Aufrufe
vor 5 Jahren

2018_26

  • Text
  • Dietlikon
  • Juli
  • Kurier
  • Wangen
  • Juni
  • Kinder
  • Gemeinde
  • Telefon
  • Franken
  • Wallisellen

6 Dorfspiegel Dietlikon

6 Dorfspiegel Dietlikon Kurier Nr. 26 29.6.2018 Jubiläumsabend in der Bibliothek 50 Jahre geistige Wissenssammlung Als die Bibliothek vor 50 Jahren eröffnet wurde, hielt Ernst Müller die Ansprache. Zum runden Jubiläum letzte Woche blickte er nun zurück. Die Gäste staunten über seine Erzählungen. Urs Weisskopf Bibliotheken sind praktisch in jeder Gemeinde zu finden. Doch selbstverständlich sind sie nicht und an vielen Orten begann ihr Wirken sehr klein. So auch in Dietlikon, wo die Bibliothek am vergangenen Freitag das 50-Jahr-Jubiläum feierte. Stolz über dieses schöne Ereignis richtete die Leiterin der Bibliothek, Karin Wiestner, ihre Begrüssungsrede an die ehemaligen Bibliotheksmitwirkenden sowie Vertretern aus der Gemeinde und Verwaltung. «Mit anderen Menschen zusammen erreichen wir mehr als allein», zitierte sie den Dalai Lama. Weiter fuhr sie fort, dass eben diese zitierten Worte passend seien für den Jubiläumsabend. Ohne eine gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde, mit der Politik, wäre eine solch grosszügige, moderne Bibliothek nicht möglich gewesen. So entwickelte sich diese Bibliothek seit 50 Jahren zu einem modernen Treffpunkt, der zum Verweilen einlädt, zum Geniessen: ein Ort also, wo sich viele wohlfühlen. Wiestner richtete den Dank an die Anwesenden. Feier für die Bibliothek: Manuela Römer, Schulpflege Ressort Eltern, Kultur und Sport, Karin Wiestner, Dagmar Karlen (beide Bibliothek), Ernst Müller, Brigitte Meister, Bibliothek, Evi Schuster, Leitung Schulverwaltung, Marcel Looser, Schulpräsident, Irène Dällenbach, Bibliothek, Edith Zuber, Gemeindepräsidentin (v.l.) (Foto uw) Rückblick mit Fortschritt Um den Fortschritt zu erkennen, muss man zurückschauen. So könnte man die Worte von Manuela Römer, Schulpflegerin Ressort Eltern, Kultur und Sport, nennen. Sie erinnerte daran, dass im Jahr 2012 der Umzug der Bibliothek von der Schulgasse 2 des alten Riegelhauses, in den neuen, modernen Bibliotheksstock im Schulhaus Dorf erfolgte. Dank der grosszügigen Raumverhältnisse konnten die Bibliotheksmitarbeiterinnen das Angebot sukzessive an die heutigen Anforderungen anpassen und auf alle Zielgruppen ausrichten. Ziel sei es, die Bibliothek als Treffpunkt zu positionieren. Sie lobte dabei das Team der Bibliothek, welches mit viel Engagement und Kreativität an diesem Ziel arbeitet. Was fehlt, so Römer, sind mehr männliche Interessenten. Ein Lichtblick zeigten die Angebote wie «Die molekulare Küche!» oder die Veranstaltung, als der Banker Raoul Weil live in Dietlikon aus seinem Leben berichtete. Wer tatsächlich die Treppe zur Bibliothek überwindet, sieht ein grosszügig eingerichtetes Dachgeschoss, darunter findet der Interessierte ein vielseitiges Angebot zum Verweilen. Es stehen Arbeitsplätze mit Computer zur Verfügung, eine Kaffee- Ecke ergänzt mit einer Vielzahl von Zeitschriften. Doch nicht genug: Game-Nachmittage für Kinder jeweils am Mittwochnachmittag und aktuell wird die Fussballweltmeisterschaft übertragen. Römer schmunzelt ein wenig bei diesen Äusserungen und erklärt: «Die Zeiten sind vorbei, wo nur stille Leserinnen und Leser geduldet werden. Eine Bibliothek soll leben und plaudern und Fläzen erlaubt sein.» Davon konnte Ernst Müller nur träumen. Er feierte am 20. Juni 1968 die Eröffnung der Bibliothek im Auftrag der Gemeinde, damals im dritten Stock des Gemeindehauses. Schwungvoll berichtet Müller, als wäre die Eröffnung gestern gewesen. Am Anfang holte er ein paar Bücher aus dem Keller, fein säuberlich in braunes Packpapier eingepackt. Ein Zettelkasten half, den Überblick zu behalten. «Darüber war ich froh», gesteht Müller, denn ab und zu meinte er, dass das gefragte Buch in der Bibliothek sein sollte – doch der Zettelkasten wusste es besser. «Für mich war dieser administrative Aufwand eher lästig.» Müller zeigte sich dankbar über die Unterstützung seiner Familie. Denn zu jener Zeit als Sekundarlehrer, studierte er zusätzlich noch in Genf sowie Zürich und fand nach Jahren den Weg in die Selbstständigkeit im Bereich Ausund Weiterbildung. Nach seiner Rede in die Vergangenheit fand die eigentliche Feierlichkeit statt. Gratulationen 30. Juni Hedwig Bräm, Wangen 81. Geburtstag 01. Juli Esther Fürst, Dietlikon 86. Geburtstag 01. Juli Helmut Stüben, Dietlikon 83. Geburtstag 02. Juli Bertha Bliggenstorfer, Dietlikon, AZ Hofwiesen97. Geburtstag 02. Juli Rudolf Lamprecht, Brüttisellen 92. Geburtstag 05. Juli Ruth Schellenberg, Brüttisellen 92. Geburtstag 05. Juli Benito Giarnese, Brüttisellen 80. Geburtstag 06. Juli Elisabeth Rothen, Wangen 86. Geburtstag 06. Juli Käte Bichler, Dietlikon 80. Geburtstag Goldene Hochzeit 06. Juli Micaglio Wally und Santo, Wangen 50. Hochzeitstag Wir gratulieren den Jubilarinnen und den Jubilaren ganz herzlich. Neues Kursprogramm der Erwachsenenbildung Wallisellen / Dietlikon (EBWD) Das neue Kursprogramm der Erwachsenenbildung für das 1. Semester im Schuljahr 2018/19 ist auf der Homepage der Schule Wallisellen aufgeschaltet. Ein Flyer mit der Kursübersicht wird in diesen Tagen in Wallisellen und Dietlikon an alle Haushalte verteilt. Das detaillierte Kursangebot mit direkter Anmeldemöglichkeit finden Sie unter: www.schule.wallisellen.ch, Angebot – Erwachsenenbildung. Kontakt Kursadministration Schulverwaltung Wallisellen, Alte Winterthurerstrasse 26a, 8304 Wallisellen, Frau Irène Wanner, Telefon 044 877 64 13 erwachsenenbildung@schule.wallisellen.ch

Kurier Nr. 26 29.6.2018 Dorfspiegel Dietlikon 7 Open-Air-Gemeindeversammlung Positive Jahresrechnungen, Würste und Musik Grünes Licht für die Jahresrechnungen 2017 der Gemeinde Dietlikon: Da sie mit einem erfreulichen Plus abschliessen, erteilten ihnen die Stimmbürger am Montag ihren Segen. Danach stieg auf dem Dorfplatz ein kleines Dorffest. Leo Niessner Dietlikon hat ein Problem. Ein Luxusproblem. Zumindest, wenn es nach Gerhard Hitz geht, der das Ressort Finanzen und Infrastruktur der Schule betreut. Mit Blick auf die Jahresrechnung 2017 stellt er am Montag im zweiten Teil der Gemeindeversammlung fest: «Wir hätten eigentlich sehr gut und genau abgeschlossen – wenn da nicht diese hohen Steuereinnahmen gewesen wären.» Das Schmunzeln der 129 Stimmberechtigten, die sich am Dorfplatz eingefunden haben, ist ihm sicher. Selbstredend, dass niemand von ihnen etwas gegen eine Jahresrechnung mit einem Überschuss von rund 1,8 Millionen Franken einzuwenden hat. Zudem wurde ja auch nicht etwa falsch budgetiert, wie auch RPK-Präsident Beat Lüönd festhält. Er erläutert alle Finanzgeschäfte des Abends aus Sicht seiner Kommission. 1,4 Millionen Franken des Mehrbetrags bei der Schule seien auf zusätzliche Steuereinnahmen zurückzuführen. Gleichzeitig seien unter anderem weniger Investitionen getätigt worden, und aus der Auflösung der Rückstellungen des Sanierungsbeitrages der BVK wurde ebenfalls Geld frei. Sein Verdikt fällt überaus positiv aus: «Die Schule hat sehr gut budgetiert», lobt Beat Lüönd. Eine schöne Anerkennung für Schulfinanzvorstand Geri Hitz und Schulpräsident Marcel Looser, für die es die letzte Gemeindeversammlung im Dienst ist: Nach vielen Jahren im Dienst geben sie ihr Amt ab (der Kurier berichtete). Auch bei der politischen Gemeinde sieht es gut aus Es ist das zweite Mal an diesem Montagabend, dass sich die Dietliker Stimmberechtigten ohne Gegenstimmen hinter eine Jahresrechnung stellen. Vor den Traktanden der Schulgemeinde sind bereits diejenigen der politischen Gemeinde behandelt worden – beide am selben Abend, aber getrennt wie es das neue Gemeindegesetz verlangt. Bei der politischen Gemeinde sieht das Resultat noch besser aus. Die Jahresrechnung weist einen Überschuss von rund 5,8 Millionen Gemeindepräsidentin Edith Zuber begrüsst die Dietliker Stimmberechtigten auf dem Dorfplatz. (Foto lni) Franken aus. Ein willkommener Ertrag: Damit konnte die Gemeinde Dietlikon unter anderem ihr Eigenkapital erhöhen und Schulden tilgen. Auch hier sei seriös budgetiert worden, trotz der doch eher hohen Abweichung, stellt RPK- Präsident Beat Lüönd fest. 4,8 Millionen Franken des Überschusses würden aus zusätzlichen Steuererträgen stammen, ein wesentlicher Teil Die Jahresrechnung weist einen Überschuss von 5,8 Millionen Franken aus. davon aus Grundstückgewinnsteuern. Zudem haben deutlich tiefere Investitionen zu niedrigeren Abschreibungen geführt, wie unter Absatz 33 im «beleuchtenden Bericht» der Gemeindebehörden zu lesen ist. Was das konkret heisst, erläutert Beat Lüönd den Anwesenden kurz darauf: Einige geplante Ausgaben wurden nicht getätigt. Die Notunterkunft für Asylsuchende beispielsweise ist nicht entstanden. Hinzu sind unter anderem ausserordentlich hohe Gebührenerträge gekommen, die im Betreibungsamt Wallisellen zu einem Ertragsüberschuss geführt haben. Zum Vorteil von Dietlikon: Das Geld ist der Gemeinde anteilsmässig gutgeschrieben worden. Diskussionsbedarf hat nach diesen Ausführungen lediglich der Dietliker Erich Nufer. Ihn interessiert eine der wenigen defizitären Positionen in der Rechnung, nämlich bei der Spitex. Sie lässt sich aber schnell erklären. Sozialvorstand Roger Würsch gibt zu bedenken, dass der Verein Opfer seines Erfolges geworden ist: «Mittlerweile kann er die Pflegestufen fünf und sechs anbieten, eine äusserst intensive Betreuung, auch hinsichtlich des Personalaufwands». Das entspreche einem Bedürfnis. Die politische Jahresrechnung 2017 wird von den Stimmbürgern ebenso genehmigt wie kurz darauf die Abrechnung über den Ausbau des Glasfasernetzes in Dietlikon (der Kurier berichtete in seiner letzten Ausgabe). Versammlung neu am Samstag? Für mehr Emotionen in den Reihen der Stimmberechtigten auf dem Dorfplatz sorgen zwei Anfragen aus der Bevölkerung, die beim Gemeinderat eingegangen sind. Eine stammt von Walter Varisco. Geht es nach ihm, sollen die Dietliker Gemeindeversammlungen in Zukunft jeweils am Samstagnachmittag um 14 Uhr stattfinden, statt am Montagabend. Damit auch junge Eltern an ihnen teilnehmen können, müsse ein Kinderhütedienst eingerichtet werden. Für Gemeindepräsidentin Edith Zuber ist der Wechsel keine Option. Erst recht nicht nach den Studien und Zeitungsartikeln, die sie gefunden hat und zur Beantwortung der Anfrage zitiert. Eine repräsentative Studie in der Gemeinde Richterswil habe eindeutig gezeigt, dass «die Partizipationswahrscheinlichkeit sinkt, wenn eine Gemeindeversammlung am Wochenende stattfindet». Zwar habe auch die Brisanz der zu behandelnden Traktanden Einfluss auf die Teilnehmerzahlen – doch das dürfte den Effekt nicht wesentlich mindern. Mit anderen Worten, insbesondere Freitag bis Sonntag sind für Gemeindeversammlungen tabu. Diese würden vor weitgehend leeren Rängen stattfinden. Richterswil habe übrigens einen Kinderhütedienst während den Zusammenkünften getestet. Allerdings bekundete lediglich eine einzige Familie Interesse am Angebot, bis sie merkte, dass ihre drei Sprösslinge bei der fremden Betreuerin unter sich geblieben wären. Da fragten sie lieber die Grossmutter, welche die Kinder zuhause betreute. Darauf war der Kinderhütedienst wieder vom Tisch. Antragssteller Walter Varisco nimmt die Antwort zur Kenntnis, offensichtlich aber nicht sehr erfreut. «Schauen Sie sich um! Wo bleiben die Jungen? In zehn Jahren sind wir Alten nicht mehr hier», stellt er fest und lässt seinen Blick über die Reihen der Besucher schweifen. Sein Antrag war ein Versuch, einen aus seiner Sicht familienfreundlicheren Zeitpunkt für eine Gemeindeversammlung festzulegen, um junge Stimmbürger für die Gemeindeversammlung zu begeistern. Kurz nach 22 Uhr ist der offizielle Teil der Gemeindeversammlung vorbei. Nun verwandelt sich die Zusammenkunft in ein veritables Dorffest. Es gibt Würste und etwas zu trinken. Der Musikverein Dietlikon spielt schmissige Märsche – eine würdige Verabschiedung derjenigen Behördernvertreter, die per Ende der Gemeindeversammlung aus dem Dienst scheiden. Weitere Beschlüsse der Gemeindeversammlung: Seite 21.

Gemeindezeitung Kurier