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2017-48

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6 Dorfspiegel

6 Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen Kurier Nr. 48 1.12.2017 Tenor Andreas Winkler begeisterte als Interpret der Wiener Operette mit dem Salonorchester Odeon. (Foto he) 23. Matinée der Hugo Looser-Stiftung im Gsellhof Eine klingende Reise nach Wien Die diesjährige Matinée lockte am Sonntag über 150 Personen in den Gsellhof. Das Publikum kam in den Genuss einer musikalischen Reise nach Wien mit den exzellenten Musikern des Salonorchesters Odeon. Helga Eissler Olivier Scurio, der künstlerische Leiter der Regionalen Musikschule Dübendorf, begrüsste auch im Namen der Hugo-Looser-Stiftung die zahlreichen Konzertbesucher. Gleichzeitig verkündete er eine Programmänderung infolge der Erkrankung eines Ensemblemitglieds des Salonorchesters Odeon. Die Reise in die Metropole Berlin der zwanziger Jahre musste nämlich nach Wien verlegt werden, was der Freude der Konzertbesucher keinen Abbruch tat. Ganz im Gegenteil liessen sie sich von der verführerischen Nostalgie der Walzer und feurigen Melodien verzaubern. Ein Höhepunkt dieser Matinée sollte die Einweihung des Occasions- Bechstein-Flügels werden. Mittel der Gemeinde, der Erlös der Sammelaktion eines Initiativkomitees der Bürger von Wangen-Brüttisellen, der Ertrag eines Benefizkonzerts der Musikschule und die grosszügige Zuwendung der Hugo Looser-Stiftung ermöglichten nach einer sorgfältigen Evaluation die Anschaffung des Flügels. Scurio betonte, dass es sich nach der Revision um ein praktisch neuwertiges Instrument handle und sagte: «Alte Sachen müssen partout nicht immer schlecht sein, dieser Flügel wird viele Jahre gute Dienste leisten.» Revival der Salonmusik Das Ensemble der sieben Profimusikerinnen und -musiker pflegt das Genre der Salonmusik virtuos. Diese Musik hat eine lange Tradition und setzt sich vor allem aus Bearbeitungen von Opern- und Operetten-Arien sowie Gesellschaftstänzen zusammen. Ausserdem besteht sie aus poetischen Instrumentalstücken, die eine Geschichte erzählen oder eine Atmosphäre schaffen sollen. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts war die Salonmusik in Cafés und Hotelhallen zu hören. Sie wurde speziell in den Wiener Kaffeehäusern gepflegt, dann durch das Radio und Grammophon verdrängt, erlebt aber seit den 1980er Jahren ein Revival. Ambiente wie in Wien Die sieben jungen Musiker waren ein Ohrenschmaus und eine Augenweide zugleich. Durch die Besetzung mit Sänger (Tenor Andreas Winkler, ehemals Zürcher Opernhaus), Bläser (Graziella Nibali, Querflöte; Martin Sonderegger, Klarinette und Saxophone), Streicher (Nina Ulli-Eleta, Violine; Marcis Kuplais, Cello; Betty Otter, Kontrabass), und Klavier (Regula Dudas) verströmte das Ensemble einen harmonischen Klang. Es begeisterte mit seiner Spielfreude und liess sein Publikum in eine andere Welt eintauchen. Der spontan eingesprungene und gut gelaunte Tenor Andreas Winkler führte mit Schalk und Witz durch das Programm und geizte nicht mit seinem Wiener Charme. Es knallten die Champagnerkorken im wahrsten Sinne des Wortes im Dreivierteltakt und die von Winkler erzählten Wiener Anekdoten trugen zur allgemeinen Erheiterung bei. Bekannte Walzerklänge wie «Frühlingsstimmen» von Johann Strauss, «Wien, du Stadt meiner Träume» von Rudolf Sieczynski verströmten Wiener Flair. Die Walzer wechselten mit rassigen Tänzen wie dem «Puszta-Fox» von Erdély Mihaly oder dem Schlager «Schöner Gigolo» von Leonello Casucci ab. Feurige Tänze Die Primgeigerin Nina Ulli-Eleta begeisterte mit dem feurigen «Czárdás» von Joszef Lendvy- Monti. Weitere Arien wie «O Mädchen, mein Mädchen» von Franz Lehar, die «Tritsch-Tratsch-Polka» von Johann Strauss und «Zuschau‘n kann ich nicht» aus dem Weissen Rössl von Ralph Benatzky und Tänze rundeten das Programm ab. Das Publikum war begeistert. Es dankte den Künstlern mit einem lang anhaltenden Applaus. Nach einer Zugabe fand das Konzert sein Ende und die Konzertbesucher können sich schon auf das nächste Jahr freuen, ist die Hugo Looser- Matinée doch seit über 20 Jahren ein Highlight vor dem Advent.

Kurier Nr. 48 1.12.2017 Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen 7 An der Jungbürgerfeier der Gemeinde Wangen-Brüttisellen wurde gemeinsam gekocht Kochspass mit dem Gemeinderat Im Rahmen der Jungbürgerfeier der Gemeinde Wangen-Brüttisellen schwenkten die Jungbürger und Jungbürgerinnen am vergangenen Freitag gemeinsam mit dem Gemeinderat die Kochlöffel. Die Organisatorinnen blicken mit Stolz auf den gelungenen Abend zurück. Laura Angst Alle zwei Jahre lädt die Gemeinde Wangen-Brüttisellen die frisch gebackenen Erwachsenen zur Jungbürgerfeier ein. Der Anlass wird jeweils von den Auszubildenden im zweiten und dritten Lehrjahr der Gemeinde organisiert. Die Organisatorinnen der diesjährigen Jungbürgerfeier, Lucija Lisjak (18) und Stefanie Christen (17), erzählten rund zwei Tage nach dem Anlass von ihrem gelungenen Abend mit den Jungbürgern und Jungbürgerinnen. Selbstgemachtes schmeckt am besten – so war das Motto der diesjährigen Jungbürgerfeier der Gemeinde Wangen-Brüttisellen. «Zuerst waren wir skeptisch, was die Jugendlichen denken, wenn sie selber kochen müssen», gesteht Lisjak. Kurz nach 18 Uhr ging es am vergangenen Freitag für die jungen Leute, den Gemeinderat und die beiden Organisatorinnen auf in Richtung Stäfa, wo in gemütlicher Atmosphäre gemeinsam gekocht wurde. Laut Christen seien fast alle Teilnehmer überpünktlich beim Gemeindehaus eingetroffen. Trotzdem habe sich die Abfahrt ein wenig verzögert. «Zwei Jungbürger sind leider nicht gekommen, ohne sich abzumelden. Zudem hatten wir Stau, weshalb auch die Busfahrt ein wenig länger dauerte als gedacht. Sonst ist aber alles glimpflich verlaufen», sagte sie. «Es hat sich alles ein wenig in die Länge gezogen. Geplant war eigentlich, dass wir gegen 23.30 Uhr wieder in Brüttisellen sind. Am Ende war es dann viel später. Aber ich glaube, «Das schwierigste war, überhaupt mal eine Idee zu finden» das war nicht so schlimm. Es war ja wirklich ein cooler Event», ergänzte Lisjak. Auf die Plätze, fertig, kochen! In Stäfa angekommen, ging der Spass dann erst richtig los. Aufgeteilt in Gruppen und bewaffnet mit Kochmütze und Schürze hiess es: Ran an den Herd! Auf dem Menü stand ein Salat mit Essig-Honig Sauce, gefüllte Teigwarenmedaillons, eine frische Kürbiscremesuppe, und als Hauptgang feine Rindsmedaillons mit Ratatouille und Kartoffelplätzchen. Abgerundet wurde das ganze mit einer feinen Dessert-Creme und frischen Früchten. Zudem gab es eine Drinks- Gruppe, welche die eifrigen Köche mit gemixten Drinks verköstigte. Christen war in der Schokoladen- Gruppe, in welcher auch die Schokoladen-Schnee- männer mit Gemeindewappen gemacht wurden. «Wir haben schon vor dem richtigen Essen so viel Schokolade gegessen. Wir hatten gar keinen Hunger mehr als das Essen serviert wurde», erzählte Christen schmunzelnd. «Jede Gruppe musste ihren Gang selber servieren und vorstellen. Das war auch noch lustig», so Lisjak. «Aufräumen mussten wir nicht – und Abwaschen auch nicht», frohlockte Christen, woraufhin beide lachen. Dass der Gemeinderat als Überraschung dann noch eine Flasche Wein pro Tisch spendiert hat, sei das «i-Tüpfelchen» gewesen. Schiefgelaufen sei nichts. Einzig die Information, dass zwei Personen mit Laktoseintoleranz dabei sind, sei nicht bis zu den Veranstaltern durchgedrungen. Das Problem konnte aber schnell und einfach gelöst werden. Generell sind die beiden Organisatorinnen äusserst zufrieden mit dem ganzen Anlass. «Ich war total positiv überrascht, dass es so gut rausgekommen ist. Mit dem habe ich irgendwie gar nicht gerechnet», so Lisjak. «Wir haben so viele Luden ein: Lucija Lisjak (l.), Stefanie Christen. gute Rückmeldungen von den Jungbürgern bekommen, da fühlt man sich halt plant. Diese Idee ist dann aber nicht men Spieleabend mit Znacht ge- schon super», erzählte Christen so gut angekommen», erzählte stolz. Christen weiter. «Irgendwann haben wir halt bei Google einfach Wie bei allen Anlässen steckt auch hinter der Jungbürgerfeier einen «team event» eingegeben. Und so Haufen Arbeit. Bereits vergangenen Juni bekamen Christen und teamevents.ch gelandet. Und da sind wir direkt auf der Seite von Lisjak den Auftrag, die diesjährige mussten wir sagen hey, zusammen Jungbürgerfeier zu planen. «Das Kochen – das ist doch etwas», so darf natürlich nie das Gleiche sein Christen. Die Seite habe sie sofort wie bei den letzten Jungbürgerfeiern», sagte Christen. «Das schwie- ist ja immer lustig», sagte Lisjak. angesprochen: «Kochen im Team rigste war, überhaupt mal eine Idee Mit der konkreten Idee im Hinterkopf sei dann alles relativ schnell zu finden. Da sind wir wirklich lange daran gesessen, vor allem zu Beginn der Planung», erklärte Lisjak. noch die Rücksprache mit ihren gegangen. Nun steht den beiden «Am Anfang haben wir auch in Vorgesetzten bevor. Kritikpunkte eine total andere Richtung geplant. sind aufgrund der vielen positiven Wir dachten uns, dass es ja meist Rückmeldungen aber keine zu erwarten. «Nur das Budget könnte einfach schön ist, wenn man gemütlich zusammensitzen kann und ein Thema werden, das haben wir viel Zeit zum Reden hat. Deshalb nämlich leicht überschritten», so haben wir zuerst einen gemeinsa- Lisjak. Die Jungbürger durften mit den Profis in die weite Welt der Speisen eintauchen. (Fotos Lucija Lisjak und Stefanie Christen)

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