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4 Dorfspiegel Dietlikon

4 Dorfspiegel Dietlikon Kurier Nr. 40 3.10.2019 Goldene Hochzeit von Maria Victoria und Tomas Calero Martos Die verspätete Hochzeitsreise war zukunftsbestimmend Vor 50 Jahren haben sie in Spanien geheiratet. In Dietlikon, wo sie seit 19 Jahren wohnen, feierten sie am 27. September ihre Goldene Hochzeit. Die Brücken zur alten Heimat haben Maria Victoria und Tomas Calero Martos jedoch nicht abgebrochen. Ruedi Muffler Sie haben für damalige spanische Begriffe spät geheiratet. Maria Victoria Martínez Fernandez war bereits 23, Tomas Calero Martos 24 Jahre alt. Gekannt haben sie sich schon länger, ja sie haben sogar bereits zusammengewohnt. Des langen Militärdienstes wegen ging es mit der Heirat nicht so schnell wie gewünscht. Dafür hat die Ehe nun schon 50 Jahre gehalten. Fremde Luft schnuppern Maria Victoria Martínez Fernandez ist in Orense, Provinz Galizien, geboren und aufgewachsen. Ihre Eltern führten eine kleine Pension, so dass sie schon früh mit der Hotellerie in Berührung kam. Ihre erste Arbeitsstelle führte sie nach Tarragona. Durch eine Kollegin, die im selben Hotel arbeitete, lernte sie deren Bruder Tomas Calero Martos kennen. Der gelernte Maurer hatte bereits ein eigenes Baugeschäft. Es war Liebe auf den ersten Blick, und eigentlich hätten sie gern schon bald geheiratet. Der fast zwei Jahre dauernde Militärdienst von Tomas Calero Martos verzögerte die Hochzeit jedoch. Am 27. September 1969 erfolgte sie dann endlich doch noch stattfinden können. Die zivile und die kirchliche Trauung erfolgten gleichzeitig, war der Pfarrer doch auch eine Art Urkundsperson. Vorerst arbeiteten beide in ihren Berufen weiter. Die kriselnde Wirtschaft bewog damals viele ihrer Landsleute zur Auswanderung. Da sie keine Hochzeitsreise gemacht hatten, beschlossen sie 1974, diese nachzuholen und auch fremde Luft zu schnuppern. Teilweise finanzieren wollten sie die Reise durch einen temporären Arbeitseinsatz in der Schweiz. Die Schweiz war das einzige Land, das für sie in Frage gekommen ist. Eine Auswandereragentur unterstützte sie bei ihrem Vorhaben und verschaffte beiden Stellen bei einem Hotelier mit Häusern im Toggenburg und im Bündnerland. Gut drei Jahre standen sie in den Bereichen Hauswirtschaft und Hausdienst in den Diensten dieses Arbeitgebers. Als Saisonniers mussten sie die Schweiz jedoch jeweils nach neun Monaten für drei Monate verlassen. 1978 zog es sie vom ländlichen Toggenburg nach Zürich. Eine gemeinsame Anstellung bei der Psychiatrischen Klinik Burghölzli kam nicht zustande, dafür klappte es bei der Klinik Hirslanden. Zu dieser Zeit erhielten sie die Aufenthaltsbewilligung B. Nach neun Monaten wechselte Tomas Calero Martos zur damaligen PTT, die bessere Zukunftsperspektiven versprach. Diverse Stationen im Postbetrieb In verschiedenen Funktionen und an verschiedenen Orten – Sihlpost, Postzentrum Mülligen und Paketzentrum Frauenfeld – war er bis zu seiner Pensionierung 2010 bei der Post tätig. Maria Victoria Calero Martos blieb dem Hirslanden treu bis sie im selben Jahr auch in den Ruhestand trat. Mit dem Arbeitsplatzwechsel nach Zürich war auch ein Wohnortwechsel verbunden. Ein Personalhaus der Klinik Hirslanden wurde für viele Jahre ihr Domizil. Als das Haus einem Erweiterungsbau der Klinik weichen musste, zogen sie 2000 in eine Wohnung an der Brunnenwiesenstrasse in Dietlikon. Die Familie als Lebensmittelpunkt Hobbys haben die Eheleute Calero Martos keine ausgeübt. Für sie Das jubilierende Hochzeitspaar auf dem Balkon seiner Wohnung. (Foto rm) stand die Familie und deren Wohlergehen stets im Mittelpunkt. Vor allem war ihnen sehr viel daran gelegen, den Kindern eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Die Tochter und der ältere Sohn besuchten ein Internat in Spanien, wo sie auch studierten und leben. Der jüngere Sohn, ein Nachzügler, besuchte die Schule in Dietlikon, studierte ebenfalls und ist heute selbständiger Unternehmer. Er half beim Gespräch, sprachliche Barrieren zu überwinden. Alle fünf Enkel der Jubilare leben in Spanien. Entgegen dem sonst in südlichen Ländern üblichen Rollenbild herrschte bei den Eheleuten Calero Martos Gleichberechtigung. Da der Familienvater bei der Post häufig Schicht arbeitete, hat er gemäss den Worten des Sohnes häufiger gekocht als die Mutter. Entscheide, welche die Familie betrafen, wurden immer gemeinsam getroffen. Nach Spanien zurückzukehren war einmal in den vielen Jahren ein Thema, das jedoch fallengelassen wurde, als sich zum dritten Mal Nachwuchs anmeldete. Die Verbindung zu ihrer alten Heimat haben sie aber immer aufrecht erhalten, besitzen sie doch dort eine Wohnung, in der sie oft die Ferien verbracht haben. Nach ihrer Pensionierung haben sie jeweils in Spanien überwintert. Schweizer zu werden, stand nie ernsthaft zur Diskussion, da sie die spanische Staatsbürgerschaft hätten abgeben müssen. Ein gemeinsames Ziel vor Augen Gesundheitlich muss das Ehepaar seit der Pensionierung mit einigen Einschränkungen leben. Tomas Calero Martos leidet unter Herzbeschwerden und Hörproblemen. Seine Gattin ist auf Sauerstoffzufuhr angewiesen und muss regelmässig zur Dialyse. Trotzdem machen die beiden einen zufriedenen Eindruck. Sie sind glücklich darüber, dass sie ihren Kindern eine gute Ausbildung ermöglichen konnten und alle drei auf eigenen Füssen stehen. Nach dem Rezept für ihre lange Ehe gefragt, lautete die Antwort: «Wir haben immer gemeinsam ein klares Ziel vor Augen gehabt, uns aber gegenseitig einen gewissen Freiraum gelassen.» Pfister GmbH · Tel 043 499 88 88 · www.pfister-holzbau.ch Zürich · Katzenschwanzstr. 47 · 8053 Zürich-Witikon Dietlikon · Im Weizenacker 5 · 8305 Dietlikon fenster küchen dachfenster einbauschränke dachkonstruktionen türen einbruchsicherungen terrassenböden kinderspielplätze treppenbau schreinerei · zimmerei · parkett f lamingo Restaurant / Bar Besucht uns an der Wangemer Chilbi vom 4.–6. Oktober beim Food-Corner Hüttengaudi. Und geniesst eine feine Currywurst oder einen leckeren Hamburger! Das Flamingo-Team freut sich auf euch.

Kurier Nr. 40 3.10.2019 Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen 5 Mit Spiel und Spass auf den Ernst des Lebens vorbereiten: Jungbürger aus Wangen und Brüttisellen im Billard Center. (Foto yz) Neue Jungbürger für Wangen und Brüttisellen Billardspiel und feine Häppchen zum Eintritt ins Erwachsenenleben Mit 18 beginnt das Erwachsenenleben. Es beinhaltet neben vielen Rechten auch einige Pflichten. Um diese wichtige Zäsur im Leben entsprechend zu würdigen, wurden die von Mai 2000 bis April 2002 Geborenen am vergangenen Freitag mit dem Car nach Wallisellen ins Billard Center entführt. Yvonne Zwygart Von den insgesamt 192 geladenen Jungbürgern, die im vergangenen und im aktuellen Jahr und zu Beginn des kommenden Jahres ihre Volljährigkeit bereits feierten und noch feiern werden, waren der Einladung 26 junge Leute gefolgt. Im eigens dafür gecharterten Car hätten noch einige mehr Platz gehabt. Der Gemeinderat von Wangen- Brüttisellen war bis auf eine Person, also fast komplett dabei, um den Jungbürgern zu signalisieren: Ihr seid uns wichtig. Ihr seid unsere Zukunft! Gemeindepräsidentin Marlis Dürst sprach in ihrer Begrüssung genau das aus. Ab nun können die Jungbürger in der Politik voll und ganz «mitmischen». Wo blieben die Jungbürger? Für die Organisation der Feier zeichneten Jasmin Abbühl und Julian Meneguz verantwortlich, beide Lernende der Gemeinde Wangen- Brüttisellen. Sie wollten gerne eine Feier organisieren, welche die beiden Blöcke «Fun» und «Food» miteinander vereint. Zum einen würde es auf diese Weise nicht so spät werden. Zum anderen liessen sich beide Bereiche vereinen. Diese Idee konnten sie mit Billardspiel und Food in Wallisellen realisieren. Während des Spiels wurden Platten mit feinen Häppchen aufgetragen und die Bar war geöffnet, so dass man sich jederzeit ein Getränk holen konnte. Jeder Teilnehmer erhielt für die Konsumation von Alkoholischem zwei Bons ausgehändigt. Was darüber hinaus konsumiert worden wäre, hätte aus eigener Tasche gezahlt werden müssen. Julian Meneguz war heuer sowohl Organisator wie auch Feiernder, wird er doch im kommenden Januar 2020 ebenfalls 18. «Ich mache gerade den Führerschein», erzählte er. «Dafür muss ich morgen Samstag den Nothelferkurs besuchen.» Wie intensiv denn der Aufwand für die Organisation gewesen sei, fragte der Kurier. «Wir haben die Einladung selber entworfen und den Eingeladenen Anfang Juli schon zugestellt. Und dann den Rücklauf überwacht. Und den Car organisiert. Alles zusammen war schon ein Projekt, das wir gemeinsam gestemmt haben», berichtete Julian stolz. Ebenfalls wurde ein Auswertungsbogen entworfen, den die Jungbürger ausfüllen sollten, damit die Initiatoren wissen, was man künftig besser machen kann und wo genau die Bedürfnisse liegen. Ungezwungene Atmosphäre Schön war, dass die Gemeinderäte sich unters Jungvolk mischten und man sich so in ungezwungener Atmosphäre kennenlernen konnte. Das Pool-Billardspiel wurde im Billard Center vor Ort kompetent erklärt. Anschliessend formierten sich die Teams und an sechs Tischen flogen die halben und die vollen Kugeln mit Schuss in die Löcher – oder an die Bande. Welches Loch angespielt wird, sollte vorab angesagt werden. Die Spieler mussten jeweils aufpassen, dass sie mit ihrer Queue, wie der Billardstick heisst, dem Kollegen am Nachbartisch nicht in den Rücken stachen. Während des Billard- Plauschs war ein Dart-Turnier anberaumt, aus welchem die Gruppe zwei mit Simone Brunner, Carmen Wunderli, Luana Mark sowie Laurin Stotz als Sieger hervorgingen. Dafür gab es Powerbanks und Bluetooth-Lautsprecher in verschiedenen Farben als Preise. Was sind die Rechte und Pflichten? In früheren Jahren lag die Schwelle für den Eintritt ins Erwachsenenleben bei 20 Jahren, erzählte Marlis Dürst. Sie sei mit 20 Jahren volljährig gewesen. In manchen anderen Ländern wie beispielsweise Deutschland lag die Volljährigkeit bis 1975 gar bei 21 Jahren. Mit 18 alle Rechte zu haben, aber auch viele neue Pflichten, gestaltet sich gar nicht so einfach. Vielfach sind die jungen Leute mit 18 noch voll in der Ausbildung, haben kein grosses Einkommen, werden aber schon steuerpflichtig und müssen den Mindestbeitrag in die AHV einzahlen. Bei der Steuererklärung genügt es meist, einfach das Formular auszufüllen. Auch Krankenkassenprämien müssen bei entsprechenden Einkommensverhältnissen selbst übernommen werden. Man darf die Autofahrprüfung machen und heiraten. Und sich politisch engagieren: Man darf wählen und sich selbst wählen lassen. Man darf Verträge abschliessen und eine Wohnung mieten. Und man darf Alkohol kaufen und konsumieren. Lotto spielen ist nun auch erlaubt. An so viele neue Dinge muss man sich einfach herantasten. Und ausserdem steht den Jungbürgern auch noch der Gemeinderat im Dorf zur Verfügung, welcher mit Rat und Tat hilfreich zur Seite stehen möchte. Die nächste Gemeindeversammlung in Wangen-Brüttisellen ist für den 10. Dezember angesetzt. Der Gemeinderat hofft, dass möglichst viele 18-Jährige zum ersten Mal mit dabei sind und lädt herzlich hierzu ein.

Gemeindezeitung Kurier