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2019_23

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2 Dorfspiegel Dietlikon

2 Dorfspiegel Dietlikon / Wangen-Brüttisellen Kurier Nr. 23 6.6.2019 Die Wiese soll ein Ort zum Austoben sein – ohne Druck und Vorgaben. (Fotos uw) Allen war zudem klar, dass ein solches Grundstück eingezäunt sein muss, damit die Hunde nicht auf die Strasse rennen. Die Grundstücksuche beginnt Zusammen mit Patricia Gysi Hengartner, die in der gleichen Gemeinde wohnt, machte sich Ines Simon auf die Suche. Ein erster vermeintlich geeigneter Platz war schnell gefunden: direkt hinter der Tennishalle Halsrüti. Das Dreieck beim hinteren Fussballplatz schien geeignet. Über die Modalitäten, wie diese Wiese genutzt werden dürfe, waren sich die beiden Hundehalterinnen schnell einig. Die Hundewiese dürfe kein Ort sein, an dem sich die Tiere versäubern sollen. Und passiert doch einmal ein Malheur, sind die Besucher dazu verpflichtet, den Kot wegzuräumen. «Zudem war es von Anfang an klar, Die Initianten und Gründer der Hundespielwiese: von links Ines Simon, Frank Simon und Richard Hengarnter, Patricia Gysi Hengartner (vorne). dass man auf andere Rücksicht nimmt», erklärt Ines Simon weiter. Wenn man merke, dass sich zwei Hunde nicht vertragen, gehe man halt weiter. Gleichzeitig sollte die Wiese weder ein Ort für Hundeschule, noch Hundesport sein, sondern nur ein Platz, an dem sich die Tiere einfach nach Lust und Laune austoben können – ohne Druck oder Vorgaben. Leider stellte sich heraus, dass der gewünschte Platz für eine Hundewiese nicht zur Verfügung stehen würde. Die Suche nach einem geeigneten Grundstück ging somit weiter. Am Ende fanden die Initiatinnen dann doch noch ein Gebiet, das sich eignete. Es liegt ebenfalls bei der Tennishalle Halsrüti, direkt angrenzend an dem vorderen Fussballfeld. Nun musste das Vorhaben nur noch vor den Gemeinderat, was im Januar 2018 geschah. Der Abend wurde zum grossen Erfolg für die Initianten: Einstimmig wurde das Projekt gut geheissen (der Kurier berichtete) und die Gemeinde willigte ein, die Kosten für den Zaun zu übernehmen. Ines Simon betont: «Die Gemeinde, vor allem auch Gemeindepräsidentin Marlis Dürst, unterstützte das Vorhaben von Anfang an und war offen dafür. Wir wissen das sehr zu schätzen.» Betrieb für drei Jahre gesichert Für die nächsten zwei Jahre zumindest ist die Existenz der Hundewiese vorerst gesichert. Danach muss der Verein, der sich inzwischen den Namen «SpielWieseHundeVerein» (SWHV) gegeben hatte, um Verlängerung ersuchen. Seit letztem Jahr steht die Wiese allen Hundebesitzern offen: «Primär solchen aus unseren Gemeinden. Aber ab und zu ist auch jemand aus der Umgebung mit seinem Liebling auf der Wiese anzutreffen», sagt Ines Simon. Wohl einzigartig in der Schweiz ist, dass der Besuch der Wiese nichts kostet. Laut der Initiantin gebe es zwar in anderen Gemeinden Private, die ihre Grundstücke an Hundeliebhaber vermieten. Doch unentgeltlich ist die Benutzung in diesen Fällen nicht und die Lokalität gehört auch nicht der öffentlichen Hand. Qualität statt möglichst viele Mitglieder Der SWHV ist ein überschaubarer Verein geblieben, trotz des Erfolges. Acht Personen haben ihn gegründet, und mittlerweile zählt er 17 Mitglieder. Wachstum um jeden Preis ist denn auch nicht das Ziel des SWHV. «Uns ist wichtiger, dass wir Gleichgesinnte in unseren Reihen haben, statt einfach möglichst viele Leute», erklärt Ines Simon. Dieser Kurs scheint sich auszuzahlen. Auch wird die Wiese aus den eigenen Reihen bewirtschaftet. Frank Simon, der Ehemann von Ines Simon, mäht den Rasen. Patricia Gysi Hengartner schneidet die Ränder und ihr Ehemann Richard Hengartner ist handwerklich sehr begabt. Er legt überall da Hand an, wo handwerklich was erledigt werden muss. Ines Simon sagt schmunzelnd: «Ich glaube, wir sind ein ganz gutes Team.» Es sei allerdings keine Pflicht, dem Verein beizutreten, um die Hundewiese beanspruchen zu dürfen. Als Verein habe man aber eine bessere Verhandlungsposition, etwa gegenüber der Gemeinde oder an der Gemeindeversammlung. An dieser Stelle entschuldigt sich Ines Simon: Sie muss los. Genau wie Patricia Gysi Hengartner dreht sie fast jeden Tag eine Kontrollrunde über die Hundewiese, um für Ordnung zu sorgen. Die Hunde und ihre Besitzer sollen sich schliesslich auf der Wiese wohl fühlen – und sich kennenlernen. Denn auch das gehört zu den erklärten Zielen des SWHV: «Mit unserem Verein möchten wir die Kontakte aller Hunderassen fördern, genauso wie gemeinsame Aktionen von Hundehaltern», schreibt er in einer Medienmitteilung.

Kurier Nr. 23 6.6.2019 Dorfspiegel Dietlikon 3 «Eltern machen Schule» im Schulhaus Hüenerweid Ein etwas anderer Unterricht: Acrylmalen oder Armbrustschiessen? Was macht eine Schule, deren Lehrpersonen eine Weiterbildung haben? Sie gibt den Schülern für einmal nicht frei, sondern holt die Eltern als Unterrichtende in die Schule. So geschehen am vorletzten Mittwoch im Sekundarschulhaus in Dietlikon. Yvonne Zwygart Wenn Eltern einen Schulmorgen im Sekundarschulhaus übernehmen, stehen für einmal etwas andere Themen auf dem Programm: Armbrust- und Luftpistolenschiessen, Fussball, Geschichten schreiben, Cupcakes verzieren, eine Speed- Reading-Technik erlernen, die Feuerwehr Dietlikon kennenlernen, einen Kunstworkshop mit Acrylfarben besuchen, den Einstieg in die Programmierung finden, Theaterspielen, den Doktor in Biologie absolvieren, Fotografieren, Lockentechniken oder Zumba. Für den Unterricht in all diesen eher schuluntypischen Disziplinen konnten engagierte Eltern oder der Schule verbundene Personen gewonnen werden. Um 8 Uhr – ganze 20 Minuten früher als regulär – startete der Unterricht. Es gab Angebote, die für den ganzen Morgen gebucht werden konnten, sowie einige, die zeitlich auf anderthalb Stunden begrenzt waren, so dass insgesamt zwei Kurse besucht werden konnten. Um 11.15 Uhr endete der Unterricht für alle, damit die Schülerinnen und Schüler das im Singsaal gezeigte Theaterstück anschauen konnten. Es wurde einstudiert unter der Leitung von Werni Rohrer vom THD. Zum Abschluss um 11.30 Uhr war – für alle obligatorisch – das Finale des Fussballturniers zu besuchen. Wie kam der etwas andere Unterricht bei den Schülern an? Florina, die aktuell die zweite Sekundarstufe besucht, hat die beiden Kurse «Fotografie» und «Lockentechniken» besucht. Sie meint dazu: «Ich habe es spannend gefunden, einmal einen anderen Alltag zu erleben. Beim Fotografieren geht es darum, nach Möglichkeit bereits ein Bild im Kopf zu haben und dieses dann fotografisch umzusetzen. Dabei hat uns Jürg Lauber geholfen. Bei den Lockentechniken hat uns Selbija Kalajdzini von KS Coiffeur zuerst gezeigt, welche Arten von Locken man machen kann und mit welchen Geräten diese hergestellt werden können. Es hat uns viel Spass gemacht.» Alina, ebenfalls Schülerin der zweiten Sekundarstufe, hat den ganzen Morgen bei und mit der Feuerwehr Dietlikon verbracht. Sie erzählt: «Es war mega spannend und hat auch Spass gemacht. Wir haben von Manuela Gafner, Dani Brunner, Uwe Kretschmer, Benny Zoller und Stefan Dangel vieles dazu gelernt, zum Beispiel, wie man ein Feuer richtig löscht. Und wie es aussieht, wenn man auf der Strasse die Autos lotsen muss. Oder wie man sich im Dunkeln verhält, wenn man nach Personen sucht, die gerettet werden müssen. Mit dem Feuerwehrauto durften wir auch fahren.» Ihr Zwillingsbruder Lukas hat den gesamten Morgen beim von Nico Berlinger und den Helfern David Hofmann, Paul Dossenbach, Nadine Patt, Susanne Gube und Judith Hess organisierten Fussballspielen zugebracht. Es hat Lukas viel Spass gemacht und es sei «guet gsi». Leider habe es zwischendrin drei Schlägereien gegeben. Dies wird von Seiten der Schule nicht hingenommen und ein Nachspiel haben. Des Weiteren erzählt Lukas, dass alle Spieler motiviert gewesen seien, niemand gefehlt habe und jeder spielen konnte, was allen sicher Freude gemacht habe. Ein Schüler hat die Teams vorab fair und gut zusammengestellt. Wie hat es den Lehrpersonen gefallen? Jutta Arp, Künstlerin aus Dietlikon, wollte gemeinsam mit Yvonne Zwygart den Jugendlichen das Gestalten mit Acrylfarben näherbringen. Die Künstlerin meint nach dem Workshop: «Ich war sehr überrascht, welch tolle Ergebnisse die Mädchen auf die Leinwand gebracht haben. Sie konnten ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Mein Ziel war es, dass nach dem kreativen Schulmorgen alle mit einem fertigen Bild nach Hause gehen. Das hat funktioniert.» Lisa, Schülerin der zweiten Sekundarstufe, die diesen Kurs besucht hat, freut sich: «Da habe ich noch ein nachträgliches Geschenk für mein Mami zum Muttertag.» Roman und Susanne Petrig haben gemeinsam den Workshop «Armbrustund Luftpistolenschiessen» angeboten. Sie kommentieren dazu: «Unser Workshop lief sehr gut. Wir waren insgesamt sechs Personen, vier braucht es alleine schon für das Armbrustschiessen. Es hat uns sehr überrascht, wie diszipliniert und freundlich sich die Jugendlichen verhielten. Sie hörten interessiert und mucksmäuschenstill zu, waren pünktlich und sehr anständig. Schon die Einleitung – die Präsentation «Umgang mit Waffen» – wurde jeweils mit grosser Faszination mitverfolgt und fesselte die Jugendlichen. Wir hatten dieses Jahr sehr viele gute Künstlerin Jutta Arp freut sich über die motivierten Schülerinnen. (Fotos yz) Höchste Konzentration führt zu Schüssen ins Schwarze. Schützinnen und Schützen, also richtige Talente. Sie konnten am Ende des Kurses tolle Scheibenbilder mit vielen Zehnern mit nach Hause nehmen. Auch das Feedback der Schülerinnen und Schüler war durchwegs positiv. Es war also für beide Seiten sehr bereichernd – die Arbeit mit so tollen Jugendlichen machte richtig Spass.» So wird das «Eltern machen Schule» wohl allen Beteiligten in bester Erinnerung bleiben und man darf sich auf das nächste freuen. Organisiert wurde dieser Schulmorgen von Prisca Pfister, Claudia Schmid, Sylwia Smoron, David Hofmann und Esther Kuhn vom Hüenerweid Elternrat sowie der Lehrperson Nico Berlinger.

Gemeindezeitung Kurier