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2 Dorfspiegel Dietlikon

2 Dorfspiegel Dietlikon / Wangen-Brüttisellen Kurier Nr. 41 10.10.2019 Garstig und nass zeigt es sich von einer sehr rauhen Seite. Aber es ist absolut erstaunlich: Die Gassen füllen sich trotzdem mit Menschen, die dieser Witterung trotzen und den Aufenthalt am Fest in jedem Fall geniessen wollen. «Die Wangemer Chilbi ist unsere Haupteinnahmequelle», versichert Rainer Stotz, Präsident des Schaukelvereins Wangen. Und mit ihm hoffen viele Aussteller auf ein erfolgreiches Wochenende. Und seine Schiffli-Schaukel ist eines der Herzstücke im Dorfzentrum. Die über 100 Jahre alte Schaukel wird gehegt und gepflegt und berührt viele Herzen schon allein mit ihrem Anblick. Anstehen fürs Essen Von klein bis gross, von jung bis alt ist ein repräsentativer Querschnitt der Bevölkerung an der Chilbi vertreten. Die Angebote an der Wärme sind voll besetzt und es braucht Geduld, um seinen Hunger zu stillen. Das Raclette-Stübli des Sportvereins Wangen, der Dröschschopf des Schaukelvereins, die Sofa-Bar in der Garasch und etliche weitere sind brechend voll. Dass das angebotene Soft-Eis wahrscheinlich keinen Rekordumsatz generiert, spürt jeder, der mit Regenschirm und Kapuze daran vorbeigeht. Trotzdem wird Glacé konsumiert – erstaunlich. Die Musik beim Hof mit dem Laser-Schiessen ist etwas für die erfahrenen Party-Menschen. Wem aber die Musik zu laut ist, der kann ohne Probleme ruhigere Zonen ansteuern. Hilfe für Afrika 75 000 Menschen in Burkina Faso habe ihre Organisation Yam Pouiré schon helfen können, sagt Monique Raemy, die trotz Regen immer noch bei guter Laune ist. Chapeau! Die Curry-Wurst derweil vom Wädi- Grill mit viel Curry ist Weltklasse. Die heissen und sehr schmackhaften Marroni für den Weg nach Hause haben die herrliche Erfahrung an der Wangemer-Chilbi abgerundet. Die Suche nach Parkplätzen gestaltet sich mühsam. Massenhaft nur Tafeln, die sagen, was verboten ist und nicht, wo parkieren erlaubt ist. Die legalen Parkplätze zum Beispiel bei der Blumenbörse sind nicht explizit als Parkplätze für Chilbi-Gäste gekennzeichnet. Montag, die Sonne ist wieder da! Die Wangemer Chilbi bleibt allen trotz Regen als hervorragend organisierter Anlass mit vielen Besuchern in angenehmer Erinnerung. Der Regen tat der guten Stimmung keinen Abbruch. An der Chilbi war auch dieses Jahr viel los. (Fotos pp)

Kurier Nr. 41 10.10.2019 Dorfspiegel Dietlikon 3 Sie erfreuen sich ihres Lebens: die 80-jährigen Jubilare im Fadachersaal. Dietliker Jubilarenehrung 2019 Von wegen Altes Eisen! Hohe Geburtstage, Goldene Hochzeiten und eine charmante Einladung der Gemeinde Dietlikon zum Anstossen auf diese Meilensteine lockten 111 Dietliker und Dietlikerinnen am vorletzten Mittwochabend in den Fadachersaal. Helga Eissler Auf jeden Sommer folgt ein Herbst und die Temperaturen rücken wieder näher an den Gefrierpunkt als an die 30-Grad-Marke. Es ist die Zeit der kleinen und grossen Feste angebrochen. Diese Zusammenkünfte machen Mut, die kommenden winterlichen Monate mit Optimismus in Angriff zu nehmen. So konnten sechsunddreissig 80-jährige, vierzehn 85-jährige Bürgerinnen und Bürger mit Begleitpersonen und zwölf Goldene Hochzeitspaare der attraktiven Einladung des Teams für Senioren für das diesjährige Jubilarenfest nicht widerstehen. Begrüssung und Rückblick Edith Zuber begrüsste die gut gelaunte Festgemeinde im Namen des Teams für Senioren sowie des Gemeinderats und rekapitulierte die Entstehung dieses Anlasses: «Nach drei erfolgreichen und beliebten 80er-Feiern in den Jahren 2014 bis 2016, an denen viele geladene 80-jährige Einwohner wieder alte Bekannte getroffen, neue Kontakte geknüpft und sogar das Tanzbein geschwungen haben, wurde 2017 das erste Jubilarenfest in diesem erweiterten Rahmen durchgeführt.» Bereits das dritte Jahr in Folge seien nicht nur die diesjährigen 80-Jährigen eingeladen, sondern auch die heute doch noch recht rüstigen 85er sowie die Hochzeitspaare, welche dieses Jahr die Goldene Hochzeit feiern dürfen. Mit Musik geht alles besser Der musikalische Empfang der Gäste durch das Trio der Glattal-Musig war verheissungsvoll, was sich schnell bestätigen sollte. Schliesslich begleitete es den ganzen Abend mit volkstümlichen Liedern, was dem einen oder anderen Festbesucher das Herz öffnete. Gemeindepräsidentin Editz Zuber hatte in ihrer Begrüssung auf die Musik als Medizin mit einem Gedicht des bayerischen Musikmoderators Georg Ried aufmerksam gemacht. Aus diesem Grund war das halbstündige Konzert des Musikvereins Dietlikon, welches mit einer 25er-Formation zur Ehre der Jubilare mit einem Querschnitt aus seinem Repertoire aufwartete, ein Höhepunkt des Abends. Ein Blick unter die Tische auf die wippenden Füsse der Jubilare zeigte: «Die Auswahl der Musikstücke begeisterte». Herbstlich dekorierte und festlich gedeckte Tische warteten nach dem Apéro auf die Gäste. Das Team der Senioren, nämlich Rosemarie Kinz, Erika Heubeck und Vreni Rosenberger – Gestalterinnen der Tischdekoration – die Mitarbeiter des Restaurants Nota Bene in Dietlikon und weitere fleissige Helferinnen waren für ein feines Essen und alle gemeinsam für den reibungslosen Ablauf zuständig. Immer noch mitten im Leben Wer schon so lange gelebt hat, kann von vielen schönen, aber auch schwierigen Erfahrungen berichten. Aber an diesem Abend konzentriert sich eigentlich alles auf die Gegenwart. Die Jubilare und Jubilarinnen vermitteln den Eindruck, ihre in jungen Jahren erworbenen geistigen und körperlichen Fähigkeiten nicht verkümmern zu lassen. So erzählt eine Jubilarin: «Mit 80 habe ich das Powertraining im Aquafit aufgegeben, gehe aber immer noch jede Woche zweimal ins Hallenbad und schwimme einen Kilometer Auch mit 85 Jahren noch rüstig! Edith Zuber (l.) gratuliert zwei Jubilaren. oder wenigstens 700 Meter.» Eine andere Jubilarin berichtet, dass sie nach wie vor einen Konversationskurs in Englisch besucht. Anpassung wird von einer Einwohnerin verlangt, die nach 17 Jahren eine neue Wohnung suchen musste und demnächst umziehen wird. Die Ehefrau eines invaliden Jubilars erwähnt, dass sie ihren Mann immer wieder motivieren muss, sich nicht daheim zu vergraben. Ein Ehepaar erzählt von seinen jährlich selbst organisierten Wanderferien auf Madeira und schwärmt: «Die Vegetation auf dieser Insel ist zu jeder Jahreszeit traumhaft.» Aber auch von Reisen in weniger bekannte Weltgegenden wird berichtet und die Begeisterung über ihre Eindrücke ist unüberhörbar. Glückwünsche und eine unverhoffte Begegnung Die 80-Jährigen sind in der Überzahl, bei den 85-Jährigen sind es weniger. Und bei der Gratulation der 80-jährigen Leni Marti und dem 85-jährigen Hans Kägi können diese nach 64 Jahren ein freudiges Wiedersehen feiern! Leni Marti erzählt: «Als ich 1955 meine Lehre bei der Bank Leu in Zürich absolvierte, war es üblich, die verschiedenen Abteilungen zu durchlaufen. Bei dieser Gelegenheit lernten wir uns kennen.» Zwölf goldene Hochzeitspaare konnten die Gratulation der Gemeindepräsidentin entgegennehmen, was auch die anderen Jubilare mit Hochachtung anerkannten, wo doch heute etwa 40 Prozent der Ehen früher oder später geschieden würden. Ein bisschen stolz darf auch heute Abend Edith Zuber sein. Die Sympathie, die ihr von den Jubilaren entgegengebracht wird, ist allgegenwärtig. Auf die Frage bei verschiedenen Jubilaren, wie sie mit ihrer Wohngemeinde Dietlikon zufrieden seien, wird mit einem Blick auf Edith Zuber immer wieder geäussert: «Sie ist ein Glücksfall für uns»!

Gemeindezeitung Kurier