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2017-30-31

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Amtliches Publikationsorgan der Gemeinden 28. Juli 2017 30/31 Unterwegs im Hardwald mit einem Dietliker Förster Wildhüter aus Leidenschaft: Revierjäger Thomas Kuhn Thomas Kuhn aus Dietlikon ist seit kurzem Mitglied der Jagdgesellschaft Wallisellen, die das Jagdrevier Hard-Hagholz bewirtschaftet. Vollberuflich ist er als Stadtförster in Bülach tätig, in der Freizeit ist er Revierjäger im Hardwald. Eine schmale, kaum erkennbare Wegspur zweigt unvermittelt von der Strasse ab. Sie führt durch Wald und Unterholz auf eine erstaunlich grosse Lichtung. Darauf glänzen im Gegenlicht das hohe Gras und der dichte Farn; die Sonne steht schon tief und die Bäume werfen lange Schatten. Thomas Kuhn zeigt mit der Hand über den weiten Schlag. «Wir schneiden ihn bewusst frei», erklärt er, «der Wald hätte schon lange wieder davon Besitz ergriffen. Für die Jagd aber ist eine solche Freifläche unabdingbar.» Am Rand der Lichtung steht ein stabiler und geräumiger Hochsitz. «Von hier aus haben wir freie Sicht auf das Wild. Im dichten Wald ist es unmöglich, ein Tier zu erlegen. Uns aber ist es wichtig, ein Tier gezielt zu erschiessen, das ist unsere Weidmannspflicht.» Lange Lehrzeit Kuhn hat die Ausbildung zum Jäger erst kürzlich abgeschlossen. «Ich hatte es einfach, denn als ausgebildeter Förster hatte ich viel Vorwissen», sagt er, «andere müssen schon viel pauken.» Jäger werden braucht Zeit und viel Durchhaltevermögen. Zuerst heisst es die Schulbank drücken, drei Viertel Jahre wird gebüffelt. Die Unterrichtsthemen sind vielfältig und durchaus nachvollziehbar: Fauna und Flora, Gesetze, Waffenkunde, Hunderassen und Schiesstraining. Nach der Prüfung geht die praktische Lehrzeit los. Quasi als Lehrling begleitet man mindestens zwei Jahre lang einen Jagdpächter auf seinen Reviergängen und auch auf der Jagd. Erst die darauf folgende Jägerprüfung befähigt, ein Jagdrevier zu pachten. Nach weiteren zwei Jahren Ausbildung kann noch zusätzlich die Prüfung zum Jagdaufseher abgelegt werden. Jede Jagdgesellschaft braucht einen Jagdaufseher: Neben anderen speziellen Aufgaben beaufsichtigt er die Jagd und ist dafür verantwortlich, dass sie geregelt abläuft. «Die Ausbildung ist von Kanton zu Kanton verschieden. Oft wird sie gegenseitig gar nicht anerkannt. Zum Beispiel darf ein Bündner bei uns jagen, wir aber nicht dort!» Zu diesen Jagdgesetzen meint Kuhn: «Leider sind auch die in der Schweiz stark vom Kantönligeist geprägt.» Der Förster Das natürliche Umfeld im und um den Wald habe sich in den vergan- Gedanken zum 1. August Die Gemeindepräsidentinnen beleuchten den Nationalfeiertag vom kommenden Dienstag 3 Aktive Bettensee-Schützen Das traditionelle 1. August-Schiessen der Bettensee-Schützen Kloten-Dietlikon ist in vollem Gange 4 Adieu Wangemer Post Spontane Wangemer standen am letzten Schalterschluss zusammen 5 Amtlich Gemeinsam 13 Wangen-Brüttisellen 14 – 17 Dietlikon 18 – 21 In seinem Element: Revierjäger Thomas Kuhn vor einem Hochsitz im Hardwald. (Foto bm) genen Jahrzehnten stark verändert. Forst- und Landwirtschaft ebenso wie der Strassenbau und die Siedlungsentwicklung in den Agglomerationen bedrängen ihn als natürlichen Lebensraum. Doch der Wald sei schon immer genutzt und bewirtschaftet worden, gezielt gestaltete Wälder gebe es seit eh. Zum Beispiel dienten Eichenhaine zur Schweinemast. Als dann der Bahnbau vorangetrieben wurde, seien sämtliche Eichen zu Bahnschwellen verarbeitet worden – und auch der übrige Wald nicht geschont: Zum Teil wurde er sogar grossflächig abgeholzt. «Daraus hat man gelernt, denn seither steht der Wald unter strengem, gesetzlichem Schutz. Wir müssen aber aufpassen, dass dieses Gesetz durch den Siedlungsdruck nicht verwässert wird.» Naherholungsgebiet Heute seien es vermehrt die Bedürfnisse der urbanen Bevölkerung, die dem Wald zu schaffen machen, denn die rege Nutzung als Naherholungsgebiet habe seine Lesen Sie bitte weiter auf Seite 2

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