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2020_17

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2 Dorfspiegel Dietlikon

2 Dorfspiegel Dietlikon / Wangen-Brüttisellen Kurier Nr. 17 23.4.2020 Erinnerung an Frauenpower an der Sternen-Nacht in Wangen Ende Januar: Sibylle Aeberli (links) und Stefanie Grob traten auf. (Foto rm) Was passiert mit den geplanten Kulturveranstaltungen bei uns in den Kuriergemeinden? Waren die vielen Stunden der Vorbereitung für nichts? Seit einigen Wochen ist es in Dietlikon und Wangen-Brüttisellen ruhig auf den Bühnen und in den Sälen. Die Leitungen zur Ticketreservierung per Telefon sind stumm, die Garderoben leer. Die Folgen der Massnahmen, welche vom Bund verabschiedet worden sind, sind auch in den kulturellen Veranstaltungen deutlich spürbar. Viele schwelgen in Erinnerungen der letzten Treffen, bevor alles angefangen hat und Gross- sowie Kleinveranstaltungen verboten wurden. Verunsicherung bei den Besuchern Abstand halten im täglichen Leben fordert jeden heraus. Den Ratgeber gegen Langeweile hat man auch doppelt durchgelesen, ein ausgelassener Abend wäre die beste Abwechslung. Jedoch sind alle zukünftigen Veranstaltungen, so auch die der Kulturvereine in Dietlikon und Wangen-Brüttisellen, verschoben oder abgesagt worden. Die Verunsicherung bei den Besuchern ist gross. Was heisst das genau? Wie geht es weiter? Was passiert mit den auftretenden Künstlern? Soll man überhaupt noch Tickets kaufen? Viele Fragen werden gestellt, die Antworten, wie so manche während dieser Epidemie, können jedoch nicht fertig formuliert werden. Rückgang bei den Ticketverkäufen Die Zukunft von Veranstaltungen ist ungewiss. Es steht zur Diskussion, ob die geplanten Darbietungen überhaupt durchgeführt werden können. Der bisher geleistete Aufwand und die vielen Stunden voller Herzblut sind oft umsonst gewesen. Karl Baer, Präsident des Kulturkreises Wangen- Brüttisellen, weiss auch nicht genau was die Zukunft bringt: «Wir merken einen klaren Rückgang in den Nachfragen der Ticketkäufe. Ebenfalls sagen viele von sich aus ab, bevor wir uns überhaupt entschieden haben, ein Event abzusagen.» Grundsätzlich warte man ab, bis man mit Sicherheit davon ausgehen könne, dass die Massnahmen zu den Veranstaltungen erhalten bleiben. Dann müsse man die Ticketpreise rückerstatten. Wenn die Kulturvereine allerdings nicht von sich aus abgesagt haben, jedoch nicht. Das sind die allgemeinen Gesetze zu Ticketkäufen, welche beim Kauf akzeptiert werden. Karl Baer erklärt: «Wir können uns aber gut vorstellen, dass nachdem der Bundesrat die Massnahmen lockert, viele sich trotzdem nicht raustrauen werden und ein Aufschwung der Ticketkäufe nicht wirklich hoch sein wird. Wir haben natürlich Events vorausgeplant, was mit viel Aufwand, Zeit und doch auch Kosten verbunden ist. Ob wir zum Beispiel die Künstler bezahlen müssen, ist ebenfalls noch offen. Das werden wir zum gegebenen Zeitpunkt herausfinden.» Wie geht es mit den Kulturvereinen weiter? Ein Kulturverein steht nicht nur für Kultur, er bringt Menschen zusammen. Doch was, wenn sich die Kosten erhöhen, aber trotzdem zu wenig Einnahmen erzielt werden? Was würde mit unseren Kulturvereinen passieren? Und wenn alle zurückhaltend sind und Menschenmassen trotzdem meiden? Vreny Hildebrand vom Kulturtreff Dietlikon hat keine grossen Bedenken: «Unser Verein wird von der Gemeinde finanziert. Aber es wäre natürlich schade, wenn sich das Interesse an unseren Veranstaltungen später in Grenzen halten würde.» Mit Zuversicht auf eine baldige Besserung der Situation werden Künstler umgebucht, Veranstaltungen verschoben und alles so geplant, dass die Darbietung doch noch zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden könnte. «Einige Veranstaltungen sind doch sehr beliebt, dort hätten wir alle Plätze gefüllt. Dass wir diese mit grosser Wahrscheinlichkeit absagen müssen, ist sehr schade. Viele haben sich doch auch darauf gefreut. Wir versuchen mit den Künstlern zu sprechen und sie an einem anderen Datum in der Zukunft doch auftreten zu lassen.» Doch nur eine saisonale Krankheit? Mit Eifer hat der Kulturtreff Dietlikon die nächste Herbstsaison geplant. Es werden Meetings per Telefon abgehalten, um den Verein doch noch am Laufen zu erhalten. Weil der Bundesrat oft informiert und Massnahmen kurzfristig ändern könnte, entscheidet man auch dementsprechend. Veranstaltungen im Sommer sind meist noch nicht verschoben worden. Falls es sich beim Coronavirus doch um eine zeitlich befristete Pandemie handelt, könnten diese im wärmsten Monat des Jahres stattfinden können. Jedoch sind auch hier die Bedenken der Besucher gross. Viele kaufen sich keine Tickets, da dies doch eine aussergewöhnliche Situation ist. Die Besucher scheinen zu hoffen, dass das Leben danach so wie vorher weiter gehen wird. Vor allem ältere Personen, die in grosser Zahl Kulturanlässe besuchen, werden zur Vorsicht gemahnt. Karl Baer hat sich dazu auch schon Gedanken gemacht: «Vor allem bei den Rentnern könnte die Besucherzahl stark rückläufig sein. Sie sind doch oft angewiesen worden, auch nicht einkaufen zu gehen und lassen dies von Helfern oder Nachbarn ohne Kontakt erledigen. Dort haben wir starke Bedenken, ob sie so zahlreich wie vor der Epidemie erscheinen werden. Wir hoffen aber inständig, dass dies nicht so sein wird und wir alle wieder mit Freude begrüssen dürfen.» Die surreale Stimmung wird wohl noch länger anhalten und der Appell zum «Social Distancing» bleibt bestehen. Mit Blick in die Zukunft hoffen die Kulturvereine, dass bald wieder Licht auf die dunklen Bühnen der Kuriergemeinden scheint. Industriestrasse 28 8304 Wallisellen Telefon: 041 521 66 66 ... sicher isch sicher !!! Ihr Fachmann für Elektroinstallationskontrollen in Ihrer Nähe !!!

Kurier Nr. 17 23.4.2020 Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen 3 Zum 90. Geburtstag von Angioletta Worni-Grospietro Eine Schweizerin mit italienischen Wurzeln blickt auf ihr langes Leben zurück Angioletta Grospietro wurde am 24. April 1930 in Turin in Italien geboren. In dieser Stadt hat nicht nur die Automobilfirma FIAT ihren Hauptsitz, sondern sie ist auch eine Hochburg der italienischen Oper. Ihre «Italianità» hat Angioletta, genannt Lalla, mit in die Schweiz genommen – den Kaffee serviert sie immer mit einem Glas Wasser. Yvonne Zwygart Angioletta Grospietros Vater ist 1895 in Berlin in Deutschland geboren worden und mit zwölf Jahren nach Italien gekommen. Angioletta, genannt Lalla, ist die Älteste seiner fünf Kinder. Sie war zehn Jahre alt, als der Zweite Weltkrieg ausbrach. «Ich war ein Kriegskind», erzählt sie von sich. «Mein Vater war als Übersetzer eingezogen und kam einmal auf Heimaturlaub nach Hause. Mutter zog uns auf und wusste oft nicht, was sie uns zu essen geben sollte. Als ich 13 Jahre alt war, war ich vom körperlichen Wuchs her soweit wie eine Achtjährige. Mein Vater kam als gebrochener Mann 1947 verbittert aus dem Krieg zurück. Er fand keine Arbeit, und so war es besser, dass ich wegging, um finanziell helfen zu können.» Mit 19 Jahren verliess Angioletta Grospietro Italien, um in der Schweiz zu arbeiten. Sie kam in eine Zürcher Familie und von dort später zu Leuten, welche das renommierte Restaurant «Walliser Kanne» in der Linth-Escher Gasse in Zürich betrieben. Nun musste sie von ihrem gewohnten Italienisch auf «Züritüütsch» umsteigen. Die Hausmutter schickte sie einmal «ein Kilo Öpfel» kaufen und Angioletta verstand «ein Kilo Löffel». Zum Glück konnte die Marktfrau das Missverständnis aufklären und schickte sie mit dem Gewünschten nach Hause. Von ihrem Lohn in Höhe von 120 Franken monatlich unterstützte sie mit einem Teil ihre Familie daheim. Schaffen statt Schule absolvieren «Ich war eine gute Schülerin. Ich hätte liebend gern, statt arbeiten zu müssen, die Schule beendet. Dass ich sie nicht abschliessen konnte, war ein tiefer Einschnitt für mich», berichtet die Jubilarin. Nach dem Arbeiten ging sie gerne einmal in den Ausgang zum Tanz. Dort traf sie im Jahr 1950 ihren heutigen Mann, den Zürcher Emil Worni, mit dem sie nun 68 Jahre verheiratet ist. Dass er Torhüter von GC (Grasshoppers Club) war und als Torhüter der Schweizerischen Nationalmannschaft zweimal Dritter der Handballweltmeisterschaft geworden war – nämlich 1948 und 1952 – und sie nun diesem Meister der Ballabwehr leibhaftig gegenüberstand, ahnte sie nicht im Geringsten. Angioletta Worni-Grospietro: Die Jubilarin und ihr bewegtes Leben. Erinnerung an die Hochzeit Die beiden wurden ein Paar und heirateten 1952. Lalla Worni erinnert sich noch gut an die Kosten, die ihnen damals anfielen: «Verdient habe ich 120 Franken im Monat. Für die Krankenkasse, die zu zahlen in dieser Zeit noch freiwillig war, waren 15 Franken als monatliche Prämie für zwei Versicherte zu entrichten. Die Miete der kleinen Wohnung kostete 190 Franken.» An den freien Tagen, vor allem an den Sonntagen, gingen die jungen Leute gerne einmal Spazieren und irgendwo «es Käfeli näh». Eine Tasse Kaffee hat 60 oder auch 80 Rappen gekostet. Dazu kamen dann noch 15 Prozent Trinkgeld. «Einmal im Jahr sind wir zu den Eltern gefahren. Da war dann Kost und Logis gratis», erinnert sich Lalla. Im Jahr 1955 kam zu ihrer grossen Freude Sohn André zur Welt. Für ihn war sie fortan da und widmete sich seiner Erziehung, bis der Sohn selbstständig geworden war. 1983 startete Lalla als Italienischlehrerin ihre eigene Karriere: Sie unterrichtete bei der M-Lingua am Limmatplatz in der Sprache ihrer Heimat. Parallel dazu gab sie auch Kurse in Wallisellen. Das machte ihr riesigen Spass. Gerne erinnert sie sich an die Reisen, die sie mit ihren Schülern nach «Bella Italia» unternahm. Einmal ging es in ihre Heimatstadt Turin, wo sie das FIAT- Werk besuchten. Seit nun 45 Jahren ist die Familie in Wangen ansässig. Lalla resümiert: «Ich habe in meinem Leben viel Gnade erfahren.» Dabei denkt sie an verschiedene Krankheiten und Verletzungen, die sie überstand. «Wir sind beide sehr dankbar, Emil und ich, dass wir durch unserer Hände Arbeit und das konsequente Sparen zu einem Haus gekommen sind.» Das Paar hat von Sohn André und seiner Frau Rita zwei Enkelsöhne, Joel und Simon. Joel ist Sekundarlehrer geworden und Simon Wirtschaftsingenieur. Auf beide sind sie sehr stolz. In ihrem Alter freut sich Lalla am meisten darüber, dass sie ihren Haushalt noch ohne fremde Hilfe managen kann. Schluss des Konkursverfahrens 1. Schuldnerin: Mono Plus AG in Liquidation, mit Sitz in Dietlikon, Aegertweg 4, 8305 Dietlikon 2. Datum des Schlusses: 6. April 2020 KONKURSAMT WALLISELLEN 8304 Wallisellen SPITEX-NOTRUF Hilfe auf Knopfdruck ab CHF 58.00 pro Monat. Mehr Informationen: Spitex Glattal, Tel. 044 835 12 12 info@spitexglattal.ch, www.vereinspitexglattal.ch Spitex_Glattal_Inserat_SW_96x40mm_d.indd 1 20.02.20 09:05

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