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4 Dorfspiegel Dietlikon

4 Dorfspiegel Dietlikon Kurier Nr. 25 20.6.2019 Projektwoche im Schulhaus Hüenerweid in Dietlikon Besuch bei Bergbauernfamilie Die beiden Schülerinnen Nadine und Lara haben sich zum Ziel gesetzt, im Rahmen einer Schulprojektwoche der Sekundarschule Hüenerweid ein Hilfsprojekt zu organisieren und konkret zu helfen. Letzte Woche besuchten Nadine und Lara die Bergbauernfamilie Tschanz in Teufenthal im Berner Oberland. Sibylle Ratz «Am frühen Morgen kurz vor 7 Uhr ging es schon los ab Dietlikon. Max Hugelshofer, Kommunikationsbeauftragter der Organisation «Schweizer Berghilfe» holte die beiden Mädchen höchstpersönlich ab und fuhr sie zur Bergbauernfamilie ins Berner Oberland. Nadine und Lara waren ein wenig nervös, als sie Max Hugelshofer, der ihnen gleich das Du anbietet, zum ersten Mal persönlich trafen. Die Absprachen hatte bisher Nadine telefonisch und per Mail übernommen. Bergbauernleben live Nach über zwei Stunden Autofahrt kamen die drei in Teufenthal an. Die Fahrt war für sich schon ein Erlebnis. Es ging auf und ab durch die Hügel. Zuerst lernten sie Roland Tschanz kennen. Gleich dürfen die Mädchen praktisch Hand anlegen. Tschanz mähte Gras – nicht mit einem normalen Rasenmäher, sondern mit einer grösseren Maschine – und Nadine und Lara mussten es mit der Heugabel wenden und zum Trocknen auslegen, damit später Heu daraus wird. Als sie selbst die Maschine ausprobierten, konnten sie diese kaum halten, so schwer war sie. Danach gingen alle zusammen den Hof anschauen. Familie Tschanz besitzt 13 Kühe, mehrere Hühner, ein paar Geissen, Mama-, Papa- und Kind- Esel, eine Mutterkatze mit vier Babykatzen (von denen die Jugendlichen noch so gerne am liebsten je eines mit nach Hause genommen hätten), einen Hund, drei Hasen und mehrere Schafe, die gerade auf der Weide am Gras mampfen waren. Max Hugelshofer musste derweil zu einem weiteren Termin. Nadine und Lara blieben aber noch auf dem Hof. Spezielle Herausforderungen Mit Auto und Anhänger ging es zu einem anderen Hof, der mindestens 30 Minuten weit entfernt war. Man kannte sich, wechselte ein paar Worte. Roland Tschanz musste den Anhänger mit Wasser befüllen, weil auf dem eigenen Hof Wasserknappheit herrschte. Dann ging es den ganzen Weg wieder zurück, wobei Roland Tschanz vorsichtig fahren musste, weil auf der Strecke noch Schnee lag. Trotzdem nutzten die Mädchen die Zeit, um noch viel mehr über den Hof und das Bergbauernleben und die Familie zu erfahren. Roland Tschanz und seine Frau Brigitte haben vier Kinder, Manuel, Joshua, Nando und Silas. 2009 haben sie den Hof übernommen. 2017 wurde damit begonnen, einen neuen Kuhstall zu bauen. Ausserdem ist die Familie von Milchkuhhaltung zu Mutterkuhhaltung umgestiegen. Bei der Milchkuhhaltung werden die Kühe nur gehalten, um Milch zu produzieren, bei der Mutterkuhhaltung werden auch Kälber aufgezogen, die dann Fleisch liefern. Früher gingen sie immer zum Metzger, um Fleisch zu kaufen und brachten Milch, die in einem Laden für sie verkauft wurden. Das kostete viel Aufwand und nahm fünf bis acht Stunden pro Tag in Anspruch, nur wegen der Milch. Heute haben sie nur noch zwei bis drei Stunden Aufwand mit den Kühen. Am Mittag kamen dann auch die Kinder der Familie von der Schule nach Hause. Nadine und Lara durften dabei sein und mitessen. Beide Seiten waren zu Beginn ein wenig zurückhaltend, weil sie nicht wussten, wie die Mädchen aus der Stadt wohl sind und umgekehrt wussten die Jugendlichen nicht, wie die Jungs vom Kleinsten, der noch nicht in den Kindergarten geht bis zu den grösseren, die bereits in der Schule sind, so drauf sind. Eine Stärkung hatten aber allesamt nötig, die einen vom Arbeiten und den vielen neuen Eindrücken vom Vormittag, die anderen von der Schule. Die Jungs von Familie Tschanz bekamen danach von Mutter Brigitte verschiedene Ämtchen zugeteilt. Nadine und Lara halfen Roland Tschanz weiter bei der anstehenden Arbeit. Es ging auf eine etwas weiter entfernte Weide, wo sie den Rasen mähten und das Schnittgut auf einen Wagen aufluden. Der Besuch ging zu Ende. Roland Tschanz brachte die Mädchen noch zur nächsten Bushaltestelle. Das Abenteuer war damit für Lara und Nadine noch nicht zu Ende. Selbstständig mussten sie den Weg zurück nach Hause finden mit mehrfachem Umsteigen von Bus zu Zug und S-Bahn. Da gönnten sie sich bei einem Zwischenhalt noch ein Eis, bevor sie müde, aber überzeugt, die richtige Idee für ein Projekt gefunden zu haben, nach Hause kamen. Mit grossem Engagement geht es weiter Lara sagt zum Tag bei der Bergbauernfamilie: «Ich konnte mir nur zum Teil vorstellen, wie es ist. Das Gelände ist steil und die Arbeiten anstrengend.» Nadine ergänzt: «Die Wege sind lang und die Höfe weit auseinander. Da kann man nicht eben in den Laden etwas einkaufen. Einkäufe müssen geplant werden, weil es bis zu einer Stunde dauert bis zum nächsten Geschäft. Die Kinder gehen deshalb auch nur drei Tage in der Woche in die Schule. Es ist ein ganz anderes Leben als bei uns.» Jetzt steht noch die eigentliche Projektwoche bevor, in der die beiden Hilfsarbeiten bei Familien ausführen und Kuchen backen, um noch weiteres Geld für die Hilfsprojekte der Schweizer Berghilfe zu bekommen.» Die Hilfsaktion von Nadine und Lara kann weiterhin unterstützt werden via www.gofundme.com/ schulprojekt-dietlikon-schweizerberghilfe(v.l.) Lara, Max Hugelshofer von der Berhilfe (v.l.) und Nadine vor der Abfahrt.

Kurier Nr. 25 20.6.2019 Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen 5 Freilichttheater auf dem Wangemer Dorfplatz Aus der biederen Provinz in den wilden Western Saloon Das Wetter meinte es gut mit dem Frauenstreiktag am Freitag, aber auch mit der Freilichtaufführung des Theaters für den Kanton Zürich auf dem Wangemer Dorfplatz. Roger Manhart Zur 200 Jahr Feier von Gottfried Keller brachte das Ensemble seine Novelle «Kleider machen Leute» in der Theaterfassung von Dagrun Hintze auf die Bühne. Der Andrang war gross, die Ränge bald bis zum letzten Platz gefüllt, als sich um 20.30 Uhr die Darsteller in Szene setzten. Die Besucher wunderten sich: Die Geschichte aus der Schweizer Provinz sollte im Bühnenbild eines Western Saloons spielen, die Schauspieler trugen Cowboy Hüte! Kellers Novelle kam hier entstaubt in aktualisierter Version daher. Am Bühnenrand erinnerte ein aufgeklebtes Spruchband an den aktuellen Frauenstreiktag. Kleider machen Leute Hier in Goldach sei die Welt noch in Ordnung, die Häuser heissen wie zur Bestätigung «Zur Treue», «Zum Frieden» oder «Zur Eintracht». Die ereignislose Selbstzufriedenheit im Western Saloon wird bestätigt durch markige Sprüche der Goldacher, ab und zu einem Jodel, einem Country Song und tiefschweizerischer Maggi-Würze und Fondor auf den Tischen. Da fährt eine vierspännige Kutsche vor. Ein Fremder, blass, wortkarg, in sehr vornehmem Mantel, gerät nun plötzlich in dieses falsche Idyll. Von den Dörflern genau beobachtet, verzichtet er auf die Beutelsuppe, die nicht mehr so frische Forelle, den Landwein und speist stattdessen Pastete, dazu ein Glas Bordeaux. Das muss ein vornehmer Mensch sein, ein politisch verfolgter Schriftsteller oder ein Adeliger! Nettchen, die rebellische Tochter des Dorfoberhauptes, dem grossmäuligen Stammgast vom Vater bereits versprochen, fängt Feuer für den Fremden. Die Frauen nehmen die Zügel des Geschehens in die Hand Annette verbringt ihre Zeit nun mit dem vermeintlichen Adeligen, was dem versprochenen Bräutigam sehr missfällt. Er spekuliert auf ein Vermögen, das Nettchen bei ihrer Heirat erben soll. Von der Kutscherin mit dem violetten Frauenstreikfähnlein, die den geheimnisvollen Gast hergeführt hat, erfährt er, dass dieser nichts anderes ist als ein armer Schneider. So nimmt die Intrige ausgerechnet am Hochzeitstag von Wenzel und Annette ihren Lauf: Die Dorfbewohner stürzen sich auf den armen Schneider, reissen ihm den golddurchwirkten Mantel vom Leib und er verkriecht sich in Unterhosen unter den Tisch. Ja, er will sich dann sogar mit dem Galgenstrick erhängen, der immer drohend über der Eingangsschwingtüre gelauert hat. Doch nun ergreift das zur Annette gereifte Nettchen die Initiative und das Gewehr und die Männer sind baff! Sie stellt den Schneider zur Rede, erfährt seine wunderlich mit ihr verknüpfte Lebensgeschichte und entschliesst sich. «Du bist mein!» stellt sie schliesslich unmissverständlich klar und folgt so dem Motto des Tages, wie auch die Intrigen und allerlei Turbulenzen auf dem Wangemer Dorfplatz: Aufführung des Freilichttheaters Zürich. (Foto rm) Kutscherin, die gleich den nun eher hilflos wirkenden Exverlobten unter ihre Fittiche nimmt. Die Goldacher Idylle erweist sich durch und durch als Trug: Der Wirt ist eigentlich kein Wirt, auch das Dorfoberhaupt ist nicht echt, die Köchin keine Köchin, ihre Identitäten sind aufgesetzt wie die Westernhüte, als das einzig Echte erweist sich die Liebe zwischen Annette und Wenzel, dem Schneider. Eine gelungene Aufführung Die mit originellem Bühnenbild und musikalischen Einlagen präsentierte Aufführung unter der Regie von Elias Petrig kam ausgezeichnet an. Das Ensemble mit Julka Duda als Annette, Michael von Burg, Katharina von Bock, Manuel Herwig, Stefan Lahr und Andreas Storm spielte präsent und dynamisch, wusste sogar den Ausfall einer Darstellerin zu überbrücken und durfte begeisterten Applaus ernten. Wieder einmal erwies sich der Wangemer Dorfplatz als lokales Juwel, das der Kulturkreis Wangen – Brüttisellen vorbildlich organisiert zu beleben wusste. Weitere Anlässe auf dem Wangemer Dorfplatz Am 23. August organisiert der Kulturkreis «Musig uf em Dorfplatz» mit den beliebten Alpenraudis, die sicher für Stimmung sorgen werden. Weitere Anlässe sind bereits fixiert: die Sternen-Nächte am 25. Oktober mit Chrissi Sokoll und am 20. November mit Gabriel Vetter. (rm) Brenner und Heizsysteme AG Oel- und Gasbrenner / Feuerungskontrolle HWS Brenner und Heizsysteme AG • Birkenstrasse 6 • 8306 Brüttisellen Tel. 044 833 63 77 • Fax 044 833 63 78 • www.h-ws.ch • info@h-ws.ch AUTOSPENGLEREI PETER BIRON Ihr Sanitär. 043 495 51 61 mb-service.ch Zürichstrasse 36, 8306 Brüttisellen, 043 443 13 43 www.biron.ch peter@biron.ch

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