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2017-43

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4 Dorfspiegel Dietlikon

4 Dorfspiegel Dietlikon / Wangen-Brüttisellen Kurier Nr. 43 27.10.2017 Pro Komitee für das Gemeindekonzept «Historischer Flugplatz mit Werkflügen» Komitee will unkontrollierbares Flughafenwachstum verhindern Mit einem Konzept treten die drei Standortgemeinden Dübendorf, Volketswil und Wangen-Brüttisellen dem Bund entgegen. Ein neu gegründetes Komitee setzt sich für flexible Flugplatzlösungen ein. Am Dienstag stellte es sich der Bevölkerung in Dübendorf vor. Die stufenweise realisierbare und flexible Flugplatzlösung steht unter einem übergeordneten Ziel: Die Standortgemeinden wollen die Flugplatzentwicklung selbst steuern und ein nicht kontrollierbares Wachstum mit einem Business- Airport verhindern. Dieses gemäss den Initianten bestechend einfache, aber sehr wirkungsvolle Konzept wird vom überparteilichen Pro Komitee HFW unterstützt. Mit Mitgliedern, bestehend aus Privatpersonen, Wirtschaft und Gewerbe, Verbänden und Politik hat sich eine sehr breit abgestützte Gruppe mit einem Ziel gebildet: ein unkontrolliertes Wachstum an Flugbewegungen – insbesondere auch mit lärmiger Klein- und Sportfliegerei an den Wochenenden – auf dem Flugplatz Dübendorf zu verhindern. Das Konzept selber sei der Öffentlichkeit bereits an mehreren Veranstaltungen vorgestellt worden und somit bestens bekannt, schreibt Marcel Drescher vom Pro Komitee HFW: «Wir möchten neben der Bildung des Pro Komitees einen weiteren Grund für das vorliegende Konzept beleuchten, der in den bisherigen Diskussionen zu wenig Beachtung erhalten hat.» Die Wertschöpfung für den erfolgreichen Betrieb des Flugplatzes soll mehrheitlich am Boden geschehen mit spezialisierten Wartungs- und Ausstattungsbetrieben. Diese Betriebe generieren positive Entwicklungen für die Region – in Verbindung mit wenigen Flugbewegungen innerhalb der weiterhin stark eingeschränkten Betriebszeiten. Diese Wertschöpfung werde die Investitionen der Gemeinden in ihr Konzept bei weitem übersteigen. Das Defizit aller Gemeinden von maximal 1,3 Millionen Franken pro Jahr sei als Bekenntnis der Bevölkerung in eine sinnvolle Investition für die Zukunft zu sehen. «Eine Chance für die Region» Diverse Investoren sind vom Gemeindekonzept überzeugt und sehen es als optimale Chance für die ganze Region. Als Mitglied des Pro Komitees möchte Heinz Köhli, Verwaltungsratspräsident der Nomad Aviation Kloten, mit der Stimmbevölkerung seine Absichten vor der Abstimmung teilen: «Das Gemeindekonzept beabsichtigt, mit wenigen Flugbewegungen einen wirtschaftlichen Betrieb zu ermöglichen. Dank meiner 40-jährigen Erfahrung in der Aviatikbranche kann ich sagen, dass diese sich in Dübendorf ergebende Chance einmalig ist. Unser Maintenance und Completion Center für Geschäftsreise-Flugzeuge soll mit Investitionen von 40 bis 50 Millionen Franken für Wartung und Innenausstattung hier angesiedelt werden. Ein solcher Betrieb schafft 300 bis 500 Arbeitsplätze, stärkt das lokale Gewerbe dank notwendiger Zulieferungen und stärkt das Steuersubstrat nachhaltig.» Köhli ergänzt, dass man mit ganz wenigen Flugbewegungen eine hohe Wertschöpfung am Boden generieren und dafür sorgen werde, dass die Lärmbelastung für die Bevölkerung minimal ist. Zudem sei er als potenzieller Ankeraktionär bereit, 50 Prozent des jährlichen Betriebsdefizites durch die Nomad Aviation abzudecken. Als weiterer Investor zeigt sich Dieter Morszeck, CEO der Firma Rimowa Flugzeugwerke AG überzeugt, dass der Historische Flugplatz Dübendorf der richtige Standort für seine Firma ist: «Die Junkers F13 wurde 1919 von Hugo Junkers vorgestellt und war das erste Ganzmetall Verkehrsflugzeug der Welt. Auch die Ad Astra, ein Vorgänger der Swissair, verwendete diesen Flugzeugtyp in Dübendorf, damals der internationale Flughafen von Zürich. Mit einem Team hat Rimowa vor sieben Jahren beschlossen, diesen Flugzeugtyp neu zu bauen. Am 15. September 2016 startete – nach über 80 Wartungsbetrieb: Hohe Wertschöpfung am Boden. Jahren – wieder eine Junkers F 13 zum Erstflug auf dem Flugplatz Dübendorf.» Man beabsichtigt nun, als Rimowa Flugzeugwerke AG ausschliesslich Flugzeuge dieses Musters in Serie zu bauen. Vorstellbar sei die Errichtung eines Verwaltungs- und Produktionsgebäudes auf dem Flugplatz Dübendorf, mit einer Investitionssumme von 11 bis 14 Millionen Franken und Beschäftigung von zirka zehn Personen mit weiterem Ausbaupotenzial. Das Pro Komitee engagiert sich in allen drei Gemeinden für ein Ja am 26. November zu dieser Lösung für alle. Nur so behält man das Steuer weiterhin selber in den Händen und könne mit der Zustimmung der Bevölkerung im Rücken dem Gemeindekonzept in Bern zum Durchbruch verhelfen. Pro Komitee «Historischer Flugplatz mit Werkflügen» (HFW) Marcel Drescher 1 2 3 4 5 2 Reifen für alle Fahrzeuge 3 4 Magisches Quadrat 1 Im Palaverdiplom integriert, hat er die Aida komponiert. 2 Womit sich ennet dem Röstigraben die edlen Ritter bewaffnet haben. 3 Verliert den Sinn im Nu, kommt davor die Faust hinzu. 4 Streckbefehl, oft noch mit aus; Muskelmuffeln stets ein Graus. 5 Passt so mitten hinein: war sie, wird es sein? (2 Wörter) Auf Seite 27 steht die Auflösung dieses Rätsels. 5 Mitglied der Pneuhaus Wegmann AG 8317 Tagelswangen Tel. 052 343 11 68 · www.pneuhaus-wegmann.ch Zertifizierter Fachbetrieb 2017

Kurier Nr. 43 27.10.2017 Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen 5 Am 15. Oktober öffnete die Besenbeiz der Familie Egger zum letzten Mal Emotionaler Abschied von der geliebten Besenbeiz in Wangen Die Gastgeberin der Besenbeiz, Rosmarie Egger, leidet an einer schwerwiegenden Augenkrankheit. Aus diesem Grund bleibt die Besenbeiz in Zukunft geschlossen. Das Team blickt auf sieben erfolgreiche Jahre zurück. Laura Angst «Besser kann es nicht aufhören», sagt Rosmarie Egger am letzten offenen Sonntag der Besenbeiz und blickt mit Wehmut auf die letzten Jahre zurück. Schon früh lag am 15. Oktober in der Besenbeiz der Familie Egger in Wangen der Geruch von grillierten Würsten und frisch gebackenen Kuchen in der Luft. Es herrschte reger Betrieb, und die Gäste, laut Rosmarie Egger vorwiegend langjährige Stammgäste, genossen bei schönstem Herbstwetter das gemütliche Ambiente und die grösstenteils hausgemachten Köstlichkeiten. Grund für das Aus der Besenbeiz: Die Entscheidung, die Besenbeiz endgültig zu schliessen, fällt Egger besonders schwer. «Mit zwei weinenden Augen müssen wir die Besenbeiz heute Abend abbrechen», sagt sie. Bereits seit sieben Jahren öffneten die Eggers bei schönem Wetter an Sonntagen ihr Garagentor für Spaziergänger, Radfahrer und Freunde. Egger leidet aber seit einiger Zeit an einer schwerwiegenden Augenkrankheit, einer sogenannten Makuladegeneration. Mit jedem Tag verschlechtert sich ihr Sehvermögen. «Ich weiss es ja schon lange, das mit der Krankheit. Aber ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell geht», erklärt Egger. «Ich musste schon einigen Gästen sagen, dass sie sich das Retourgeld selbst aus dem Portmonee nehmen müssen, weil ich die Münzen einfach nicht mehr erkennen kann», erzählt die Besitzerin. Auch die Leute auf der Strasse erkenne sie aufgrund ihrer Sehbehinderung oftmals nicht mehr. So hat sie sich schweren Herzens dazu entschlossen, die Besenbeiz endgültig zu schliessen. «Ich will selbst entscheiden, wann ich aufhören muss», sagt Egger. Auch Guido Egger, ihr Sohn, schaut dem Ende der Besenbeiz mit einem weinenden und einem lachenden Auge entgegen. Gerne hätte er die Besenbeiz für seine Mutter weitergeführt. «Das Problem ist aber die Vorbereitung», sagt er. Er habe nicht die Zeit, unter der Woche den Kartoffelsalat sowie die hausgemachten Gebäcke vorzubereiten. Zudem gebe Rosmarie das Rezept für die beliebten Käseschnitten nicht her. Dieses stamme noch aus ihrer Zeit in der Bäuerinnen Schule in der Westschweiz und sei seither streng geheim. Wie alles begann: Die Idee einer Besenbeiz kam Rosmarie Egger an einem Sonntag vor rund sieben Jahren, als in Wangen sonntags noch alle Restaurants geschlossen hatten. «Es braucht doch eine Beiz für alle Spaziergänger und Velofahrer», dachte sie sich. Mit Hinblick auf die baldige Pensionierung beschloss sie, eine Besenbeiz zu eröffnen und informierte sich auf der Gemeinde. Es sei dann alles viel schneller vonstattengegangen, als gedacht. Bereits eine Woche nach Erhalt der amtlichen Bewilligung öffneten die Eggers ihr Garagentor zum ersten Mal. Mit Erfolg: Mittlerweile schlossen die Gastgeber viele ihrer Stammgäste ins Herz und es entstanden enge Freundschaften. «Wir haben es meistens mehr als lustig. Es ist hier wie eine Familie. Zur Begrüssung gibt es eine herzliche Umarmung. In welchem Restaurant hat man das schon?», sagt Rosmarie Egger. Es Von weit zu erkennen: Das Aushängeschild der Besenbeiz. (Fotos la) gab aber auch Sonntage, an denen es nicht so gut lief. «Dann musste die Familie die ganze Woche Kartoffelsalat essen», sagt Guido Egger schmunzelnd. «Es ist schade, dass es aufhört» Eine besonders heitere Erinnerung verbindet Rosmarie mit den regelmässigen Jass-Runden. Eines Sonntags wollten die Jasser einfach nicht nach Hause gehen, weshalb die Eggers erst spät in der Nacht Feierabend machen konnten. «Es ist halt einfach gemütlich hier», erzählt sie. So seien die Gäste auch sitzen geblieben, wenn es mal geregnet hat. Maggie Nötzli, treue Helferin der Besenbeiz, hob insbesondere den einmaligen Fondueabend in der Besenbeiz hervor. «Es ist einfach schade, dass es aufhört», so Nötzli. Trotz eigentlich aussichtsloser Diagnose gibt Rosmarie die Hoffnung nicht ganz auf. «Wenn ich wieder sehen kann, mache ich die Besenbeiz wieder auf.» Voller Einsatz: Das Besenbeiz Team am letzten offenen Sonntag. Volles Haus: die Gäste geniessen das gemütliche Ambiente.

Gemeindezeitung Kurier