzt sehr gut geklappt hat. Wann sind die Aufwertungs-Projekte abgeschlossen? Es ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt natürlich schwierig zu pla-

Kurier Nr. 21 22.5.2020 Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen 5 wertet werden. (Illustration zvg) nen. Wir sind gespannt, welche Lockerungen der Bundesrat für den nächsten Schritt am 8. Juni vorsieht. Es ist aber geplant, sie im Laufe des Sommers zu realisieren, um sie im Rahmen der Bewegungswoche im Herbst offiziell einzuweihen. Zur Person Arun Müller, 48 Jahre alt, ist Leiter des Ressorts Gesellschaft der Gemeinde Wangen- Brüttisellen. Arun Müller. (Foto zvg) «Ziel sind attraktive Begegnungsorte im öffentlichen Raum» Gedanken von René Zimmermann, Ressortvorsteher Gesellschaft bei der Gemeinde Wangen-Brüttisellen zur Verwendung des Betrages aus dem 150-Jahr-Jubiläum der ZKB: «Der Gemeinderat setzt sich für attraktive Begegnungsorte im öffentlichen Raum ein. Um diese abwechslungsreich zu gestalten und zu beleben, hat er entschieden, dafür einen Teil der ZKB Jubiläumsdividende zu verwenden. Mit der Aufwertung dieser drei Freiräume erfüllt der Gemeinderat auch eine Vorgabe aus dem aktuellen Schwerpunktprogramm 2020/2024. Erfreulich bei der Ausarbeitung dieser Projekte war die konstruktive Zusammenarbeit zwischen den verschiedensten Abteilungen, namentlich den Liegenschaften, dem Tiefbau, Unterhalt und Sicherheit (TUS) und der Gesellschaft. Besonders möchte ich hervorheben, das die Abteilung TUS sehr gute Vorarbeit geleistet hat. Durch das Mitwirken des Unterhaltsdienstes, bei der Ausführung der Projekte, können die Kosten reduziert werden. Diese Beteiligung erlaubt es uns, mehre Aufwertungen vorzunehmen. Ich freue mich, Sie anlässlich der offiziellen Eröffnung, im Rahmen der Bewegungswoche im September 2020, begrüssen zu können.»

Gemeindezeitung Kurier