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2 Dorfspiegel

2 Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen Kurier Nr. 36 7.9.2018 Auf Spurensuche im Quartier: Ehemalige Bewohner der Ringstrasse begeben sich auf einen Streifzug durch ihre eigene Geschichte. (Fotos yz) «Die Idee dazu kam aber von Pietro Marrone (39): «Eigentlich war es sein trauriger Anlass. Einige von uns haben sich an der Beerdigung unseres Freundes Gabriele nach Jahren erstmals wiedergesehen. Da kamen wir auf die alten Zeiten zu reden und wollten uns in einem anderen Rahmen und mit noch mehr Freunden aus Kinder- und Jugendzeiten wieder treffen.» Die «grande Famiglia» Pellegrini erzählt: «Trotz aller Veränderung und der Industrialisierung in diesem Quartier hat es seinen Charme nicht verloren. Wir waren alle eine ‹grande Famiglia›, eine grosse Familie.» So haben sie sich entschieden, ein Treffen zu organisieren. 40 Ringstrassen-Kinder, die jetzt zwischen 35 und 45 Jahre alt sind, haben sich angemeldet. Zu ihrer Kinderzeit, 1992, erschien unter dem Titel «Ein Schmelztiegel der Nationen» schon einmal ein Zeitungsbericht im Anzeiger von Uster. «Wir waren unglaublich stolz, in einer Zeitung erwähnt zu werden», sagt Pellegrini. Anno dazumal wohnten viele Italiener im Quartier. Zwischenzeitlich hat das Altbach-Quartier viele weitere Entwicklungen durchlebt, die meisten Italiener sind ausgezogen, andere, insbesondere ausländische Familien wohnen neu darin. Es ist still geworden Die Gruppe setzt sich nach dem Begrüssungs-Hallo in Bewegung und macht sich auf einen Rundgang durchs Quartier. Gleich beim ersten Gebäude sprudeln die Erinnerungen nur so aus allen heraus. Das war quasi der Hotspot und Treffpunkt der Gruppe rund um die beiden Schwestern Cinzia und Luana. «Gleich hier unten haben wir gewohnt», zeigt Cinzia Gacioppo auf den Balkon an der Ecke. Alle lachen und quasseln um die Wette. So geht es von Haus zu Haus und alle möchten ein Erinnerungsfoto von dem Haus, in dem sie gewohnt haben. Dazwischen wird der eine oder die andere auf einmal still. Giuseppe Leone (43) sagt: «Es ist ein komisches Gefühl, wieder hier zu sein. Melancholisch, nostalgisch, schwer zu beschreiben. Wir sind auf alle Fälle viel mehr draussen gewesen. Jetzt scheint es eine verlassene Stadt zu sein.» Tatsächlich hört man ausser der schwatzenden Gruppe, die um die Häuser zieht, gar nichts. In den Erinnerungen, von denen jeder einzelne erzählt, baut sich ein imaginäres Bild auf. Man kann sich vorstellen, wie eine Schar von Kindern auf dem Rasen herumspringt, lacht, sich zuruft. «Unser Leben hat sich draussen abgespielt. Unsere Mütter haben zusammen die Wäsche aufgehängt, haben zusammen geredet, während wir gespielt haben», erinnert sich Gacioppo. Erinnerungen leben auf Der meistgehörte Satzanfang auf dem Rundgang fängt mit «Weisch no?» an. Und alle werden ihn noch ganz viele Male benutzen. Weisch no, wie wir die Töffli frisiert haben? Weisch no, wie du mir das Rollschuhfahren beigebracht hast? Weisch no, wie wir hier aufeinander gewartet haben und alle zusammen in die Schule gegangen sind? Weisch no, wie wir «Strega dei mille colori», die Hexe mit den tausend Farben, gespielt haben? Weisch no, wie hier alles offen war? Weisch no, wie die Büsche klein waren? Wie es keine Zäune hatte? Wow, ist der Baum gross geworden! Zum Schluss trifft die Gruppe doch noch auf zwei Bewohner, die extra heraus kommen und die immer noch hier wohnen. Das ältere Ehepaar hat die jetzt Erwachsenen schon als Kinder gekannt. Und wieder gibt es ein grosses Hallo. Der Rundgang nähert sich dem Ende zu. Wir sind am Eingang des Hauses, in dem Luana und Cinzia gross geworden sind. Jetzt gibt es noch ein Gruppenfoto mit allen zusammen. Alle strahlen um die Wette. Und doch mischt sich ein Gefühl von Traurigkeit in den Abschluss des Rundganges. Oder wie hat Giuseppe Leone gesagt: Melancholie, Nostalgie. Den Rest dieses Sonntages wird die Gruppe im Milandia noch bei einem gemeinsamen Brunch verbringen, noch weiter in Erinnerungen schwelgen und sich an die Kindheit erinnern. Es scheint eine Insel der Glückseligkeit gewesen zu sein.

Kurier Nr. 36 7.9.2018 Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen 3 Behördengrillabend der Gemeinde Wangen-Brüttisellen Ein Kennenlernen der besonderen Art In geselligem Umfeld lernten sich die amtierenden Behördenmitglieder von der Gemeinde Wangen-Brüttisellen kennen. Die Gemeindepräsidentin prüfte deren Wissen über die eigene Gemeinde. Laura Angst Es war ein herrlich lauer Sommerabend, das Kerzenlicht sorgte für das gemütliche Ambiente und die amtierenden Behördenmitglieder der Gemeinde Wangen-Brüttisellen rätseln unter anderem darüber, wie viele Personen am 27. August 2018 in Wangen-Brüttisellen wohnten. Am Dienstag vergangener Woche lernten sich die neuen und bisherigen Behördenmitglieder von Wangen- Brüttisellen bei einem geselligen Grillabend im Gsellhof kennen. «Heute Abend soll ein gemütlicher Abend sein, wir haben schliesslich sonst genug Arbeit in den Behörden», so die Gemeindepräsidentin Marlis Dürst bei ihrer Begrüssung. Doch ganz ohne Arbeit ging es auch an diesem Abend nicht. Die Gemeindepräsidentin überlegte sich nämlich zwei Aufgaben, welche es im Verlaufe des Abends zu lösen galt. Die Tafel ist zum Kennenlernen da Nach einem ersten Kennenlernen – den Namensschildern sei Dank – verkündete Gemeindepräsidentin Marlis Dürst die erste Aufgabe. An der langen und festlich geschmückten Tafel unter dem Vordach des Gsellhofs durfte man sich nicht neben Mitglieder der gleichen Behörde setzen: Nicht nebeneinander und nicht vis-à-vis. Schliesslich sollten sich möglichst viele neue Gesichter miteinander bekannt machen. «Ich werde das kontrollieren», drohte die Gemeindepräsidentin mit einem Lachen an. Und es funktionierte: Komplett durchmischt fanden sich die neuen und bisherigen Behördenmitglieder am Tisch wieder. Über die Location, draussen vor dem Gsellhof, erfreute sich Diana Hiemann aus der Schulpflege: «Ich habe mir im Vorfeld überlegt, wo der Grillplausch stattfinden soll. Dass wir hier draussen sitzen, ist eine schöne Überraschung.» Mit einem Glas Wein und Köstlichkeiten vom Grill versanken die Behördenmitglieder in tiefen Gesprächen mit ihren neuen Amtskollegen. Auf dem Prüfstand Unter dem Motto «Miteinander in die gleiche Richtung schaffen» gaben die Behördenmitglieder im Rahmen der zweiten Aufgabe ihr Fachwissen über die Gemeinde Wangen-Brüttisellen zum Besten – und das mit Teamwork. 32 Fragen bereitete die Gemeindepräsidentin vor. «Aber sie sind nicht so schwer», meinte Marlis Dürst schmunzelnd. Kurzerhand sind Fragen wie «Du, wie heisst der neue reformierte Pfarrer?» oder «Was ist schon wieder der aktuelle Steuerfuss?» über den Tisch geflogen. Bei manch einem erweckte auch der Ehrgeiz, möglichst gut abzuschneiden. Die Sieger, der Gemeinderat René Zimmermann und Adrian Sartory von der Schulpflege, durften als Belohnung das Dessertbuffet eröffnen. Für Diskussionsstoff sorgte insbesondere die Auflösung der Frage über das offizielle Wappen der Gemeinde Wangen-Brüttisellen, welches nur den Wangemer Hanfstängel zeigt. Dies wird mit Sicherheit auch in Zukunft ein heiss diskutiertes Thema in den Behörden und unter einigen der 7870 Einwohner von Wangen-Brüttisellen sein. Lernen sich kennen: Die amtierenden Behördenmitglieder von Wangen-Brüttisellen, flankiert von Gemeindepräsidentin Marlis Dürst (l.). (Foto la)

Gemeindezeitung Kurier