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2018_21

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4 Dorfspiegel

4 Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen Kurier Nr. 21 25.5.2018 Der Kultur-Kreis Wangen-Brüttisellen feierte sein 40-jähriges Bestehen «Wir werden weiterhin unser Bestes geben» Die lange Erfolgsgeschichte des Kultur-Kreises Wangen-Brüttisellen wurde an der 40. ordentlichen Generalversammlung gebührend gefeiert. Der Abend verzückte mit rührenden Momenten und einer grossen Überraschung. Helga Eissler Der Kultur-Kreis Wangen-Brüttisellen, ehemals Verein zum Schurterhaus, bietet seit 40 Jahren ein vielfältiges kulturelles Programm und publiziert einmal jährlich das Neujahrsblatt. Seine Veranstaltungen tragen wesentlich zur Lebensqualität der Einwohner und Einwohnerinnen von Wangen-Brüttisellen bei. Neben Konzerten unterschiedlicher Stilrichtungen sind die Sternen-Nächte mit Künstlerinnen und Künstlern der Schweizer Kleinkunstszene des Genre Cabaret und Comedy ein absoluter Renner. Diese finden jeweils im Restaurant Sternen in Wangen statt. Durch den unmittelbaren Kontakt des Publikums mit den Künstlerinnen und Künstlern im Sternensaal vermitteln sie den Charakter einer Privatvorstellung. Auch Special-Abende im Kino Orion in Dübendorf und der jeweils im August stattfindende Anlass «Musig uf em Dorfplatz» finden regen Anklang. Dabei gehen auch die Kinder nicht vergessen. Für sie werden der jährliche Räbeliechtliumzug in Wangen und die Advents-Schneesterne in Brüttisellen durchgeführt. Nicht zu vergessen ist der Adventskalender in Wangen sowie das Neujahrsblatt und vieles mehr. Eine lange Erfolgsgeschichte Am vorletzten Mittwochabend feierte der Kultur-Kreis sein 40-jähriges Bestehen mit seiner 40. ordentlichen Generalversammlung. Viele der anwesenden ehemaligen Vorstandsmitglieder rieben sich die Augen, dass der Kultur-Kreis auf eine so lange Erfolgsgeschichte zurückblicken kann. Und der Kultur- Kreis floriert: Er verzeichnet 500 Mitglieder und verfügt bei gleichbleibenden Mitgliederbeiträgen und Zuwendungen von Sponsoren über eine solide finanzielle Grundlage. Präsident Karl Baer führte gut gelaunt durch die Generalversammlung, und meinte: «Es ist nicht selbstverständlich, dass es so gut funktioniert.» So sei das letzte Geschäftsjahr mit einer ausserordentlich hohen Besucherzahl an Veranstaltungen sehr erfolgreich gewesen. Die Arbeit im Vorstand klappe hervorragend. Hierbei ist zu vermerken, dass die Arbeit im Vorstand ehrenamtlich ist. Die Vorstandsmitglieder müssen auch für das nicht immer einfache Einrichten und Aufräumen der Lokalitäten sorgen. Edi Müller, zuständig für die Technik, auf diesen körperlichen Einsatz angesprochen, erzählte: «Glücklicherweise können wir auf die Mithilfe der Ehemänner unserer weiblichen Vorstandsmitglieder zählen.» Die bisherigen Mitglieder des Vorstands (Karl Baer, Präsident; Theres Ghetti, Vizepräsidentin; Karin Marzohl, Protokoll; Emil Rebsamen, Kassier; Sabine Michel, Kommunikation; Edi Müller, Technik) wurden dann auch von den Anwesenden in globo ohne Gegenstimme für eine weitere Amtsperiode gewählt. Gemeindepräsidentin Marlis Dürst gehört dem Vorstand als Delegierte des Gemeinderats von Amtes wegen an. Nach den Worten von Karl Baer wird ihre tatkräftige Mitarbeit sehr geschätzt. Zudem sei sie ein wichtiges Bindeglied zur Gemeinde. Nach der Wiederwahl versicherte Baer im Namen des Gesamtvorstands: «Wir werden weiterhin unser Bestes geben!» Die Wahl von Bruno Fuchs als neuer Präsident der Neujahrsblatt- Kommission für die zurücktretende Luisa Signer Dürst und Lorenzo Ghetti als Finanzverwalter für Urs Achermann erfolgte einstimmig. Ehemalige Vorstandsmitglieder des Kultur-Kreis (v.l.): Doris Betz, Rolf Studerus, Esther Mauch, Lucie Messerli, Markus Müller und Marlen Marbach, erfreuen sich bester Laune. (Fotos he) Erstes Ehrenmitglied Für das beliebte und geschätzte Neujahrsblatt – der Kultur-Kreis ist Träger der Patenschaft – zeichnet seit 31 Jahren Albert Grimm als Dorfchronist. Er ist auch der Verfasser der 2017 erschienenen Dorfchronik und verrät: «Das Neujahrsblatt 2019 handelt von der Zeit und den im Stundentakt anfallenden Tätigkeiten der in der Gemeinde ansässigen Gewerbebetriebe, das übernächste vom Grün in den schönen Gärten und Terrassen der Gemeinde.» Als Anerkennung für seine Verdienste wurde Albert Grimm, gerade eine Viertelstunde nach der bewilligten Statutenänderung, von der Generalversammlung mit Beifallsbekundung zum ersten Ehrenmitglied des Kultur-Kreises ernannt. Tolle Überraschung zum Jubiläum Zur Feier des 40-jährigen Jubiläums trafen sich die Vereinsmitglieder zur Einstimmung auf die Generalversammlung vorgängig zu einem Apéro. Nach dem offiziellen Teil wurden sie dann mit dem musikalischen Leckerbissen «Tubes’n’ Loops – Musik mit Röhren, Schläuchen, Stimme und Loopstation» von und mit Georg Wiesmann überrascht. In seinem Solo-Spektakel lotete der Tonkünstler das Klangpotential von Baumaterial aus und bot ein überraschendes, witziges und musikalisch virtuoses Programm mit ungewöhnlichen Schlag- und Blasinstrumenten, amüsanten Kommentaren sowie Nonsense-Songs. Ein Highlight war der überraschende Einbezug des Publikums. Ausgerüstet mit gestimmten Tubes (Röhrchen) produzierte dieses unter der fachkundigen Anleitung von Wiesmann innert kürzester Zeit verblüffende Begleitharmonien. Das Urteil der Anwesenden war einstimmig: «Amüsant, ungewöhnlich, sensationell, genial.» Eben eine richtige Überraschung zum Geburtstag. Georg Wiesmann ist ein Meister auf vielen Instrumenten. Albert Grimm (links), das erste Ehrenmitglied, im Gespräch mit Edi Müller.

Kurier Nr. 21 25.5.2018 Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen 5 Zum 90. Geburtstag von Carmela Giusto Grazie «nonna» für 90 Jahre! Am 16. Mai 2018 feierte Carmela Giusto in Brüttisellen ihren 90. Geburtstag. Eine «nonna», die stolz auf ihr hartes und bewegtes Leben zurückblicken darf. Urs Weisskopf Das Leben von Carmela Giusto war kein Zuckerschlecken. Bereits nach der Grundschule in der Provinz Messina in Sizilien arbeitete die dreizehnjährige Carmela Giusto auf den umliegenden Feldern. Damit sorgte sie für ein zusätzliches Einkommen in der Familie, welche ihr bescheidenes Auskommen mit dem Verkauf von Früchten und Gemüse verdiente. Es gab Tage, an denen brannte die Sonne erbarmungslos auf die landwirtschaftlichen Felder. An solchen Tagen fiel Carmela Giusto die Feldarbeit, die sie verrichtete, etwas schwerer. In gebeugter Haltung und mit bescheidenem Werkzeug wurden Ackerbohnen (fave), aber auch anderes Gemüse geerntet. Die langen Arbeitszeiten auf den Feldern setzten grosses Durchhaltevermögen voraus. Trotz der langen Tage erfreute sich Carmela an den kleinen Dingen, die das Leben zu bieten hat. Somit überwiegen heute die schönen Erinnerungen. So reichte an vielen Tagen die Energie noch für einen fröhlichen Tanzabend in der nahe gelegenen Taverne. Zur Freude von Carmela spielte ihr Vater dort Geige und ein Kollege begleitete ihn mit der Harmonika. Die beschwingende Musik liess sie ihre schmerzenden Hände und Füsse vergessen und weckte ihre Leidenschaft für das Tanzen. Die grosse Liebe siegte In jenen Tagen lernte die junge Carmela ihren späteren Ehemann kennen. Die Bekanntschaft mit Antonio Gregorio entwickelte sich zur Liebe, auch wenn der Vater von Carmela diese Liebschaft nicht gerne sah. Denn er meinte, dass sie noch zu jung dazu sei. Doch die grosse Liebe siegte und so heirateten die beiden kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in der berühmten Wallfahrtskirche der Schwarzen Madonna in Tindari. Laut der Überlieferung wurde die Statue im 8. / 9. Jahrhundert aus Konstantinopel von der mutwilligen Zerstörung gerettet und sie soll in einer Kiste angeschwemmt worden sein. Die Madonna trägt die Inschrift «nigra sum sed formosa» zu Deutsch: «Ich bin schwarz, aber schön.» Die Wallfahrtskirche wurde zu Ehren der Schwarzen Madonna um eine kleinere, ältere Kirche herumgebaut. Nach dem Segen der Kirche folgte, wenn auch mit bescheidenen Mitteln, die Hochzeitsfeier mit Familie und Verwandten. Bald darauf zog das frisch vermählte Paar weiter zu einer Schwester in einen anderen Ort. Carmela Giusto geniesst das Familienleben in Brüttisellen. (Foto uw) «Für Hunde und Italiener verboten» Nach dem Kriegsende und erfolglosen Versuchen, die wirtschaftliche Situation in der Heimat zu verbessern, fassten die beiden den Entschluss, dem Bruder in die Schweiz zu folgen. Der Bruder arbeitete in der berühmten Messerfabrik in Schwyz. So kam das Ehepaar Gregorio-Giusto anfangs der 60er-Jahre – mit der grossen Welle der italienischen Migration – in die Schweiz. Mit Glück fand Gregorio Arbeit im Steinbruch der Zementfabrik Hürlimann, während Carmela als Haushaltshilfe in der Villa der Unternehmerfamilie arbeitete. Obwohl sich in den darauf folgenden Jahren eine politisch feindliche Überfremdungsinitiative gegenüber den vielen italienischen Gastarbeitern entwickelte, waren beide sehr zufrieden mit ihren Arbeitsmöglichkeiten. Ausdrücke wie «Tschingg» oder Schilder vor verschiedenen Restaurants mit der Aufschrift «Für Hunde und Italiener verboten» vermochte die Familie Gregorio-Giusto nicht an ihrer Einreise in die Schweiz zu zweifeln. Eindrücklich besang Gigliola Cinquetti mit dem Lied «non ho l’età» (auf Deutsch in etwa ich bin noch nicht alt genug) eine Geschichte über eine Jugendliebe. Dieses Lied brachte vielen Italienern der ersten Generation, die in die Schweiz ausgewandert waren, heimatliche Klänge in ihre Stuben. Drei Generationen unter einem Dach In diesen strengen sowie politisch unschönen Jahren überwog das Glück mit den Geburten von drei Töchtern. Eine davon, Pina Gregorio, zog es als erwachsene Frau wieder zurück nach Italien, nach Mailand. Dorthin folgten nach der Pensionierung auch Antonio und Carmela. Vor sechs Jahren verstarb Antonio – dies nach 66 Jahren Eheglück mit seiner grossen Liebe Carmela. Nach dem Tod ihres Mannes kehrte Carmela Giusto, so der ledige Name, zurück in die Schweiz und zur jüngsten Tochter Lucia Straface. Im sogenannten «Dörfli» in Brüttisellen leben nun drei Generationen unter einem Dach. Und am 16. Mai 2018 versammelte sich die ganze Familie aus Buchs, Mailand und weiteren Destinationen, um den 90. Geburtstag ihrer geliebten «nonna» Carmela zu feiern. Ganz unter dem Motto «Non ho l’età» wurde auch dieses Fest gefeiert. Der Kurier gratuliert herzlich. Coiffeur «PINO» Damen- und Herrensalon Bühlstrasse 4 neben Café «Bühl» 8305 Dietlikon Telefon 044 833 18 54 Art - Nails Manuela www.artnails.ch ℡ 044 833 18 89 Brenneraktion Fr. 1900.– (bis Ende Mai 2018) Öl / Gas –30 Kw Tel. 079 914 48 13

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