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2017-30-31

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2 Dorfspiegel Dietlikon

2 Dorfspiegel Dietlikon / Wangen-Brüttisellen Kurier Nr. 30/31 28.7.2017 Für die Jagd ist eine solche Lichtung unabdingbar. (Foto bm) Schattenseiten. Aber auch die Waldtiere selbst hinterlassen ihre Spuren: «Hier sieht man den Wildverbiss sehr gut», sagt Kuhn und zeigt auf mehrere kleine, etwa einen halben Meter hohe Tännchen, die äusserst zerzaust aussehen. «Weisstannen lieben die Rehe heiss!» Dann weist er auf einen jungen Stamm hin, dessen Rinde beschädigt ist: «Das sind Fegespuren. Der Bock reibt sein Geweih daran, um es zu häuten und zu säubern. Diese Jungpflanze wird wohl eingehen.» Ob das den Förster in ihm nicht störe? – «Ich habe schon zwei Hüte auf dem Kopf», sagt Kuhn, zuckt mit den Schultern und steckt die Frage charmant weg. Der Jäger Vielmehr beschäftigt ihn die Initiative «Wildhüter statt Jäger», die das Jagdwesen verstaatlichen will. Er zweifelt daran, ob die zukünftigen Berufsjäger die Jagd ebenso weidmännisch angehen würden wie die heutigen Revierjäger. Zudem steht eine Gesamtrevision des Jagdgesetzes bevor (siehe Kasten). Auch dieser Entwicklung steht Kuhn eher kritisch gegenüber, denn im Grossen und Ganzen wolle der Kanton mehr zentralisieren. Lieber als über politische Themen spricht Kuhn indes von der Jagd: «Jäger sein ist ein rundum ehrliches Hobby. Wenn ich Fleisch esse, tue ich das bewusst, denn ich weiss, woher das Tier stammt.» Die Mitglieder der Jagdgesellschaft zerlegen und verkaufen das Wildfleisch jeweils selbst – der Erlös ist der einzige Lohn für die aufwändige Arbeit im Wald. «Zur Wildsaison haben wir zu wenig Fleisch, in den übrigen Monaten, bringen wir es fast nicht los», sagt Kuhn, denn Jagdsaison ist von Mai bis Ende Dezember. Während dieser Zeit werden auf Ansitz- oder Pirschjagd einzelne Tiere erlegt. Dabei muss dem Wild aufgelauert und auf eine günstige Gelegenheit gewartet werden. Diese Art Jagd ist, im Gegensatz zur Treibjagd, aufwändiger. Auf der Treibjagd wird mit Schrot geschossen, damit kann auch auf schnell ziehendes Wild gezielt werden. «Schrotjagden sind sehr effizient, wir haben eine durchschnittliche Strecke von zwölf Tieren pro Jagdtag», sagt Kuhn. Ab Mitte Oktober bis Ende Jahr dürfen pro Jagdrevier zwei Treibjagden durchgeführt werden. Diese Art der Gesellschaftsjagd, an der im Hardwald 18 Schützen und drei Treiber teilnehmen, dient der effizienten Regulation des Wildbestandes – immer noch der Kernaufgabe der Jäger. Grosswild und Kleingetier «Übrigens: Im Hardwald hat es auch Wildschweine, im Wald sind sie willkommen, denn sie beleben mit ihrer Wühlerei den Waldboden. In der Landwirtschaft hingegen verursachen sie grosse Schäden.» Kuhn würde es begrüssen, wenn sich auch wieder vermehrt grosse Wildtiere wie Luchs und Wolf ansiedeln würden. «Das wird schon noch zu Diskussionen führen», meint er. Doch im Moment warnt er vor ganz anderen Tieren und schaut dabei auf meine Jeans: «Gut tragen Sie lange Hosen: Im Wald immer lange Hosen und geschlossene Schuhe tragen! Trotzdem lese ich jährlich etwa 200 Zecken von meiner Kleidung ab, etwa 50 haben sich schon festgebissen!» Barbara Munz Jagdgesetzentwurf und Initiative Am 24. April dieses Jahres hat der Kanton den Entwurf des neuen Jagdgesetzes vorgestellt. Die Totalrevision des alten Jagdgesetzes, das noch aus dem Jahre 1929 stammt, ist nötig geworden, weil das alte Gesetz den heutigen Anforderungen und den entsprechenden Bundesgesetzen nicht mehr genügt. Am 10. Januar 2017 ist eine kantonale Volksinitiative «Wildhüter statt Jäger» von der Tierpartei Schweiz (TPS) eingereicht worden, welche verlangt, dass das bisherige Jagdsystem durch ein kantonsweites Wildtiermanagement mit professionell ausgebildeten Wildhüterinnen und Wildhütern abgelöst wird. Die Unterschriftensammlung ist am 20. Juli abgeschlossen worden. Diese Initiative für professionelle Wildhüter im Kanton Zürich haben insgesamt 7300 Leute unterschrieben, nötig gewesen wären 6000. Eine Abstimmung darüber ist in etwa zwei Jahren zu erwarten. bm Kurier 62. Jahrgang Amtliches Publikationsorgan der Gemeinden Dietlikon und Wangen-Brüttisellen. Erscheint wöchentlich am Freitag. Wird in alle Haushaltungen und Unternehmen verteilt. Auflage 7800 Ex. Jahresabonnement per Post: Fr. 80.– exkl. MWST Inseratannahme Annahmeschluss: Dienstag 12 Uhr inserate@leimbacherdruck.ch, Tel. 044 833 20 40 Verlag «Kurier», Leimbacher AG, Claridenstrasse 7, 8305 Dietlikon, Tel. 044 833 20 40 Mo – Fr 8.30 –12.00 Uhr, 13.30 –17.00 Uhr Redaktion Einsendungen Telefon 044 834 08 58, Mo – Mi 8.30 –12.00 Uhr, 13.30 – 17.00Uhr James D. Walder (Redaktionsleiter), Rita Stocker (Redaktion), Irene Zogg (Layout und Redaktionssekretariat) Vereine, Parteien, Leserkreis «Kurier»-Redaktionssekretariat, Claridenstrasse 7, 8305 Dietlikon, Redaktionsschluss: Montag, 13 Preise Uhr kurier@leimbacherdruck.ch Keinen Kurier Direct Mail Company, Tel. 044 908 40 44 / 044 908 40 40 erhalten? edith.schnellmann@dm-company.ch Mo–Do 08.00 –12.00/ 13.00 –16.00 Uhr Rabatte Freitag 08.00 –12.00/ 13.00 –15.30 Uhr Kurier 2017 Amtliches Publikationsorgan der Gemeinden 7 17.2. Journalistische(r) Redaktions-Leiter(in) Inserate Preise und Leistungen (Gültig ab 1. Januar 2017) Empfänger Ihrer Werbebotschaft Verteilung: Auflage: Erscheinungsweise: Für das Redaktionsteam Kurier- dieser Zeitung Au sgaben suchen wir per sofort oder nach Vereinbarung Nr. 1 6.1. eine(n) neue(n) Kollegin/Kollegen 2 13.1. als Inserate- Annahmeschluss: Technische Angaben ca. 20–30% – 1079 KMU Betriebe (531 in Dietlikon und 548 in Wangen-Brüttisellen) – 34 Gastrobetriebe (18 in Dietlikon und 16 in Wangen-Brüttisellen) – 6737 Privathaushaltungen (3551 in Dietlikon und 3186 in Wangen-Brüttisellen) 7850 Exemplare 3 20.1. 4 27.1. 5 3.2. 6 10.2. 8 24.2. 9 3.3. 10 10.3. 11 17.3. 12 24.3. 13 31.3. 14 7.4. 15 13.4. Jeweils montags ca. 4 Stunden fix in der Redaktion. 16 21.4. Zusätzliche externe Berichterstattungen 17 28.4. der lokalen 18 5.5. Geschehnisse können im Home-Office bearbeitet werden. erfolgt 1x wöchentlich am Freitag Dienstag, 12 Uhr an inserate@leimbacherdruck.ch 19 12.5. 20 19.5. 21 26.5. Journalistische Erfahrung sowie 22 grosses 2.6. Interesse 23 9.6. am gesellschaftlichen Leben in den «Kurier»-Gemeinden 24 16.6. sind Voraussetzung. 25 23.6. Satzspiegel 196 × 290 mm Unsere fixen Spaltenbreiten 1 = 46 mm 2 = 96 mm 3 = 146 mm 4 = 196 mm die Höhe ist frei wählbar Druckverfahren Druckunterlagen Rollenoffset High-end pdf s/w oder cmyk zuzüglich 8% MWSt. Millimeterpreis sw 92 Rappen farbig 129 Rappen Platzierungsvorschriften können nur als Wunsch entgegengenommen werden Wiederholungsrabatte ohne Textänderung 2 × 5% 4 × 7,5% 6 × 10% 12 × 15% Wissenswertes in Kürze 26 30.6. 27 7.7. 28 14.7. Es werden nur elektronisch 29 21.7. zugestellte Bewerbungen berücksichtigt. 30 28.7. 31 –– 32 –– 33 18.8. Wenn Sie sich für diese langfristig ausgelegte 34 25.8. Festanstellung interessieren, bewerben Sie 35 sich 1.9. bitte bei: – Seit 1956 Amtliches Publikationsorgan der Gemeinden Dietlikon und Wangen-Brüttisellen – Integrierter, unabhängiger redaktioneller Teil seit 1990: Unser Redaktionsteam, unterstützt von zahlreichen Korrespondenten informiert mit unabhängigen Artikel über die Geschehnisse in unseren Gemeinden. Vereine, Parteien, Organisationen und 36 8.9. 37 15.9. felix.leimbacher@leimbacherdruck.ch 38 22.9. 39 29.9. 40 6.10. 41 13.10. 42 20.10. 43 27.10. 44 3.11. 45 10.11. 46 17.11.

Kurier Nr. 30/31 28.7.2017 Dorfspiegel Dietlikon / Wangen-Brüttisellen 3 Gedanken zum 1. August aus Wangen-Brüttisellen Zusammen(er)leben Am 1. August dürfen wir in Wangen-Brüttisellen den 726. Geburtstag der Schweiz feiern. Dieses Fest reiht sich in eine ganze Palette von Anlässen in unserer Gemeinde ein. Im Juni hat das erste Brüttiseller Dorffäscht auf dem Walderareal stattgefunden. Ende Sommerferien sind wir zur Zirkusvorstellung unserer Primarschulkinder auf der Schulanlage Steiacher in Brüttisellen eingeladen. Eine Woche später kann die Bevölkerung bei Musig uf em Dorfplatz den Sommer ausklingen lassen. Anfangs September feiert die Freizyti das 20-jährige Jubiläum. Ebenfalls im September findet der Dorfmärt in Wangen statt und danach bereits die Chilbi. Es sind nur einige der vielen tollen Anlässe, die unser Dorfleben bereichern und der Bevölkerung ermöglichen, andere Menschen zu treffen, Kontakte zu knüpfen und gemeinsam etwas Schönes zu erleben. Das Gemeinsame dieser Anlässe ist, dass sie nur stattfinden können, weil sie von engagierten, meist freiwillig tätigen Menschen, die oft in Vereinen organisiert sind, durchgeführt werden. Man könnte nun denken, dass unser Dorfleben auch funktionieren würde ohne diese Anlässe, ohne Vereine und ohne das spezielle Engagement von Einwohnerinnen und Einwohnern. Die Gemeinde ist gut organisiert, Dienstleistungen und Infrastruktur stehen zur Verfügung. Dafür zahlen wir ja Steuern. Kulturelle und andere Anlässe könnten wir in der Umgebung oder in Zürich besuchen, unsere Freunde und Nachbarn können wir auch privat treffen. Trotzdem würde aus meiner Sicht etwas Wichtiges fehlen. Die Gemeinde würde anonym, auch etwas langweilig und sie würde an Lebensqualität verlieren, bedingt durch den schwindenden sozialen Zusammenhalt. Zusammensein und zusammen etwas organisieren oder erleben bewirkt, dass ich mich in meiner Gemeinde zugehörig und willkommen fühle. Eine Gemeinde ohne freiwilliges Engagement, ohne Vereine, ohne die verschiedenen Anlässe ist für mich unvorstellbar. Ich bin überzeugt, dass sich bald wieder Gemeinschaften bilden werden, weil es ein Bedürfnis ist, nicht allein zu sein, sich mit anderen Menschen auszutauschen und zu freuen oder weil man zusammen einfach stärker ist. Damit schliesst sich mein Kreis zum 1. August, zur Gründung der Eidgenossenschaft, als Menschen sich gemäss Überlieferung auf dem Rütli zusammenfanden, den Bund beschworen, um die Zukunft mit vereinten Kräften anzupacken. Ein Bund, der viele Jahre überdauert hat und nun Grund ist, dass wir gemeinsam unseren Nationalfeiertag feiern können. Damit wir den Nationalfeiertag in unserer Gemeinde auch dieses Jahr gemeinsam feiern und erleben können, stehen auch an diesem Tag und Abend viele freiwillige Helferinnen und Helfer im Einsatz. Einige sind seit Jahren dabei, andere helfen zum ersten Mal. Das freut mich und ich danke allen beteiligten Personen ganz herzlich für ihr Engagement. Eine freiwillig engagierte Frau ist auch unsere diesjährige Festrednerin. Hélène Feller-Zoller ist seit über 40 Jahren aktives Mitglied des in Wangen-Brüttisellen Samaritervereins Wangen-Brüttisellen. Ihr Engagement geht aber auch weit über die Grenze der Schweiz hinaus. In Guatemala unterstützt sie zusammen mit ihrem Mann vier Waisenkinder und möchte in diesem Land ein Waisenhaus errichten. Sicher werden wir in ihrer Ansprache davon hören. Ich lade sie ein, den Nationalfeiertag mit uns zu feiern. Wir starten um 18.15 Uhr mit der offiziellen Feier auf dem Kirchenplatz in Wangen und lassen den Abend mit dem traditionellen Höhenfeuer und einem Feuerwerk auf dem Aegmet ausklingen. Das detaillierte Festprogramm können Sie dem Inserat in diesem «Kurier» entnehmen. Ihre Gemeindepräsidentin Marlis Dürst Gedanken zum 1. August aus Dietlikon Eine schleichende Gefahr für die Demokratie Am Dienstag, 1. August, feiern wir in Dietlikon wieder unsere traditionelle Bundesfeier. Bereits sind dann 726 Jahre seit der Gründung der Schweizerischen Eidgenossenschaft verstrichen. Was die direkte Demokratie betrifft, steht die kleine Schweiz weltweit immer noch einsam an der Spitze. In Winterthur hat der Kanton gemeinsam mit der interessierten Bevölkerung anfangs Juli «100 Welche Farbe hat Ihre Stimme? Jahre Proporzwahlrecht im Kanton Zürich» gefeiert. Dies mit der Ausstellung «Weg der Demokratie», mit einer Sitzung des Kantonsrates für einmal nicht im Zürcher Rathaus, sondern in der Halle 53 auf dem Sulzer Areal und mit anschliessenden Festreden. Nicht hitzige Debatten der Kantonsrätinnen und Kantonsräte sorgten für rote Köpfe und Schweissausbrüche, sondern die Gluthitze in dieser ehemaligen Industriehalle. Grund für die Feier war ein weiterer Fortschritt oder Meilenstein in der Geschichte der Schweizer Demokratie. 1917 führte der Kanton Zürich das Proporzwahlrecht ein, damit die politischen Kräfte repräsentativ im Parlament abgebildet werden und somit auch stimmberechtigte Minderheiten den Zugang erhalten. 90 Jahre später, also 2007, sind die Kantonsratswahlen im Kanton Zürich erstmals in der Schweiz nach dem System «doppelter Pukelsheim» durchgeführt worden, welches kleineren Parteien zu noch mehr Sitzen verhilft. Die Demokratie in der Schweiz wird also trotz hohem Niveau noch weiter verfeinert. Dies im Gegensatz zu einigen anderen Ländern, in denen ganz andere Tendenzen am laufen sind. In Winterthur machte die Festrednerin Karin Frick, Zukunftsforscherin am Gottlieb-Duttweiler-Institut, einen spannenden Vergleich, in dem sie ausführte, dass nicht nur laute und herrschsüchtige Autokraten eine Gefahr für die Demokratie darstellten, sondern dass es auch eine stille und schleichende Gefahr für die Demokratie gäbe, die nicht zu unterschätzen sei, nämlich die Gleichgültigkeit und das Desinteresse an Demokratie und ihren Abläufen wie Abstimmungen und Wahlen. Leider ist es eine Tatsache, dass der Mensch etwas Selbstverständliches erst schätzt, wenn es ihm abhandengekommen ist. Geben wir uns also wieder einmal einen Ruck und nehmen unsere politischen Rechte mit der aktiven Beteiligung an Abstimmungen, Gemeindeversammlungen und Wahlen wahr! Ich freue mich auch dieses Jahr auf Ihre Teilnahme an der diesjährigen Bundesfeier mit der sympathischen und nervenstarken Festrednerin Heidi Diethelm Gerber. Herzlich Ihre Edith Zuber Gemeindepräsidentin Dietlikon

Gemeindezeitung Kurier