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2 Dorfspiegel Dietlikon

2 Dorfspiegel Dietlikon / Wangen-Brüttisellen Kurier Nr. 4 26.1.2018 Stimmbürgern bewusst. An der Gemeindeversammlung Anfang Dezember 2016 bewilligten sie den Kredit. Nun ging es Schlag auf Schlag. Zwei Wochen später fanden bereits die ersten Planungssitzungen statt. Die grösste Herausforderung sei es gewesen, die verschiedenen Player an einen Tisch zu bringen. Wiesli erinnert sich: «Mit dem Bau der Begegnungszone sollten Wasser-, Abwasser-, und Glasfaser-, Strom- und Gasleitungen erneuert werden. Aber am Ende hat es geklappt, die Begegnungszone wurde termingerecht fertig.» Das neue Dorfzentrum von Wangen: Im Frühling soll sich hier die Bevölkerung treffen. Gesamtverkehrskonzeptes samt Umgestaltung des Ortszentrums Wangen machen», erinnert sich Wiesli. Dabei stellte sich bald heraus, dass es mit dem Begutachten von Plänen und der Vergabe von Arbeiten nicht getan war. «Eine grosse Sache», sagt Wiesli. «Denn auf unserem Gemeindegebiet liegen sowohl Staats- als auch Kantonsstrassen, für welche unterschiedliche Behörden zuständig sind. Koordination ist da alles.» Ein fulminanter Start in Wangen-Brüttisellen Für Wiesli, der aus Sirnach in der Ostschweiz gekommen war, war es der sprichwörtliche Sprung ins kalte Wasser. Eine Aufgabe, vor welcher er einerseits Respekt hatte. Eine Aufgabe, welcher er sich andererseits aber auch gerne stellte. Mit einem Schlag lernte er die verschiedenen Gremien, ihre Funktion und ihr Zusammenspiel kennen. Gleichzeitig wurde er mit der politischen Kultur an seinen neuen Kurier Wirkungsort vertraut. Denn die Gestaltung des Zentrums war von Anfang an ein Politikum. Niederlagen gehörten da dazu. «So war die Neugestaltung des Zentrums in Wangen mit gleichzeitiger Einführung einer Tempo 30-Zone in den 1990er-Jahren an einer Gemeindeversammlung auch einmal abgelehnt worden. Obwohl man sie in die Planung und ins Budget aufgenommen hatte», erinnert sich Wiesli. Unter seiner Leitung wurden mehrere Varianten ausgearbeitet. Die teuerste mit 2,8 Millionen Franken hätte beim Souverän wohl keinen Erfolg gehabt, blickt der 43-Jährige zurück. Die abgespeckte über 1,6 Millionen Franken hingegen wäre eher von den Stimmbürgern angenommen worden. Doch von der Kantonspolizei kam Kritik. Diese betraf die Gestaltung der geplanten Begegnungszone. Sie sollte an der Seite mit Pflastersteinen begrenzt werden. Ein Ansinnen, das regelwidrig sei, hiess es. In einer Begegnungszone dürfe der Automobilist 63. Jahrgang Amtliches Publikationsorgan der Gemeinden Dietlikon und Wangen-Brüttisellen. Erscheint wöchentlich am Freitag. Wird in alle Haushaltungen und Unternehmen verteilt. Auflage 7800 Ex. Jahresabonnement per Post: Fr. 80.– exkl. MWST Inseratannahme Annahmeschluss: Dienstag 12 Uhr inserate@leimbacherdruck.ch, Tel. 044 833 20 40 Verlag «Kurier», Leimbacher AG, Claridenstrasse 7, 8305 Dietlikon, Tel. 044 833 20 40 Mo – Fr 8.30 –12.00 Uhr, 13.30 –17.00 Uhr Redaktion Einsendungen Telefon 044 834 08 58, Mo – Mi 8.30 –12.00 Uhr, 13.30 – 17.00 Uhr Leo Niessner (Redaktionsleiter), Irene Zogg (Layout) und Sabine Meier (Sekretariat, Lektorat) Vereine, Parteien, Leserkreis «Kurier»-Redaktionssekretariat, Claridenstrasse 7, 8305 Dietlikon, Redaktionsschluss: Montag, 13 Uhr kurier@leimbacherdruck.ch Keinen Kurier Direct Mail Company, Tel. 044 908 40 44 / 044 908 40 40 erhalten? edith.schnellmann@dm-company.ch Mo–Do 08.00 –12.00/ 13.00 –16.00 Uhr Freitag 08.00 –12.00/ 13.00 –15.30 Uhr nicht das Gefühl erhalten, dass er geführt werde. Mit der Pflasterung geschehe aber genau das, lautete die Begründung. «Wir mussten erneut über die Bücher», erinnert sich Wiesli. Eine 30er-Zone stand zur Debatte Eine Alternative wäre gewesen, auf die 20er-Zone im Zentrum zu verzichten. «Die Geschwindigkeitsbegrenzung war immer ein Politikum. Nicht alle waren dafür», erzählt er. Man hätte auch Tempo 30 einführen können. Doch aus rechtlicher Sicht hätte das bedeutet, dass das Zentrum nicht als Begegnungszone ausgewiesen werden darf. Denn für Begegnungszonen ist Tempo 20 vorgeschrieben. «Damit hätten Fussgänger keinen Vortritt vor dem Verkehr gehabt», erklärt Wiesli. Auch wenn es immer wieder Rückschläge gab: Die geleistete Vorarbeit war nicht umsonst. Auf ihr konnte man aufbauen. Am Ende entstand die mit knapp unter einer halben Million Franken die günstigste Variante, die nun umgesetzt ist. Zusätzlich konnte man den Hochwasserschutz für den Dorfkern Wangen sicherstellen, indem man einen Entlastungskanal baute. Dafür mussten nochmals 600000 Franken investiert werden. An beiden Projekten hat sich sogar der Bund beteiligt. «Wir meldeten unser Vorhaben der Begegnungszone beim Agglomerationsprogramm an», erinnert sich Wiesli. Mit dem Programm Agglomerationsverkehr (PAV) beteiligt sich der Bund finanziell an Verkehrsprojekten von Städten und Agglomerationen, ist dazu auf der Webseite des Bundesamtes für Raumentwicklung zu lesen. Und: «Von Bundesbeiträgen profitieren Agglomerationen, die mit ihren Agglomerationsprogrammen die Verkehrs- und Siedlungsentwicklung wirkungsvoll aufeinander abstimmen.» Im Falle von Wangen-Brüttisellen war man der Ansicht, dass diese Vorgaben erfüllt wurden. Die Gemeinde erhielt den Zuschlag. Dass sie kostengünstiger nie mehr zu einer Begegnungszone kommen würde, war auch den Elektronische Info-Stelen Zeit, sich zurückzulehnen, hat Wiesli allerdings nicht. Denn bereits stehen weitere Projekte im Bereich der Gebietsplanung bevor. Gleichzeitig geht es darum, die Dorfzentren zu beleben. Dafür hat sich die Gemeinde etwas besonderes ausgedacht: Sagt der Gemeinderat Ja, werden die heutigen Klapprahmen durch elektronische Info-Stelen ersetzt, gerade auch im Bereich der Dorfzentren. Auf ihnen werde unter anderem Hinweise auf Veranstaltungen publiziert. «Der Unterhalt der bisherigen Klapprahmen ist ziemlich mühsam und aufwändig. Denn diese Klapptafeln wurden von Vandalen gerne umgeworfen oder verunstaltet», erzählt Wiesli. Ausserdem habe man die Plakate jedesmal von Hand auswechseln müssen, wenn eine neue Veranstaltung bevorstand. Mit den neuen Stelen wird das einfacher. Sie beinhalten einen LED- Monitor, der auf elektronischem Weg gesteuert wird. Statt Plakate termingerecht aufzuhängen oder nach Ablauf der Veranstaltung wieder zu entfernen, kann die Publikation vom Büro aus gesteuert werden. «Wir brauchen lediglich einen Outlook-Kalender, in dem die genauen Daten vermerkt sind» erklärt Wiesli. Welche Information über die Stelen publiziert werden, ist noch nicht ganz beschlossen. Ideen gibt es viele. «Sicher einmal sollen Veranstaltungen auf dem Dorfgebiet angekündet werden. Es ist aber auch denkbar, dass wir auf ein Fussball- Turnier hinweisen – und gleichzeitig bitten, keine FCZ-Kleber anzubringen», lacht Wiesli. Geht es nach ihm, sollen die elektronischen Anzeigen nicht für Werbung verwendet werden, wie etwa auf der Schaffhauserstrasse zwischen Opfikon und Kloten: die elektronische Anzeige dort weist auf Produkte und Aktionen hin. In Wangen-Brüttisellen will man das vermeiden. «Bei uns sollen ortsansässige Vereine und Veranstalter von den Anzeigen profitieren – damit viele Besucher an ihre Anlässe kommen und das Dorf beleben», sagt Wiesli.

Kurier Nr. 4 26.1.2018 Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen 3 Kultur-Kreis Wangen-Brüttisellen Hautnah beim Publikum Für einen sensationellen Start in das 40-jährige Bestehen des Kultur- Kreises Wangen-Brüttisellen sorgte am Samstagabend Sarah Hakenberg im Sternensaal in Wangen mit ihrem Programm «Struwwelpeter reloaded». Helga Eissler Kaum zu glauben, aber wahr: Der Kultur-Kreis Wangen-Brüttisellen kann dieses Jahr sein 40-jähriges Bestehen feiern. Seine Veranstaltungen unter dem Patronat der politischen Gemeinde haben sich über die Jahre zu einem festen Bestandteil des kulturellen Lebens der Gemeinde gemausert. Ein kleines Team von Freiwilligen sorgt unermüdlich für die Organisation und Durchführung der beliebten Anlässe. Auch dieses Jahr bietet der Kultur- Kreis ein interessantes kulturelles Programm mit grossen Namen aus der Kleinkunstszene. Dazu gibt es ausgewählte Filmklassiker im Kino Orion in Dübendorf, Vorstellungen des Theaters des Kantons Zürich sowie den bei der breiten Bevölkerung beliebten Anlass «Musik uf em Dorfplatz» Ende August. Charmant bis boshaft Die deutsche Kabarettistin und Liedermacherin Sarah Hakenberg hat den Struwwelpeter ins Heute geholt. Charmant fragt sie ihr Publikum: «Wer kennt ihn nicht den Kinderbuchklassiker Struwwelpeter von Heinrich Hoffmann mit seinen Kurzgeschichten in gereimter Form aus dem Jahre 1845?» Alle kennen ihn, wenn die einzelnen Geschichten auch nicht mehr gegenwärtig sind. Das damalige Haus- und Erziehungsbuch sollte den Kindern drastisch aufzeigen, wo die Gefahren lauern. Beim genauen Betrachten dieses Bilderbuchs aus dem vorletzten Jahrhundert kann es nicht nur Kindern, sondern auch Eltern angst und bange werden. Neben der Titelfigur gibt es den bitterbösen Friedrich, der Tiere quält und mit einem Hundebiss dafür bestraft wird. Oder den Daumenlutscher, dem der Schneider beide Daumen mit der Schere abtrennt. Sie habe sich wie wahrscheinlich viele Kinder vor diesen Geschichten gegruselt, aber die im Struwwelpeter verhandelten Themen seien noch heute aktuell. Sarah Hakenberg holt die Figuren des Struwwelpeter ins Jetzt. Charmant umgarnt sie ihr Publikum mit ihrer humorvollen dreisprachigen Begrüssung in Deutsch, Englisch und Französisch. Die Gemütlichkeit ist dann schnell zu Ende, als sie mit ihrem bitterbösen Humor überrascht. Gekonnt greift die zierliche Künstlerin in die Tasten und Zappel-Philipp wird zur Ritalin-Aline mit Strophen wie dieser: «Wer stimuliert sich heute noch mit Speed und Kokain? Für Kinder und Erwachsene gibt es jetzt doch Ritalin». Aus Paulinchen, die mit Streichhölzern zündelt, wird Benni der Bombenbauer, der die Gebrauchsanweisung besser hätte studieren müssen. Hans Guck in die Luft heisst heute Andy Mandy und schaut nur noch aufs Handy und die Begeisterte mitunter mit schwarzem Humor: Sarah Hakenberg. (Foto he) WhatsApp verwandelt sich in ein Handicap, weil sie wegen ihrer Handy-Sucht beide Arme verliert. Der Suppenkaspar, der vor dem vollen Teller verhungert, wird zum drallen Kalle. Nach zu vielen Happy Meals auf dem Fast-Food-Lokal-Spielplatz bleibt er in der Röhrenrutsche stecken. Nur einmal schleicht sich ein Hauch von Politik ein, wenn die schwarzen Buben auf dem Kinderspielplatz der NPD in Nürnberg spielen. Der Ideenreichtum von Sarah Hakenberg scheint unerschöpflich und begeistert. Aus der Titelfigur des bösen Friedrich wird der Schwank vom Frank, der die Mädchen ärgert und beinah ertrank, wenn ihn nicht der dralle Kalle dank seiner Fettpolster gerettet hätte. Ihr Rat an die frechen Jungen: «Euer Leben hängt an einem Fädchen, wenn ihr ärgert die Mädchen». Aus der Geschichte vom wilden Jäger entsteht Hündchen vergiften in München. Ihr sogenanntes Liebeslied ist die Hasstirade einer verlassenen Frau. Ihre Lieder sind Geschichten, verpackt in tiefschwarzem Humor, vorgetragen mit einem Lächeln. Sarah Hakenberg hat Stil. Sie dankt am Schluss nicht nur ihrem begeisterten Publikum, das im Sternensaal hautnah vor ihr sitzt, sondern auch den stillen Helfern im Hintergrund: dem Ton- und Lichttechniker und den Mitgliedern des Kultur-Kreises. Für Sie – Sanitär und Service r.bosserti nneneinrichtungenr .bossert bodenbeläger .bossertp arkettr .bossert dekorationenr .bossertv orhangsysteme r.bossertn ähatelierr .bossertp lanung r.bosserts ervicer.bosserts howroomr.bossert dorfstrasse 2r.bossertb rüttisellen. Brunner Partner AG Haustechnik · info@brunnerpartner.ch · www.brunnerpartner.ch Neue Winterthurerstrasse 20 · 8305 Dietlikon · Tel. 044 835 30 30 · Fax 044 835 30 31 Plattenstrasse 14 · 8032 Zürich · Tel. 044 251 59 82 · Fax 044 251 51 11 Montag bis Freitag 07.30 – 12.00 / 13.30 – 18.00 Uhr Samstag nach Vereinbarung Dorfstrasse 2 · 8306 Brüttisellen · www.rbossert.ch

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