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Stefan Fischer

Stefan Fischer Rechnungsprüfungskommission, neu Cristina Wyss-Cortellini Roger Würsch Heidi Schaad Marcel Steiner Christa Taverney Beat Stadtmann Gemeinderat, bisher Gemeinderat, bisher Schulpflege, bisher Sozialbehörde, bisher Schulpflege, neu Baubehörde, bisher Urs Remund wieder in die RPK (Rechnungsprüfungskommission) rPk bisher maGali Zimmermann Sozialbehörde bisher Gabor cSernyik Schulpflege bisher neu als Präsident Patrick Widmer fdp-dietlikon.ch Wir machen Dietlikon. dietlikon.grunliberale.ch

Kurier Nr. 15 13.4.2018 Dorfspiegel Dietlikon 9 Rundes Jubiläum der SVP Ortssektion Dietlikon 100 Jahre alt und noch kein bisschen müde Zur Zeit der Parteigründung herrschte Krieg, die Lebensmittel waren knapp und der Generalstreik wurde ausgerufen. Da wollten die Bauern mitreden und sich Gehör verschaffen. Später entstand aus der ursprünglich reinen Bauernpartei die Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei BGB, nachfolgend die heutige SVP. Ein Blick zurück. Barbara Munz «Wir sind stolz, dass wir mit Edith Zuber erstmals das Gemeindepräsidium stellen dürfen», sagt Beat Lüönd, Präsident der SVP Dietlikon, «und dass – zum ersten Mal in der Geschichte Dietlikons überhaupt – eine Frau das Präsidium innehat.» Aber auch sonst nimmt die Partei ihre staatstragende Rolle ernst: Im Spitzenjahr 1998 wurden an den vier Parteiversammlungen insgesamt 44 eidgenössische, kantonale und gemeindeeigne Vorlagen diskutiert und Abstimmungsempfehlungen abgegeben. Aus den Anfängen Die Wurzeln der heutigen SVP finden sich in den Kantonen Zürich und Bern. 1917 beschlossen Zürcher Bauern, aktiv zu werden. Die Anstösse dazu gaben zugleich wirtschaftliche und politische Faktoren: Versorgungsschwierigkeiten, Untervertretung der Bauern in politischen Gremien, antimilitaristische Tendenzen so wie der Vormarsch der Sozialisten spielten eine wichtige Rolle für die Gründung. Ein Jahr später folgte in Dietlikon die Gründung der Ortssektion. Es wurde ein dreiköpfiger Vorstand bestellt, der Jahresbeitrag betrug 1 Franken. In den erst ein paar Jahre später ausgearbeiteten Statuten waren folgende Leitgedanken festgehalten: Magisches Quadrat 1 2 3 4 5 1 Dahin kann ein Drittel Gächlingen die Briefe und Pakete bringen. 2 Der Farbton im Abzockerlohn. 3 Vereinigtes Königreich und dito Staaten sind in Kurzform zu erraten. 4 Sache 51 bei Cäsar? Andres, als noch klein er war! 5 Soldat samt Pferd hier bei ihm dienen; sieht man in England auch auf Schienen. 2 Auf Seite 31 sieht man die Lösung dieses Rätsels. «Die Partei erstrebt, mit möglichst einfachen Mitteln Wohlstand, Ordnung und Recht zu sichern. Sie will die Interessen des werktätigen Volkes – insbesondere der Landwirtschaft – durch Unterstützung der wirtschafts- und staatspolitischen Bestrebungen fördern.» Bis Mitte der 1930er Jahre blieb die Partei tatsächlich vorwiegend eine Partei der Bauern. Doch es drängte sich eine Verbreiterung des Politspektrums auf: 1936 konstituierte sich die Partei gesamtschweizerisch neu als Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei BGB. Ortssektion Dietlikon In den ersten Jahren beschäftigte sich die Ortssektion vor allem mit Wahlgeschäften. Es gab Jahre, in denen zu keiner Parteiversammlung aufgerufen wurde. In den 1960er-Jahren intensivierte die Partei ihre Tätigkeiten: Nicht nur mehr die Wahlen beschäftigten, sondern auch die kantonalen und gemeindeeigenen Vorlagen standen zur Debatte wie zum Beispiel die neue Bauordnung, die Abtrennung Dietlikons von der Oberstufen- Schulgemeinde Wangen-Brüttisellen oder der Bau des Hallen- und Freibades Faisswiesen. Mit dem Beitritt der Bündner und Glarner Demokraten 1971 wurde die Partei in Schweizerische Volkspartei SVP umbenannt. Die Dietliker standen 3 4 5 Das erste Protokollbuch der Partei und die Jubiläumsschrift. (Foto bm) diesem Namen allerdings skeptisch gegenüber und übernahmen ihn erst mehr als zehn Jahre später. 1972, im dem Jahr, in dem auch das Frauenstimmrecht angenommen wurde, zog die Dietliker BGB nach: Die neuen Statuten erlaubten erstmals die Frauenmitgliedschaft; heute ist der Frauenanteil bei 30 Prozent. Die Partei hat heute 50 Aktive. Doch die Mitgliederzahl schwankt: Zur Zeit der Parteibaisse in den 1970er-Jahren waren es deutlich weniger, da fielen auch die Wähleranteile unter die Zehn-Prozentmarke. In den 80ern ging es hingegen wieder aufwärts, da stieg die Mitliederzahl bis auf 70. «Wir sind unabhängig – und nicht abhängig». So stellt Lüönd das Verhältnis der Ortssektion zur Kantonalpartei dar. Nicht immer entsprächen ihre Abstimmungsempfehlungen den Vorgaben der Parteilinie. Und überhaupt habe in den Kollegialbehörden Polemik und Ideologie keinen Platz: «Wir wissen, dass viele, die nicht Mitglied der SVP sind, in unserem Sinn abstimmen», meint Martin Würgler, ehemaliger Präsident, «auch solche, die in der BVD sind». Die Behördenvertretung scheint gering, doch «wir möchten mit den Behörden und den anderen Parteien zusammenarbeiten. Darum macht es keinen Sinn, mit zig SVP-Vertretern bei den Wahlen anzutreten. In Dietlikon sind wir zufrieden, wenn wir mit je einem Vertreter in den einzelnen Behörden vertreten sind», betont Lüönd. Dorfpolitik «Parteien fördern das Verständnis für Aufgaben im öffentlichen Raum, sie beteiligen sich an der Rekrutierung von Personen für die Behördentätigkeit und sie reden bei Vernehmlassungen mit», sagt Würgler. Und Lüönd hebt hervor: «Parteien vernetzen. Sie gewährleisten den Kontakt in den Kantonsrat, wo sie die Anliegen der Gemeinde darlegen.» Dies kam kürzlich wieder zum Tragen, als der Kantonsrat nach Anhörung der Gemeinderäte aus Wangen- Brüttisellen und Dietlikon die Linienführung der Glatttalautobahn anpasste. Nicht immer gelangen die Vorstösse der Partei auf Gemeindeebene: Dem von ihr bekämpften Projekt Bertea Dorftreff stimmte die Gemeindeversammlung mit einer hauchdünnen Mehrheit zu. Daraufhin wurde unter der Führung der SVP mit der FDP zusammen eine Initiative ausgearbeitet, die bei Kreditbeschlüssen über drei Millionen Franken zwingend eine Urnenabstimmung verlangte. Diese Initiative wurde angenommen und somit die Kompetenz der Gemeindeversammlung reduziert. Den Aufgaben der Zukunft will sich die SVP weiter stellen. Dazu gehören Themen wie das verdichtete Bauen im Glatttal, die Diskussion «dörflich versus urban» oder der Pflege guter Kontakte zu Industrie und Gewerbe. Erst aber wird gefeiert: Am 20. April steigt der Jubiläumsanlass. Nationalrat Gregor Lutz wird die Festrede halten und für Unterhaltung sorgen die Kleinformationen des Musikvereins Dietlikon und das Comedy Duo Messer & Gabel. Jubiläumsanlass Fr., 20. April, ab 18 Uhr Fadachersaal, Dietlikon Anmeldung: beat.lueoend@bluewin.ch

Gemeindezeitung Kurier