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2017-22

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Amtliches Publikationsorgan der Gemeinden 2. Juni 2017 22 Pfingsten vermittelt den Menschen Trost, Hoffnung und Kraft Was die Steine eines Leuchtturms uns sagen Am westlichsten Zipfel von Frankreich steht eine verfallene Abtei. Aus ihren Ruinen erhebt sich ein imposanter Leuchtturm. Das Ensemble ist ein Bild für die Erneuerung durch Pfingsten. «Finistère» – so heisst das westlichste Departement von Frankreich. Es ragt als Zipfel der Bretagne in den Atlantischen Ozean. «Finis Terrea», das Ende der Welt, so nannten es schon die Römer. Für die Bretonen ist es gerade umgekehrt. Sie gaben dem Ort den Namen Penn ar Bed, Anfang, Spitze oder auch Haupt der Welt. Es ist eine wilde Landschaft. Die hohen Klippen werden von Wind und Meer gepeitscht. Hier treffen Meer und Land, Mensch und Natur aufeinander: Ende-der-Welt-Stimmung. Das macht die Landspitze auch für Seefahrer gefährlich. Zahllose Schiffe sind hier schon gestrandet. Das Ende der Welt Der westlichste Punkt von Finistère trägt den Namen «Pointe Saint- Matthieu», Spitze St. Matthäus. Das passt zum letzten Satz des Matthäus-Evangeliums (28, 20). Dort sagt der scheidende Jesus zu seinen Jüngern: «Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.» Mit diesem Versprechen sollen die Nachfolger von Jesus in alle Welt gehen und die frohe Botschaft verkündigen. In unserem Sprachgebrauch sprechen wir manchmal von «Matthäi am Letzten». Damit ist die äusserste Frist für eine Sache gemeint. Es kann auch die Bedeutung annehmen: Da kann nur noch ein Wunder helfen. Oder: Da hilft nur noch beten. Die Legende Um Matthäus, den Jünger von Jesus, ranken sich zahlreiche Legenden. Eine davon erzählt, Matthäus habe in Äthiopien und Persien gewirkt. Er habe dann den Märtyrertod erlitten und sei schliesslich in Kairo bestattet worden. Dort sei Matthäus knapp tausend Jahre nach seinem Tod drei bretonischen Kaufleuten erschienen. Er habe sie gebeten, seine Gebeine in ihr Land zu bringen. Die drei hätten gehorcht und die Überreste des Heiligen in ihr Schiff geladen. Bei der Landspitze von Saint-Matthieu seien sie in Seenot geraten. Durch ein Wunder seien sie aber gerettet worden. Deshalb beschlossen sie, die Reliquien in die Abtei von St. Matthieu zu bringen. Dort sei er aber nicht lange geblieben. Schon nach wenigen Generationen hätten Piraten die Gebeine gestohlen und nach Salerno in Italien gebracht. Matthäus ist bis heute Schutzpatron dieser Stadt. Zeichen der Bedeutungslosigkeit? Die Ursprünge der Abtei bei der Pointe Saint-Matthieu liegen im Dunkeln. Eine erste Abtei wurde im 6. Jahrhundert von Saint Tanguy gegründet. Dort scharte er einige Mönche um sich. Von diesem ersten Bau ist heute nichts mehr vorhanden. Im zwölften Jahrhundert bauten Benediktinermönche auf dem 30 Meter hohen Kap ein Kloster mit einem grossen Gotteshaus. Dazu gehörte ein 40 Meter hoher Turm. Dieser diente den Mönchen zugleich als Wohnung und als Glockenturm. Auf dem Turm wurde ein Feuer unterhalten, um den Seefahrern den Weg zu weisen. Die Kirche hatte eine Länge von 60 Metern und eine Breite von 20 Metern. Die Benediktiner waren sowohl geistliche wie auch weltliche Autorität. Um ihr Kloster herum entstand eine kleine Stadt mit bis Dietlikon in Dietikon stark zu 2000 Einwohnern. In den folgenden Jahrhunderten erlebte der Ort eine wechselhafte Geschichte. Die Engländer landeten mehrmals an der Pointe Saint-Matthieu und plünderten und beschädigten die Abtei. Es gab Hungersnöte, die Pest wütete. Zeitweise diente der Turm als militärische Festung. Nach der französischen Revolution verfielen die Gebäude im 18. Jahrhundert immer mehr. Die noch erhaltenen Ruinen lassen die ursprünglichen Ausmasse der Abtei erahnen. Ist die verfallende Abtei ein Zeichen für die Bedeutungslosigkeit des Christentums in der modernen Zeit? Lesen Sie bitte weiter auf Seite 2 Brüttiseller Line-Up-Kids Einige Junioren des FC Brüttisellen standen am letzten Sonntag als Line-Up-Kids bei den Grasshoppers im Stadion. Sie kamen beim Super-League-Spiel gegen den FC Basel zum Einsatz. 3 Jazz-Gottesdienst in Dietlikon Sechs Jazz-Musiker begleiteten am letzten Wochenende den Gottesdienst in der reformierten Kirche Dietlikon und boten eine Jam-Session im Chilegarte. 4 Amtlich Gemeinsam 14–15 Wangen-Brüttisellen 16–19 Dietlikon 20–21 Podestplätze und Top-Resultate erreichten die Leichtathleten des TV Dietlikon – im Bild ist Staffelläufer Nick Rutschmann zu sehen – an den Regionalmeisterschaften in Dietikon. Lesen Sie mehr über die Exploits auf Seite 5.

Gemeindezeitung Kurier