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2 Dorfspiegel Dietlikon

2 Dorfspiegel Dietlikon / Wangen-Brüttisellen Kurier Nr. 18 2.5.2019 Hebamme Marilena Suozzi erklärt einer auszubildenden Hebamme die Herztonkurve eines Ungeborenen. (Fotos ng) Aufgrund der Schichtarbeit gibt es aber gewisse Einbussen. «Vielleicht fehle ich mal an einer Theateraufführung meiner Tochter, dafür bin ich auch mal morgens zu Hause, wenn andere Eltern bereits im Büro sitzen», resümiert sie und lässt keinen Zweifel daran, dass sie sich immer auf das Positive konzentriert. Kaum in die Arbeitskleidung geschlüpft, ist sie in ihrem Element. Spricht sie über den Hebammenberuf, spürt man sofort die Passion für ihren Berufsstand. «Als Hebamme darf ich einer Arbeit mit Sinn, bereichernden sozialen Kontakten und unzähligen rührenden Momenten nachgehen. Was will man mehr?» Mit Blaulicht und Babybauch in die Ikea An ein unvergessliches Erlebnis denkt die Hebamme gerne zurück – zumal sie zu diesem Zeitpunkt selbst schwanger war. «Wir wurden mit der Ambulanz zu einer Geburt gerufen – in der Ikea Dietlikon. Ich weiss noch, wie ich mit meinem riesigen Babybauch und dem Hebammenrucksack durch den Eingang des blau-gelben Gebäudes gerannt bin», erinnert sich die 36-Jährige. Jedoch habe sich die Aktion als falscher Alarm herausgestellt: Die Frau war noch gar nicht so weit und sei dem Ambulanzteam munter entgegengelaufen. «Wir haben unseren Augen nicht getraut, weil wir uns bereits die wildesten Szenarien ausgemalt hatten. Lachend haben wir die Frau dann ins Spital begleitet – Humor ist auch wichtig in diesem Beruf», führt Marilena Suozzi schmunzelnd an. In ihrem Berufsalltag gibt es allerdings auch Situationen, in denen ihr nicht zum Lachen zumute ist. Es passiert selten, doch es kann vorkommen, dass ein Kind tot zur Welt kommt. Wie findet man da die Balance zwischen Anteilnahme und Distanz? «Natürlich geht einem das nahe», erklärt die Hebamme, «aber ich stehe der Frau in diesen schwierigen Stunden fürsorglich und professionell zur Seite. Meine Uniform hilft mir bei der Abgrenzung», bekennt sie. Um auch selbst mit solch traurigen Ereignissen abschliessen zu können, hat sie ein Ritual: Sie schreibt der Familie eine persönliche Karte. Vom angestaubten Image zum modernen Coach Der Hebammenberuf ist anspruchsvoll. Ein Bachelorstudium mit Praxiseinsätzen bereitet darauf vor. Vom medizinischen Wissen über die Säuglingspflege bis hin zur situativ angemessenen Kommunikation werden Hebammen ganzheitlich ausgebildet. Marilena Suozzi bildet in ihrer Funktion als Berufsbildnerin Studierende im Praxiseinsatz aus. Es macht ihr Freude, Berufsanfängern die vielen Facetten der Hebammenarbeit zu vermitteln. «Eine Hebamme ist heutzutage alles andere als eine assistierende Geburtshelferin», stellt sie klar. Während die Ärzte in einem begrenzten Teilabschnitt des Geburtsprozesses in Erscheinung treten, begleitet die Hebamme von A bis Z. Sie berät Schwangere bezüglich alternativer Heilmittel, überwacht den gesamten Geburtsablauf und ist für die Nachsorge der Familie zuständig. Während der Geburt übernimmt sie gar eine Schlüsselrolle: Sie motiviert die Frau dazu, ihre Kräfte zu mobilisieren. «Meine ehemalige Vorgesetzte hat mir gesagt, ich würde die Gebärenden anfeuern wie ein Fussballcoach Beruflich bringt Marilena Suozzi Kinder auf die Welt, privat kümmert sie sich um ihre eigenen. seine Spieler», erzählt Marilena Suozzi lachend. Der Vergleich ist zutreffend: Wie der Spieler kann die Schwangere zwar durch den Coach zu Höchstleistungen motiviert werden, die Arbeit, die zum Ziel führt, muss sie jedoch selbst erledigen. Marilena Suozzi kann ihr Temperament aber auch zügeln. «Es ist unsere Aufgabe, dass sich die Frau wohl und umsorgt fühlt, dafür muss man sein Verhalten situativ anpassen», bringt sie ihre Funktion auf den Punkt. Im Spital Uster gibt es seit April 2018 die Möglichkeit einer hebammengeleiteten Geburt. Während die Hebamme dabei die gesamte Verantwortung übernimmt, muss die Schwangere nicht auf die Sicherheit eines Spitals verzichten. «Es ist essentiell, dass wir Hebammen mit den Ärzten zusammenarbeiten», erklärt Marilena Suozzi. Während für einen Säugling heute mit ihrer Unterstützung der erste Tag seines Lebens begonnen hat, geht der Arbeitstag für Marilena Suozzi zu Ende. Sie löst ihren Haargummi, tauscht die Arbeitskleidung gegen Jeans und Shirt und macht sich auf den Weg zur Kindertagesstätte, wo Davide schon freudig auf sein Mami wartet. Marilena Suozzi verbringt nach Schichtende gerne noch Zeit mit ihrem Sohn auf dem Spielplatz der spitaleigenen Kindertagesstätte Rösligarte.

Kurier Nr. 18 2.5.2019 Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen 3 Sportanlage Halsrüti in Wangen-Brüttisellen Der beliebte Treffpunkt Skatepark Halsrüti Der Skatepark auf der Sportanlage Halsrüti dient nicht nur Jugendlichen zur Freizeitgestaltung. Auch Eltern nutzen die Anlage als Treffpunkt. Hakan Aki Im Rahmen der Jugendpartizipation arbeitet die Arbeitsgruppe «Sport» derzeit an der Umsetzung eines Pumptrack Parcours. Eine mobile Pumptrack-Anlage an der Schule Oberwiesen soll Jugendliche auf den Geschmack bringen. Neben einem Fussballplatz und einigen Tennisplätzen verfügt die Sportanlage Halsrüti in Wangen- Brüttisellen auch über einen Skatepark. Zwei Elemente sind fest installiert. Eine Pandora-Box mit Mauer sorgt für den nötigen Adrenalinschub. Ein Handrail sowie eine Beryl-Bank 30 Grad bringen den restlichen Kick. Von Juni bis Oktober findet hier an elf Sonntagen das «Playground» statt, was unter der Anleitung von Marianne Weber, Silvan Küderli und Aco Lukic von der offenen Jugendarbeit vorwiegend von Jugendlichen geplant und durchgeführt wird. Um den Jugendlichen ein ganzjähriges Freizeitangebot bieten zu können, denke man darüber nach, das Sportangebot «PowerPlay» und das sommerliche Freizeitangebot «Playground» zusammenzulegen, heisst es in einer Publikation seitens der Gemeinde. Ausser, dass Jugendliche aus einem breiten Freizeitangebot wie Skaten, Ballspiele oder Scooterrennen wählen können, ist während des PlayGrounds auch für Speis und Trank gesorgt. In all der Zeit hat sich die Sportanlage Halsrüti auch zu einem Treffpunkt für Familien entwickelt. Partizipatives Jugendprojekt Somit zieht nicht nur das «Playground» immer mehr Jugendliche auf die Sportanlage. «Der Skatepark ist einer der ersten partizipativen Jugendprojekte, die realisiert worden sind. «Er ist auch ein Ort, an dem Jugendliche ihre sportlichen Grenzen austesten können. Auch wir von der offenen Jugendarbeit rühren kräftig die Werbetrommel», führt Marianne Weber OJA Wangen Brüttisellen an. Anfang des Jahres traf sich die Projektgruppe Jugendpartizipation, bestehend aus Jugendlichen, Jugendarbeitern, Politikern sowie Vertretern der Jugend- und Familienkommission, der Schule sowie der Kirche. Unter dem Motto: «Mach was» ging es darum, die Anliegen der Jugendlichen, welche sie vorab auf die Plattform von www.engage. ch posten konnten, zu diskutieren. «Statt alleine zu Hause herumzuhängen, bietet mir der Skatepark die Möglichkeit zusammen mit Freunden aktiv zu sein», führt Justin an. Auch für Antonio ist die Sportanlage Halsrüti eine willkommene Gelegenheit seiner Leidenschaft nachzugehen. «Die Halfpipe ist mega cool. Als leidenschaftlicher Skater probiere ich hier immer wieder neue Tricks aus.» So erklären die beiden im Projekt engagierten Jugendlichen, was es für sie bedeutet, öffentliche Plätze wie den Skatepark in der Halsrüti nutzen zu können. Mobiler Pumptrack Rundkurs Die Arbeitsgruppe «Sport im öffentlichen Raum» unter der Leitung von Silvan Küderli von der offenen Jugendarbeit Wangen-Brüttisellen, sprach sich damals für einen Pumptrack aus. Pumptrack kommt aus dem Englischen und beschreibt eine spezielle Mountainbike-Strecke. Dabei handelt es sich um einen Rundkurs aus Erde oder Lehm. Ziel ist es durch Hochdrücken des Körpers Geschwindigkeit zu erzeugen. Dies, ohne zu treten. «Demnächst wird auf Initiative der Schule ein mobiler Pumptrack Rundkurs aufgebaut. Dies für eine Dauer von drei Wochen. Standort ist aufgrund des Einsatzes der Lehrpersonen vor Ort, der rote Platz an der Schule Oberwiesen», so Küderli. Nun bietet sich der Projektgruppe die einmalige Gelegenheit, die mobile Anlage mit aufzubauen und auszutesten, wie ein Pumptrack bei der Bevölkerung in Wangen-Brüttisellen ankommt. Ausserdem sollen Jugendliche durch ein eigens organisiertes Event Gleichgesinnte dazu ermutigen, bei ihrem Pumptrack Projekt mitzumachen. «Die Heranwachsenden über die Dauer eines so teilweise langwierigen Projekts bei Laune zu halten ist enorm schwierig. Da kommt der Pumptrack in der Halsrüti genau richtig. Bei der Mitarbeit bei dem mobilen Pumptrack bekommen wir eine Rückmeldung, die uns bei unserem eigenen Projekt hilfreich sein wird», fügt der Jugendarbeiter an. Das weitere Vorgehen soll dann an anschliessenden Treffen der Arbeitsgruppe «Sport» unter die Lupe genommen werden. Shuttle als Lösung des Problems Einen Haken hat die Sportanlage Halsrüti allerdings: die Erreichbarkeit. «Die Anlage ist weit vom Schuss. Da eine Zugangsbrücke abgerissen wurde, wird die Erreichbarkeit derzeit zusätzlich erschwert», äussert sich Küderli nachdenklich. Wie wäre es mit einem Shuttlebus? Dadurch könnten im Hinblick auf das gemeinsame Miteinander weitere Brücken gebaut werden und Jugendliche weiter einer nützlichen Freizeitbeschäftigung nachgehen. Weitere Informationen zum Freizeitangebot auf der Sportanlage Halsrüti: skateparkguide.ch/parks/ skatepark-halsrueti-bruettisellen/

Gemeindezeitung Kurier