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2019_11

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2 Dorfspiegel Dietlikon

2 Dorfspiegel Dietlikon / Wangen-Brüttisellen Kurier Nr. 11 14.3.2019 Routiniert werden die schweren Maschinen vor Ort einsatzbereit gemacht. (Fotos rm) Die Überführung Obere Wangenstrasse hat seit 1971 Brüttisellen mit Wangen verbunden. Sie war eine von zahlreichen Brücken, die zwischen Zürich und Winterthur die A1 überqueren. Die meisten dieser Brücken sind bereits auf die eine oder andere Weise saniert worden. Auch bei der Brücke Obere Wangenstrasse ist offiziell von Sanierung die Rede. Wie von Stefan Hauser, Informationsbeauftragter des Bundesamtes für Strassen ASTRA, zu erfahren war, ging man auch hier anfänglich von einer Sanierung aus. Abklärungen hätten dann aber ergeben, dass eine solche zu wenig nachhaltig wäre. Einerseits hat das Auftausalz dem Beton stark zugesetzt, andererseits legte ein Riss in der Brückenplatte einen Rück- und Ersatzbau nahe. Was zum Riss geführt hat, ist laut Projektleiter Claudio Spagnolo nicht klar. «Der Riss kann verschiedene Ursachen haben», so seine Ausführungen, «eine könnte sein, dass sich etwa nicht alle Lastwagenchauffeure an das Fahrverbot für den Schwerverkehr gehalten haben.» Aufmarsch von Schwergewichten Rund 50 Personen standen in der Nacht vom neunten auf den zehnten März im Einsatz. Neben Vertretern des ASTRA, des Kantons Zürich, der beteiligten Ingenieurbüros, der Kapo und von Transportfirmen waren es Mitarbeiter der Implenia AG als beauftragtes Unternehmen und der Aregger AG. Dieses Familienunternehmen aus Buttisholz ist Spezialist für komplexen Rückbau und für die Sanierung von Altlasten. Auf 14 Tiefladern wurden die Bagger zum Einsatzort gebracht. Allein für den rund 200 Tonnen schweren, grössten Rückbaubagger auf der Baustelle, den Komatsu PC 1250, waren vier Tiefgänger erforderlich. Der vierzehnachsige Lastenzug mit der Maschine brachte ein Gesamtgewicht von 198 Tonnen auf die Waage, was eine sorgfältige Planung der Route bedingte. Weitere Fahrzeuge transportierten das Gegengewicht, den Arm und den Greifer. Etwas weniger aufwändig war der Transport der anderen Geräte. Der erste Biss gilt dem Geländer. Faktor Zeit Um 19.30 Uhr begannen die Arbeiten vor Ort. Als erstes galt es, die Verkehrsführung anzupassen. In der ersten Phase wurde der Verkehr in beiden Richtungen je einspurig über die ostwärts führende Fahrbahn geleitet. Als nächstes wurden die Bagger vom Rastplatz Baltenswil zum Einsatzort gebracht und dort «zusammengesetzt». Noch während diese Arbeiten im Gang waren, fuhren Lastwagen beladen mit Recyclingbeton vor. Dieser wurde auf der Fahrbahn ausgebracht, um sie vor herabfallenden Betonstücken zu schützen. Um 0.45 Uhr, eine Viertelstunde später als vorgesehen, setzten dann beidseitig der Brücke die drei Rückbaubagger zum ersten Mal ihre Zangen an. Sie begannen ihr Zerstörungswerk mit dem Ausreissen des Geländers bevor sie der Betonplatte zu Leibe rückten. Die furchteinflössenden Zangen zermalmten die 800 Tonnen Beton vor Ort, so dass dieser in kleinen Brocken auf die darunterliegende Fahrbahn fiel. Diese Betonstücke werden später in einer Recyclinganlage zur weiteren Verwendung aufbereitet. Ursache für eine Verschiebung des Rückbaus hätte allenfalls das Wetter sein können. Trotz abgedichteten Entwässerungsschächten wäre bei anhaltendem Regen das Risiko einer Grundwasserverschmutzung durch Betonstaub und Baustellenrückstände zu gross gewesen. «Es hätte aber viel gebraucht, damit wir verschoben hätten», meinte Claudio Spagnolo zu diesem Punkt. Als grösste Herausforderung bezeichnete er den Faktor Zeit, nicht zuletzt des starken Verkehrs auf der A1 wegen. Ungewiss sei auch, wie schnell die Bagger mit «Beissen» vorankommen. Dies hänge nicht zuletzt von der Qualität des vor 48 Jahren verarbeiteten Betons ab. Erst mit dem ersten Biss wisse der Maschinist, woran er diesbezüglich sei. Alles in allem konnte der Zeitplan schliesslich eingehalten werden. Einzig die Reinigung der Fahrbahn und die Verkehrsumstellung haben mehr Zeit benötigt als vorgesehen, so dass es am Sonntagmorgen auf der A1 zu längeren Staus gekommen ist. Aus alt wird neu Der Rückbau war nicht der einzige Nachteinsatz auf dieser Baustelle. Auch der Einbau des vorgefertigten Leergerüstes, also der Schalung für die Betonierung der neuen Brücke, wird in der Nacht erfolgen. Läuft alles nach Plan, ist die neue Überführung in ungefähr fünf Monaten fertiggestellt. Bis dann muss, um von Wangen nach Brüttisellen zu gelangen, ein Umweg in Kauf genommen werden.

Kurier Nr. 11 14.3.2019 Dorfspiegel Dietlikon 3 Team für Senioren, Pro Senectute und die Gemeinde Dietlikon Evergreens, Marionetten und Musicalmelodien Regula und Peter-Matthias Born mit ihren Marionetten. (Fotos yz) Zum letzten Seniorennachmittag in dieser Saison kam letzte Woche das Künstlerehepaar Regula und Peter-Matthias Born mit ihrer Show «Hallo Evergreens» in den Dietliker Saal Fadacher. Yvonne Zwygart So brechend voll wie am Seniorennachmittag, wenn das Publikum jeweils den Schülern und Schülerinnen aus dem Dorfschulhaus beim Adventssingen zuhören darf, war der Saal dieses Mal nicht. Für rund 200 Personen waren Gedecke aufgelegt worden und etwa 130 Gäste im AHV-Alter hatten sich eingefunden. So mancher im Rollstuhl Sitzende wurde begleitet von seinen Pflegepersonen. Die Tische waren wieder liebevoll dekoriert, diesmal mit aktuellen Fasnachtsluftschlangen und kleinen Blumengestecken. Erika Heubeck vom Team für Senioren hat für jeden Besucher einen schnuckeligen Schmetterling gehäkelt, welcher am Schluss der Veranstaltung samt Blumendeko mit nach Hause genommen werden durfte. Geige spielende und tanzende Marionetten Das im Auftrag der Gemeinde Dietlikon tätige Team für Senioren, bestehend aus Erika Heubeck, Rosmarie Kinz und Verena Rosenberger, hatte zum Saisonschluss Regula und Peter-Matthias Born aus Russikon eingeladen. Sie zeigten ihre Eigenproduktion «Hallo Evergreens». Damit ein Lied zum Evergreen wird, muss es die Jahre überdauert haben und noch immer in aller Munde respektive in aller Ohren sein, wie Peter-Matthias Born zu Beginn den Begriff «Evergreen» erklärte. Es entwickelten sich im Laufe der Zeit des vergangenen Jahrhunderts die Städte Wien, Paris, Mailand, London und New York zu grossen Musikzentren. Jede grössere Stadt kann auf ihre eigenen Lieder stolz sein und so zog sich der rote Faden vom Wienerlied über den französischen Can-Can und die italienischen Canzoni bis hin zum deutschen Schlager. Höhepunkte des Programms waren mit den Marionetten szenisch dargestellte Songs aus verschiedenen Musicals. Von Wien über Paris nach Mailand bis Berlin Den Auftakt zum Konzertgeschehen machte das Geigerlein Matthias mit dem Lied «Jalousie» von Jacob Gade, welches durch Regula Born an den Fäden geführt den ersten Song fiddelte. Gleich danach übernahm der ausgebildete Tenor Peter- Matthias Born das Programm mit dem ersten Sologesang der Melodie des Musicals «Cabaret» von John Kander aus der Zeit, als Wien und Paris grosse Musikzentren waren. Danach kam wieder ein Vortrag der Marionette Matthias: «Adieu, mein kleiner Gardeoffizier» aus Wiener Blütezeit um 1930 zu Gehör. Anschliessend ging es virtuell nach Paris und Regula Born liess eine im Pariser Stil gekleidete Marionette namens Joujoux französischen Can-Can tanzend die Bühne betreten. Peter-Matthias Born liess dazwischen zum Geschehen Sprüche hören wie beispielsweise «Was für eine Sängerin das «Hohe C», ist für eine Tänzerin der grosse Zeh». In Italien an der Mailänder Scala angekommen, brachte der Solotenor das von Giuseppe Verdi stammende Stück «La Donna E Mobile» zu Gehör – jeder, der es hört, erkennt es. Damit ist es ein echter Evergreen und das Stück wurde vielfach schon zu Werbezwecken genutzt. Zur Auflockerung liess Peter-Matthias Born den folgenden musikalischen Witz (mit zahlreichen Namen bekannter Komponisten) folgen: «Der neue Freund der Tochter kam zuerst sehr beethövlich daher. Dann wurde er sehr schnell mozärtlich zu ihr und führte sie am Händel mit Liszt an die Bruck(ner) über den Bach in die Haydn. Dort wurde er immer Reeger und konnte sein Temperament nicht mehr brahmsen. Nun haben wir heute einen Mendelssohn und wissen nicht, wo Hindemith». Damit war er in Deutschland, der letzten Station des Konzerts, angelangt. Zwischen den beiden Weltkriegen war Berlin die Metropole, in der das Leben pulsierte und sich ein eigentümlicher, hoffnungsvoller Charme entwickelt hatte. Marionette Matthias durfte unter der Fadenführung von Regula Born das bekannte Lied von der «Berliner Luft», zusammen mit dem Maestro, mitsingen. Weiter konnte das Publikum «Ach Luise, keine ist wie diese» aus dem Jahr 1933 von Peter Alexander hören sowie «Wenn der weisse Flieder wieder blüht» aus dem gleichnamigen Film von Hans Deppe. Zum Abschluss nach London Dann gab es einen kurzen Abstecher ins zaristische Russland und eine Marionette mit dicken Tränensäcken unter den Augen, die an den Milchmann Tewje aus dem jüdischen Musical «Anatevka» erinnerte, sang mit Inbrunst «Wenn ich einmal reich wär’…». Es folgte der Song «Hello Dolly», vertont durch Louis Armstrong und Barbra Streisand. Sein Finale fand die Veranstaltung in dem bekannten Song «Memories» aus dem Musical «Cats» von Andrew Lloyd Webber, gesungen von Peter-Matthias Born. Nicht immer war das Publikum aufmerksam bei der Sache und die Gespräche untereinander waren teils lauter als das Geschehen auf der Bühne. Der grosse Vorteil an Nicht immer war das Publikum aufmerksam bei der Sache und die Gespräche untereinander waren teils lauter als das Geschehen auf der Bühne. allen diesen Liedern ist, dass auch Menschen mit einer Demenzerkrankung das eine oder andere Lied wiedererkennen, da das Langzeitgedächtnis diese gespeichert hat. Währschafter Abschluss Im Anschluss an das gut einstündige Konzert wurden die Besucher mit einem von der Gemeinde offerierten und sehr herzhaften Zvieri überrascht. Es gab Riz Casimir und zum Dessert einen hochkalorischen «Berliner». Wer Kaffee und Kuchen erwartete, wurde hier enttäuscht. Serviert wurde der Imbiss von freiwilligen Helfern und Helferinnen und einer Abordnung von Zivilschutzangehörigen. Diese sind jeweils auch für den Transport der Bewohner des Pflegezentrums Rotacher zum und vom Fadachersaal zurück zuständig. Nächster Seniorennachmittag Mi, 15. Mai Ganztägiger Frühlingsausflug. Weitere Informationen: www.seniorenunterhaltung.ch

Gemeindezeitung Kurier