Aufrufe
vor 4 Jahren

2019_19

  • Text
  • Gemeinderat
  • Kirchgemeinde
  • Juni
  • Wallisellen
  • Kirchenpflege
  • Wangen
  • Kurier
  • Kinder
  • Kirche
  • Dietlikon

18 Kurier Nr.

18 Kurier Nr. 19 9.5.2019 2. Die Wärmedämmung der Kellerdecke muss verbessert werden (nicht sehr aufwändig, hat aber einen grossen Nutzen). 3. Eine Verbesserung des U-Wertes der Aussenwände, vor allem auf der Südost- und Nordostseite ist notwendig. Die Kirchenpflege wird ein Gesamtpaket zur Gebäudehüllensanierung erarbeiten und einer späteren Kirchgemeindeversammlung vorlegen. Traktanden 5 Kreditantrag für eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Pfarreizentrums St. Antonius Wallisellen Antrag Die Kirchgemeindeversammlung vom 28. Mai 2019 beschliesst auf Antrag der Kirchenpflege: 1. Das Projekt einer Photovoltaikanlage auf dem Dach der Kirche St. Antonius Wallisellen der Firma hässig sustech gmbh Uster wird genehmigt. 2. Der erforderliche Baukredit von CHF 74 000 (inkl. MwSt.) zu Lasten der Investitionsrechnung wird genehmigt. 3. Die Kirchenpflege wird befugt, Änderungen im Projekt in eigener Zuständigkeit vorzunehmen, sofern sie sich als Folge von Auflagen aus dem Genehmigungsverfahren als notwendig erweisen. 4. Die Kirchenpflege wird mit dem Vollzug beauftragt und zur erforderlichen Finanzierung ermächtigt. 5. Die Kirchenpflege wird beauftragt, beim Synodalrat und beim Kanton Zürich bzw. beim Bund die in Aussicht stehenden Kostenbeiträge geltend zu machen. Weisung 1. Anlage Standort Das Dach des Pfarreisaales sowie das Dach der Wohnungen eignen sich hervorragend für eine Photovoltaikanlage. Die nutzbare Dachfläche beträgt ca. 180 m 2 30 kW/p (Kilowatt/peak) Leistung Jahresleistung ca. 30000 kW/h 2. Kosten Die Kosten setzen sich wie folgt zusammen: Planung CHF 6462 hässig sustech gmbh – Ingenieure und Planer Uster Installation PVA CHF 55000 Richtpreis Installation Elektro CHF 5762 Unternehmerofferte Total CHF 67224 inkl. MwSt. Reserve CHF 6722 10% Total Bruttokredit CHF 73946 inkl. MwSt. 3. Fördergelder Der Bund und die werke Wallisellen stellen Fördergelder von ca. CHF 15 000 in Aussicht. Somit sind mit Nettoinvestitionskosten von rund CHF 59 000 zu rechnen. Die erwarteten Einsparungen bei einem Eigenstromanteil von 30% durch die PVA liegen bei rund 2 500 CHF/Jahr. Somit hat sich die Investition nach rund 24 Jahren ausbezahlt. Traktandum 6 Ersatzwahl eines Mitgliedes in die Kirchenpflege für den Rest der Amtsdauer 2018 – 2022 Das Kirchenpflegemitglied und Gutsverwalter Urs Achermann hat auf den 30. Juni 2019 seinen Rücktritt erklärt. Die Kirchenpflege schlägt als neues Mitglied Renato Hutter aus Dietlikon vor. Baby-Schwimmen Nächster Kursblock: 22. Mai bis 16. September 2019 (mit Sommerpause während den Ferien) Nebst unseren Kinderschwimmkursen bieten wir auch Baby- Schwimmen im aqua-life an. Das Baby-Schwimmen ist ein Wohlfühlmoment für das Kind, welches es zusammen mit einem Elternteil im Element Wasser geniessen kann. Im angenehm temperierten Wasser (34°C) soll Ihr Kind Freude an diesem Element entwickeln. Wir freuen uns, Sie bei diesen Kontakten begleiten und unterstützen zu dürfen! Jeweils am Montagmorgen finden folgende Kurse statt: 24 Mt. bis 36 Mt. 09.15 – 09.45 Uhr Family 1 ab 37 Mt. 09.50 – 10.20 Uhr Family 2 ab 37 Mt. (ohne Eltern) 10.25 – 10.55 Uhr Seehund 1 ab 37 Mt. (ohne Eltern) 11.00 – 11.30 Uhr Seehund 2 10 Mt. bis 21 Mt. 11.35 – 12.05 Uhr Baby 3 Babykurse ab 4 Monate – bitte am Empfang melden Die Anmeldeformulare liegen am Empfang des aqua-life auf oder können auch unter www.aqua-life.ch heruntergeladen werden. Wir freuen uns auf die Begegnung mit Ihnen und Ihrem Baby oder Kleinkind! Ihr aqua-life Team SCHLICHTHERLE + GILLNER AG Beratung Heizung Solar Kälte Planung Installationen Reparaturen Dietlikonerstrasse 1 Fon 044 830 64 71 CH-8304 Wallisellen Fax 044 830 63 73 Kirchenpflege Malergeschäft Bernhard AG Säntisstrasse 30 8305 Dietlikon Tel. 044 833 22 51 Fax 044 833 28 05 jáíÖäáÉÇ www.malerbernhard.ch Der Maler in Ihrer Nähe Besuchen Sie unsere Homepage mit Kurzfilm Schriften Plastiken Farbberatung Tapezieren Beizer-Arbeiten Spritzwerk Aussen- und Innenisolationen Betonsanierungen info@malerbernhard.ch

Kurier Nr. 19 9.5.2019 19 Kanton Zürich/Wallisellen: Offener Brief an Papst Franziskus Katholiken fordern wirksame Reformen In einem offenen Brief fordern das Generalvikariat und der Synodalrat der katholischen Kirche des Kantons Zürich Papst Franziskus auf, die katholische Kirche grundlegend zu reformieren. Das Thema beschäftigt auch die katholische Kirchgemeinde Wallisellen. Adis Merdzanovic Für Missbrauchsfälle müsse eine Null-Toleranz-Politik gelten, das Pflichtzölibat gehöre abgeschafft, und Frauen sollten Zugang zu kirchlichen Ämtern bekommen, lauten die Hauptforderungen – und sie werden von der katholischen Kirchgemeinde Wallisellen mitgetragen, wie Präsident Hanspeter Kündig ohne Wenn und Aber klarstellt. Es ist eine Einschätzung, die aufhorchen lässt: «Die katholische Kirche steht in Flammen. Das Entsetzliche daran ist: Hirten, die zum Dienst am Evangelium bestellt wurden, haben diesen Flächenbrand gelegt.» Und weiter: «Die Lage der Kirche ist dramatisch – ähnlich wie am Vorabend der Reformation hier in Zürich vor fünfhundert Jahren.» Deutliche Worte sind es, die der Generalvikar Josef Annen und die Präsidentin des katholischen Synodalrates des Kantons Zürich, Franziska Driessen- Reding, finden, um die aktuelle Situation in der katholischen Kirche zu beschreiben. In einem offenen Brief fordern sie Papst Franziskus im Namen der Zürcher Katholiken auf, sich der Situation zu stellen und mit «Mut und Kreativität» die Strukturen der katholischen Kirche zu reformieren. Insbesondere durch das «Ausmass des sexuellen Missbrauchs z.B. von Minderjährigen und Ordensfrauen», das «jede Vorstellung» sprenge, seien viele Mitglieder «befremdet, empört und verbittert» und würden der Kirche den Rücken kehren, heisst es im Schreiben. «Wir waren nicht darüber informiert, dass dieser Brief erscheinen wird», sagt Hanspeter Kündig, Präsident der römisch-katholischen Kirchenpflege Wallisellen. «Doch wir unterstützen den Brief und die darin enthaltenen Feststellungen und Forderungen zu 100 Prozent.» Dies gelte im Übrigen nicht nur für die Kirchenpflege, sondern auch für die Pfarreibeauftragten, betont Kündig. «Der Brief wurde im Namen vom Generalvikariat und vom Synodalrat verfasst; der innerkirchliche wie auch der staatskirchliche Teil im Kanton Zürich stehen also gemeinsam dahinter, was seiner Botschaft mit Sicherheit einen besonderen Stellenwert gibt.» Es sei Tatsache, dass sich immer mehr Menschen von der katholischen Kirche abwenden, meint Kündig. Zwar blieb der Bestand der Kirchgemeinde Wallisellen, die auch Dietlikon und Wangen-Brüttisellen umfasst, mit knapp 8900 Mitgliedern in den vergangenen Jahren wegen der Bevölkerungsentwicklung konstant, doch waren 2018 immerhin 118 Austritte zu verzeichnen; 2016 waren es noch deren 74. «Es gibt individuelle Gründe für die Austritte, doch die wenigsten, die austreten, haben den Glauben an Gott verloren», erzählt Hanspeter Kündig. «Vielmehr sind sie einfach frustriert über die institutionelle und strukturelle Organisation der katholischen Kirche.» Null Toleranz Der offene Brief kritisiert den Umgang der Kirche mit Missbrauchsfällen scharf. «Zusammen mit den Opfern und ihren Angehörigen sind wir fassungslos und fordern weltweit entschiedene Massnahmen der Bekämpfung und Vorbeugung.» In Zürich habe man alles in die Wege geleitet, um Missbrauch zu verhindern, doch liege das Problem eben tiefer. «Wichtig für eine nachhaltige Bewältigung der gegenwärtigen Krise ist die Einsicht, dass der sexuelle Missbrauch sich nicht auf das Vergehen fehlgeleiteter Einzelpersonen reduzieren lässt», heisst es im Brief. «Er ist vielmehr in den Strukturen der katholischen Kirche begründet.» Dass bei sexuellem Missbrauch eine Null-Toleranz-Politik bestehen muss, ist für Hanspeter Kündig selbstverständlich. Die Kirchgemeinde Wallisellen, die als Anstellungsbehörde aller kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter amtet, ist schon seit längerem für das Thema sensibilisiert und verlangt von allen Mitarbeitenden einen. «Missbrauchsfälle können überall passieren, dessen sind wir uns durchaus bewusst», so Kündig. «Doch genau deshalb ist es enorm wichtig, dass wir dauernd aufmerksam sind und genau hinhören, wenn Verdachtsmomente geschehen.» In der Kirchgemeinde Wallisellen sind keine Missbrauchsfälle bekannt, doch Kündig stellt klar: «Wenn ein solcher Fall geschehen sollte, wird dies konsequent zur Anzeige gebracht. Natürlich melden wir es auch den kirchlichen Behörden, doch es geht hier auch um weltliche Verbrechen, und diese müssen von der staatlichen Justiz aufgearbeitet werden.» Vertuschung von kirchlicher Seite wird dadurch verunmöglicht. Hanspeter Kündig, Präsident der Katholischen Kirchgemeinde Wallisellen. Keine Herrschaft der Priester Doch in ihrem offenen Brief verlangen die Zürcher Katholiken nicht nur eine lückenlose Aufklärung der Missbrauchsfälle, sondern eben auch griffige Massnahmen zu deren Verhinderung. Dies gehe nur, wenn die katholische Kirche aufhöre, die menschliche Sexualität zu verdrängen und zu verteufeln und beginne, diese zu pflegen und zu kultivieren. «Notwendig ist deshalb eine an der Liebesbotschaft des Evangeliums und der heutigen Humanwissenschaften orientierte sowie lebensnahe kirchliche Sexualmoral», heisst es im Brief. Hierzu gehört beispielsweise die Abschaffung des Zölibats, die Segnung von Homosexuellen oder die Zulassung von Frauen in kirchlichen Ämtern – alles Forderungen, welche die progressiv orientierte Kirchgemeinde Wallisellen unterstützt. «Es geht im Jahr 2019 einfach nicht, dass man Menschen ausschliesst, weil sie anders sind», betont Hanspeter Kündig. Beispielsweise sei es heute eine Tatsache, dass ohne die Leistung von Frauen die meisten kirchlichen Dienste nicht mehr angeboten werden könnten. «Eine Herrschaft von Priestern über das Volk, wie es in manchen Orten weltweit der Fall ist, werden wir im Kanton Zürich nie akzeptieren.» Entsprechend steht man in Wallisellen voll hinter der Forderung einer synodalen Kirche, in welcher Priester und Laien gemeinsame Verantwortung übernehmen, die Mitglieder aber ein grosses Mitspracherecht haben, wie die Kirche effektiv funktioniert. Die Basis muss hinstehen Tatsächlich stellt der offene Brief nicht nur ein Manifest mit Forderungen an die Kirchenleitung im Vatikan dar, sondern soll auch als klares Zeichen an den demnächst neu zu bestimmenden Bischof von Chur verstanden werden. Wie viel die Zürcher Katholiken hier mitentscheiden können, ist zwar fraglich, wohl aber könnte es zu Konflikten kommen, wenn als Nachfolger von Vitus Huonder ein weiterer konservativer Bischof ernannt würde. Entsprechend wird im offenen Brief gefordert, dass «der neue Bischof im Bistum Chur vorbehaltlos Ja sagt zu einer synodalen Kirche.» Hanspeter Kündig geht sogar einen Schritt weiter und meint, in Wallisellen würde wohl kein Gemeindeleiter akzeptiert, der die im offenen Brief geäusserten Forderungen nicht unterstützt. «Und wenn jemand konservatives als Bischof von Chur eingesetzt wird, werden wir das nicht akzeptieren.» Dann könnte man sich beispielsweise überlegen, die Geldzahlungen nach Chur einzustellen, wie dies einst bei Bischof Haas der Fall war, so Kündig. Dem Kirchenpflegepräsidenten ist indes wichtig zu betonen, dass dieser Kampf des progressiven gegen das konservative Lager in der katholischen Kirche ein gemeinsamer Kampf aller Mitglieder sein muss. Austritte aus der Kirche aufgrund der momentanen Lage seien zwar verständlich, aber auch kontraproduktiv. «Die Probleme werden nicht gelöst, wenn man austritt», so Kündig. «Vielmehr sollte man hinstehen und als Basis gemeinsam klare Forderungen für Reformen stellen.» Der offene Brief sei ein solcher Versuch. Wie weit er reicht, wird sich zeigen.

Gemeindezeitung Kurier