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2 Dorfspiegel Dietlikon

2 Dorfspiegel Dietlikon / Wangen-Brüttisellen Kurier Nr. 51 / 52 19.12.2019 die, aus dem Glauben fliessend, das menschliche Miteinander auch unter genau diese Werte – Liebe, Frieden, Freiheit – stellt. Grundsätzlich spricht man in unseren Breiten immer noch vom christlichen Abendland und die Präambel der Schweizer Bundesverfassung beginnt immer noch mit den Worten: «Im Namen Gottes, des Allmächtigen!». Aber entspricht unser kulturelles und religiöses Umfeld und unser innerer Antrieb dem wirklich noch. Feiern wir Weihnachten noch dementsprechend? Zahlen, Kommerz und Glitter Multikulturalität und Multireligiosität sind doch schon lange Tatsache. Gemäss der aktuellsten Einwohnererhebung der Gemeinde Dietlikon gehören rund 55 Prozent der Dietliker Einwohnerinnen und Einwohner einer christlichen Konfession an. Die restlichen 45 Prozent bekennen sich zu keiner oder zu einer anderen Religion. Rein demokratisch-mathematisch gesehen, stellen die Christen also immer noch die Mehrheit im Dorf. Das rechtfertigt dann wohl die Publikation eines Weihnachtsartikels im Kurier, wie auch die grundsätzliche Manifestation von «Weihnächtlichem» z. B. in Form von Weihnachtsbeleuchtungen. Aber wie steht es denn nun wirklich um Weihnachten, hier und heute? Der Kommerz bezeichnet Weihnachten nach wie vor als das Hauptgeschäft. Nie gehen mehr Spielwaren über die Ladentische als in der Weihnachtszeit, nie wird so viel Tand und Kitsch, soviel Sinnvolles und Sinnloses angepriesen (und gekauft) wie im Dezember, und es ist schon lange nicht mehr der Osterhase, der das Schokoladengeschäft alleine dominiert. Auffällig über die letzten Jahre ist aber doch, dass gerade die Grossverteiler klar religiös konnotierte Artikel und Dekorationen immer mehr durch thematisch «Unverfänglicheres» ersetzen. So sollen zum Beispiel die Weihnachtsbäume nicht mehr mit Sternen, Engeln und schlichten Glaskugeln behängt werden, sondern mit Paradiesvögeln, in Glas gepresstem Gemüse, Werkzeug, Tieren, Schneemännern, Autos, gar Kopfhörern und alten Radios usw. der heutigen areligiösen Spassgesellschaft angepasst werden. Es sind dabei lange nicht nur die 55 Prozent Christen, die den Geschäften die satten Gewinne bereiten. Die Warenschlacht nimmt stetig zu, jeder schenkt jedem etwas, vermeintlich aus Liebe – heisst es ja doch auch, Weihnachten sei das Fest der Liebe. Mit diesem Kriterium können natürlich auch Nicht-Christen und «Nicht -religiöse» ihr Mittun am Weihnachtsrummel legitimieren, denn Liebestaten können ja niemals falsch sein. Nicht auszudenken, wenn sich alle konsequent ihrem Anders- oder Nicht-Glaube stellen würden und den ganzen Weihnachtszauber und -kommerz auslassen würden. Die Warenschlacht nimmt stetig zu, jeder schenkt jedem etwas, vermeintlich aus Liebe. Weihnachten eben doch für alle Tatsache ist, dass Weihnachten nicht nur ein christliches Fest ist, sondern ein Lichtpunkt in der dunklen Jahreszeit, ein Fest, das Menschen zusammenführt, das ermöglichen will, dass Gräben überwunden werden können. Es ist ein Fest, das die Gemeinschaft grundsätzlich fördert und gute, liebevolle Gefühle generieren und einen respektvollen Umgang mit den Mitmenschen fördern will. Für gläubige Christen ist es natürlich das Fest der Geburt des Gottessohnes. Das wiederum bekräftigt und unterstützt den einzelnen darin, den Weg des Friedens und der Freundlichkeit auch wirklich aktiv zu gehen, den Weg eines Miteinanders und Füreinanders, den Weg in den Fussstapfen von Jesus eben. Allerdings ist es nun auch nicht so, dass alle «eingetragenen» Christen das Weihnachtsfest wirklich im vollen Bewusstsein seiner theologischen Bedeutung feiern, es als Glaubensfest zelebrieren. Gleichzeitig allen Nichtchristen aber absprechen zu wollen, ihnen seien all diese Werte nichtig, würde den Grundgedanken der Liebe, den Grundgedanken von Weihnachten ganz übel korrumpieren. Die Nächstenliebe ist absolut keine rein christliche Lebensvorgabe, sie ist vielmehr eine Göttliche – und der Name des Gottes spielt dabei keine Rolle. Die Nächstenliebe ist der einzig gangbare Weg für alle Menschen, die eine lebenswerte Welt anstreben. Wenn also ein traditionell verankertes (in diesem Fall eben christliches) Fest die Menschen an die Liebe und ihre Kraft zu erinnern vermag, diese etwas sichtbarer werden lässt, als im grauen Alltag üblich, dann lasst uns alle miteinander Weihnachten feiern – alle. 1 2 3 4 5 2 Leserbild Danke für die Deko 3 4 5 Magisches Quadrat 1 Bierbauch beschreibt sie auch. 2 Deutlich mehr an Gold als an Krampf uns lieb und hold. 3 Reimt fällt aus dem Rahmen, wird zu einem Frauennamen. 4 Nur für eine kleine Menge stehend; hat mit dem Preis zu tun, weitgehend. 5 Kaum ist der März Vergangenheit, machen die sich in den Spalten breit. Auf Seite 30 steht des Rätsels Lösung. Wundervolle Sterne, liebevoll gebastelt von Erika Heubeck. Sie dienten als schöne Tischdeko am Senioren-Adventsnachmittag im Fadacher, an dem 280 Schulkinder uns mit tollen Liedern beschenkt haben! Susanna Fumagalli, Dietlikon

Kurier Nr. 51 / 52 19.12.2019 Dorfspiegel Dietlikon 3 Adventssingen im Saal Fadacher im Rahmen der Seniorennachmittage So tönt die Weihnachtsbotschaft Für den Höhepunkt der Seniorennachmittage in dieser Saison, das alljährliche Adventssingen, hatten am vorletzten Mittwoch die Schülerinnen und Schüler der ersten bis sechsten Klasse des Primarschulhauses Fadacher unter der Leitung ihrer Klassenlehrpersonen 15 traditionelle Weihnachtslieder vorbereitet. Originaltext abgeändert und liess die Kinder singend zum Ausdruck bringen, wofür sie alles dankbar sein dürfen. Die letzten beiden Vorträge waren die Songs «Jingle Bell Rock» und «Bald bald isch Wienacht». Das letzte Lied war wiederum ein Kanon von Andrew Bond in Mundart und wurde in mehreren Nachgesangsgruppen vorgetragen. Yvonne Zwygart Man spürte, dass wieder einmal das alljährliche Adventssingen auf dem Programm stand. Der Saal Fadacher war um 14 Uhr voll besetzt – wie er es jedes Jahrs aufs Neue ist, wenn die Primarschulkinder mit ihren einstudierten Weihnachtsliedern aufwarten. Die Klassen nahmen nacheinander Aufstellung auf der Bühne. Weil es so viele Schülerinnen und Schüler waren, wurde auch noch Platz vor dem schön geschmückten Weihnachtsbaum vor der Bühne mitbeansprucht. Dirigiert wurde der Weihnachts-Chor von Co-Schulleiterin Barbara Schlatter zusammen mit der schulischen Heilpädagogin Sonja Stocker. Die beiden Damen führten auch durchs Programm. Traditionelle Weihnachtslieder aus 280 Kehlen Den Auftakt des Programms, welche alle Kinder zusammen gestalteten und von Geige, Querflöte, Saxophon und Lehrperson Janine Ressnig-Baud am Klavier begleitet wurde, war der Refrain des Liedes «Trachtet zuerst nach Gottes Reich», ein sich stetig wiederholendes «Halleluja». Das zweite Lied war das traditionelle «Kling, Glöcklein, kling». Sonja Stocker kündigte drei weitere Lieder auf Mundart der ersten, zweiten und dritten Klasse an: «Es wienachtet», «I de Chuchi» sowie «Zünd es paar Liechtli aa». Diejenigen Kinder, welche ein Instrument spielen, waren dabei als Begleitende im Einsatz, so auch Leila und Michelle an der Harfe. Danach hatte die Fachlehrperson Musik, Anita Wiesmann, mit den ältesten ihrer FlötenschülerInnen ein Blockflötenensemble zusammengestellt, welches das englischsprachige geistliche Lied «Amazing Grace» vortrug. Nun gab es den ersten Höhepunkt mit einem Weihnachtslied des bekannten Schweizer Kinderliedermachers Andrew Bond. In dem Song «En leere Schtall» geht es um die Herbergssuche von Maria und Josef und es war, wie Sonja Stocker verriet, das Lieblingslied der Fadacherschulkinder. Die meisten sangen es denn auch inbrünstig mit und es schien, als hätten sich alle Einstimmung auf Weihnachten: 280 Primarschulkinder plus alle Klassenlehrpersonen gestalteten das Programm im Saal Fadacher. (Foto yz) mit der Botschaft dieses besonderen Weihnachtsliedes auseinandergesetzt. Auch der grösste Kanton der Schweiz musikalisch vertreten Lehrer Dino Monn kommt ursprünglich aus dem Kanton Graubünden. Er trug dem Publikum vorab den Originaltext des nun folgenden Liedes «In siemi» («Zusammen») auf Rhätoromanisch vor, den aber die wenigsten Zuhörer tatsächlich verstanden haben dürften. Das Besondere daran war, dass mit ihm zusammen zwei weitere Lehrer die zweite Stimme dazu sangen. Danach kam das fröhliche spanischsprachige «Feliz Navidad» zu Gehör, welches allen Menschen «Frohe Weihnachten» wünscht. Das nun folgende englische «Singing all together» war ein eigenständiges Lied mit drei verschiedenen, zusätzlichen Ostinati. Ein Ostinato ist eine ganz kurze Melodiefolge mit wenig Text, welche dann wiederholt wird. Auch dieser Vortrag gelang den Schülern und Schülerinnen bestens. Das Blockflötenensemble trug mit vier Flöten nun «This little light of mine» vor. «Une fleur m’a dit» war das nächste, ein französischsprachiges Lied, welches von Querflöte, Akkordeon und Klavier begleitet wurde. «Love shine a light» von Katrina and The Waves schloss sich an, welches eher ein Popsong ist, der aber auch die Weihnachtsbotschaft mit einer eingängigen Melodie transportiert. So heisst es darin: «Love shine a light in every corner of my heart. Let the love light carry, let the love light carry. Light up the magic in every little part. Let our love shine a light in every corner of our hearts.» Ins Deutsche übersetzt ist die Botschaft dieses Liedes, dass wir alle die Liebe als Licht in unseren Herzen niemals erlöschen lassen und immer weitertransportieren sollen bis in die letzte Ecke dieser Welt. Mit «Joshua fit the battle of Jericho», einem Gospelsong, ging das Programm weiter. Das Lied «Gib Dank» mit Begleitung durch die Trompete wurde im Vier Fremdsprachen So waren in diesem illustren Liedprogramm nicht weniger als vier Fremdsprachen vertreten: Englisch, Französisch, Spanisch und Rhätoromanisch – wenn man dies einmal als eigene Sprache betrachtet. Für manche Schüler kommt noch das Hochdeutsche als Fremdsprache hinzu. Zudem wurden die Lieder alle in Text und Melodie auswendig gelernt vorgetragen. Das Einstudieren der Vorträge dürfte daher für alle Beteiligten ziemlich anspruchsvoll gewesen sein. Der eher verhalten ausgefallene Applaus nach den einzelnen Darbietungen hätte gerne etwas kräftiger sein dürfen, um diesen grossen Einsatz angemessen zu würdigen. Alle Lehrpersonen erhielten als Dank für ihr Engagement eine Rose. Nachdem die Schülerinnen und Schüler den Saal verlassen hatten, trug der reformierte Pfarrer ad interim Walter Schlegel erzählend eine Abwandlung der Weihnachtsgeschichte vor. Währschafter Znacht Die Organisation dieses Nachmittages im Auftrag der Gemeinde Dietlikon lag wie immer in den Händen des Teams für Senioren, bestehend aus Erika Heubeck, Rosmarie Kinz und Verena Rosenberger. Erika Heubeck hat für jeden Besucher einen glitzernen Weihnachtsstern gebastelt, welcher am Schluss der Veranstaltung mit nach Hause genommen werden durfte. Die drei engagierten Damen wurden auch an diesem Nachmittag wieder unterstützt von einer Abordnung des Zivilschutzes, welche half, die Seniorinnen und Senioren sicher von ihrem Heim zu holen und hernach wieder dorthin zu bringen. Zudem halfen die freundlichen Helferlein auch beim Servieren des währschaften Zvieris. Es gab Härdöpfelgratin, Schinkli und Dörrbohnen, welches eigentlich eher ein Znacht der klassischen Schweizer Art war. Vor dem Dessert überbrachte Gemeinderat Roger Würsch ein Grusswort des Dietliker Gemeinderats. Der diese Reihe abschliessende Seniorennachmittag findet im März 2020 statt. Weitere Information hierzu steht zu gegebener Zeit im Kurier.

Gemeindezeitung Kurier